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Januar 1950
„DIE ARBEIT»
Es geht aufwärts,
auch in der Fachgruppe Banken
und Sparkassen
der Einheitsgewerkschaft
Im Monat Dezember fand im Lokale
„Treffpunkt" in Saarbrücken die erste Mitglie
derversammlung der Fachgruppe Banken- und
Sparkassenangestetlten statt. Kollege Schuch-
iiardt eröffnete die Versammlung mit folgender
Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Warum haben
wir den Tarif gekündigt? 3. Neuwahl des Vor
standes.
Kollege Schuchhardt sprach zu Punkt 1. Er
konnte erfreulicherweise feststeiien, daß gerade
unser Verband, der es im Aufbau sehr schwer
hat, in den letzten Monaten sehr gewachen ist
Und einige große Betriebe sogar lOOprozen'ig Mi-
gliea der Einheitsgewerkschaft sind.
Er stellte fest, daß in vielen Versammlungen
Immer alle Berufskameraden, ganz gleich, ob
sie Mitglied sind oder nicht, willkommen waren.
Es war sogar Nichtmitgliedern gestattet, unsere
Vorstandssitzungen zu besuchen und sich an
den Aussprachen zu beteiligen. Dieses gute Ver
hältnis. das wir mit allen Kollegen führen, wird
euch in Zukunft so bleiben; denn wir haben
keine Geheimnisse. Wir wollen nur, daß man
die Leistungen der Bank- und Sparkassenange-
stelllen anerkennt, zumal man ja sehr darauf
achtet, daß nur Lehrlinge mit höherer Schulbil
dung eingestellt werden. Der Sprecher betonte,
daß nur wenige Banken sich um die Altersver
sorgung ihrer Angestellten kümmern. Mit Freu
den nahmen die Versammelten davon Kenntnis,
daß die Sparkassenangestellten in einer einige
Tage vorher stattgefundenen Versammlung ein
stimmig den Beschluß gefaßt haben, den Ban
kentarif behalten zu wollen und damit auch keine
eigene Fachgruppe zu bilden, sondern zusammen
mit den Bankangestellten organisiert bleiben
Wollen.
Dann sprach Kollege Rech zu Punkt 2: „Wa
rum hat die Einheitsgewerkschaft den Tarif ge
kündigt? In einem über eine halbe Stunde
dauernden Referat schilderte er, wie sich der
bisherige Tarif mit den allergrößten Schwierig
keiten aufbaute; wie schwer es war, nach dem
französischen Muster, das wir bis dahin nicht
kannten und an das wir gebunden sind, über
haupt einen Tarif zu schaffen. Die Hauptschuld
liegt jedoch an der schlechten Eingruppierung,
die zum Teil, obwohl der Tarif von den Vertre
tern der Arbeitgeber längst unterschrieben ist,
einfach übergangen wird. Es geht nicht an, daß
der Bank- und-Sparkassenangestellte schlech
ter bezahlt wird als der kaufmännische Ange
stellte in ande-en Berufen. Der Redner be'oi le.
daß die Kündigung des Tarifes durch die Teue
rung aller Artikel gerechtfertigt ist. Großen Bei
lall konnte er am Ende seiner Ausführungen ent-
ffegennehmen.
Sodann nahm Kollege H e k t o r die Neuwahl
'des Vorstandes vor. Zunächst dankte er den
Kollegen für die geleistete Arbeit und bat um
Entlas'ung des alten Vorstandes. Dem Vorstand
wurde nicht nur einstimmig Entlastung erteilt,
sondern die Versammlung dankte den Kollegen
durch Beifall für die geleistete Arbeit. In rascher
Folge wurden dann die Kollegen Rech zum 1.,
!*a u 1 zum 2. und Kollege Karl Schmitt zum
3. Vorsitzenden gewählt. Schriftführer wurde Kol
lege Reichert. 1., 2., 3. und 4. Beisitzer die
Kollegen Schuchhardt. Koch, Elz und
Scheuer. Als Vertreterin der weiblichen An
gestellten wurde Kollegin S e i t z und als Ver
treter der männlichen Jugend Kollege Kraus
gewäht. Der Kollege Rech dankte für_xlas Ver
trauen. das ihm und den anderen Vorstandsmit
gliedern entgegengebracht war. Alle Vorstands
mitglieder wurden wiedergewählt, wobei bei der
Wahl darauf geachtet wurde, daß fast jede Bank
Und Sparkasse im Vorstand vertreten ist. Der
Vorstand, hat. sich um fünf Mitglieder, die neu
fclnzugekommen sind, vergrößert.
