Full text: 22.1894 (0022)

= hi ~ 
dürſt Ihr unter keinen Umständen weiter", |prach er 
entſchluôſen, „Jhr seid gar zu erſchöpft." 
„Und wenn wir heimkämen, was finden wir ?" 
seufzte die Frau, rallos in's Leere ſtarrend. „„Eine 
kalte, nackte Kammer, kein Brod, keinen Verdienſt k 
O, Gott, was soll's werden ? Wo sollen wir hin? 
Am besten, wir lägen still unter dem tiefen Schnee !“ 
Sie ſchluchzte und auch das Mädchen weinte heftig. 
Arnold, tief ergriffen, hätte gern mehr erfahren, hielt 
aber zartfühlend mit Fragen zurück. Für's erſte wußte 
er genug und in ſeiner lebhaften Seele keimte bereits 
ein kühner Plan. Dieſe beiden, die er dem Tode ent- 
riſſen, ſollten nicht nachträglich dennoch verkommen 
in Elend und Not. Am liebsten hätte er fie gleich 
mit heimgenommen, spürte jedoch, bei allem Vertrauen 
auf die Güte seiner Eltern, ein gerechtes Bedenken. 
„Engelchen“, ſprach er nach kurzem Beſinnen leise, 
„ſie halten den Weg bis zu unserm Hauſe kaum aus. 
Könnteſt Du ſie nicht einſiweilen hier behalten ?“ 
"Uuch über Nacht 
[] 
„Gewiß. Plat genug. Auf der Dachkammer steht 
ein breites Bett, da haben bis Ende November zwei 
Arbeiter geſchlafen, und es iſt angenehm warm, der 
Schornstein geht hindurch.“ 
„Prächlig !“ rief er und stand auf. 
. nDVillſt Du ſchon wieder fort, Arnold? Du haſt 
ja nur eine Taſſe Kaffee getrunken und nichts gegessen, 
nur zugeſehen ~* 
g r zum Frühſtü>k deſto mehr Geburtstags- 
uchen. “ 
„Wie hab' ich das nur vergessen können ! Nimm's
	        
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