UND WIRTSCHAFT
Ein neues Leben beginnt
Querschnitte durch die saarländische Wirtschaft
Fortsetzung
Die Zigarettenfabrik Toppen-
t h a 1 hatte nach der Hebung der
Gebäude- und Maschinenschäden
ihre Produktion sofort begonnen,
kann aber infolge der Kontingentie¬
rung nur einen kleinen Teil ihrer
Produktionsmöglichkeit ausnützen.
Die Belegschaft ist vollständig orga¬
nisiert. Die Löhne der weiblichen
Arbeitskräfte bedürfen dringend
einer vernünftigen Angleichung. Die
größere Staubentwicklung der ein¬
heimischen Tabake wirkt sich schäd¬
lich auf die Gesundheit der Arbeiter
aus. Die Tabakfabrik Acker und
H ü s e r, die vorher 100 Mann be¬
schäftigte, hatte größere Kriegs¬
schäden, ist aber voll produktions¬
fähig. Es werden aber nur 6 Prozent
der Friedensproduktion erreicht. Das
Betonwerk Gehl stellt mit 30 Mann
Leichtbetonplatten zum Bauen, Be¬
tondachziegel und Kanalisationsröhre
her. Es herrscht Mangel an Unter¬
lagsblechen, aber es besteht die beste
Aussicht, die Produktion zu ver¬
stärken. Zwei Stuhlfabriken in Frau¬
lautern produzieren zum Teil wieder
und erzielen bereits eine Monatspro¬
duktion von 2500 Stühlen. In zwei
bis drei Monaten sollen 75 Prozent
der Friedensproduktion erreicht wer¬
den. Die schwerbeschädigte Streich¬
holzfabrik hat Kamin- und Kessel¬
haus wieder aufgebaut, die Maschinen
überholt und wird in wenigen Wo¬
chen produktionsfähig sein. Früher
wurden mit 50 Mann Belegschaft
täglich 15 bis 17 Kisten Streichholz
zu 10 Mille pro Kiste hergestellt. Die
Taschenknüpferei Noll stellt Taschen
aller Art her.
Die Verkehrsbetriebe des
Kreises Saarlouis~*haben große Ar¬
beit geleistet. Die Zerstörung an den
Verkehrsmitteln, den Oberleitungen
und den Gleisanlagen waren ver¬
heerend, trotzdem laufen, fast alle
Linien. Die Belegschaft war die
erste im Saarland, die dank der Ini¬
tiative der Gewerkschaften organi¬
satorisch restlos erfaßt werden
konnte.
Das Leben in Saarlouis ist hart.
Nach der Tagesarbeit müssen die
Arbeitenden ihre Häuser und Woh¬
nungen instandsetzen und ihre Fel¬
der bebauen. An ihren Sorgen und
Bemühungen nehmen die Einheits¬
gewerkschaften tätigen Anteil. Ihr
Aufbau ist in nahezu allen Betrieben
im Fortschreiten begriffen und wir
hegen die Zuversicht, daß ln nicht
mehr allzu ferner Zelt sich auch der
letzte Betrieb in die gewerkschaft¬
liche Organisation des Saarlandes
eingereiht hat. (Forts, folgt.) J. M.
standhalten, wenn er nicht auf tie¬
fen sozialen Fundamenten ruht.
Fühlen wir nicht, daß auch hier et*
was Neues zum Durchbruch drängt,
das aufhalten zu wollen rückständig!
und dazu zwecklos wäre?
Ich erinnere mich an eine Stell»
meines Abschiedsbriefes an Hinden-«
bürg beim Sturz des Brünlng-Kabi-t
netts lm Jahre 1932: „Entweder wir
werden die Forderungen der Zeit als
geistige Erben des Freiherrn vom
Stein vollstrecken, oder ein Sturm
wird uns alle hinwegfegen“. Das
unheilvolle Dreieck Rechtsparteien —•
Landbund — Papen und sein Anhang
sagte mir damals den Kampf an,
einen Kampf, der weit über meine
Person hinweg zur Harzburger Front
und zum Sieg des Nationalsozialis¬
mus führte. Nun stehen wir I^and-
wirte heute vor den Folgen jener
reaktionären Katastrophenpolitik.
In furchtbarem Erleben hat di»
Welt ihr Gesicht verändert und
sucht nach besseren Wegen, und nur
in neuen Lebensformen werden wir
Deutschen imstande sein, den Rest¬
bestand der Nation zu retten.
Darum habe ich diese Zeilen in
aller Offenheit geschrieben. Soweit
es an mir liegt, bin ich entschlossen,
das Notwendige zu tun, gemeinsam
mit allen, die guten Willens sind“.
Herausgeber: Hauptverwalt, der Einheits¬
gewerkschaften. Saarbrücken 3, Brauer¬
straße 6 — 8 — Verantwortlich für den
Gesamtinhalt: H. W a c k e r. — Druck:
Saarländische Verlagsanstalt u. Druckerei
„Anzelgen-Annahme nur durch SARAG,
GmbH. — Saarbrücken 3 — St. Johanner
Markt 29, Telefon: 2 88 51 und 2 88 52.*'
. . oder ein Sturm ivird uns alle
hinwegfegen“
Der Leiter des Zentralamtes für Er¬
nährung und Landwirtschaft, Reichs¬
minister a. D. Dr. Schlange - Schö¬
ningen in Hamburg, hat unlängst,
wie wir einem Rundschreiben des Ver¬
bandes der Schleswig-holsteinischen
landwirtschaftlichen Genossenschaf¬
ten entnehmen, zur Frage des Ge¬
nossenschaftswesens sich folgender¬
maßen ausgelassen:
„Jedes Dorf braucht weit mehr als
früher, wo wir in dieser Hinsicht
noch in den Kinderschuhen steckten,
eine genossenschaftliche Organisa¬
tion, nicht nur im Hinblick auf Ge¬
meinschaftsarbeit mit modernen
Maschinen und anderem Material,
sondern namentlich für den Ein-
und Verkauf v on Waren. Das ist
keine Kampfansage gegen den ehr¬
lichen Handel, dem auch so ein
reiches Betätigungsfeld verbleibt.
Aber es ist die Absage an das soge¬
nannte freie Spiel der Kräfte, .das
nur zu oft die freie Bahn nicht für
die Tüchtigen, sondern, für die Ge¬
rissensten bedeutete. Der kür¬
zeste Weg zwischen Erzeu¬
ger und Verbraucher muß
endlich aus dem langjäh¬
rigen Wunschgebi 1 de ganz
zur Wirklichkeit erhoben
.werden. Man mag diese Ansicht
eine Art Planwirtschaft oder ein
Stück Sozialismus nennen: jeder or¬
ganisierten Wirtschaft muß ein Plan
zugrunde liegen, und keiner wird
den heraufziehenden Unwettern
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