Seite 4
\ovemher 1950
Arbeit und Wohlstand
Betrachtung über die sozialen Mißverhältnisse
Die größt© Aurgabe der menschlichen
GeseUschaft muß die Schaffung einer Ge
setzgebung sein, die ein gesundes Ver
hältnis zwischen Arbeit und Wohlstand
schafft. In den Zeiten, in welchen der
Wohlstand seine einzige Ursache in der
Arbeitsleäsung fand, war das gesell
schaftliche Leben garantiert und der
Mensch im allgemeinen zufrieden. Doch
immer wenn die Gesetzgebung und die
gesellschaftlichen Verhältnisse es zulie
ßen, daß sich ein Tei 1 der Menschen ohne
Arbeitsleistung auf Grund seiner Macht-
s'e’lung oder durch die Verhältnisse gro
ßen Besitz aneignen konnte, führte dies
früher oder später zu einer Auseinander
setzung zwischen den Menschen, die sich
scham’os bereicherten und jenen, denen
dieser Reichtum widerrechtlich genommen
wurde. Dieser Zustand war nur dadurch
möglich, weil die Entwicklung planlos war
und eine dünne Henenschicht mit Hi’fe
der gese’lschaftlichen Ordnung den an
deren Teil der Bevö'kerung indirekt ge
zwungen hat, auf die ihm zustehenden
Werte zu verzichten.
Die Menschen sind zweifellos in ihren
physischen und geistigen Kräften ver
schieden. Ein Mensch vermag durch semö
Eignung und Fähigkeit mehr zu leisten
als der andere. Er wird dadurch für die
Ge?eTscha f t zu einem mehr oder minder
wertvo’ten Mitglied und hat real gesehen
auch mehr Anspruch auf Wohlstand als
der-‘eilige, der in seinen Leistungen zu-
rückbtebt oder das Durchschittsmaß an
Leistungen nicht erreicht. Folglich muß
auch d-’e Enttehnung der Menschen ver
schieden sein, und es ist se’bstverständ-
lich, daß die Mehrleistung des einze’nen
anerkannt und gerecht entlohnt werden
muß. Jedoch darf der Unterschied nicht
so groß sein, daß ein Mensch das x-
fache an Einkommen mehr hat, gegen
über demjenigen, der weniger begabt ist
Und mit seinen Leistungen trotz bestem
Wüten zudickbleibt.
Bei ,j €r heutigen Gesellschaftsordnung
kommt es aber auch sehr häufig vor, daß
die Leistungen geistig hochstehender
Menschen z. B. Erfinder und Forscher, un
terbewerte* werden. D<-ttu gibt es vieler
lei pefsaie^e und wie oft erlebten wir, daß
ein Konstrukteur in einer Fabrik eine Ver
besserung konstruterte, zur Anwendung
brachte u*id dadurch der Firma zum Welt
ruf verhaV und der Firma die Möglichkeit
c r ö n e e r Gewinnchancen qab. Nicht der
Konstrukteur profitierte dabei, sendem in
erster Linie der Fabrikbesitzer; der Ur
heber dieses Verdienstes fühlte sich in-
re r ’ich meist noch zu Dank verpflichtet,
daß der Fabrikant oder die Kapital sae-
eeMschaft ihm ermöglichte, sein Wissen
und Können zur Anwendung zu bringen.
Es besteht heute zwischen Arbeit und
Wohtetemd ein Mißverhältnis, das die Ge-
se’lscha'tsordruna erschüttert. Man kann
dte-es Mißverhältnis am besten feststel
len, wenn man dm Versammlungen der
schwe rarbe'tenden Arbeitnehmer des
Saaricmdes besucht und aufmerksam be
obachtet. Gerade die am schwersten und
ur>ter größer Aufopferuna und Gefahr ar
beitenden Menschen haben ein so gerin
ges Einkommen, daß sie das zum Leben
Nohw.pnHrgsfe kaum kaufen können. Se-
ünteinehmer erhöhen die Löhne!
Es mag sonderbar klingen, aber es
ist eine ReaHtät, die wiT gerne verzeich
nen. Ueber 1 200 000 amerikanischen Ar
beitern und Angestellten wurden allein
im SentembeT seitens der Arbeitgeber
freiwillig Lohnerhöhungen gewährt. Der
saarländische Arbeiter horcht unwill
kürlich auf. wenn er solche Tatsachen
vernimmt. Leider liegt der Ort der Hand
lung weit weg in USA.
In 135 größemn Betrieben in den USA
werden seit September freiwillige Lohn
erhöhungen aewähr-t. Seit Beginn dieses
Jahres haben über 2 Millionen amerikani
scher Arbeiter und Angestehte, ohne daß
es m besonderen Lnhnkonflikten nekom-
men wäre, höhere Löhne erhalten.
