Full text: 22.1894 (0022)

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„Mun gut“, sagte Herr Elchenbach versſöhnlich, 
„Deiner Mutter zu Liebe will ich noch einmal Gnade 
ſür Recht ergehen laſſen. Aber denk' an dieſe Stunde ! 
denkt alle daran. Es ist nicht zu zählen, wieviel 
Unglück alljährlich durch ſolch fträflichen Leichtsinn 
herbeigeführt wird." 
„Mama., bat die kluge Emma, immer die Haupt- 
ts; im Auge, „Mama, ſchneide jezt endlich den 
Kuchen an!" 
II 
Eine halbe Stunde später ſchritt Arnold im Ueber- 
rok, mit dem umgelegten Pelzkragen, auf dem Kopfe 
die neue Pelzmüûtze, einen derben Stock in der Hand, 
munter zu einer längeren Wanderung in die blendend 
weiße Winterlandſchaft hinaus. Auch die Pulswärmer 
ſehlten nicht, denn Emma, auf ihre Handarbeit nicht 
wenig stolz, hatte den vergeßlichen Bruder zeitig er- 
innert, ſie anzulegen. Die ernsten Eindrücke des 
Morgens tr1ten in der leichtbeweglichen Knabenſeele 
bald vor den lieblichen zurück. Die Freude über die 
reichen Geſchenke, das angenehme Bewußtsein, einen 
freien Tag vor ſich zu haben, die raſche Bewegung in 
der ſsriſchen Luſt, alles wirkte zuſammen, ihn froh zu 
fimmen. Freilich, die Einziehung der Flinte blieb 
bedauerlich; er hatte ſich ſchon lange nach einem echten 
Gewehr geſehnt und dem guten Onkel Fritz bei seinem 
lezten Beſuche nicht umſonſt die beſten Worte gegeben, 
aber wer weiß? Der Vater läßt ſich am Ende noch 
erweichen. Und dann der Pony — wär' er nur erſt 
hier! Reiten iſt doch etwas ganz anderes als gehen. 
Schade, daß man die Shlittſchuhe nicht gleich ; ro-
	        
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