Full text: 22.1894 (0022)

â. tw 2:3 
. Langsam . ſchlenderten sie den Waldſaum entlang 
weiter, ziemlich bequem, denn der Nachiſturm hatte 
ben meiſten Schnee in den nahen Steinbruch gefegt. 
„Da, die Krähe!“ flüsterte Joſua plötzlich, „das 
ys. zi §§ für Dich, die triffft Du ſicherlich. 
Haſt Du Luſt ?" 
rund ob|“ erwiderte der Knabe. „Aber ich darf 
nicht.“ 
„Hm, ich kann's Maul halten, das weißt Du doch 
wohl. Ich bin kein altes Weib, kein Angeber.“ 
„Nein, Joſua, ich hab's meiner Mutter in die 
Hand verſprochen, nicht mehr zu ſchießen, bis der 
Vater es erlaubt.“ 
„Das ist freilich 'was anderes. Aber wenn wir 
es nun ſo machten: Du nimmſt das Gewehr und zielft, 
das haſt Du nicht verſchworen; ich stel’ mich hinter 
Dich und helfe, ich drücke ab —. dann haſt Du nicht 
geſchoſſen und doch Dein Pläsier gehabt.“ 
Der jagdlustige Knabe ſchwankte bei dieſem listigen 
Vorſchlage des liebedieneriſchen Alten, aber mit ſeinem 
geſunden Versſtande ſah er bald das Fadenſcheinige 
dieser Ausflüchte ein und kämpfte männlich einen 
quten Kampf. Der Buchstabe tötet, der Geiſt macht 
lebendig und am Geiste ſeines Gelöbniſſes hielt er 
mit edler Selbſtverleugnung feſt. 
„Nein, Joſua, ich thu's nicht“, ſprach er ent- 
ſchloſſen. „So hat's die Mutter nicht gemeint, ich 
ſol überhaupt noch von den Gewehren bleiben." Und 
vu fert: bj! Verſuchung zu entgehen, ſchritt er 
rüſtig fürbaß. : 
„Wie Du willſt", sagte der Alte und überlegte, 
ob er ſelbſt einen Schuß an die arme Krähe ver-
	        
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