Veranlassung dazu gab der große Kon
zern „General Moto r s“, der bekanntlich
bereits 1948 einen Koflektivvertrag ab
schloß, in dem. d’e gleitende Lohnskala
auf Grund der Statistik der Lebenshal-
tuogskosten vorgesehen war. Die „Chrys-
ler“-Werke entschlossen sich, ihrer Be
legschaft nahmhafte finanzielle Zuge
ständnisse zu machen, denen dann auch
Ford folg e, wenngleich zögernd. Für viele
amerikanische Arbei f er und Angestellte
is " d:e Lohnerhöhung vom September be-
Srei-s d e zweite in diesem Jahre. Im a’l-
igeme : r.en wird die Lebenshaitungsstati-
s ik des amerikanischen Arbeitsamts als
Grundlage angenommen, um die Höhe
der Lohnerhöhungen zu bestimmen.
Mitbestimmend für die freiwilligen
Lohnerhöhungen ist a’lerdings auch die
Ta sache. daß d:e Werke ihre cm^e-
fdammten Arbeiter sich erhalten wollen.
Der ..?V genbIicklich besonders hohe Be
sch äfhgungsgrad in der amerikanischen
Industrie, aber auch d e großen Gewinne
trugen mt dazu bei, die Situation für die
Verhandlungen der Gewerkschaften gün
stiger zu gestalten.
hen wir uns ihre durchfurchten Gesich
ter an, untersuchen wir ihre wirtschaft
lichen Verhältnisse näher, dann müssen
wir feststellen, daß sie weit unter dem
Durchschnitt liegen. Trotzdem diese Men
schen ihr ganzes Können und ihre phy
sische Kraft in Arbeitsleistung Umsetzern,
bleiben sie immer die gesellschaftlich
Benachteiligten und haben am Ende ihres
arbeitsreichen Lebens z. B. nicht einmal
60 viel hinterlassen, um die eigenen Be
erdigungskosten zu decken. Den Beweis
hierfür liefert uns die Gründung einer
Sterbekasse der Be’easchaft der Burba
cher Hütte, die beim Sterbefall eines Be
legschaftsmitglieds die Beerdicmngsko-
sten bestreifet. Darüber hinaus hat diese
Beleaschalt den vorbildlichen Besch 1 uß
gefaßt, sogar in die Sterbekasse der Pen
sionäre und Rentenempfänger ihrer Be
rufsgruppe einen Momatsbeitrag zu lei
sten.
Um das gesamte Probern zu lösen, muß
von der Gesellschaft erstrebt werden, daß
Menschen ohne volkswirtschaftliche cd.
gesellschaftliche Leistung nicht zu Wohl
stand gegangen können. Die Gesetzge
bung muß von dem Grundsatz ausnehen,
daß nur Arbeit zu Vermögen und Wohl
stand führen darf.
Längst hat die schwerarbeitende Ar
beitnehmerschaft erkannt, daß man durch
ehrliches Arbeiten nicht mehr zu Besitz
und WoVsland kommen kann. Doch des
sen ungeachtet geht ein anderer Teil der
nun zu Ende. Auch in diesem Jahr blieb
den meisten Arbeitnehmern eine Ferien
reise, die sie bei ihrer zum Teil anstren
genden Arbeit wohl verdient hätten, wie
der versagt. Wenn der eine oder anders
trotzdem eine Reise unternehmen konnte,
so war er zweifelsohne zu denen zu zäh
len, deren. Einkommen oder persönlichen
Verhältnisse günstiger gelagert sind. Da
bei handelte es sich fast ausschließlich
um Einzelreisende, die d e Gelegenheit
der organisierten und verbilligten Omni
busfahrten wahrnahmen. Die Nachfrage
für solche Ferienfahrten war gegenüber
dem Vorjahre eine größere.
Wer aber Gelegenheit und die Mittel
hatte eine richtige Ferienreise zu un
ternehmen, die über den Rahmen einer
solchen Gesellschaftsfahrt hincru&ging,
der konnte während der Eisenbahnfahrt
in reinen Ferienzügen aufschlußreiche Stu
dien über die soziale Zusammensetzung
dieser Ferienreisenden machen. Trotz des
verbilligten Preises, der die Hin- und
Rückfahrt enthielt, war die erdrückende
Mehrheit auch hier Einzelreisende. An
gehörige niedriger Einkorn mens stufen wa
ren nur vereinzelt zu finden.
