November 1950
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Die europäische Gewerkschaftsbewegung und der Schumanplan
gefördert wird, sind infolg« der geolo
gischen Verhältnisse in den einzelnen
Ländern ganz grundverschieden.
Auch darf die Tatsache, daß der tech
nische Stand der nationalen Kohlewirt*
schäften sehr unterschiedlich ist, nicht
außer Betracht gelassen werden. Daraus
erklärt es sich auch, daß die Förderungs
leistung pro Mann sehr unterschiedlich
ist und selbst bei größter technischer'Ver
vollkommnung mehr oder weniger unter
schiedlich bleiben wird, so daß infolge
dessen auch die Förderkorten immer uo-
terschiedlich bleiben werden.
Es ist unmöglich, etwa einzelne Teil«
der Kohlewirtschaft stillegen zu wollen,
nur weil sie mit höheren Kosten arbeiten.
Die im Unionsraum dann noch verblei
bende Kapazität könnte den Kohlebedari
dieses G£bie'e3 nicht mehr voll decken,
ganz abgesehen davon, daß sowohl aus
sozialen als auch aus politischen Grün
den die mit einer Stillegung von bestimm
ten Kohlengebieten verbundenen Massen-
entiassungen überhaupt nicht tragbar wä
ren. Es wird Aufgabe der zu schaffenden
Uebergangsrege’ung sein, geeigne e Maß
nahmen zu finden, um derartige Folgen
der MarktveremheitÜchung durch Aus-
g’eichsmcgHchh eiten und technische
Hütsmit'e 1 zu vermeiden. Ohne derartige
Schutzmaß'ahmen webe die Schaffung
des einheitlichen Marktes wegen ihrer
sozialen Folgen für die Gewerkschaften
nicht tragbar.
Auf dem Gebiet der Stahlproduktion
Unbedingt Gleichberechtigung
Es dürften wohl für die Gewerkschaften
keine Zweifel darüber bestehen, daß de
Schaffung des gemeinsamen Marktes und
die Mitarbeit am Schumanplan gleich
zeitig den Fortfall al’ar auf diesem Gebiet
besiegenden Hemmungen bedeuten muß.
Nur so kann eine wirklich* Gleichberech
tigung der Staa'en erreicht werden. Wenn
der einheitliche Markt und damit die Idee
des Schumanplan« verwirklicht werden
soll, ist es ferner notwendig, bei der Rege
lung der Uebergangsbestimmungen Maß
nahmen zu treffen, die durch eine geeig-
ne e Investitlcnspo'itik seitens der Hohen
Behörde — insbesondere an den schwäch
sten Punkten des Uniongebietes — den
Uebergang erleichtern. Daher ist die von
der Hohen Behörde zu verfolgende In
vestitionspolitik von ausschlaggebender
Wichtigkeit für eine gleichmäßige Fort
entwicklung der Grundstoffindustrien in
den beledigten Ländern.
Die Politik der Schaffung des gemein-
Skandalöse Zustände bei V&ß in Merzig
liegen die Verhältnisse etwas einfacher.
Innerhalb de3 Uniongebietes verfügen wir
im Augenblick über eine Produktion von
rund 30 Millionen Stahl. Davon entfallen
aur Deutschland infolge der Begrenzung
11,1 Millionen Tonnen, auf Frankreich ein
schließlich S cargeb ?et rund 10 Millionen
Tonnen, auf Belgien etwa 4 Millionen Ton
en, auf Luxemburg etwa 3 Millionen Ton
nen und auf Italien rund 2 Millionen Ton
nen.
Hier liegen di* Hauptprobleme darin,
daß teilwe-se neue Kapazitäten unter we
nig günstigen Stan' J ortbedingungen ge
schaffen wurden, und daß durch groß«
technische Umbildungen — z. B. durch
den Bau von Breitbandstreifen — Schwie
rigkeiten der Anpassung entstehen.
