Full text: 1947 (0002)

Seite 6 
„Die Arbeit* 
Nr. 6 
Graphisches Gewerbe 
wurde dem Erstaunen Raum gege¬ 
ben, daß die Einheitsgewerkschaft 
Die General-Versammlung des In- zu diesem gerade die organisierte 
dustrieverbandes wurde am 1. Juni Arbeiterschaft interessierenden Werk 
von Kollegen Frey eröffnet. In die nicht hinzugezogen wurde. Auf An- 
Kongreßleitung wurden die Kollegen trag wurde dann dem Kollegen Frey 
Fuhr und Hammerschmidt- Entlastung erteilt. Die Beratung der 
Neunkirchen, Krauth - Volk- Satzungen, welche von einer Sat- 
lingen und Lebnhoff und Zungskommission durchgearbeitet 
Klau- Saariouis gewählt. Nach waren, führte zur einstimmigen 
kurzen BegrüßungsWorten der an- Annahme. Der frühere, langjährige 
wesenden Vertreter der anderen In- Gauvorsteher des Verbandes der 
dustrieverbände gab Kollege Frey deutschen Buchdrucker, Gau Saar- 
den Geschäfts- und Kassenbericht, gebiet, Kollege Anselm S t ö r c k 
dem eine lebhafte Diskussion folgte, wurde als besoldeter Geschäftsfüh- 
Geschäftsbericht und Aussprache rer des Verbandes einstimmig ge- 
gaben immer wieder den Willen zur wählt. In den geschäftsführenden 
Einheit der Gewerkschaftsbewegung Vorstand wählte die Versammlung 
zum Ausdruck. Die Frage des Be- mit 168 Stimmberechtigten die Kol- 
triebsrätegesetzes wurde von jedem legen Frey, 1. Vorsitzender; 
Redner aufgegriffen, mit der Bitte~ Kollege Anselm Störck* 
an die Miütar-Regierung heranzu- Kassierer, und Maus, Schrififüh- 
treten, endlich der Saararbeiter- ’ * 
Schaft das so dringend gewünschte re^* , - ' 
und auch so dringend notwendige Die beiden Beisitzer Schaed- 
Betriebsrätegesetz zu geben. In der 1er und Sonntag wurden ein- 
Frage der Verfassungskommission stimmig gewählt. 
Neue'Stundenlöhne für Straßen¬ 
arbeiter und Straßenhilfsarbeiter 
Vom Verband öffentliche Betriebe 
und Verwaltungen wird uns fol¬ 
gende Neuregelung der Stunden¬ 
löhne für die Straßenarbeiter und 
Straßenhilfsarbeiter mitgeteilt: 
Die Militärregierung hat den An¬ 
trag auf Neuregelung der Stunden¬ 
löhne der Straßenwärter und Stra¬ 
ßenhilfsarbeiter stattgegeben. Eine 
volle Angleichung an die Bauarbei- 
Lohn gruppe 
Bezirks- A 
terlöhne hat sich aus lohnpoliüschen 
Gesichtspunkten, deren Berechti¬ 
gung anerkannt werden muß, nicht 
ermöglichen lassen. 
Die neuen Löhne der Straßenar¬ 
beiter errechnen sich auf der Basis 
eines Zuschlag von 21,5 Prozent auf 
die bisherigen Stundenlöhne. Im 
einzelnen gestalten sich die Löhne 
wie folgt: 
CC 
• lohnstaffel 
Straßenwärter mit" 
handwerklicher Ausbil¬ 
Übrige Straßen- 
wärter (10*/o Zu¬ 
Straßenhilfs¬ 
arbeiter 
dung nach Ablegung 
einer Prüfung (25*/* Zu¬ 
schlag auf C) 
schlag ^uf C) 
I 
93 Pfg/Std. 
■ 81 Pfg./Std. 
74 PfgJStd. 
n 
88 „ „ 
18 „ », 
70 „ „ 
III 
84* „ „ 
74 „ „ 
67 * „ 
IV 
81 ,» i, 
71 „ „ v 
65 „ „ 
ning, Oberbillig, Oberemmel, Pa¬ 
schel, Pellingen, Wasserlisch. 
Im Kreise St. Wendel die Orte Bier¬ 
feld, Brauhausen, Buweiler-Raten, 
Kastei, Kostenbach, Nonnweiler, 
Otzenhausen, Primsthal, Sitzerrath. 
Die Neuregelung der Stunden¬ 
löhne wird in einer demnächst zu 
erlassenden Änderungsanordnung 
zur Tarifordnung für Straßenwär¬ 
ter und Straßenhilfsarbeiter (Str. 
TO.) vom 1, 10. 1938 noch besonders 
festgelegt. Die Verrechnung der 
neuen Löhne kann jedoch schon 
jetzt erfolgen. 