Eine Bestätigung dieser Beobachtung
finden wir in einer Erhebung, die jetzt
ln einem deutschen Badeort an der
See gemacht wurde. Bn anerkannt billi
gen Unterkünften setzten sich die Ferien
gäste wie fo’gt zusammen: 40 vH. kauf
männische Angestellte, 20 vH. Handwer
ker und Arbeiter, 20 vH. akademische Be
rufe und etwa 20 vH. Angehörige freier
Berufe. Allerorts war man überwiegend
der Memung, daß trotz verbilligter Reise
möglichkeiten „das dabei übliche Drum
und Dran noch viel zu teuer ist.“
Von größter Bedeutung für Millionen So
zial versicherte ist das vom Bundestag
verabschiedete Gesetz zur Wiedereinfüh
rung der Selbstverwaltung in der Sozial
versicherung. Leider entspricht es nicht
dem modernen Charakter der Selbstver
waltung durch die Versicherten. Die „Welt
der Arbeit“ schreibt dazu folgende Ein
zelheiten :
Die Verhandlungen im Bundestag über
das zu verabschiedende Gesetz standen
unter einem schlechten Zeichen. Die fort
schrittlichsten Anträge, meist von den Ge
werkschaftern oder ihnen nahestehenden
Abgeordneten einaebracht, wurden abge
lehnt. Der weitestgehende Antrag sah vor,
daß dte Selhstverwaltungsorgcme in der
Krankenversicherung sich im Verhältnis
zwei Drittel Versicherte und ein Drittel
Arbeitgeber zusammensetzen. Ein weile
ier Antrag, der die gleiche Zusammen
setzung der Selbstverwa’tungsoraane in
der Rentenversicherung der Arbeiter und
Angestellten vorsah, wurde emgebracht.
Beide Anträge verrieten mit nur geringer
Mehrheit der Ablehnung. Bei der Gesamt-
erbstimmung wurde das Gesetz, w e von
der Regierung vorgesch'agen, ve~abschie
det. Nunmehr werden die Organe paritä
tisch mit Versicherten und Arbeitgebern
besetzt.
Nach der Abstimmung erklärte Bundes
lagsabgeordneter Willi Richter, Mitglied
Gesellschaft den eingeschtagenen Weg
weher. Man muß schon 100 Jahre in der
Geschichte zurückgreifen, um einen ähn
lichen Zustand wiederzufinden. Die tech
nischen Errungenschaften, die unsere Pro
duktion auf allen Gebieten so ungeheuer
steigern konnten, haben für den in der
Produktion tätigen Menschen nicht die
ihm zustehende Besserstellung gebracht.
Noch nie war die Freude an der produk
tiven Arbeit für den einzelnen Arbeitneh
mer so gering wie gerade jetzt. Freudlos
geht er morgens zur Arbeit, weil die Not
ihn dorthin treibt. Er hat keine Freude
mehr an dem von ihm vollbrachten Werk,
weil der Fleiß sich nicht lohne.
Es ist nun einmal eine feststehende Tat
sache, daß der Mensch zu ahen Zeiten
durch seine Tätigkeit Sicherheit erstrebt®,
und er hat die schwerste Arbeit verrich
tet, weil am Ende dieser Arbeit für ihn im
mer ein Lichtblick zu sehen war. Dieser
Lichtblick war der Antriebsmotar für die
gute Leistung; ein Lichtblick der für Tau
sende von Arbeitnehmern bei den der
zeitigen Verhältnissen nicht mehr gege
ben ist.
Wenn alle Tätigkeit der Menschen nach
einem gesunden Wertmaßstab gewertet
werden sollte, könnte man vielteicht noch
einmal von der Rettung der Gesehschaft
sprechen. Man kann Flugzeuge, Panzer
kreuzer, Atombomben usw. produzieren,
aber damit nicht das große Problem lö
sen, das in der Kluft zwischen Arbeit
und Wohlstand besteht. Das Bestreben,
die Menschen nach Gegebenheiten und
Möglichkeiten zu befriedigen, erscheint
viel wichiicer als alle Gesetze, die darauf
hinaus’auten, mit mehr oder weniger Ge
walt den Gesellschaftsfrieden zu erhalten.
R. Rauch.
Wie uns insbesondere die diesjährigen
Erfahrungen lehren, war es aus Arbeit
nehme rkreisen, selbst bei den oben er
wähnten verhältnismäßig billigen Einrich
tungen, nur denjenigen möglich, sich da
ran zu beteiligen, die über ein gutes Ein
kommen verfügen und allein fuhren.