Dieses Problem ist für Deutschland ins
besondere von Bedeutung, weil durch di«
bereits erwähnten und bisher geltenden
Restriktionen auf 11,1 Millionen Tonnen
Jahresleistung di« Kapazität in der Stahl
industrie nicht voll ausgenutzt werden
kann und technische Neuerungen unter
bleiben muß en, so daß hier ein erhebli
cher Nachholbedarf vorhanden ist, ganz
abgesehen von dem Umstand, daß vor
handene Kapazitäten durch Demontage
noch bis in die jüngste Zeit abgebaut
worden sind und auch die Möglichkeit
zum Bau von Breitbandstraßen noch nicht
gegeben ist
samen Marktes innerhalb des Unionge-
bie es kann nicht losgelöst sein von der
Handelspolitik, die die einzelnen Staa
ten außerhalb des gemeinsamen Mark
tes betreiben.. Innerhalb des gemeinsamen
Marktes werden d’e beteiligten Staaten
alle Anstrengungen machen müssen, um
im Laufe der Uebercar gsperiode alle dis-
k’iminfe enden Maßnahmen auf dem Ge
biete der Zoll- und Handelspolitik zu be
seitigen. Dabei wird es nicht ausbleiban,
daß für eine Angleichung der Tarifpoli
tik auf dem Gebiete des Verkehrs gesorgt
werden muß.
Die Schaffung des höchsten Lebens
standards setzt eine bestimmte Produk
tionsregelung voraus. Es ist se’bstveT-
ständlich, daß deT Hohen Behörde in Zu
sammenarbeit mit den regionalen Grup
pen hierfür' die erforderlichen Vollmach
ten gegeben werden müssen.
(Schluß folgt)
(Fortsetzung)
Nach manchem Zögern und dem Her-
vorkehren von einer Kette von Vorbe
halten haben viele Kreise sich durchge
rungen u. sich positiv zum Schumanplan
bekannt. In den letzten Tagen hat auch
der Verein der deutschen Bisenhütfen-
leute im Aufträge der deutschen Koh
len- und Eisenirdust le die Versicherung
abgegeben, daß mein den Schumanplan
jetzt ohne Vorbehalt unterstützen wird.
Dabei wurde auch ruf die zu stimm ende
Haltung der Gewerkschaften hingewie-
sen. Natürlich schließen diese grund
sätzlichen Zustimmungen nicht aus,
daß sowohl um d e endgültige Organi
sation-form als auch über die laufende
Durchführung des Abkommens noch oft
hart ae unaen werden muß. Für uns an
der Saar gilt es, alles einzusetzen, um
die Wahrnehmung unserer Interessen,
d e im Rahmen der Wi-tschaftsunton
m t Frankreich verankert sind, heut»
wie mo"gen unbedingt sicherzustelleti,
n.
Dies* Institutionen können jedoch
nicht arbeiten, wenn nicht ein«
vernünftige ökonomische Lösung ge
funden wird, die d ; e Steigerung der Pro-
duktui*ät, die Erhöhung des Lebensstan
dards und de Erreichung der Vollbet-
schääigung sichert.
Zur Erreichung dieser Zie’e werden häu
fig drei Sch 1 agworte in die Debatte ge
worfen, nämlich:
1. Das ökonomische Prinzip.
2. D'e freie Konkurrenz.
3. Der einheitliche Markt, der ani
der Anwendung der erstgenann
ten Prinzipien hervorgehen soll.
.Gegen dogmatische Anwendung
Dt® dogmatische Anwendung des öko
nomischen Prinzips ist für die Durchfüh-
runrr des Schumanplcmes unmöglich. Sl#
könnte auch von den Gewerkschaften nie
mals akzeptiert werden. Es handelt sich
ja nicht nur darum, im einzelnen allein
nach den ratime’ls'e^ Methoden zu pro-
dUTie en. Di? Z'elsetzungen des Schuman-
p a s müssen primär mit den sozialen Ge
sichtspunkten — nämlich der Sicherung
und S'eiqerur»g des Lebensstandards und
einer gerechten Verteilung des Produk-
tioaseigebnisses — ln Einklang stehen.
Rein real gesehen wäre auch die dog
matische Anwendung des ökonomischen
Prinzins für Kohle und Eisen innerhalb
-des gemeinsamen Marktes nicht durch
führbar.
Für uns als Gewerkschaften steht der
Mensch im Mittelpunkt des wirtschaftli
chen und gesellschaftlichen Geschehen«.
Bestand und Fortentwicklung der west
lichen Zivilisation sind von der sozialen
Gestaltung der Wirtschaft entscheidend
abhänaig.
Freier Wettbewerb — eine Fiktion
Die Idee des freien Wettbewerbs ist ein*
Fiktion, d e mit der Durchführung des
Scbumanp’ans nicht Vereinbar ist. Auch
die Länder, die ihre Wirtschaftspoli
tik nach dem Grundsatz des freien Wett
bewerbs betreiben, dürften sich darüber
michi im unklaren sein, daß der Schu-
manp’an eue gehörige Beimischung von
Planung und Lenkung voraussetzt.