Ich erkläre mich darüber hinaus 
mit einer Nachzahlung der Löhne 
zu einem neuen Zeitpunkt nach dem 
1. 10. 1946 einverstanden, wobei ich 
bemerke, daß hierzu erforderlichen¬ 
falls die Zustimmung der Finanz¬ 
überwachungsstelle einzuholen ist. 
gez. Kim 
Wenn auch diese Neuregelung 
nicht in allen Punkten den Erwar¬ 
tungen der Einheitsgewerkschaft 
Rechnung trägt, so ist doch ein 
sichtbarer Erfolg zu verzeichnen, 
namentlich im Hinblick auf die au¬ 
ßerordentliche . Schlechterstellung 
der Straßenarbeiter gegenüber den 
Bauarbeiterlöhnen, wie sie bis jetzt 
zu verzeichnen war. Es steht zu er¬ 
warten, daß auch in den Löhnen 
und Gehältern der übrigen öffent¬ 
lichen Dienste baldmöglichst eine 
Änderung der Bezüge zu erreichen 
sein wird. M. HL. 
Industrieverband „Baugewerbe" 
Kreis Ottweiler 
Ab 1. Juni 1947 ist die Geschäfts¬ 
stelle der Kreisverwaltung in Neun¬ 
kirchen, Jrrgartenstraße 19, eröff¬ 
net. Die allgemeinen Sprechstunden 
sind. Montags und Freitags von 10 
bis 12 und 14 bis 16 Uhr. Für die 
einzelnen Fachgebiete sind beson¬ 
dere Sprechstunden angesetzt. 
Gewerkschaftsschule 
Scheidt 
. Zu achttägigen Lehrgängen hat¬ 
ten sich die Kollegen der Eisen¬ 
bahn, Post und vom Fernmeldewe¬ 
sen in Scheidt zusammengefunden, 
um mit den sozialen Grundbegrif¬ 
fen der demokratischen Weltan¬ 
schauung vertraut gemacht zu wer¬ 
den. Ein beachtlicher Erfolg für die 
Lehrkräfte und uns junge Gewerk¬ 
schaftler ist damit erzielt worden. 
Aber es soll nicht nur bei diesem 
Erfolg bleiben. Es heißt nun für 
uns: Vorwärts in den sozialen Ge- ’ 
werkschaftsgedanken. Wir wollen 
zeigen, daß wir gewillt sind, die 
Wege zu beschreiten, welche zu 
einer wahrhaft gerechten Gesell¬ 
schaftsordnung führen. 
Die Geschichte der letzten 100 
Jahre hat es uns gezeigt, daß der 
Leichtsinn und die Genußsucht auf 
der einen, der Geiz und die gewis¬ 
senlose Ausbeutung der Arbeits¬ 
kräfte, ohne die entsprechende Für¬ 
sorge für das geistige und leibliche 
Wohl der Schaffenden aüf der an¬ 
deren Seite, immer im Krieg gipfelte 
und' die Organisation der mensch¬ 
lichen Gesellschaft zum Einsturz 
brachte. Die jüngsten Ereignisse, 
der Vergangenheit, die zugleich die 
fürchterlichsten waren, müssen die¬ 
ses unhumane Zeitalter abgeschlos¬ 
sen haben. Wir Gewerkschaftler j 
wollen beginnen, indem wir uns aui 
die soziale Ebene begeben und es 
uns zur Lebensaufgabe machen, um 
unser Mitmensphen Wohl bedacht 
zu sein. Die Ära der Völkerverstän¬ 
digung wird dann nicht mehr weit 
Sein. 
Mit diesem Glauben sind wir aus , 
dem Lehrgang geschieden und 
haben es uns zur heiligen Pflicht 
gemacht, den begonnenen Weg fort¬ 
zusetzen in echter völkerverbinden¬ 
der Gesinnung, zur Ehre derer, die 
dieses Werk geschaffen, begonnen 
und jetzt vollenden zum Wohle der/ 
menschlichen Gesellschaft. 
Guntram Bläs. 
Hierzu tritt der seit 1941 bezahlte nähme der in Bezirkslohnstaffel IV 
Kinderzuschlag von RM 20.— pro befindlichen Orte; 
Kind und Monat. Bezirkslohnstaffel IV: Im Kreise 
Der Aufbau bzw. die Neueintei- Merzig-Wadem die Orte Barden- 
lung der Bezirkslohnstaffeln ergibt hach, Bergen, Britten, Büschfeld, 
sich aus nachfolgender Aufstellung: Dagstuhl, Gehweiler, Hausbach, 
Bezirkslohnstaffel 1: Stadtkreis ^re“nic‘>. ,?ohn,ie|d' 
Losheirn, Michelbach, Morscholz, 
" Mitlosheim, ' Münchweiler, Nieder- 
Bezirkslohnstaffel 2: Landkreis löstern, Niederlosheim, Loswendel, 
Saarbrücken, Orte bzw. Ortsteile Nunkirchen, Oberlöstern, Oppen, 
Altdorfweiler, Dedersdorf. Berus, Rappweiler, Rimlingen, Riesthal, 
Bisten. Bous, Differten, Dillingen, Scheiden, Steinberg, Kailen, We- 
Düreu. Elm, Elversberg, Ensdorf, derm| Wadrill, Wahlen, Waldhölz- 
Ensheim Eschringen, Felsberg, bach, Wedern, Weierweiler, Weis- 
Friednchweiler, Gennweiler, Gisin- kirchen. 
