SAU' und
Beilage des Industrieverbandes Bau- und Holzgewerbe
Nr. 7/1952
Vorwärts immer - rückwärts nimmer!
Der I. ordentl. Verbandstag - Anerkennung der geleisteten Arbeit - Arbeitskammer muß Mittel zum Zweck werden - Keine gleitende
Lohnskala unter den derzeitigen Einkommensverhältnissen - Für eine Lohnzone - Aufnahme der Lehrlinge in den Rahmentarif
Wiederwahl des Vorstandes - Wichtige Beschlüsse - Mit festem Vertrauen in die Zukunft
Mit großen Lettern leuchtete der Wah’spruch unseres diesjährigen Verbandstages „Vor
wärts immer — rückwärts nimmer!“ den Delegierten im großen Saal des Johannishofes
entgegen. Lieber 100 Delegierte des Verbandes vertraten die Mitglieder auf dem 1. ordent
lichen Verbandstag am 22. Juni 1952. Im festlich geschmückten Rahmen leisteten sie
wertvolle Verbandsarbeit, die zum Wohle der Organisation von Erfolg sein wird. In
festem Vertrauen wurden der Vcrbandsleitung wichtige Hinweise gegeben und die Richt
linien für die kommenden zwei Jahre festgelegt.
So gesehen, geht der 1. ordentliche Verbandstag des I .V. Bau- und Holzgewerbes als
wichtiger Meilenstein in die Verbandsgischichte ein. Mögen nicht nur die Delegierten,
sondern auch die übrigen Funktionäre und Mitglieder aus der Arbeit des Verbandstages
neue Kräfte schöpfen und mit neuen Impulsen an die wertvolle Gewerkschaftsarbeit gehen.
In dem festlich ausgeschmückten großen
Saale eröffnete der 1. Vorsitzende Kollege Ja
kob Schäfer den Verbandstag und hieß die
Delegierten und die zahlreich erschienenen Gä
ste aufs herzlichste willkommen. Neben den
Vertretern der einzelnen Ministerien waren auch
führende Funktionäre der einzelnen Industrie
verbände der Einheitsgewerkschaft erschienen.
Die Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden der
Bundesrepublik war durch den 1. Vorsitzen
den Kollege Jakob Knöß und den Bezirks
leiter Hugo Binder vertreten. Ferner war
der Redakteur des Grundsteins Kollege Theo
dor Thomas sowie der Hauptkassierer der
Gewerkschaft „Holz“ der Bundesrepublik Kol
lege Wilhelm Schumann vertreten.
Der 1. Vorsitzende der deutschen Bruderor
ganisation, Kollege Jakob Knöß, führte u. a.
aus:
Wenn ich Ihnen Erfolg zu Eurer Tagung hiev
wünsche, so seid versichert, es kommt von
Herzen. Thr wie wir haben dieslben Nöten. Nur
ist ein Umstand zu berücksichtigen. Die Kol
legen drüben kommen aus andern Verhältnissen
heraus, die in der Zukunft in der Lage sein
werden, ihren Lebensstandard zu erhöhen. Wer
glaubt, daß wir in einigen Jahren das machen
können, wozu früher Jahre gebraucht wurden,
der gibt sich einem Trugschluß hin. Wir wol
len eine Ordnung errichten, in der der Schaf
fende dieselben Rechte hat wie die andern. Dar
an ergibt sich für uns, einer für alle und alle
für einen. Es sind aber in unseren Reihen auch
Lücken zu verzeichnen. Durch die Einwir
kung des Krieges konnten keine Kräfte ge
schult werden. Es gilt daher, die Jungen he
ranzubilden und dies muß unsere höchste Auf
gabe sein.
Wir haben bei der Gründung des Verbandes
Bau-Steine und Erde auch vor großen Schwie
rigkeiten gestanden, und sie im Interesse der
Gesamtheit gemeistert. Jedoch ist noch viel
Gewerkschaftsarbeit zu leisten, denn was bis
jetzt geleistet wurde, war noch lange keine Ge
werkschaftsarbeit, wie man sie sich in früheren
Jahren vorgestellt hat. Was die Bautätigkeit
bei uns betrifft, so ist auch nicht alles Gold,
was glänzt. Als wir 1946 wieder zusammenge
kommen sind, um die Organisation aufzubauen,
haben wir überlegt, was gemacht werden soll.