Gerade in der Kohle- und Stahl
wirtschaft ist der Anteil der Anlageko-
is‘en außerordentlich hoch. Neue Produ
zenten können kaum als Konkurrenten
auftre l en, weü die Erstellung neuer An
lagen erheb'iche Aufwendungen erfordert.
Kohle und Stahl sind daher typische Bei»
epiele nicht des freien, sondern des ui>
vollständigen Wettbewerbs, und zwar auf
grund ihrer Struktur, an der auch ein«
Hohe Behörde nichts Entscheidendes än
dern kömrie. Infolgedessen kann ein ein
heitlicher Markt daher nur ln einem et
was eingeschränkten Sinne geschaffen
werden. Eine Tatsache, mit der wir un*
abfinden müssen, solange der Schuman-
plan nur die begrenzten Teilgebiete des
Kohle- und Stahlwirtschaft umfaßt
Im übrigen werden diese theoretische»
Ueberlegungen durch eine Prüfung dej
realen Tatsachen eindringlich bestätigt
Kohlenförderung der Scnumanplan-LSnder
Unter normalen Verhältnissen wird fa
dem Gebiet der Schumanp T an-Länder aul
dem Geb et der Kohle mit einer Förde
rung von rund 2C0 Millionen Tonnen ab
satzfähiger Steinkohle jährlich gerechnet
werden können. Hiervon entfallen rund
100 Millionen Tonnen auf Deutschland, 60
Miibonen Tonnen auf Frankreich einschL
Saargeb’et, rund 28 Millionen Tonnen auf
Belgien und 12 bis 15 Millionen Tonnen
out die N.ederlande. Die italienisch*
Kohleproduktion ist unbedeutend.
Die Bedingungen, unter denen die Kohl*
Oie Waschmaschine in der Tüte
Kein Einweichen, Kein Kochen,
Kein Reiben,
das schont Sie und Ihre Wasche I
Wieder einmal fühlen wir un« verpflich
tet, einen Blick über di« Mauern der Fa.
V & B im Merzig zu warfen. Erst in der
letzten Ausgab« behandelten wir di«
Durchführung de« Streiks in diesem Be
trieb, der durch Verschulden der CGS
keine Erfolge für di« Belegschaft zeigen
konnte. Wie recht wir hatten, als wir in
diesem Artikel die ehrliche Absicht de«
Auszahlung des Ueberbrückungsgeldes
bezweifelten, zeigt sich heute darin, daß
dieses Geld von den Löhnen der Arbeit
nehmer zugunsten der Firma wieder ein
behalten wird. Ein« Lohnerhöhung ist so
mit nicht erfolgt, doch werden demnächst
die für di* Lohnbesserung der schlecht
bezahlten Beschäftigten erforderlich«»
Verhandlungen aufgenommen.
E'n derartig ^beweiskräftiges Argument,
we es zuvor geschildert, wobei der Ar
beitnehmer an d«r Nase herum geführt
wurde, dürfte als verwerfliche „Arbeit
geberpolitik“ zu bezeichnen sein, gegen
die sowohl vom Betriebsrat als auch sei
tens des Ortsvorstandes d«r Fachgruppe
an gekämpft werden muß.
Es ist nicht der einzige Fall, der sich
in den letzten Tagen dort ereignete, e*
trugen sich noch mehr gleich schwerwieu
gende Fälle der rücksichtslosen Aus
beutung zu, die in Bevölkerungskreisen
bekannt sind und wahrlich nicht für den
Ruf der Firma sprechen. So mußten z. B.
