März 1950
DIE ARBEIT“
Seite 3
MME
I b \f m post und Fernmeldewesen
Lügen haben kurze Beine
Motto: Lügen! Etwas bleibt schon hängen.
Wir haben gewiß nicht die Absicht, un
sere Zeit damit zu vertrödeln, mit^dei“
Christ i-hen OVewerkschau (das Christ'ich«
Vorzeichen kam allerdings in der Ver
sammlung am Samstag, dem 25. 2. 1950,
wieder einmal — wie schon so oft — zu
kurz) leeres Stroh ?m dreschen. Wir ver
tröst viemerr der Standpunkt, daß die
ZeVzu kostbar und die Aufgaben, d e vor
uns lenen, zu drängend sind, als daß wir
sie vorüberge e :d ins zweite Glied stellen
kö" riefl. Wenn wir uns dennoch mit die
ser Versammlung beschäftigen, so des
halb, um den haarsträubenden Lügen und
Verdrehungen die Wahrheit eatgegenzu-
ßutsen und zugleich unseren Mitgliedern
che r*otwendige 'Aufklärung zu geben. Dies
ist um so mehr erforderlich, als die
Zwecklügen, die der Versammlung in
S aarbrücken das Gepräge gaben, auf an
deren Dirnstofehen täglich wiederholt
werden i
Da wurde zunächst behauptet, der Kol
lege Morsch sei in einem Jahr zwei-
n a i befördert worden. Was sagen die
I rsonalakten dazu? 13. 7. 1944 Prüfung
für den mittleren Postdienst, am 1. 8. 48
Beförderung zum Postassistenten, am 1.
10 1949 Beförderung zum Postsekretär.
Morsch ist am 6. 6. 1927 in den Postdienst
eingetreten und wurde am 1. 7. 1939 ins
Eeamienverhältnis übernommen. Jeder
halbwegs vernünftige Mensch wird zuge
ben, daß ihm nicht der mindeste Vorzug
zuteil wurde und daß es sich um einen
ganz normalen Vorgang handelte, der bei
vielen anderen Kollegen ähnlich gehand-
habt wurde.
Diese faustdicke Lüge offenbart das
tie e Niveau, auf dem sich die Akteure des
25. Februar bewegten, am treffendsten. Wo
man sonst noch Unkenntnis annehmen
könnte, ist es in diesem Falle ganz aus
geschlossen. Der Kollege Wenz hatte
nämlich drei Stunden vor Versammlungs-
beginn Herrn Harz gegenüber die seit
gut drei Wochen im Lande kursierenden
Gerüchte um den Eeförderungsvorgang
Morsch richtiggestellt und ihn gebeten,
auch den Geschäftsführer der CGS davon
zu unterrichten. Jls bestand zudem die
Q&ektiy-gn hlaciiprüiung.
DctIT man alles in den Wind schlug, be-
we's; deutlich, wie niedrig man in diesen
Kreisen bereits die Wahrheit gehängt hat
und wie gering man über Anstand und
Moral denkt.
Wer che Epurationsfrage am handgreif
lichsten an gepackt hat, können zahlreiche
Betroffene, denen Wir nachdrücklichst ge
holfen haben, besser beurteilen als die
Akteure des 25. Februar. Wir haben da
bei nicht einmal nach dem Mitgliedsbuch
gefragt; aber wir wissen, daß sowohl Un
organisierte als auch christlich organif-
sisrte Postler darunter waren. Stünden
die Taten auch nur in einem bescheide
nen Verhältnis* zu den ausgestoßenen Po-
scunentönen, so hätten sich die Mitglieder
der Christlichen Gewerkschaft nicht an
uns zu wenden brauchen (falls diese Fest
stellung angezweifelt wird, werden wir
einem Originalbrief veröffentlichen, der die
Angelegenheit eines Funktionärs der
Cnristlichen Gewerkschaft betrifft, dem
wir durchschlagend geholfen ha
ben). Uns ging es bei unseren Bemühun
gen nicht um -billigen Effekt, sondern da
rum, mifziihelfen, die verfahrene Epura-
Uonskarre wieder auf das richtige Gleis
zu schieben. Es ist tief bedauerlich und
geradezu eke erregend, daß man gezwun
gen ist, so viele Worte um etwas Selbst
verständliches zu machen.