Es war keine Grundlage mehr vorhanden, und
es waren sich alle einig, wir müssen zusam
men in einem einheitlichen Verband alle Bau
schaffenden vereinigen. Wir haben uns mit
den Gewerkschaften aller Länder zusammenzu-
sch'ießen, um über alle Grenzen hinaus ge
werkschaftlich zu wirken. Wir haben viel
zu bearbeiten, um unsern einzelnen Fachgrup
pen gerecht zu werden. Alles, was dazwischen
liegt, w'ar Kleinarbeit, die in den zweieinhalb
Jahren geleistet werden mußte.
Eine Gewerkschaft ist kein Spielzeug, son
dern eine Kampforganisation, das muß ich hier
als Gast der großen Bruderorganisation mit
Ernst und mit aller Entschiedenheit ausspre
chen, damit wir klar sehen, welche Wege wir
zu gehen haben. Wir sind heute nicht mehr die
Organisation wie im Jahre 1933 mit durch
schnittlich 97,5 Prozent Organisierten. Das
ist heute nicht mehr der Fall, obwohl wir Be
triebe mit 95 Prozent Organisierten haben.
Wir im Baugewerbe sind übel dran. Das heißt,
daß wir höchstens 42 Wochen im Jahre ar
beiten. Es kommt hinzu, daß wir jeder Witte
rung ausgesetzt sind und hohe Krankheitszif
fern zu verzeichnen haben.
Die Beiträge, die wir gefordert haben, sind
als Minimum zu betrachten. Wir hatten frü
her einen Stundenlohn als Wochenbeitrag. Die
Angestellten arbeiten das ganze Jahr und müs
sen demzufolge auch höhere Beiträge zah
len. Wir müssen sorgen, daß die Gewerkschaft
über größere Mittel verfügen kann.
Ueber das Mithestimmungsrecht wäre fol
gendes zu sagen. Wir verlangen, daß die Ge
werkschaftler als gleichberechtigte Bürger sich
einbürgern in die wirtschaftlichen Verhältnisse
des Landes. In Hessen haben wir ein anstän
diges Betriebsrätegesetz, Wir müßten überall
ein solches haben. Wir müßten alle Mittel an-
In der Begrüßungsansprache ging der Kol
lege Schäfer auf die zahlreichen Schwierig
keiten der Verbandsleitung bei den Verhand
lungen mit den saarländischen Arbeitgeberver
bänden sowie mit den Regierungsstellen ein. Das
Baugewerbe, so hob er hervor, sei das Schlüs
selgewerbe, von dem viele andere Industrie
zweige abhängig seien, und den Löwenanteil an
den am Wiederaufbau geleisteten Arbeiten
trage der Bauarbeiter, so sehr auch andere
immer wieder versuchten, sich die erzielten Er
folge auf ihr Konto zu schreiben. Mit der
Forderung auf Wahrung der sozialen Rechte
des Bauarbeiters und bessere Arbeitsbedingun
gen schloß der Redner seine Begrüßungsan
sprache.
wenden, daß dieser Text auch anderswo Ge
setz wird. Nehmen wir an, wir kämen zu
einer einigermaßen Mitbestimmung, dann müs
sen wir uns heute schon klar darüber sein,
wenn wir die Kollegen nicht vorbereiten auf
ihre schwere Arbeit, so nützt uns das Gesetz
nichts. Wir als Gewerkschaft haben die Ver
pflichtung, die Kollegen dahingehend zu schu
len. Wir müssen aber als Organisation darauf
achten, daß die richtigen Kollegen an den rich
tigen Platz kommen. Ich möchte aber in die
sem Zusammenhang darauf yerweisen, daß im-
Als nächster Gast kam der 1. Vorsitzende
der Einheitsgewerkschaft, Kollege Paul Kutsch,
zu Wort. Er sagte u. a.:
Kollegen! Erfreulicherweise ist Euer Kon
greß nicht vorbelastet mit einer Flugblattaktion
und Riesenplakatierung gegen einen Funktionär
Eurer Gewerkschaft, wie das beim Kongreß
der Bergarbeiter der Fall war.