weibliche Arbeitnehmer auf Anordnung
der BetriebsVtung ln der Moscrikckrtten-
fabrik acht Stunden Vorarbeit für den
Arbeitsausfall an Allerheiligen leisten
Diese Arbeitnehmerinnen wurden gezwun
gen am Tage vor Allerheiligen zur Früh-
und Nachtschicht zu ert jhetnen, nachdem
eine Spätschicht am Tage zuvor voraus-
gegemgen war. Si« hatten zwischen den
einzelnen Schichten demnach eine Ruhe
pause van nur acht Stunden. Dies« Tat*
«ach« ist umso verwerflicher, als «ich
unter den Frauen Kriegerwitwem, solch«
mit schulpflichtigen Kindern und hochr
schwangere befanden, darunter eine, die
kürzlich operiert wurde und noch scho
nungsbedürftig war. Dem Meister der Ab
teilung waren diese Verhältnisse be
kannt. Seine Pflicht wäre e« gewesen, di«
Betriebsleitung von derartigen Härtefällen
zu unterrichten, stattdessen gab er un
umwunden bekannt, daß, wer die Schich
ten versäume, sich andere Arbeit suchen
müsse. Ebenso skandalös ist die Tat
sache, daß es Frauen gibt, denen der Zu
satzurlaub, auch aus dem vergangenen
Jahr, einfach vorenthalten wird.
Hier ist di« Gewerkschaft verpflichtet,
mit allen Mitteln diesem Betriebs gebäh
ten Einhalt zu gebieten und das wird si«
tun. Es sei aber bemerkt, daß die Zu
stände erst restlos behoben werden kön
nen, wenn alle Arbeitnehmer einschl. der
weiblichen, die Notwendigkeit der ge
werkschaftlichen Organisation einsehen
und alle der Gewerkschaft beitreten.
Die mißlichen Verhältnisse sind bet
leibe nicht dazu angetan, di« Lust und
Liebe zur täglichen Produktion zu för
dern. Es sind schwarze Stunden des Le
bens, di« dies« Arbeiter und Arbeiterin
nen in den Mauern der Fabrik erleben
müssen. Ein Lichtblick allerdings ist, daß
ein neuer Direktor kürzlich seinen Einzug
hielt, der hoffentlich mehr soziales Ver
ständnis an den Tag legt und bald da
von Gebrauch machen möge. Oder «olle»
wir einmal gezwungen werden, von „ge
wissen“ Vorgängen der letzten Zeit in
nerhalb der Betriebsführung zu berichten,
die nicht zur Hebung des Lebensstandar-
des der Arbeiter beifruqen, außerdem die
kursierenden Gerüchte bestätigen und den
Ruf der Firma „beeinträchtigen“ könn
ten? Wir erwarten, daß das soziale Ver
halten der Betriebsleitung der Firma Vil-
leroy ft Boch in Merzig gegenüber der
fleißigen Belegschaft in der nahen Zu
kunft «ich wesentlich ändert! - w •
1686 'fteuaulnahmen
Industrieverband dar Fabrikarbeiter und
Jndustrievsrband Leder und Bekleidung
Die Ve r baindsleitung kann allen Kol
leginnen und Kollegen die erfreuliche
Mitteilung machen, daß die am i. April
1950 begonnene Agitationswelle Anfang
November 1950
1686 Neuaufnahmen zu verzeichnen hat.
Di* Verbamdsleitung spricht allen Kol
leginnen und Kollegen, d'e an dieser groß
artigen Leistung mit Ueberzeupung und
Tatkraft be'eiligt waren, besonderen Dank
aus.
Unser Z : el ist, bis zum 3t. Dezember
1950 Zweitausend Neuaufnahmen zu er
reichen.
Darum bittet die Verbandsleitung al 1 *
Kolleafnnea und Kollegen, auch die jun
gen Gewerkschaftsmitglieder, mitzuhel
fen, dieses Z ei zu en-eichen.
I. V.-Fabrikarbeiter und L V.-Led=x
und Be'.rie'dung:
gez. K uh» en.
isülnisfl itir die Me Seeereüen
Aufruf zuiu 3. Verhandsjugendtag der Einheits
gewerkschaft I. V. Eisenbahn
. Am Sonntag, dem 26. November 1950, vor
mittags 9.00 Uhr, findet in Saarbrücken, im
Lokal „Keglerheira 4 * (am Landwehrplatz) der
3. Verbandsjugendtag des Industrieverbande*
Eisenbahn statt. •
An diesem Tag, welcher den großen Aufgaben
der jungen Generation der saarländischen Eisen
bahnen gewidmet ist, sollt Ihr von Eurer ge
werkschaftlichen Bereitschaft Zeugnis geben,
auf der Eisenbahn, sowie in Staat und Wirt
schaft bessere soziale Verhältnisse zu schaffen.
