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„Mun gut“, sagte Herr Elchenbach versſöhnlich,
„Deiner Mutter zu Liebe will ich noch einmal Gnade
ſür Recht ergehen laſſen. Aber denk' an dieſe Stunde !
denkt alle daran. Es ist nicht zu zählen, wieviel
Unglück alljährlich durch ſolch fträflichen Leichtsinn
herbeigeführt wird."
„Mama., bat die kluge Emma, immer die Haupt-
ts; im Auge, „Mama, ſchneide jezt endlich den
Kuchen an!"
II
Eine halbe Stunde später ſchritt Arnold im Ueber-
rok, mit dem umgelegten Pelzkragen, auf dem Kopfe
die neue Pelzmüûtze, einen derben Stock in der Hand,
munter zu einer längeren Wanderung in die blendend
weiße Winterlandſchaft hinaus. Auch die Pulswärmer
ſehlten nicht, denn Emma, auf ihre Handarbeit nicht
wenig stolz, hatte den vergeßlichen Bruder zeitig er-
innert, ſie anzulegen. Die ernsten Eindrücke des
Morgens tr1ten in der leichtbeweglichen Knabenſeele
bald vor den lieblichen zurück. Die Freude über die
reichen Geſchenke, das angenehme Bewußtsein, einen
freien Tag vor ſich zu haben, die raſche Bewegung in
der ſsriſchen Luſt, alles wirkte zuſammen, ihn froh zu
fimmen. Freilich, die Einziehung der Flinte blieb
bedauerlich; er hatte ſich ſchon lange nach einem echten
Gewehr geſehnt und dem guten Onkel Fritz bei seinem
lezten Beſuche nicht umſonſt die beſten Worte gegeben,
aber wer weiß? Der Vater läßt ſich am Ende noch
erweichen. Und dann der Pony — wär' er nur erſt
hier! Reiten iſt doch etwas ganz anderes als gehen.
Schade, daß man die Shlittſchuhe nicht gleich ; ro-