Ein ofi aut dem Versammlungs-
Programm (!) der Gegenseite erscheinen
der Punkt ist die Poussage um die Hilfs-
p ös t Schaffner. Wir trauen uns zu
die Absicht richtig analysieren zu kön
nen, verspüren allerdings nicht die min-
des.e Lust, sie in ihren Fehlschlüssen auf-
zu ecken. Es gehört eben doch zu allem
cue Beleuchtung von vier Seiten, und sie
isr eben nicht jedermanns Sache. Aber
auch hier lassen wir die Tatsachen spre
chen: Es gibt wohl keine Laufbahn bei
der Post, für die wir auch annähernd so
v.e e Schritte unternommen haben, wie ge
rade für die Hilfspostschaffner. Nicht we
nige unserer besten Funktionäre entstam
men d-eser Laufbahn und haben ihre Sor
gen am eigenen Leibe verspürt. Deshalb
galt es für uns, zunächst einmal bei den
Be-o dungsvernanalnngen günstigere Ver-
hällnisse in ihrer Eingangsgruppe zu
schaffen, nach denen sich bekanntlich
ihre Diäten richten. Daß uns dies — im
Gegensatz zum übrigen Oeffenthchen
Dienst — vollständig gelungen ist, be
weist em B’iek auf die BesoldungsOrdnung
se bst Die Christi. Gewerkschaft konnte
damals nicht ganz operieren, weil sie —
' lm Gegensatz zu uns — sich nicht de:r
Mühe unterzogen hatte, die Gesamtfrage
in Frankreich zu sichten.
Die immer wieder und so gern genann
ten Planstellen für Hil'fspostschaff-
ner im Haushaltsjahr 1950 ist unsere
ureigenste Arbeit. Wenn sich die
Christi Gewerkschaft auf unseren Spu
ren bewegte, so freuen wir uns darüber.
Erfinderrechte stehen ihr allerdings des
halb nicht zu. Glücklicherweise waren
wir in der fraglichen Verhandlung nicht
allein zugegen; wir ersuchen darum alle,
die mehr erfahren wollen, sich an die Ver
waltung zu wenden, die unsere Angaben
unterbauen kann. Wenn wir bisher kein
Aufhebens davon machten, auch nicht
nach den falschen Lobgssängen auf der
Generalversammlung der CGS, so des
halb, weil wir auf den gesunden Men
schenverstand vertrauen und auf
Flugsand herzlich wenig Wert legen.
Die Planstelienfrage für Hilfspostschaft-
ner im Haushaltjahr 1949 haben wir mehr
als einmal zu wenden versucht. Wir fan
den bei der Verwaltung die größte Unter
stützung, nicht aber im Finanz- und Haus
haltsausschuß des Landtages. An ihm
sind unsere Bemühungen gescheitert. Die
mit der Postverwalrung am 4. 1. 1950 für
das Rechnungsjahr 1950 getroffene Ver
einbarung wurde allen Dienststellen durch
Rundschreiben bekanntgegeben, so daß
wir sie hier nicht zu wiederholen brau
chen. Auch in diesem Falle bewegte sich
die Christliche Gewerkschaft auf einem
ausgetretenen Pfad, denn ihre bei
den Vertreter nahmen die Türklinke in die
Hand, als wir sie eben losgelassen hatten.
Die Verzögerung der Beförderungen und
Anstellungen wurde recht breit erörtert
und dabei Lob nach einer Richtung ge
spendet, die es garmcht verdient hat.
Wenn schon Schuldige gesucht werden,
so sind wir der Meinung, daß man es *
gründlich und sachlich tun sollte. Es wirkt
befremdend, wenn man auf den „Klein
sten“ herumhackt und die „Großen“ oder
gerade Anwesenden ungeschoren läßt. Es
unterliegt gar keinem Zweifel, daß der
Grund für die Verzögerungen in der um
ständlichen Geschäftsordnung der Regie
rung des Saarlandes zu suchen ist, die m
ihrem Paragraphen 5 vorschreibt, daß
„die Personalkommission die begutach
tende Stelle für Einstellung, Ernennung,
Beförderung, Ruhestandsversetzung und
Entlassung von Beamten una Angestell
ten“ ist. Wir kommen erneut auf unsere
früheren Vorschläge zurück, die einzel
nen Verwaltungen im Rahmen der geneh
migten Planstellen bis zu’r Besoldungs
gruppe A 4 b 1 selbständig entscheiden
zu lassen, darüber hinaus an Stelle dos
Reichspostministexiums das Verkehrsmi
nisterium bezw. den Ministerrat einzu
schalten. Die Vorteile, die sich aus einer
solchen Lösung ergeben, sind vielfältig.