Ziel einer echten Sozialtouristik muß
also fürs erste sein, allen Lohn- und Ge
haltsempfängern, auch deren der niedri
geren Klassen, die Möglichkeit zu einem
Ferienaufenthalt zu verschaffen. Aber
auch das genügt noch nicht. Es ist keines
falls damit getan, daß der Familienvater
allein in Ferien geht. Die Mutter der Fa-
müie und — wenn sie nicht schon durch
andere Einrichtungen, wie Zelt- und Fe
rienlager der Jugendverbände usw. ver
sorgt werden — auch die Kinder haben
Anspruch darauf, gemeinsam mit dem Va
ter die Ferien zu verbringen. Was schon
in verschiedenen Ländern allgemeines
Gedankengut geworden ist, nämlich der
Anspruch der Hausfrau und Mutter auf
einen jährlichen Erholungsurlaub, muß
auch bei uns in stärkerem Maße als bis
her berücksichtigt werden.
Jetzt, am Schluß der Feriensaison, ist
der Zeitpunkt gekommen, an dem sich
alle an diesen Fragen interessierten und
verpflichteten Kreisen aus den Gewerk
schaften zur Beratung zusammensetzen
sollten, um zu erwägen, wie das Problem,,
das alle Arbeitnehmer in verstärktem
Maße berührt, gelöst wird. Es sollte für
das kommende Jahr gelingen, gewerk
schaftlich organisierte Ferienfahrten in
den Urlaubsmonaten laufend durchzufüh
ren. In der nahen Zukunft sollte jeder Ar
beiter einmal jährlich mit seiner Fami
lie in die Lage versetzt werden, eine,
wenn auch bescheidene Ferienreise zu
unternehmen.
des DGB-BundesVorstandes, daß es wohl
kaum einen Gewerkschaftsfunktionär in
der Bundesrepublik geben wird, der diese
Einstellung der Mehrheit des Bundestages
versteht. Ebenso gibt es kein durchschla
gendes Argument, das diese Einstellung
begründen könnte. Zwar wurde versucht,
die Notwendigkeit emer paritätischen Be
setzung deT Selbstverwaltungsorgane in
der Kranken- und Rentenversicherung der
Arbeiter und Angestellten zu beweisen,
denn es ginge darum, mit den Vertretern
der Arbeitgeber in den Vorständen der
Sozialversicherungsträger eine Mehrheit
zustande zu bringen, um die Wahl einer
ihnen genehmen Person zum Geschäfts
führer beeinflussen zu können und dte
Pe^sonalpolitik bei den Versicherungsträ-
gern in dte Hand zu bekommen. Nach
Lage der Dinge aber dürfte ein Funktio
när, aus der Arbeiter- oder Angestellten-
bewegung hervorcepcmgen, künftig wohl
kaum die Möglichkeit haben, eine maß
gebliche Stellung in der Sozialversiche
rung zu bekleiden.
Trotz dieses Abstimmungsergebnisses
besteht der DGB nach wte vor mit allem
Nachdruck auf seinen Forderungen. Er
wird auch weiterhin bemüht sein, im In
teresse einer gu’en Vertretung der Ver
sicherten befähigte Funktionäre für diel
Se’bstverwaltungsorgane bei den Versi*
che rungsträgem vorzuschlagen.
Zur 20%igen Reuten erhöh ung
Sozialgesetze rücken im Pa.lam mt in den
Vordeigrumd
Die von Arbeitsminister K i r n in seiner
letzten Rundfunkrede angekündigten be
deutsamen Reformen in der saarländi
schen Sozialpolitik haben begreiflicher
weise in allen Kreisen der Bevölkerung
große Aufmerksamkeit und Würdigung
gefunden. Im Verlaufe der nächsten Zeit
werden die damit zusammenhängenden
gewerkschaftlichen Belange ja nach dem
Stand der Dringlichkeit ihre entspre
chende Erörterung erfahren. Unser Stand
punkt ist zwar schon oft nachdrücklich
dargelegt worden, aber in der Stunde der
Entscheidung wird das ganze Schwer
gewicht im die Waagschale zu legen sein.
Das betrifft vor allem das neue BetrleÜSP
rätegesetz mit einer zeitgemäßen sozia
len, personelten und wirtschaftlichen Mit-
beraiung, Mitwirkung und vor allem Mit
bestimmung, ferner das ebenfalls ge
plante Gesetz über die Errichtung einer
Arbeitskammer, dann das neue Kündi
gungsschutzgesetz. Größte Bedeutung ist
der geplanten Reform der Sozialversrhs-
rung beizumessen. Dabei gilt es, allen
Widerständen zum Trotz die in der saar
ländischen Verfassung verankerte Selbst-
verwa’tung in der Sozialvcrsih©- her-
zustellem.