Die bekannte angesehene und einflußrei
che Zeitschrift „Die Gegenwart" veröffent
licht einen Artikel „Die Gewerkschaftsein
heit, in dem es u. a. heißt:
Mit dem Münchener Gewerkschafts
kongreß ist die organisatorische Einheit
nun vollzogen. Wie steht es heute mit
der inneren Einheit der Gewerkschaf
ten? Die Frage drängt sich schon des
halb auf, weil vor 1933 die Gewerk
schaften. in Deutschland konfessionell
Und politisch gespalten waren. Die jahr-
aehnfeiange Spaltung hatte eine Tradi
tion geschaffen, von der man cmnehmen
mußte, daß sie auch durch die Unter
brechung im „Dritten Reich“ nicht ohne
weiteres als überwunden gelten durfte.
Schließlich sind ja die gleichen Persön
lichkeiten heute in die Einheitsgewerk
schaft führend, die früher einmal in den
christlichen, freien oder Hirsch-Dunker-
schen Gewerkschaften tätig waren. Der
Münchener Gewerkschaftskongreß hat
bewiesen, daß die alten Gegensätze und
Spannungen in einem erstaunlich weitem
Maße überbrückt sind. Die konfessio
nellen Gegensätze, die früher einmal eine
so große Rolle spielten, können als über
wunden gelten. Hierzu trägt bei, daß ge
rade auch die katholische Kirche in
ihren letzten Manifestationen zur Sozial
frage die gewerkschaftlichen Forderun
gen anerkannt hat. In der großen so
zialpolitischen und wirtschaftspolitischen
Zielsetzung besteht heute ke n nennens
werter Gegensatz mehr zwischen den
Gewerkschaften, die von der christlichen
und denen, die von der sozialistischen
Seite herkommen. Die religiöse Intole
ranz, die in früherer Zeit hier und da bei
einzelnen freien Gewerkschaften zum
Ausdruck kam und die den eigentlichen
„Gewinnbeteiligung der Arbeit!"
Als interessanten Beitrag za dem schon
so oft behandelten Problem der Gewinnbe
teiligung der Arbeitnehmer veröffentlichen
wir im Auszug einen Artikel aus der rhein
pfälzischen Zeitung „Die Freiheit":
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, das
Mißverhältnis der Löhne und Preise zu
ändern: die Preise senken oder da» No
minaleinkommen erhöhen. An diesem An
gelpunkt beginnt das soziale Problem, nur
hier liegt die Ursache des erbitterten
Kampfes um die politische und damit
wirtschaftliche Macht.
Man muß sich darüber klar sein, daß
eirfe Lohnerhöhung niemals generell, son
dern stets nur in schwierigen und zeit
raubenden Verhandlungen der Branchen
gewerkschaften mit den entsprechenden
Arbeitgeberorganisationen zu erreichen
ist. Zweifellos würde der freie Markt auf
der Basis der nach den Selbstkosten kal
kulierten Preise sofort mit Preiserhöhun
gen der neu produzierten und der vorhan
denen Bestände reagieren. Wir sind uns
aber der Notwendigkeit bewußt, daß die
Preise unter keinen Umständen weiter er
höht werden dürfen.
Es bleibt deshalb ein Weg offen, der
außer seinem Anspruch auf Neuheit noch
den Vorteil hat, daß er mit politischen
Mitteln im parlamentarischen Macht
kampf beschriften werden kann.
Löhne sind Kosten, zusammen mit den
Materialaufwendungen und den Gemein
kosten ergeben sich die Selbstkosten, auf
deren Basis nach einem prozentualen Ge
winnaufschlag der Preis errechnet wird.
In großen Zügen wird nach dieser Me
thode in allen „freien Marktwirtschaften“
der Welt und auch in Deutschland gerech
net. Es ist augenscheinlich, daß bei die
ser Kalkulation der Produzent nicht nur
die geringeren oder höheren Löhne wie
der hereinbekommt, sondern sich vom
Konsumenten jede Lohnerhöhung auch
noch durch einen entsprechend höheren
Gewinnaufschlag bezahlen läßt.
