ein und stellten die früheren Verhältniſſe wieder her.
Perugia wurde nach kurzem Widersſtande von den Deſster-
reichern beſeßt und erhielt eine bſterreichiſche Beſatßung.
Pecci hatte während dieſer Jahre troß der ihn umdrängen-
den Gefahren seine Diözeſe nicht verlaſſen und ſoviel er es
vermochte, den Ausſchreitungen der Revolution Einhalt zu
thun geſucht. Nach Wiederhersſtellung der äußeren Ordnung
widmete er ſeine ganze Kraft der Aufgabe, die Wunden der
vergangenen Jahre zu heilen. In Anerkennung dieſer
Thätigkeit erhob Papſt Pius am 19. Dezember 1853 den
Erzbiſchoft von Perugia zum Kardinal.
Die Zeit des Friedens währte nicht lange. Der Krieg
Sardiniens und Frankreichs gegen Oesterreich im Jahre
18569 ließ die Hoffnungen der Jtaliener, ein einiges Italien
zu ſchaffen, neu aufleben. Nach der Niederlage der Dester-
reicher und dem Abzuge der öſterreichiſchen Beſaßung aus
Perugia wurde daſelbſt der Sturz der päpſtlichen Herrſchaft
und der Anſchluß an Viktor Emanuel proklamiert. Wenige
Tage ſpäter rückte jedoch das päpstliche Heer vor die Stadt
und unterwarf dieſelbe nach äußerſt erbittertem Kampfe.
Die päpstliche Herrſchaft ſolte aber nut noch von kurzer
Dauer sein. Schon im folgenden Jahre überſchritten die
Fizzonteien die Grenzen des Kirchenstaates, nahmen im
eptember Perugia und vereinigten dasſſelbe ſowie den
größten Teil des Kirchenstaates mit dem Königreich Italien.
Pecci hatte während dieſer Kriegsjahre ſeinen Poſten
nicht verlaſjen. Unter den neuen Verhältniſſen war ſeine
Wirksamkeit gegen früher wesentlich eingeengt. Viele Stif-
tungen wurden ſeinem Einfluſſe entzogen, der größte Teil
der Besihungen des biſchöflichen Stuhles zum Staatseigen-
tum erklärt. Die ihm verbliebenen Einkünfte verwendete
der Kardinal, der für ſich wenig Bedürfniſſe hatte, zum
Wehr; ſtir:! Didzeſe, beſonders auch auf die Heranbildung
er Geiſtlichen.
Bis zum Jahre 1877 blieb Pecci Erzbiſchof von Perugia;
32 Jahre lang hatte er der Didzeſe vorgeſtanden. Er war