Full text: 22.1894 (0022)

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halb siädtiſchem Anzug, und ihm zur Seite ragten 
zwei baumstarke Gendarmen mit aufgeſteckter Waffe. 
„Alſo, Joſeſ Lichtenbacher,"' ſagte der Richter nach 
einigen Borfragen zum Bauernburſchen, „wie war es ?" 
„Ja, wie war es!‘" antwortete der Seppel achſel- 
zuckend. „Erne Dummheit!“ 
„Warum ist an jenem Abende im Wirtshauſe 
gerauft worden?" 
„Aus Unterhaltung." 
„Aus Unterhaltung bringen ſich ja doch vernünftige 
Leute keine Wunden bei,“ meinte der Richter, ,es 
muß einen Grund gehabt haben.“ 
„Freilich hat's einen gehabt,“ verſette der Seppel, 
„weil wir haben wissen wollen, welcher stärker iſt.' 
„Wie viele waren Ihrer ?'' 
„Mein Gott, wie viel werden gewesſen ſein? “’ sagte 
der Burſche nachſinnend. „Da war einmal der Blaſer- 
Natz, nachher war der Schwaighofer: Simmerl, nachher 
war auch noch der Klopter-Sohn, der Franzl." 
„Waren das Alle?" 
„Ich hin hal auch dabei gewesen. 
„Uno ?“ 
„Nachher wird auch der Fleiſchhacker-Steffel gewesen 
ſein und der Röſſelwirt. Soaſt. weiß ich keinen 
wehr: Richtig, ein etlich Weiberleut' ſind auch noch 
geweſen.'' 
„Und der Anton Pöllersberger ? ‘’ fragte der Richter 
„Der Anton Pölersberger ~ wer iſt der?“ 
„Genannt der Klachel-Schneider !‘ 
„Jesſes, der Klachel-Schneider!‘“ rief der Seppel, 
„den hätt' ich bald vergesſſen.''
	        
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