Es gibt keinen Zweifel, daß alle Beförde
rungen und Ernennungen, wenn die Ge
schäftsordnung der Regierung des Saar
landes nicht als Hemmschuh davor gele
gen hätte, durchgeführt wären; zum ande
ren würden sich Briefe erübrigen, wile z. B.
derjenige, den unsi ein günstiger
Wind auf den Tisch geweht hat. Er wirft
ein grelles Licht auf unsere saarländi
schen Verhältnisse, die nicht gerade be
sonderes Vertrauen einflößen. Doch darauf
kommen wir bei anderen Gelegenheit noch
einmal ausführlich zurück. Für unseren
Zweck und zur Verteidigung der „Kleinen“
genügt es, wenn wir festhalten, daß der
Landtag am 30. 6. 1949 (auf unseren Ein
spruch hin — Protestversammlung — die
Gegenseite erklärte in Unkenntnis der
Sachlage einen Tag zuvor, daß alles in
bester Butter sei) die Planstellen für die
Beförderungsgruppen genehmigte (die
Planstellen für die Eingangsgruppen waren
bereits durch Haushaltsgesetz — § 6 — zu
gewiesen) und sie am 24. 7. 1949 zuteilte.
Am 5. 9. 1949 ginqen 16 Listen an das
Ministerium für Wirtschaft und Verkehr
ab, die am 26. 11. 1949 genehmigt bei
der PTV eineihgen. Es liegen also gut
zweieinhalb Monate zwischen Ausgang
und Eingang. Diese Zeit belastet aus
schließlich das Konto unserer Regie-
rungsbürokratie: nicht zu reäen von
den vielen Vor sprachen und Anrufen, die
das „Tempo“ wahrscheinlich noch etwas
heraufsetzten. Weitere 10 Vorschlagslisten
gingen am 12. 12. 1949 ab, zwei folgten
am 3. 2. 1950 und die letzten fünf am
17. 2. 1950. Dazwischen liegen jeweils die
Anfragen bei den Aemtera, auf die man
bekanntlich nicht verzichten kann, Um
gruppierungen auf Dienstposten gemäß
der zu erreichenden Besoldungsgruppe
und nicht zuletzt die Prüfungen fÜT d'e
einzelnen Laufbahnen. Es ist absurd zu
verlangen, die Beförderungs- und Ernen-
1. V. Baugewerbe
nungsvorSv-Li.-ai zeiuich e.azuiei-
chen, als die Prüfungseigebnisse festi
gen. Nicht nur, daß die laut § 5 der Ge
schäftsordnung der Regierung des Saar-
kmdes gebildete Kommission einen dik-
ken Strich durch einen solchen Vorschlag
gezogen hätte, sondern danach richteten
sich auch die Möglichkeiten für d e Nach
rückenden. Das so oft zitierte Sperr
gesetz ist im Amtsblatt Nr. 9 vom 6.
Februar 1950 veröffentlicht (Landtagsbe
schluß vom 27. Januar 1950). Zwischen
dem Abgang unserer Vorschläge und dem
Landtagsbeschluß liegen also fast zwei
Monate. Wenn die Aooaratur nur halb
wegs klappen würde, hätte diese Zeitaus-
gereieht, die Ange'egenheit aus der Welt
zu schaffen.
So liegen die Tatsachen und nicht
anders, und deshalb kann man die
Schmeichelei gegenüber der Regie
rung nur als bewußte Irreführung be
zeichnen, die die tatsächlichen Vorgänge
auf den Kopf stellt.
