Schweden:
Am MeX Welt . . .
Europäische Konferenz
des Personals des Gesundheitsdienstes
Die Internationale Föderation der Gewerk
schaften des Personals öffentlicher Dienste
führte am 27. und 28. Oktober 1954 in Wien
eine Tagung für das Personal in den Gesund
heitsdiensten durch, die sich mit den der
zeitigen wirtschaftlichen und sozialen Verhält
nissen des Spital- und Anstaltspersonals in den
verschiedenen Ländern befaßte.
An der Konferenz waren Delegierte aus
Großbritannien, Schweden, Norwegen, Däne
mark, Holland, Belgien, Deutschland, Öster
reich und der Schweiz vertreten. Man befaßte
sich eingehend mit Fragen der Arbeitszeit, der
Besoldung, der Ferien und der beruflichen
Aus- und Fortbildung. Die Berichte der ein
zelnen Länder zeigten, daß seit der Tagung
in Sulzbach, im Frühjahr 1953, durch gewerk
schaftlichen Einsatz und mühsame Verhand
lungen überall Verbesserungen erzielt werden
konnten. Die Konferenz beschloß, in nationalen
Denkschriften die vielseitigen und schwierigen
Übungsverwaltung verrichtet und wie wird sie
an den einzelnen Mitarbeiter herangetragen?
Es wäre müßig, der Verrichtung der Arbeit
eine Beschreibung zu widmen. Sie unterschei
det sich nur durch die Größe des Aufgaben
bereichs von dem einer Verwaltung der^Wirk-
lichkeit. In der Übungsverwaltung „Gemeinde
steueramt“ erstellt der Sachbearbeiter genau so
einen Steuerbesdieid wie derjenige im Steuer
amt einer Gemeindeverwaltung, diktiert der
junge Amts- oder Abteilungsleiter der Steno
typistin Schreiben des gleichen Inhalts wie der
ältere Kollege es während der Arbeitszeit
macht, prüft das Rechnungsprüfungsamt Be
lege und Jahresabrechnungen usw., hat die
Kasse Einnahmen und Ausgaben zu verbuchen
usw.
Aber nicht allein der Kreis der Mitarbeiter
der Übungsverwaltung ist beteiligt, nein, auch
Außenstehende werden zu dieser Arbeit heran
gezogen. So muß z. B. alljährlich ein Haus
haltsplan neu aufgestellt werden, die Haus
haltssatzung muß beschlossen werden, über
Einsprüche ist zu entscheiden, Personalangele
genheiten sind zu regeln usw.
Über diese Angelegenheiten entsdieidet audi
in der Wirklidikeit nicht die Verwaltung, son
dern hierfür sind Gremien eingesetzt, z. B. die
Stadtverordnetenversammlung, der Magistrat
und die einzelnen Fadiaussdiüsse. Gewerk
schaftskollegen, die Mitglied solcher Gremien
sind, haben sich bereitgefunden, in der Übungs
verwaltung an diesen Sitzungen teilzunehmen
und über das Wohl der Einwohner dieser
Stadt zu beschließen. Zu diesen Sitzungen der
Übungsverwaltung werden selbstverständlidi
alle Mitarbeiter zur Information herangezogen.
Den Amtsleitem obliegt es, in diesen Ausschuß
sitzungen ihre Vorschläge zu vertreten.
Die Arbeitsgemeinschaft trifft sich wödient-
lich einmal. Die „Arbeitszeit“ einschließlich
eines eventuellen Unterrichts erstreckt sidi
höchstens über 3 Stunden.
Probleme aufzuzeigen und die entsprechenden
Forderungen den zuständigen Instanzen zu
unterbreiten. Die Internationale Föderation
der Gewerkschaften des Personals öffentlicher
Dienste wird beauftragte, eine internationale
Denksdirift mit den Vorschlägen zur Sanierung
der in den einzelnen Ländern nodi rückstän
digen Arbeitsverhältnisse auszuarbeiten. Diese
Denksdirift soll der Internationalen Arbeits
organisation in Genf und der Weltgesundheits
organisation überreidit werden.
In einer Empfehlung an das Exekutivkomi
tee wurden versdiiedene Vorsdiläge für eine
bessere Vertretung der Interessen des Anstalts
personals gemacht und die Durdiführung einer
internationalen Berufskonferenz angeregt. Die
Teilnehmer besichtigten zum Abschluß der
Konferenz ein in Bau befindlidies modernes
Unfall-Krankenhaus in Meidling und eine von
der Stadt Wien im Wilhelminen-Spital neu
erbaute Krankenschwestemschule mit einem
nach den neuesten Erkenntnissen der Wohn
kultur ausgestalteten Sdiwesternhaus.
Nun zu der finanziellen Seite einer
Übungsverwaltung. Selbstverständlidi muß eine
Übungsverwaltung audi über Arbeitsmaterial
verfügen. Die entstehenden Kosten sind aber
so unerheblidi, daß sie kaum ins Gewidit fal
len. Dem „Gemeindesteueramt“ stehen in Lü
beck an einem bestimmten Wodientag in den
Abendstunden Räume des Gewerkschaftshauses
zur Verfügung. Schreibmasdiinen und das er-
forderlidie Schreibmaterial werden ebenfalls
zur Verfügung gestellt.