Aber nicht irgendeine Selbs^e-w. '‘urig
kann es sein, sondern die Art der Zusam
mensetzung der einzelnen Organe ist für
die Gewerkschaft wesentlich und eben
so muß eine Garantie für die gewerk
schaftlichen Forderungen gegeben sein.
Sozialgesetze im Landtag
Besonders hervorzuheben ist auch das
Gesetz über die 20'Voige Erhöhung der
Renten in der Sozialversicherung, das be
reits vor der Verabschiedung des Ge
setzes durch den Landtag mit besonde
rer Genehmigung praktisch rückwirkend
vom 1. 10. 1950 an Anwendung findet*
und zwar ergibt sich daraus folgendes:
Dte ab 1. Oktober 1950 festgesetzt®
20o/ 0 ige Renten Erhöhung gilt nicht für
Frauen- und Kinderzu’agen, sondern le
diglich für die Hauptrente, also z. 3*
Rente 5003 frs., KmderzuschuB 1500 fr*?.,
Frauen zutage 1200 f r s., zusammen 7700
frs., dazu ab 1. Oktober 20 o/o von 5090
frs. — 1000 frs., somit Gesamtrente jetzt
8700 frs. Bei der Novemberzahlung wird
die für Oktober rückständige Erhöhung
mit ausb a zahlt, sodaß im November ins
gesamt 9700 frs. ausbezahlt wsrd-n { n
bezug auf obiges Beispiel) und ab 1. De
zember 1950 laufend 8700 frs.
Auch dte Mindsstränten werden um
20« r n erhöht und dte Waisenrente aut mo
natlich 2300 frs. :
D e Renten, die nach der 20o/ 0 igen E--
höhung noch unter den Fürsorgerichtsät
zen liegen, werden auf Firsoroerichtsätze
erhöht, sote n die Gesamtbeträge 12 000
frs. monat’ich nicht übe-steigen.
Bezüglich der N-ubewilligung von Ren
ten gilt, daß dte Erhöhung von 20o.' 0 ab
1. Oktober 1950 ausgezahlt wird, im Rem-
tenbsscheid selbst jedoch wted die^e Er
höhung erst verzeichnet sein, wenn das
diesbezüglich geplante Gesetz Rechts
kraft erlangt hat.
*
Vor un® liegen eine Reihe von Denk
schriften und Rundschreiben aus den.
vergangenen Jahren bis in die letzten Zeit.
Diese wurden sämtlich den zuständigen
Stellen jeweils zugestellt. Aus ihnen ist
einmal allgemein ersichtlich, daß die Ge
werkschaft neben dem ständigen Kampf
um Löhne und Gehälter nicht dte grund
sätzlich große Aufgabe übersieht, auf
den verschiedenen Sozialgebieten stän
dig um weitere Fortschritte zu kämpfen.
Zu allen oben genannten Themen hat die
Einheitsgewerkschaft im Laufe der Zeit
eingehende Berichte und Unterlagen aus
gearbeitet und entsprechende Forderun
gen erhoben.
Das Arbeitsprogramm der jetzigen
Landtagssession wird, soweit es die So
zial gesetzcrebung betrifft, von den Ge
werkschaftlern mit großer Spannung ver-
tfolgt, und nicht zuletzt wird besonders in
dieser Legislaturperiode das Augenmerk
darauf gerichtet sein, w e sich d’e einzel
nen Abgeordneten im Parlament zu den
Sozialgesetzesvorlagen verhalten.
9iikt dieQeuxet^scfiafiss^tiduftqen!
SONNTAG:
12.40 Die Einheitsgewerkschaft spricht
(Radio Saarbrücken')
MONTAG:
18.15 Vierte 1 stunde der Unabhängigen
Gewerkschaftsorgani c at'on (RTAS)
19.30 Die Gewerkschaft ruft (Bayern))
DIENSTAG:
18.15 Gewerkschafts funk (Hessen)
18.50 Stimme der Arbeit (Bremen)
19.30 Mensch und Arbeit (Svdfunik)
MITTWOCH:
18.00 Der werktätige Mersch (Hessen)
21.30 Stimme der Gewerkschaften (SWF)
FREIT AÖ :
13.00 Die Arbeitertribüne (SWF)
SAMSTAG:
17.45 Mensch und Arbeit (Südfun 1
18.00 Aus der Welt der Arbeit (NWDR)
Erkenntnisse ans der Sozialtouristik
Auch der Arteiter soll mit seiner Familie in Uilaub fahren können
Die beliebteste Zeit für Ferienreisen ist
Sozialversicherungsgesetz im Bundesgebiet