Er sagt dann, daß er durch den Krieg
sein Kapital verloren habe und daß er
neues Kapital bilden müsse, Dieses ist
offentsichtlich nur auf dem Rücken der
Arbeitnehmer und der Konsumenten
möglich. Natürlich sorgt der Fiskus da
für, daß die Bäume nicht in den Him
mel wachsen, die heutigen Steuersätze
sind bestimmt nicht von Pappe, und die
deutsche Bundesrepublik kann den zwei
felhaften Ruhm in Anspruch nehmen, die
höchsten Sieuersätze der Weit zu besit
zen. Aber schon tut sich etwas. Durch
die neue Steuerreform in 1959 wird dis
private Kapitalbildung zweifellos erheb
lich gefördert werden, während Lohnsleu-
ervergünstigungen noch in weiter Ferna
liegen. Da nach den bisherigen Erfah
rungen die Realeinkommen durch steuer
liche Maßnahmen n ; cht wesentlich erhöht
werden können, bleibt nur ein letzter
Weg: Die Beleiligung der Belegschalt am
Betriebsgewinn!
Bei diesem Vorschlag werden also nicht
die Löhne erhöht und es gi >t daher kein
Argument dafür, daß die Preise s'eigen
müßten. Die Erhöhung der Realeinkom
men der Arbeitnehmer soll vielmehr aus
der Quelle kommen, die den Berechtigten
der Produktion und der Distribution bis
her allein zufloß, dem Gewjinn.
Eine Tantieme aus dem Gewinn an Auf
sichtsrat- und Vorstandsmitg ieder hat e?
schon lange gegeben. N.emals ist ein
volkswirtschaftlicher Schaden etwa da
durch eingetrele.i, daß das Sozialprodukt
verbinde:t worden wä e. Im Gegenteil! Die
bevorzugten Empfänger dieser Kapitalbe
teiligung waren nun an dem Betriebs
ergebnis erst recht interessiert, die Pro
duktion konnte ihnen garnieht hoch ge
nug sein, und die Volkswirtschaft hatte
auch keinen Schaden. Es ist kein Geheim
nis, daß der Sparsinn der kleinen und
mittleren Lohnbezieher nicht geringer ist,
als der entsprechende Erhaltungssinn der
Unternehmer. Und die bei den Banken
und Sparkassen deponierten Summen flie
ßen in jedem Falle wieder in die Pro
duktion zurück, wobei sie allerdings den
Millionen der Arbeitnehmer Zinsen brin
gen. Wenn schon die Förderung der Ini
tiative in der Marktwirtschaft, gegenüber
den bürokratischen Fesseln der hinter uns
liegenden Zwangswirtschaft, den Funken
der Produktion gezündet hat, dann ist es
nicht einzusehen, warum dia Vorteils, die
in der freien Betätigung des menschlichen
Erwerbstriebes liegen, nicht auch den
Massen der Träger der Arbeitskraft zu
gute kommen sollen. Geschädigt w rd da
durch keiner, wohl aber wird sich die
steigende Arbeitsfreude in einer unge
heueren Erhöhung des Sozialprodukts
aus wirken.
Rückvergütung 1949
Wir bitten unsere Mitglieder,
alle Kassenscheine und Monats
quittungen in der für sie zustän
digen A S K O - Verkaufsstelle
abzugeben.
SAARBRÜCKEN
„Die Gewerkschaftseinheit"
Grund zur Spaltung bildete, ist heute nir
gends mehr zu finden.
Auch der Einfluß der Parteien auf die
Gewerkschaftsbewegung, der früher re
lativ stark war, ist heute auf ein Min
destmaß gesunken. Die Krise des moder
nen Parteiwesens, schreibt der Verfasser
des Artike’s Dr. Hans Grosse, hat die
Stellung der Gewerkschaften außeror
dentlich acsiarkt. Für eine große Anzahl
von Arbeitnehmern, die heute den Par
teien skeptisch gegenüberstehen, sind
allein die Gewerkschaften die Macht,
die über allen Parteistreit hinweg die
Interessen des arbeitenden Menschen
wahrnimmt. Auf ihre Arbeit setzen sie
ihren Glauben und ihie Hoffnung. Die
Führung der Gewerkschaften ist sich
dieser neuen Situation auch voll bewußt.