Ich muß hier dasselbe erklären, wie am Kon
greß der Bergarbeiter, indem ich sagte: „Ich
müßte vor Euch treten und erklären: Ich
Schuldbeladener fühle mich nicht würdig, vor
Eurem Angesicht zu sprechen.“ Weil ich mich
aber nicht schuldig fühle, tröste ich mich mit
dem Ausspruch von August Bebel: „Wenn deine
Feinde dich tadeln, hast du es bestimmt gut
gemacht.“
Kollege Kutsch überbrachte die Grüße der
Hauptverwaltung der Einheitsgewerkschaft und
die Grüße der Bergarbeiter.
Dieser erste ordentliche Verbandstag wird
ein Meilenstein sein in einer Entwicklungspe
riode,, die wenig Garantien und Sicherheiten
gibt, wenn nicht wir, die Hüter und Verteidi
ger des Rechtes, die Interessen aller beschäf
tigten Arbeiter und Angestellten durch unsere
Organisation garantieren.
Die Generalversammlung am 26. 3. 1950 be
schäftigte sich eingehend mit der Vergangen
heit sowie mit der Festlegung der neuen Auf
gaben. Im Vordergrund standen die Lohntari
fe, um die Löhne den besonderen Preisen anzu-
passen. Eis ging weiter um die Verringerung der
Distanz zwischen Fach- und Hilfsarbeitern.
Dänin war der Abschluß der Tarifverträge die
besondere Aufgabe. Hierzu gehörten die Ver
einfachung des Berufsbildes, erhöhter Urlaub,
eine Lohnzone, die Zahlung sämtlicher Feier
tage und die Uebernahmo der Lehrlinge in den
RaHmentarif.
Nachdem das Tarifvertragsgesetz und Schlich
tungswesen vom 22. 6. 50 erlassen wurden,
sollte es größere Möglichkeiten geben, in freier
Vereinbarung zwischen Arbeitgeberverband und
Gewerkschaft Tarife abzuschließen. Wer aber
glaubte, daß die Verhandlungen leichter wür
den. wurde enttäuscht.
Das Tarifvertragsgesetz besagt, daß der Ar
beitgeber und der Arbeitnehmer als Wirt
schaftsvereinigungen, sdbald sie tariffähig sind,
in freier Vereinbarung Löhne, Gehälter und Ta
rifverträge abschließen können» Sollten die
mer Fehler gemacht werden. Eis ist aber im
mer noch besser, es wird etwas getan und wenn
es auch nicht immer gut ist, als daß garnichts
gemacht wird. Deshalb nochmal, jeder an sei
nen Platz. Laßt uns einen engen Kontakt
schließen diesseits und jenseits der Grenze. Ihr
werdet von uns und wir werden von Euch ler
nen.
Alsdann sprach der Kollege Schumann von
der Industriegewerkschaft Holz in Düsseldorf:
Ich kann mit meinen Ausführungen nur das
bestätigen, was mein Vorredner gesagt hat, und
zwar lOOprozentig unterstreichen. Wir freuen
uns, daß uns die Möglichkeit gegeben wurde,
an Ihrer Tagung teilzunehmen. Und würden
uns noch mehr freuen, wenn es Euch ,alsbald *
möglich sein wird, als ordentliche Delegierte
zu uns zu kommen. Auch ich wünsche Ihnen
Erfolg und einen guten Verlauf der Tagung.
Dr. Almers vom Arbeitsministerium führte
aus:
Sie haben so wichtige Punkte auf der Tages
ordnung, daß ich Ihre Zeit nicht lange in
Anspruch nehmen will und mich kurz fasse.
Direktor Welsch kann leider nicht abkommen
und hat mich gebeten, an seiner Stelle den Ver
bandstag die Grüße zu überbringen. Ich möch
te hier besonders das gute Zusammenarbeiten
zwischen Ihnen und uns heraussteilen. Daß
Sie in etlichen Punkten mit uns nicht zufrie
den sind, ist verständlich. Es freut uns aber
doch, daß Sie im allgemeinen feststellen kön
nen, daß wir den besten Willen haben. Wenn
wir uns mit den Kollegen anderer Länder über
die Sozialversicherung unterhalten, so müs
sen wir feststellen, daß wir hier im Saar ge
biet in vielen Punkten einen Fortschritt erzielt
haben, der sich sehen lassen kann. Mir liegt
es besonders am Herzen, noch weitere soziale
Verbesserungen zu schaffen, und ich hoffe, daß
es uns mit den Gewerkschaften zusammen ver
gönnt ist, dieses Ziel durch Zusammenarbeit
zu erreichen.