Gemeinsam wollen und müssen wir uns ala
Träger der Zukunft über die Situation, in die
wir hineingestellt sind, klar werden, um einet*
Weg zu finden, der beschritten werden muß,
damit wir den Sieg im W irisch aftskatnnf errin
gen können. Keiner hat daher das Recht, an
irgend einem erkämpften Erfolg teilzuhaben,
wenn er nicht mit in den Reihen der Kämp
fenden gestanden hat.
Die Einführung einer neuen Personal- und
Besoldungsordnung, die Neuregelung der Lauf
bahnbestimmungen, die Abänderung der
Dienstdauervorschrift und noch vieles mehr,
sind Forderungen, die wir als Einheitsgewerk
schaft schon seit längerer Zeit gestellt haben.
Ein wichtiger Teil unserer Personalordnting
(§ 22), die Fortzahlung des Lohnes im Krank
heitsfälle, ist nach langen Bemühungen endlich
verwirklicht worden. Es ist dies ein Erfolg un
seres Verbandes, der jedem Eisenbahner Richt
schnur »ein muß für seine gewerkschaftlich*
Einstellung. Wenn ein einheitliches Wollen
beim Eisenbahnpersonal vorhanden ist. braucht
es uns um die Zukunft nicht bange zu sein.
Noch nie hat die Leitung nnscrer Organisa
tion daran gedacht, der Eisenbahncrjngend den
Weg, einmal Beamter werden zu können, un
möglich zu machen, wie dies von der Ge
genseite immer wieder behauptet wird. Tat
sache ist, daß der Ministerrat schon vor länge
rer" Zeit den Beschluß gefaßt hat. nach dem
vorläufig keine Beamten ernannt werden dür
fen.
Unsere Leitsätze besagen i
1. Gleicher Lohn hei gleicher Arbeit.
2. Jeden» Eisenbahner einen ausreichenden
Verdienst.
3. Gleiches Recht für alle Eisenbahnen»
JUGEND DER EISENBAHN I
Erkennet, daß ea mehr denn je notwendig Ist,
an einem Strang zu ziehen. Klar und wahr
mit offenen Augen und Ohren sollt Ihr Euren
Weg in die Zukunft gehen 1
Am Sonntag, dem 26. November, könnt ihr
beweisen, daß Ihr gewillt seid, als Vorkämpfer
und Funktionäre für eine glücklichere Zeit
mitzuarbeiten.
Oh Ihr im Oberbau, oder Betrieb nnd VcrJ
kehr, in der Verwaltung oder in der Werkstatt*
Eure Arbeit verrichtet, alle seid Ihr einge
laden.
Unser Wahlspruch für den 3. Verband»-
jugendtagi
Mit der Jugend, durch die Jugend und
fär die Jugendl
Hans B 1 e h L
Neue Betriebsratswahlen hn westdeutsche*
Kohlenbergbau nahmen unter reger Anteilnah
me durchweg den erwarteten Verlauf. Kommu
nistischen Störungsversuchen blieb ein nennens
werter Erfolg versagt. Vor allem wurde ver
sucht, mit der sogenannten Friedensparole Ein
fluß zu gewinnen. Der kommunistische Einfluß
ist weiter im Rückgang begriffene Ein von
Kommunisten auf einer Zeche in Szene gesetzter
wilder Streik war nur von kurzer Dauer.
Angestelltenschaft und Induatriererbände. Auf
mehreren Gewerkschariskonferenzen innerhalb
der Bundesrepublik bekannte sich auch die An
gestelltenschaft eindeutig zu dem GedanJ
ken der Industrie-Gewerkschaften. Mit Ent
schiedenheit wurde betont, nur die Zusammen^
arbeit mit den Arbeitern in den Industrie-Ver^
bänden könne die Grundlage für weitere Er^
folge der Angestelltenschaft bilden.
Schweiz. Der 31. Kongreß des Schweizerin
sehen Gewerkschaftsbunde« faßte wichtige Bo-
schlüsse. Er behandelte auch eingehend da*
West-Ost-Problem und in diesem Zusammen-
ha ' das Scheitern des 1945 wiedererstandene*
Weltgewerkschaftsbundes, ein Scheitern, das
auf den Mißbrauch des Bundes für komtnunN
»tische Wühlarbeit zurückzuführen war. MH
325 gegen 22 Stimmen wurde jetzt be»chlo»-l
sen, den vor Jahresfrist gegründeten Intern*^
tionalen Bund Frei«f Gewerkschaft*« vorbe
haltlos beizutrstsaj