Das kam vielleicht am stärksten zum
Ausdruck, als Dr. Böckler bei der Bil
dung der Regierung Adenauer erklärte,
daß die Gewerkschaften diese Regie
rung nach ihren alen beurteilen undT
nicht von vornherein zu ihr in Opposition
treten werden. Dazu steht nicht im Wider
spruch die Tatsache, daß heute alle
großen Gewerkschaften Mitglieder der
verschiedensten Parteien in ihren Reihen
haben und auch in den Parlamenten in
den verschiedenen Fraktionen vertreten
sind. Die Industriegewerkschaft Bergbau
hat drei ihrer Ange»teilten in der SPD,
zwei in der CDU, einen im Zentrum und
einen in der KP sitzen. Bisher sind da
durch in der Gewerkschaftsbewegung
keireriei Spannungen here'ncetragsn
worden. Da die Gewerkschaften heute in
ihrer Geschlossenheit ein Kraftzentrum
gegenüber den Parteien dar stellen, ist
sogar anzunehmen, daß von hier aus
eine Auflockerung der oft erstarrten po
litischen Fronten erfolgt.
Die Zusammenfassung der verschie
densten Richtungen in der großen Ein
heitsgewerkschaft prägt sich auch in dsr
programmatischen Zielsetzung aus. Die
sozialistische Forderung einer Ueberfüh-
rung der Grundindustrien in Gemein
eigentum wird heute von allen „Rich
tungen“ in den Gewerkschaften, wenn
man diesen Ausdruck überhaupt ge
brauchen will, anerkannt und in gleicher
Weise unterstützt. Darüber hinaus fordert
das Programm bei bewußter Ablehnung
der bisheügen Zwangswirtschaft eine
Lenkung der gesamten Wirtschaft und
eine Wirtschaftspo’itik, de auf Vollbe
schäftigung hinzielt. Mit der alten, Ziel
setzung der Gewerkschaften, die Lage
des arbeitenden Menschen in der be
stehenden Wirtschaft zu verbessern, wird
entschlossen Ernst gemacht. Man hat
erkannt, daß de aas Ziel heute nicht
mehr nur mit Lohn- und Arbeitszeitforde
rungen erreicht werden kann, sondern
daß eine darüber hinausgehende Ein
flußnahme auf die gesamte Wirtschafts
führung erforder'ich ist. Uebsr die Not
wendigkeit einer derartigen gewerk
schaftlichen Wirtschafts- und Sozial
politik im breitesten Ausmaß sind sich
alle führenden Kreise der Gewerkschaften
einig.
Die Gewerkschaften sind in organisa
torischer Hinsicht eine Einheit geworden,
und sie haben, was noch wesentlicher
ist, die inne e Gesoh’ossenheit gefunden.
Die kleine kommunistische Opposition,
die heute in allen Verbänden au finden
Schon heute würden die geltenden
steuerlichen Bestimmungen den Betriebs-
inhabarn das Recht geben, Gewinnbeteili
gungen ihrer Belegschaft zu passivieren
und von der Gawmnbesteuerung auszu
schließen. Lediglich die Eeziehar von Ar
beitslohn wären dadurch benachteiligt,
daß die Finanzämter diese Gewinnbeteili
gung als durch das Arbeitnehmerverhält
nis entstanden ansehen und dann in vol
ler Höhe der Lohnsteuer unterworfen wür
den. In Interesse der Werktätigen müßte
deshalb die Forderung aufgestellt wer
den, daß die Gewinnbeteiligungen nicht
als Einkünfte aus rtichtselbsiändigar Ar
beit, sondern als sonstige Einkünfte be
trachtet werden, für die bekanntlich eine
Steuerfreigrenze von jährlich DM 600.—
besteht.
Es wird viele Variationen geben, um
den Vorschlag durch Freiwilligkeit, Ver-
tragsvereinbaiuz.g, leohtliciie Förderung
oder Gesetzeszwang zu realisieren. Ia der
entstehenden Diskussion bleijt weiterhin
die Frage zu kläran, i.n welcher Höhe
eine Gewinnbeteiligung stattfinden und in
welcher Form die Ausschüttung bzw. Gut
schrift der Beträge erfolgen soll.