Abschließend dürfen wir wohl behaup
ten, daß die Angriffe gegen uns zum Bu
merang geworden sind. Dem Benehmen
nach war die Christliche Gewerkschaft
mit dem Gesamteindruck, den die Ver
sammlung hinterließ, hoch zufrieren
(streng nach obiektiven Zeuge nberichben),
und wir dürfen, es nicht minder sein (eben
falls nach objektiven Zeugenberichten).
Am 26. 3. 1950, vormittags 9 Uhr, findet im „Kegterbeim“ in Saarbrücken 3, Ecke
Max-Braun-Straße und Bleichstraße die
zweite ordentliche Generalversammlung
des Verbandes statt
Tagesordnung
1. Geschäftsbericht
, 2. Kassenbericht
3. Stellungnahme zum Tarifvertrag im Baugewerbe
4. Beratung und Beschließung der Verbandssatzung
5. Wahl des Vorstandes und Au Schusses.
Die Generalversammlung setzt sich zusammen aus den innerhalb der eia meinen
Orts- und Fachgruppen, sowie der organisntionsmäßig erfaßtenPe'riebsabtei u-’gen
gewählten Delegierten.
Mitgliedsbuch und Detegiertenausweis müssen vorgelegt werden.
Der Vorstand.
I. A.: Schäfer, Vorsitzender.
I. V, öffentliche Betriebe
Generalversammlung in Neunkirchen
Am vergangenen Sonntag hielten die
Mitglieder der Ortsverwaltung Neunkir-
chen ihre Generalversammlung ab. Die
Beteiligung war recht zufriedenstellend.
Kollege Wilhelm ersattete den Tätig-
keits- und Kassenbericht. Dabei kam er
auch auf did" Abbaumaßnahmen bei der
Stadtverwaltung zu sprechen, die sich be
sonders auf das Wirtschaftsamt bezogen.
Um Härten nach Möglichkeit zu vermei
den, versuchte man den Maßnahmen der
Regierung zum Teil mit Pensionierungen
zu begegnen. Mit Nachdruck verlangte
der Sprecher — und seine Forderung wur
de allseits beifällig unterstrichen — daß
das Betriebsrätegesetz alsbald so, wie es
die Einheitsgewerkschaft als Entwurf vor
gelegt habe, Wirklichkeit werde. Dem
SUratsschutzgesetzentwurf könne die Ge
werkschaft keineswegs zustimmen. Kol
lege Wilhelm bezeichnete den Mitgliedex-
stcrad der Ortsgruppe als sehr befriedi
gend. Die Wahl des Vorstandes ergab
durchweg keine Veränderung. 1. Vorsit
zender ist Kollege Alois Halsmann, 2. Vor
sitzender Kollege Friedrich Wilhelm, Kas
sierer Kollege Adolf Rotfuchs und Schrift
führer Fritz Benning. Mit Aufmerksamkeit
hörte die Versammlung ein Referat des
Kollegen Kiesgen über Zusatzversorgu ig
an.
Jxaa Jtada hat weniget Sxwyen
„Das Geld langt
nicht“, — Maria
legt etwas mutlos
'geworden d. Blei
stift beiseite, mit
dem sie gerade
ihre Haushaltrech
nung macht und
stützt ihren Kopf
in beide Hände.
„Nanu“, brummt
Peter hinter sei
ner Zeitung hervor
läßt sie dann sin
ken u. sieht seine
Frau gemütlich lä
chelnd an. „Bis
jetzt ist doch im
mer alles schön aufgegangen. Das wäre’
doch das erste Mal, daß Du das Kunst
stück nicht fertig bringst.“
„Aber diesmal geht's nicht auf“ sagt
sie hartnäckig. „Ich weiß selber nicht wie
es kommt. Am besten wird’s wohl sein,
wir gehen die ganze Haushaltrechnung
gemeinsam durch, vielleicht kommt uns
dann eine Lösung.“
Peter rückt mit seinem Sessel näher und
nun beugen sie sich zunächst einmal übel
das Haushaltbuch mit den Einnahmen u.
Ausgaben, die alle fein säuberlich von
Maria aufnotlert sind. Das Buch stimmt
und Marias Kasse stimmt auch. Dann be
schäftigen sie sich mit Marias Rechnung
der voraussichtlichen Ausgaben für den
kommenden Monat. Und da stellen sie
nun fest, daß es so ist, wie Maria sagte
— das Geld langt nicht.
