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DIE ARBEIT“
März 1950
M
Präsident Heinrich Wacker zur Sulzbacher
Revierkonferenz
Auf der Revierkonferenz des Industrie
verbandes Bergbau am Sonntag, dem 12,
März 1950, in der Festhalle in Sulzbach,
wurde unter anderem von der Versamm
lung folgende Resolution angenommen:
„Wir Bergarbeiter vom Industriever
band Bergbau der Einheitsgewerkschaft
erheben Mißtrauen gegen dien Präsiden
ten der Einheitsgewerkschaft Heinrich
W a c k e r,“
Bevor ich zu diesem Mißtrauensvotum
in sachlicher Beziehung Stellung nehme,
möchte ich auf einige formelle Dinge hin-
weisen, die zu beurteilen ich der Oef-
ientlichkeit überlasse:
1. Es wäre meines Erachtens für den
Einberufer als Industrieverband der Ein
heitsgewerkschaft eine selbstverständliche
Anstandspflicht gewesen, den Präsiden
ten d?r Einheitsgewerkschaft zu einer Ver
sammlung einzuladen, auf der man zu
grundlegenden Frage« der Bergkonven-
ton Stellung zu nehmen beabsichtigte,
das umsomehr, als zu erwarten war, daß
auch ich als Mitglied der saarländischen
Delegation und als Präsident der Ein
heitsgewerkschaft Gegenstand von Dis
kussionen sein maßte.
2. Wenn die Absicht Vorgelegen hätte,
der Konferenz ein möglichst objektives
Bild der Pariser Verhandlungen zu geben,
hätte man unter allen Umständen Minister
Kirn als den Vorsitzenden der saarlän
dischen Bergbaudelegation und als altes
und bewährtes Mitglied des Industriever
bandes Bergbau um sein Referat ersuchen
müssen, zumal der Arbeitsminister sich
wiederholt dazu bereit erklärt hatte.
Nachdem beides nicht erfolgte, muß ich
annehmen, daß die Versammlung einsei
tig und nicht über den vollen Verlauf
der Verhandlungen in Paris informiert
Vt urde.
Zur Berechtigung des Mißtrauensvotums
selbst möchte ich folgendes in aller Of
fenheit erklären, wobei ich mir Vorbehalte
das Beweismaterial gegebenenfalls in al
len Einzelheiten zu erbringen.
Auf die positive Stellungnahme der
Einheitsgewerkschaft zum wirtschaftlichen
Anschluß nochmals hinzuweisen, kann
ich mir ersparen, zumal dies in meinem
Rundfunkvortrag am Sonntag, dem 12. 3.
(siehe Seite ..) hinreichend geschehen ist
doch darf ich die Tatsache erwähnen,
daß auch die meisten Vorstandsmitglie
der des Industrieverbandes Bergbau bis
in die jüngste Zeit den wirtschaftlichen.
Anschluß bejaht haben.
Die Pariser Verhandlungen verfolgten
lediglich den Zweck, die vertragliche
Grundlage zwischen Frankreich und
dem Saarland für die politische Auto
nomie und den wirtschaftlichen Anschluß
des endgültigen Friedensvertrages zu
schaffen und damit Klarheit zu bringen in
alle die Angelegenheiten, welche die
Saarautonomie, die Saarwirtschaft inner
halb des franco-saarländischen Wirt
schaftsraumes und nicht zuletzt den
saarländischen Bergbau betreffen.
Daß die Bergbaukonvention wegen der
prekären Natur der Materie auf ganz be
sondere Schwierigkeiten stoßen würde,
mußte jedem Unvoreingenommenen von
vorneherein klar sein. Ebenso klar mußte
aber sein, daß diese Schwierigkeiten nie
mals überwunden werden konnten, indem
man mit einer ganz festumrissenen
Marschroute nach Paris ging, wie es von
seiten der Delegation des Industriever
bandes Bergbau geschehen ist, denn letz
ten Endes konnte es sich nur darum han
deln, aus den Standpunkten der beiden
Vertragspartner das für das Saarland
Bestmögliche herauszuholen. Wie ich im
Rundfunk bereits erklärt habe, will ich.
es dem Gewerkschaftsausschuß überlas
sen, aus eigener Anschauung festzustel
len, inwieweit dies gelungen ist oder
füeiiaulaut,/Hat leck”
SAARBRÜCKEN 3 / ß E T Z E N S T R A S S E I
INH.: FRAU HEINRICHS ■
EMPFIEHLT IHRE LOKALITÄTEN
TREFFPUNKT VIELER GEWERKSCHAFTS-KOLLEGEN
nicht. Ich erlaube mir auch kein Urteil
darüber, ob die Abreise der Delegation
des Industrieverbandes Bergbau, als die
Verhandlungen ins Stocken geraten wa
ren, zu billigen ist oder nicht, doch hätte
man zumindest erwarten müssen, daß sie
im Interesse des Saarbergbaus, den sie ja
zu vertreten hatte, weiterhin mit der in
Paris verbliebenen Saardelegaiion Füh
lung behalten hätte, das umsomehr, als
es auch den Bergbaudelegierten nicht
unbekannt war, daß die Verhandlungen
in Paris nicht zuletzt durch die Initiative
des Arbeitsministers Kirn und auch mei
ner Person ihren Fortgang genommen
hatten.
Ich muß es als Präsident der Einheits
gewerkschaft ganz besonders bedauern,
daß ich von dem Memorandum des In
dustrieverbandes Bergbau erst in Paris
mit den übrigen Mitgliedern der gesam
ten Saardelegation Kenntnis erhielt, was
meines Erachtens ganz bestimmt nicht im
Interesse der Sache lag.
Ein Vergleich der tatsächlich abge
schlossenen Bergbaukonvention mit dem
Memorandum des I. V.-Bergbau läßt mei
ner Ansicht nach klar erkennen, daß die
wesentlichen Forderungen der Saarberg
leute von der in Paris verbliebenen Saar
delegation durchgesetzt worden sind. Um
so unverständlicher muß mir das Miß
trauensvotum der Sulzbacher Revierkon
ferenz erscheinen, wobei ich jedoch be
tonen möchte, daß Letzten-Endes die Ein
heitsgewerkschaft nicht nur aus dem In
dustrieverband Bergbau bzw. aus den in
Sulzbach Versammelten besteht, sondern
daß über mein Verhalten in Paris die ge
samte Einheitsgewerkschaft ihr Urteil fäl
len muß. Diesem Urteil sehe ich mit Ruhe
entgegen, da ich der festen Ueberzeugung
bin, in Paris als Saarländer und als Ein
heitsgewerkschaftler meine Pflicht im In
teresse der schaffenden Menschen an dar
Saar getan zu haben.
Erfolgreiche Lohn-
und Gehaltsverhandlungen
des Industrieverbandes Eisenbahn
Seit längerer Zeit steht der Industrie
verband Eisenbahn in Verbindung mit
den französischen Gewerkschaften in
Verhandlungen mit der französischen
Regierung, sowie der saarländischen Ei
senbahndirektion, um eine allgemeine
Lohn- und Gehaltserhöhung.
Ohne den in nächster Zeit beginnenden
Tarifverhandlungen vorzugreifen, wurde
vereinbart, daß ab 1. Januar 1950 auf die
zu erwartende allgemeine Erhöhung der
Löhne und Gehälter monatlich ein Vor
schuß zur Auszahlung gelangt. Dieser
Vorschuß wird den saarländischen Eisen
bahnern für die Monate Januar, Februar
und März bis zum 20. März ausgezahlt.
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