Full text: 1947 (0002)

UND WIRTSCHAFT 
Ein neues Leben beginnt 
Querschnitte durch die saarländische Wirtschaft 
Fortsetzung 
Die Zigarettenfabrik Toppen- 
t h a 1 hatte nach der Hebung der 
Gebäude- und Maschinenschäden 
ihre Produktion sofort begonnen, 
kann aber infolge der Kontingentie¬ 
rung nur einen kleinen Teil ihrer 
Produktionsmöglichkeit ausnützen. 
Die Belegschaft ist vollständig orga¬ 
nisiert. Die Löhne der weiblichen 
Arbeitskräfte bedürfen dringend 
einer vernünftigen Angleichung. Die 
größere Staubentwicklung der ein¬ 
heimischen Tabake wirkt sich schäd¬ 
lich auf die Gesundheit der Arbeiter 
aus. Die Tabakfabrik Acker und 
H ü s e r, die vorher 100 Mann be¬ 
schäftigte, hatte größere Kriegs¬ 
schäden, ist aber voll produktions¬ 
fähig. Es werden aber nur 6 Prozent 
der Friedensproduktion erreicht. Das 
Betonwerk Gehl stellt mit 30 Mann 
Leichtbetonplatten zum Bauen, Be¬ 
tondachziegel und Kanalisationsröhre 
her. Es herrscht Mangel an Unter¬ 
lagsblechen, aber es besteht die beste 
Aussicht, die Produktion zu ver¬ 
stärken. Zwei Stuhlfabriken in Frau¬ 
lautern produzieren zum Teil wieder 
und erzielen bereits eine Monatspro¬ 
duktion von 2500 Stühlen. In zwei 
bis drei Monaten sollen 75 Prozent 
der Friedensproduktion erreicht wer¬ 
den. Die schwerbeschädigte Streich¬ 
holzfabrik hat Kamin- und Kessel¬ 
haus wieder aufgebaut, die Maschinen 
überholt und wird in wenigen Wo¬ 
chen produktionsfähig sein. Früher 
wurden mit 50 Mann Belegschaft 
täglich 15 bis 17 Kisten Streichholz 
zu 10 Mille pro Kiste hergestellt. Die 
Taschenknüpferei Noll stellt Taschen 
aller Art her. 
Die Verkehrsbetriebe des 
Kreises Saarlouis~*haben große Ar¬ 
beit geleistet. Die Zerstörung an den 
Verkehrsmitteln, den Oberleitungen 
und den Gleisanlagen waren ver¬ 
heerend, trotzdem laufen, fast alle 
Linien. Die Belegschaft war die 
erste im Saarland, die dank der Ini¬ 
tiative der Gewerkschaften organi¬ 
satorisch restlos erfaßt werden 
konnte. 
Das Leben in Saarlouis ist hart. 
Nach der Tagesarbeit müssen die 
Arbeitenden ihre Häuser und Woh¬ 
nungen instandsetzen und ihre Fel¬ 
der bebauen. An ihren Sorgen und 
Bemühungen nehmen die Einheits¬ 
gewerkschaften tätigen Anteil. Ihr 
Aufbau ist in nahezu allen Betrieben 
im Fortschreiten begriffen und wir 
hegen die Zuversicht, daß ln nicht 
mehr allzu ferner Zelt sich auch der 
letzte Betrieb in die gewerkschaft¬ 
liche Organisation des Saarlandes 
eingereiht hat. (Forts, folgt.) J. M. 
standhalten, wenn er nicht auf tie¬ 
fen sozialen Fundamenten ruht. 
Fühlen wir nicht, daß auch hier et* 
was Neues zum Durchbruch drängt, 
das aufhalten zu wollen rückständig! 
und dazu zwecklos wäre? 
Ich erinnere mich an eine Stell» 
meines Abschiedsbriefes an Hinden-« 
bürg beim Sturz des Brünlng-Kabi-t 
netts lm Jahre 1932: „Entweder wir 
werden die Forderungen der Zeit als 
geistige Erben des Freiherrn vom 
Stein vollstrecken, oder ein Sturm 
wird uns alle hinwegfegen“. Das 
unheilvolle Dreieck Rechtsparteien —• 
Landbund — Papen und sein Anhang 
sagte mir damals den Kampf an, 
einen Kampf, der weit über meine 
Person hinweg zur Harzburger Front 
und zum Sieg des Nationalsozialis¬ 
mus führte. Nun stehen wir I^and- 
wirte heute vor den Folgen jener 
reaktionären Katastrophenpolitik. 
In furchtbarem Erleben hat di» 
Welt ihr Gesicht verändert und 
sucht nach besseren Wegen, und nur 
in neuen Lebensformen werden wir 
Deutschen imstande sein, den Rest¬ 
bestand der Nation zu retten. 
Darum habe ich diese Zeilen in 
aller Offenheit geschrieben. Soweit 
es an mir liegt, bin ich entschlossen, 
das Notwendige zu tun, gemeinsam 
mit allen, die guten Willens sind“. 
Herausgeber: Hauptverwalt, der Einheits¬ 
gewerkschaften. Saarbrücken 3, Brauer¬ 
straße 6 — 8 — Verantwortlich für den 
Gesamtinhalt: H. W a c k e r. — Druck: 
Saarländische Verlagsanstalt u. Druckerei 
„Anzelgen-Annahme nur durch SARAG, 
GmbH. — Saarbrücken 3 — St. Johanner 
Markt 29, Telefon: 2 88 51 und 2 88 52.*' 
. . oder ein Sturm ivird uns alle 
hinwegfegen“ 
Der Leiter des Zentralamtes für Er¬ 
nährung und Landwirtschaft, Reichs¬ 
minister a. D. Dr. Schlange - Schö¬ 
ningen in Hamburg, hat unlängst, 
wie wir einem Rundschreiben des Ver¬ 
bandes der Schleswig-holsteinischen 
landwirtschaftlichen Genossenschaf¬ 
ten entnehmen, zur Frage des Ge¬ 
nossenschaftswesens sich folgender¬ 
maßen ausgelassen: 
„Jedes Dorf braucht weit mehr als 
früher, wo wir in dieser Hinsicht 
noch in den Kinderschuhen steckten, 
eine genossenschaftliche Organisa¬ 
tion, nicht nur im Hinblick auf Ge¬ 
meinschaftsarbeit mit modernen 
Maschinen und anderem Material, 
sondern namentlich für den Ein- 
und Verkauf v on Waren. Das ist 
keine Kampfansage gegen den ehr¬ 
lichen Handel, dem auch so ein 
reiches Betätigungsfeld verbleibt. 
Aber es ist die Absage an das soge¬ 
nannte freie Spiel der Kräfte, .das 
nur zu oft die freie Bahn nicht für 
die Tüchtigen, sondern, für die Ge¬ 
rissensten bedeutete. Der kür¬ 
zeste Weg zwischen Erzeu¬ 
ger und Verbraucher muß 
endlich aus dem langjäh¬ 
rigen Wunschgebi 1 de ganz 
zur Wirklichkeit erhoben 
.werden. Man mag diese Ansicht 
eine Art Planwirtschaft oder ein 
Stück Sozialismus nennen: jeder or¬ 
ganisierten Wirtschaft muß ein Plan 
zugrunde liegen, und keiner wird 
den heraufziehenden Unwettern 
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