Er verband mit diesen Grüßen den Hinweis,
daß in den vergangenen Jahren gerade die Soli
daritätsaktion der Bergarbeiter in der Woh
nungsbaustiftung sich segensreich für die Bau
wirtschaft ausgewirkt hat. Ueber 4000 Woh
nungen konnten aus Mitteln dieser Stiftung von
fleißigen Händen der Bauarbeiter erstellt
werden.
Gestatten wir uns einen Blick in das Trüm
merfeld von 1945 in unserer Heimat und las
sen den geistigen Blick durch die Jahre hin
durch schweifen, so finden wir, daß neben
Kohle als Devise und Antriebskraft Fabrikge
bäude, Geschäfte und Wohnungen, erstellt durch
unermüdliche Arbeit der Bauarbeiter, Voraus
setzung für eine Normalisierung unseres Lebens
war.
Kollegen, durch seinen Fleiß hat der saar
ländische schaffende Mensch sich bei allen Be
suchern Achtung und Anerkennung abgerun-
Parteien sich nicht einigen können,, so kann der
Schlichtungsausschuß angerufen werden,, um
den Streitfall zu schlichten. Der Schlichter kann
als sachberatender Teil des Wirtschaftsministe-
riums, Preisbehörde, Arbeitsministerium hinzu
ziehen.
In den Verhandlungen wurde der Artikel 3
der Wirtschaftskonvention in den Vorder
grund geschoben, der besagt, daß die Lohn
tarife in Frankreich und dem Saarland keine
erheblichen Unterschiede aufzeigen dürfen, we
der nach unten, noch nach oben.
Der Arbeitgeberverband machte sich den
Standpunkt zu eigen, von dem auch die Be
hörden nicht abgingen,, so daß wir mehr als
einmal zu Mitteln greifen mußten, um die Ver
handlungsbereitschaft zu erreichen. Auch muß
ten wir wegen der Art und Methode der bera
tenden Mitglieder beim Schlichtungsausschuß
protestieren.
Von dieser Stelle aus muß es nochmals ein
deutig und klar gesagt werden, die Arbeitskraft
ist das einzige Kapital, das der Arbeiter besitzt
und ist auch das entscheidende Volksvermögon
um Mehrwerte zu erstellen. Mit dem Absinken
des Reallohnes wird die Kaufkraft herabge
setzt, als logische Erscheinung das Familien
leben zerstört, die Verelendung hervorgerufen.
Die Wirtschaftskrisen sind in der kapitalisti
schen Gesellschaftsordnung zu suchen, die Ka
nonen und Flugzeuge und Rüstung mehr pfle
gen als den Arbeiter. Solange der Arbeitnehmer
gen. Aber wir müssen als Gewerkschaft fest
stellen, daß der durch diesen Fleiß an wachsende
Wohlstand sich auf einen kleinen Kreis be
schränkt.
Diejenigen, die den Löwenanteil an diesem
Wohlstand durch den Fleiß ihrer Hände er
wirkt haben, spüren nichts von diesem Wohl
stand. Für sie hat man immer eine neue Trost
pille. Neuerdings heißt sie: „Experiment Pi-
nay.“ Sie hat aber bis jetzt nicht vermocht,
im geringsten die Schmerzen der Not zu lindern.
Wir als Gewerkschaften müssen es ablehnen,
daß unsere gerechten wirtschaftlichen und so
zialen Forderungen auf dem Experimentierfeld
einer ausländischen Macht geopfert werden
durch Konventionen,, die bei der breiten Masse
der Saarbevölkerung nie anerkannt wurden und
werden.
