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segne ihn! und sein Name hat einen guten Klang
weit und breit und wenn ich nun einen gehörigen
Wechsel mit seiner Unterschrift hätte, so wär' ich nicht
in Verlegenheit, denselben alsbald zu versilbern.
Geklagt und gejammert worden ist schon .seit
Tausend und aber Tausend Jahren und die alte gute
Zeit gelobt und die Gegenwart schlecht gemacht und
eine noch schlechtere Zukunft vorausgesagt — und doch
steht die alte Welt noch immer, Handel und Wandel
gehen auf irgend eine Weise fort, das ganze Getriebe
hängt und hält trotz aller Unglückspropheten zur Not
noch zusammen, hier und da schemt sogar etwa- bester
geworden zu sein, die neuen Häuser sind in der Regel
größer und schöner als die niedergeristenen, mancher,
besten Vater nur im WammS oder Kittel ging, trägt
einen Rock, wir esten zweimal Fleisch, wo'- unsere
Großeltern nur einmal hatten und trinken dreimal
so viel Bier und so schleppen wir, mit Ach und Krach,
unser elendes Leben hin und mancher wird dick und
reich dabei.
Merk' wohl, lieber Leser, ich sage durchaus nicht,
daß alle Klagen über ,schlechte Zeiten- unbegründet
seien. Ich weiß, und zwar nicht vom Hörensagen,
wie schwer es oft bält, sich ehrlich und anständig durch¬
zuschlagen. Ich gebe zu, daß gerade jetzt, während
ich dies schreibe, mancher fleißige und tüchtige Mann,
Arbeiter und Arbeitgeber, in schweren und berechtigten
Sorgen steckt. Es kann einem m der Seele leid thun.
Wenden wir zur Abwechselung, um nicht gar zu
traurig zu werden, den Blick einmal auf ein onderes
Bild.
Vergnügung-zug! Er ist fast überfüllt mit fröh-