„Ich sehe jetzt auch, woran es liegt, daß
das Geld im nächsten Monat nicht auf
gehen kann“, sagt sie, wenn auch nicht
gerade erleichtert. „Siehst Du, ich habe
meine Vorausberechnung für den näch
sten Monat genau so gemacht, wie ich es
bis jetzt auf Deinen Rat hin immer ge
tan habe. Da sind zunächst mal die vor
aussichtlichen Ausgaben für Ernährung,
Wohnung und die sonstigen immer wie
derkehrenden Ausgaben.“ —
„Hast Du auch den Betrag eingesetzt,
den wir jeden Monat beiseite legen wol
len, sodaß wir nach ein paar Monaten
das ersparte Sümmchen auf die Spar
kasse bringen können?“
„Natürlich“ sagt sie, „daran wollen wir
ja unbedingt festhalten. Ich sehe immer
mehr ein, wie notwendig und beruhigend
es ist, wenn man einen Notgroschen auf
der Sparkasse liegen hat. Aber nun zu der
voraussichtlichenAusqaben zurück. Weißt
Du, woran es liegt, daß das Geld dies
mal nicht langt? — Da sieh mal her. Hier
stehen 1800 Franken und da stehen 2200
Franken. Die 1800 Franken sind für ein
Paar Schuhe für Hansi bestimmt.“
„Richtig“, sagt Peter, „der Junge
braucht dringend ein Paar Schuhe. Seine
alten Schuhe'' hat er ausgewachsen. Als
ich Sonntagmorgen mit den Kindern spa-
zieren ging, hat er steh beklagt, daß ihm
die Füße weh tun.“ . ,
„Und die 2200 Franken sind für Gerdi
vorgesehen. Sie braucht unbedingt, ein
Mäntelchen. Die Kinder wachsen ja so
schnell. — Siehst Du, an diesen beiden
vorgesehenen Ausgaben liegt es, daß die
Rechnung diesmal nicht aufgeht.“
, Ja was machen wir denn da?“ Peter
kratzt sich hinterm Ohr. „Ob wir mal aus
nahmsweise Schulden machen sollen? —
Aber nein, kommt nicht in Frage, so was
fangen wir gamicht an.“
„Ich hab’s!“ Maria lächelt plötzlich
über das ganze Gesicht. „Weißt Du, was
die Lagerhalterin von unserm Konsum vor
ein paar Tagen gesagt hat? — Noch im
Monat März gäbe es die Rückvergütung.
— Merkst Du was?“
„Ja natürlich!“ Peter pafft dicke Wol
ken aus seiner Pfeife und lehnt sich zu
rück. „Die Rückvergütung kommt ja grade
wie gerufen. Ich werde Hansis Schuhe
morgen ordentlich ausweiten, sodaß er
sie noch ein paar Wochen tragen kann.
Und Gerdi wird eben noch so lange
ihre alten Sachen tragen müssen bis ich
ihr das Mäntelchen geschneideri habe.“
„— Und in ein paar Wochen kriegen die
Kinder ihre neuen Kleidungsstücke von
dem Betrag, den wir durch die Rückver
gütung sparen“ ergänzt Peter und bläst
blaue Ringe nach der Decke. „Wieviel
Rückvergütung werden wir denn ungefähr
bekommen?“
„Das werden wir gleich haben.“ Maria
kritzelt ein paar Zahlen auf das Papier.
„Ich habe, wenn ich mich recht erinnere,
für über 90 000 Franken Kassenscheine
bei der Lagerhalterin abgegeben. Dann
kriegen wir also für 4500 Franken Rück
vergütung.“
„Ausgezeichnet“, sagt Peter, „das ist
ja gefundenes Geld. Reicht für die Klei
dungsstücke der Kinder und eine Flasche
Kognak für mich.“
Maria klopft ihrem Mann auf die Schul
ter, „Komm“, flüstert sie und legt den
Finger auf ihren Mund. Sie öffnet leise
die Tür zum Schlafzimmer, in dem die Kin
der mit roten Bäckchen schlummern. Die
Eltern beugen sich über die Bettchen. se
hen sich an und ein glückliches Läc ;eln
erhellt ihre Züge,
Frau Else W.