. 40 ..r~
Doppelbutterbrot eingeſackt hatte! Begierig griffen
die magern Hände darnach, und mit gemiſchten Ge-
fühlen ut er den eifrig Kauenden zu. Mit Befrie-
digung, daß er ihnen wenigstens so viel geben konnte,
mit Beſchämung, daß er geſchwelgt hatte, während
nicht weit von ihm dieſe Unglücklichen froren und faſt
verhungerten. Und wer weiß, wie viele andere noch !
Daß es reiche und arme Leute gab, wußte er längst,
aber so deutlich war ih m der Gegensatz noch nie vor
Augen gerückt worden.
„Hätt' ich nur mehr zu esſen, hätt' ich doch eine
Flaſche unſers alten Portweins hier !* dachte er.
Denn die Schmachtenden litten augenſcheinlich auch
Durst, den sie mit zweifelhaftem Erfolge durch ein
wenig Schnee zu löſchen ſuchten. Doch bald war trotz
der Trockenheit der letzte Biſſen verſchwunden, und
noch immer ſahen die großen Augen des Kindes ver-
langend nach „mehr“ aus. Arnold ſuchte nach und
fand richtig noch zwei unverächtliche Brocken des
mürben Gebäcks ; er stülpte ſchließlich die Taſche um
und ließ die lezten Krumen in seine und dann in
ihre Hand gleiten. Raſch waren auch dieſe den Weg
aller Speiſe gewandert, das dankbare Kind ergriff die
kräſtige Rechte des wohlgenährten Knaben, drückte
einen Kuß darauf und murmelte : „Die gute Hand|“
Arnold war ſeltſam bewegt. Um ſeine Rührung
zu vecbergen, wandte er sich raſh um: „Nun wollen
wir 'mal sehen, wie wir aus dem verwünſchten Kasten
herauskommen“, rief er und riß die nach innen
gebende Thür auf. Alsbald fiel eine Laſt Schnees
herein. Rüſtig begann er weiter zu wühlen, aber
immer brachen neue Maſſen von oben nach. „Welch
d.