Bei einer soldien Unterstützung durch die
Gewerksdiaft dürften finanzielle oder mate
rielle Sdiwierigkeiten kaum auftreten. Bei die
ser Betrachtung darf aber nicht die Einrichtung
der „Übungsfirmenzentrale“ ver
gessen werden. Wenn auch von den einzelnen
Verschmslxung im gewerkschaftlichen
Pressewesen
Adit sdiwedisdie Gewerkschaften für Ange
stellte der Öffentlidien Dienste haben be-
sdilossen, ihre verschiedenen Presseorgane zu
einer gemeinsamen Zeitung zu vereinen.
Vor dieser Fusion gab es in Schweden 40
Gewerkschaftsblätter, von denen zwei Wochen- I
blätter waren, während die übrigen 14-tägig [
oder mit noch längerem Zwischenraum er
schienen. Die Gesamtauflage der schwedischen i
Gewerkschaftspresse beträgt 1400 000 Exem- I
plare.
Norwegen:
Gewerkschaften und Preiskontrolle
In einem Schreiben an die Regierung hat
der norwegische Gewerkschaftsbund seiner
Sorge über die Preisentwicklung Ausdruck ge- |
geben und macht versdiiedene Vorschläge zur j
Herabdrückung der hohen Preise. Vom März I
bis August dieses Jahres ist der Lebenshal
tungsindex um 6 Punkte gestiegen.
Der Gewerksdiaftsbund ist der Ansidit, daß
durch Verhandlungen mit den Wirtschafts-
Mitarbeitern der Übungsfirmen in den Übungs- !
stunden eine intensive Arbeit verlangt wird,
so kann die einzelne Ubungsfirma ihren Zweck S
aber nur dann erfüllen, wenn eine straffe Len
kung der gesamten Übungswirtschaft durchs
eine Ubungsfirmenzentrale erfolgt. Die Übungs-’^f
firmenzentrale muß überwachen, daß alle
Ubungsfirmen ihre Aufgabe im eigenen In
teresse und nidit zuletzt im Interesse der ge
samten Ubungswirtsdiaft ordentlidi und sauber
durdiführen. Sie hat sidi immer einzuschalten,
wenn Schwierigkeiten auftreten, um dadurch
die Zusammenarbeit aller Übungsfirmen zu
gewährleisten. Nur so kann die Übungswirt-
sdraft in ihrer Gesamtheit ihren Zweck voll
und ganz erfüllen und das gesteckte Ziel er-
reidien. ÖTV-Presse — 1. 11. 54
Es gebietet schon die Loyalität, sich von
soldien Sdimierereien zu distanzieren, es ge
bietet aber auch der Anstand, etwaige persön
liche oder politische Meinungsverschiedenheiten
offen auszutragen, unsere Achtung vor der
persönlichen Ehre eines jeden gebietet uns, zu
sagen: Soweit darf es nicht gehen! E. L.
Soweit darf es nicht gehen!
Der Landesvorstand nahm in seiner letzten
Sitzung Kenntnis von einem anonymen Flug
blatt, das in Schiffweiler, Landsweiler und Um
gebung verteilt und in dem unser Vorstands
mitglied und Vorsitzender der Ortsverwaltung
Schiffweiler, Norbert Engel, auf eine sehr
sdimutzige Weise angegriffen wurde.
In dem Flugblatt wurde der Bevölkerung
mitgeteilt, Engel sei von einem Kriegsgeridit
zum Tode verurteilt worden, weil er Kame
raden verraten und damit dem Tode preis
gegeben hätte.
Kollege Engel legte dem Vorstand eine Er
klärung seines früheren Vorgesetzten, des ehe
maligen Marine-Stabsarztes Dr. Drost, vor, aus
der eindeutig hervorgeht, daß Engel im Zu
sammenhang mit den Vorgängen des 20. Juli
1944 Ende Juli 1944 festgenommen worden
ist, „weil er einer Rote-Kreuz-Schwester gegen
über Äußerungen getan hat, die gegen die
Maßnahmen der damaligen deutschen Regie
rung gerichtet waren. Diese Äußerungen wur
den als Zersetzung der Wehrkraft angesehen.“
Dr. Drost gibt weiter an, daß Engel in einem
Verfahren vor dem Marine - Kriegsgericht
Amsterdam, in dem er (Dr. Drost) die Ver
teidigung von Engel übernommen hatte, zum
Tode verurteilt worden sei. Wörtlich schreibt
Dr. Drost: „Durch seine Äußerungen hat Engel
weder deutsche Soldaten verraten, noch den
Tode preisgegeben oder ihnen irgend einen
Schaden zugefügt. Die Äußerungen von Engel
waren rein politischer Art und nicht im gering
sten ehrenrührig.“
Der Landesvorstand hat einstimmig den
1. Vorsitzenden beauftragt, gegen die Ver
leumdungen unseres Vorstandsmitgliedes Engel
in der Verbandszeitung Stellung zu nehmen,
was hiermit geschieht. Wir distanzieren uns
von einem derartig schmutzigen Geschreibsel,
zumal sidi der Sdireiberling in der Anonymi
tät verschanzt.
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