gen, Griesborn, Heiligenwald, Hom- jm Kreise Saarburg, die Orte Fil- 
burg mit eingemeindeten Vororten, sen, Hamm, Kommlingen, Köhnen, 
Hostenbach, Ihn, Ittersdorf, Itzbach, Krettnach-Obermenning, Niederme- 
Kerlingen, Konz, Landsweiler-Re¬ 
den, Leidingen, Merchweiler, Neu- 
vorweiler, Neunkirchen mit einge- 
meindeten Vororten, Niederlimbach, 
Niederlinxweiler, Oberlimberg,Ober¬ 
linxweiler, Ottweiler, Pachten, Ram¬ 
melfangen, Reichenbrunn, Rohr- 
bach, Saarlouis mit eirigemeindeten 
-Vororten, St: Barbara, St. Ingbert, 
St. Wendel, Schaff hausen, . Schiff— 
weiler, Schnappach, Schwalbach, 
Sengscheid, Siersburg, Spiesen, 
Stennweiler, Uberherrn, Vaudre- 
vange, Wadgassen, Wemmetsweiler, 
Werbeln, Wiebelskirchen; 
Bezirkslohnstaffel III: die übrigen 
Orte'der Kreise Homburg, Ottwei¬ 
ler, Saarlouis, St: Ingbert, der 
Kreise Merzig, Wadern, mit Aus- • 
nähme der in Bezirkslohnstaffeln 
Ib befindlichen Orte der Kreise 
Saarburg mit Ausnahme der in Be¬ 
zirkslohnstaffel IV befindlichen ‘ 
Orte. _■ 
Der Kreis St. Wendel mit Aus- 
Lehrbaustelle 
nun auch in Homburg 
Die Lehrbaustellen für die Aus¬ 
bildung von Bauhandwerkem haben 
sich gut bdwährt. Die Umschüler 
(Erwachsene und Jugendliche) haben 
bei der ■ im Vormonat abgelegten 
Prüfung durchweg gute bis sehr 
gute praktische Leistungen gezeigt. 
Auch im theoretischen Teil der 
Prüfung waren die Leistungen 
überwiegend gut. Es wird ange¬ 
strebt, den Umschülern in Zukunft 
eine bessere Möglichkeit zur Er¬ 
langung der ’ theoretischen Kennt¬ 
nisse zu geben. 
Vor wenigen Tagen wurde nun 
auch in Homburg eine Lehrbau- 
Aus eigener Kraft 
ohne fremde Hilfe haben sich die 
Konsumgenossenschaften 
aus kleinen Anfängen entwickelt 
Zum Erfolg 
führte sie die stete Befolgung der bewährten 
genossenschaftlichen Grundsätze. - 
Gemeinschaftssinn und Gemeinschaftsbestrebungen werden 
_ gefördert durch die 
Konsumgenossenschaften. 
stelle eröffnet. Zu diesem Zwecke 
hatten sich in der Pestalozzi-Schule 
In Homburg-Erbach die Umschüler, | 
die Vertreter der Bauwirtschaft, 
der Bürgermeister von Homburg, 
der Präsident des Landesarbeits¬ 
amtes und der Leiter des Arbeits¬ 
amtes eingefunden. Herr Bierhals, 
Leiter des Arbeitsamtes St. Ingbert, 
würdigte in seiner Ansprache an 
die Lehrgangsteilnehmer die tat¬ 
kräftige Unterstützung 6es Bürger¬ 
meisters, Herrn Volmar, und der 
Dreiervertretung bei der Behebung 
der zahlreichen Schwierigkeiten. Er 
bat die Umschüler des ersten Hom- 
burger Lehrganges, durch Auf¬ 
merksamkeit und Fleiß zu einer 
güten Ausbildung beizutragen, da¬ 
mit sie später auf den Baustellen 
ihre jüngeren Kollegen als '„Kenner 
vom Fach" beraten und, wenn not¬ 
wendig, schulen können. Denn da¬ 
mit sei zu rechnen, daß bei einer 
stärkeren Bautätigkeit den einzel-. 
nen Facharbeitern und angelernten 
Facharbeitern eine größere Zahl ah 
nicht ausgebildeten Arbeitskräften 
zugeteilt werden müsse. 
- Alle Interessenten, die . schnell 
und unter günstigen Bedingungen 
ein Bauhandwerk erlernen wollen, 
können bei der Berufsberatung 
ihres Arbeitsamtes Auskunft und 
Rat einholen. Jeder, der die körper¬ 
lichen und geistigen Vorausset¬ 
zungen für das Bauhandwerk mit¬ 
bringt, kann auf dem Wege der 
Umschulung in verhältnismäßig 
kurzer Zeit den Gesellenbrief er¬ 
werben.
	        
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