Kollege Reuland 70 Jahre alt
Der Kollege Ludwig
Reuland konnte be
reits im Jahre 1949 sein
SOjcih i;e s \ ertandsjubi-
läum feiern. Geboren
am 20. 1. 1S80 wird er
jetzt 70 Jahre alt. Am 1.
10. 1E99 trat er in Me!z
dem Buctd.uci er - Ver
band bei und bekleidete
im Verlaufe der vielen
Jahre viele Ehrenämter
innerhalb des Verban
des. Nach dem ersten
Weltkrieg wurde er Vor
sitzender des Buchdruic-
Saar und hat in dieser
Eigenschaft an mehreren Generalversammlungen
des Gesamtverbandes als Delegierter teilgenam-
men. Vom Jahre 1922—1933 war Reuland Lei
ter des Verbandes der Oeftenhichen Betriebs
und hat auch innerhalb dieses Verbandes sehr
erfolgreich gewirkt. Mit dem Anbruch der Hit-
er-Aera traf auch ihn das Schicksal schwer,
und 5Vü Jahre lang konnte er keine Arbeit mehr
bekommen. Obwohl Reuland heute Invalide ist,
nimmt er noch regsten Anteil an der Gewerk
schaftsbewegung und beschränkt sich nicht dar
auf, nur die Versammlungen zu besuchen, son
dern betätigt sich nach in voller geistiger und
körperlicher Frische aktiv am Gewerkschafts
leben. Wir danken dem Kollegen Reuland aus
Anlaß seines 70. Geburtstages für seine im Eiin
ste der Gesamtarbeiferschait geleistete Tihig-
keit und geben der Hoffnung Ausdruck, daß er
noch lange mit seinem jugendlichen Elan in
unserer Mitte verweilen kann.
il)Hiil'lli!IIH)!.tltt)lltl|lllllillltHI|ltttlltttlll!milHIIIII!ll!!tlllillilimilHIIIHtmnimi!'ltl!!l
Werbearbeit
ist die Aufgabe aller. Sie ist nicht nur
Sache der Verbandsfunktionäre, sondern
jedes Verbandsmitgliedes, also auch
Deine Sache.
iiiiiiiiiiiiiipitimiiiiitiiiiHMmimmHHiiiimmmitiiitiHiimitfiiiHiiiiiiiiiiiiiiimiiimi
K^. Verbanden an
An zeigen in der Gewerk
schaftszeitung „Die Arb eit''
verbürgen Erfolg!
V /
ist, vermag cm dieser Geschlossenheit
nichts zu ändern, zumal auch die kom
munistischen Elemente praktisch in fast
allen Punkten die gewerkschaftlichen
Forderungen unterstützen müssen. Das
Zentralproblem dabei bildet die Frage
des Nachwuchses und die Heranbildung
einer guten Führerschicht, vor allem auf
der unteien und mittleren Stufe. Wie
dringend sich das Problem stellt, ersieht
man daraus, daß von 487 stimmberech
tigten De'egierten auf dem Münchener
Gewerkschaftskongreß 121, also rund ein
Viertel, über 69 Jahre alt waren, daß 195
im Alter von 50 und 69 Jahren, ein
weiteres Viertel im Alter von 40 und 50
Jahren standen und daß nur 28 unter 40
Jahre alt waren. Es ist heute so, daß
zwar in der Führung der Verbände be
reits wieder aTsnthalben Persönlich
keiten heranwachsen, die das Format
dar alten Gewerkschaftsführer aus der
Zeit vor 1933 haben, daß aber gerade
der breite Funktionärkörper, auf dem
sich die alte Gewerkschaftsbewegung
gründete, zumindest qualitätsmäßig noch
nicht vorhanden ist.
Ein weiteres Problem stellt die Ein
gliederung der Angestelltenschaft in die
große einheitliche Gewerkschaftsbewe
gung dar. Es gibt eine Reihe von Indu
striegewerkschaften, so etwa die In
dustriegewerkschaften „Bergbau“ oder
„Chemie“ in denen dieses Problem weit
gehend gelöst ist, einen sehr erheb
lichen eTil der Angestellten in die ein
heitliche Gewerkschaft hereinzubringen.
Ein drittes Prob'em ist die Gewinnung
einer breiten IiitellLg-enzsohicht, die als
Fachleute und Sachverständige die Ge
werkschaften unterstützen. Auch hier
sind bereits bemerkenswerte Wandlungen
2U verzeichnen.