Full text: 21.1893 (0021)

— 101 — Abjdyied ein und wollte gdnzlid) dem militärifhen Dienft entfagen, verblieb jebod) auf bejonberen Wunjd) des Paiferé, ber ibn gum fommandierenden General des 10. 9irmeeforpà hefórberte, in der Urmee, um aud Qannoper alà 9teidjáfangler nad) Berlin guridjutebren. Qm parlamentarijden Leben ift ber Minifterprafibent fein Frembdling. UI Chef der Marine exridyien er häufig im Reidydtage und geno bei allen Parteien gleid) hohes Qnjeben. Er liebt nicht lange Wusführungen, fpridt fury und bündig und ftetd zur Sade, feine Gegner in objeftiver Weije zu überzeugen fuchend. Seine Aus- drudsweije ift eine gewählte, er läßt fid) nie au Heftige feiten DinreiBen und vertritt immer feine Meinung mit ebrfider llebergeugung, dabei aud) die entgegengejepten Anfidyten refpeftierend. Ritterlid) und vornehm wie fein dupered Yuitreten ift fein ganged Wejen; von einer aufe richtigen perfönlidhen Ziebensmürbiglkeit, ijt er nie ftreng unb berrijd) gegen jeine llntergebenen, er bittet, wo er jordern fünnte, unb genieBt baber bei allen, bie bienft» lid unter ibm fteben, eine begeijterte Serebrung. In ber Berliner Gejellidjaft ift er eine áuperft beliebte Gr» —fdjeinung. Was den frembdartig flingendben Namen ber trifft, ermdfnen wir, bap bod Gejdledt ber Caprivi’s im Mittelalter im ehemaligen Herzogtum Friaul in Ober italien anfäffig war, und daß die „Edlen von Caprivi” bereitd im 13. Jahrhundert judenerftenadeligen Familien der Graffhaft Gôrz gehorten. Spiter tamen Mitglieder be8 Geidbledità nad) Deíterreidj unb Deutidland, hier wurde ein Caprivi um die Witte bed 18. Jahrhunderts griflidy Stolberg’jdyer Kanzler in Wernigerode, und von biefem, feinem @roßvater, ftammt ber jegige Reichs» fanzler ab, ; :
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