Wir sind des Glaubens,, daß im Saar gebiet
bei dem vorhandenen Fleiß der Bevölkerung
und bei dieser hoch entwickelten Industriali
sierung aller Voraussetzungen vorhanden sind,
einen Zustand zu schaffen, wo der Lebensstan
dard gehoben und das Volk sieh eines reicheren
und besseren Lebens erfreuen kann.
Aus diesen Gründen sah ich mich verpflich
tet, am Kongreß der Einheitsgewerkschaft die
Forderung aufzustellen: „Aenderung des der
zeitigen Zustandes an der Saar.“ (Spontaner
Beifall.)
Kollegen! Generalversammlungen sind Mark
steine in der Geschichte der Gewerkschaften.
Auch Euer erster Verbandstag soll Markstein
in der Geschichte der Bauarbeiter an der Saar
sein; Ausgangspunkt und Wendepunkt zum Bes
seren für die Zukunft.
Mögen sich die Delegierten in der Diskus
sion bei ihren Anregungen von diesem Gedanken
gut leiten lassen.
Ein delikater Grundsatz, der beachtet wer
den muß, ist die parteipolitisch und religiöse
Neutralität. Lassen w r ir die Gewerkschaft nicht
zum Tummelplatz parteipolitischer Auseinan
dersetzungen werden. Nur in Wahrung der ge
werkschaftlichen Disziplin werden wir den gro
ßen Zielen der Mitbestimmung und der Demo
kratisierung der Wirtschaft näher kommen und
die Tagesfragen erfolgreich erledigen können.
Lassen wir uns leiten von dem Grundsatz,
dort, wo wir arbeiten, wollen wir mitbestim
men, dort, wo wir säen, wollen wir auch ernten.
Seid von all diesen Zielen erfaßt und werbt
alle Menschen für Eure Gewerkschaft, nicht zu
letzt die Jugend. Die Jugend muß das tragen
de Element des Verbandes werden. Mit dieser
Jugend in die Zukunft in Einigkeit für die Ein
heit gegen jede Spaltung.
In dieser klassenbewußten Haltung lassen wir
uns leiten von dem Gedanken: Wir schmieden
die Einheit von dem Bauarbeiter, der in hei
ßester Sonne den höchsten Kamin seiner Voll
endung entgegenführt, zum Metallarbeiter, der
in glühender Hitze das Eisen gießt, über Kon
tore, Transport und Verkehr bis zum letzten
Bergmann und erfüllen so unsere geschichtliche
Pflicht an den schaffenden Menschen.
im Vollbesitz seiner Arbeitskraft ist, betrachtet
der Unternehmer ihn als das Objekt, das er
braucht. Wenn er ihm die Leistungen nicht
mehr bringt, kann er gehen und ist sich selbst
überlassen. Der Kampf der Organisation um
den gerechten Lohn ist von der kühlen, sach
lichen Ueberlegung getragen,, die Beschäftigten
als Gleichberechtigte im wirtschaftlichen Le
ben zu behandeln und einen höheren Lebens
standard zu erreichen. Bis jetzt sind die Löh-
*ne und Gehälter noch nicht den Preisen ange
paßt. Um wieviel bedarf es mehr, um auch an
den Kulturgütern teilzimehmen. Von dem Tage
der Feststellung der Veränderungen zwischen
Lohn und Preis bis zum Inkrafttreten von Neu
regelungen dürfen auf keinen Fall Monate ver
gehen, da sonst in der Entwicklung der gerin
gen prozentualen Abschlüsse das Realeinkom
men immer mehr herabsinkt.
Dies waren die Erscheinungen, wde sie bei
uns auftraten. Dadurch sahen wir uns veran
laßt, in immer kürzerer Folge Neuregelungen
der Löhne und Gehälter zu fordern.
Wie groß unsere Verantwortung ist, für de
ren Recht wir eintreten müssen, beweisen die
Beschäftigtenzahlen in den Industriezweigen!.
Daß wir im Baugewerbe das Schlüsselge
werbe sind, wird mit folgenden Zahlen be
wiesen :
Die Beschäftigtenzahl im Bauhauptgcwerbe
zeigt folgende Steigerung auf:
Gäste haben das Wort
Kein Tummelplatz für Parteipolitik
Leistungen und Aufgaben des Verbandes
Der Geschäftsbericht des Kollegen Munari