Seite 6
„Die Arbeit*
Nr. 6
Graphisches Gewerbe
wurde dem Erstaunen Raum gege¬
ben, daß die Einheitsgewerkschaft
Die General-Versammlung des In- zu diesem gerade die organisierte
dustrieverbandes wurde am 1. Juni Arbeiterschaft interessierenden Werk
von Kollegen Frey eröffnet. In die nicht hinzugezogen wurde. Auf An-
Kongreßleitung wurden die Kollegen trag wurde dann dem Kollegen Frey
Fuhr und Hammerschmidt- Entlastung erteilt. Die Beratung der
Neunkirchen, Krauth - Volk- Satzungen, welche von einer Sat-
lingen und Lebnhoff und Zungskommission durchgearbeitet
Klau- Saariouis gewählt. Nach waren, führte zur einstimmigen
kurzen BegrüßungsWorten der an- Annahme. Der frühere, langjährige
wesenden Vertreter der anderen In- Gauvorsteher des Verbandes der
dustrieverbände gab Kollege Frey deutschen Buchdrucker, Gau Saar-
den Geschäfts- und Kassenbericht, gebiet, Kollege Anselm S t ö r c k
dem eine lebhafte Diskussion folgte, wurde als besoldeter Geschäftsfüh-
Geschäftsbericht und Aussprache rer des Verbandes einstimmig ge-
gaben immer wieder den Willen zur wählt. In den geschäftsführenden
Einheit der Gewerkschaftsbewegung Vorstand wählte die Versammlung
zum Ausdruck. Die Frage des Be- mit 168 Stimmberechtigten die Kol-
triebsrätegesetzes wurde von jedem legen Frey, 1. Vorsitzender;
Redner aufgegriffen, mit der Bitte~ Kollege Anselm Störck*
an die Miütar-Regierung heranzu- Kassierer, und Maus, Schrififüh-
treten, endlich der Saararbeiter- ’ *
Schaft das so dringend gewünschte re^* , - '
und auch so dringend notwendige Die beiden Beisitzer Schaed-
Betriebsrätegesetz zu geben. In der 1er und Sonntag wurden ein-
Frage der Verfassungskommission stimmig gewählt.
Neue'Stundenlöhne für Straßen¬
arbeiter und Straßenhilfsarbeiter
Vom Verband öffentliche Betriebe
und Verwaltungen wird uns fol¬
gende Neuregelung der Stunden¬
löhne für die Straßenarbeiter und
Straßenhilfsarbeiter mitgeteilt:
Die Militärregierung hat den An¬
trag auf Neuregelung der Stunden¬
löhne der Straßenwärter und Stra¬
ßenhilfsarbeiter stattgegeben. Eine
volle Angleichung an die Bauarbei-
Lohn gruppe
Bezirks- A
terlöhne hat sich aus lohnpoliüschen
Gesichtspunkten, deren Berechti¬
gung anerkannt werden muß, nicht
ermöglichen lassen.
Die neuen Löhne der Straßenar¬
beiter errechnen sich auf der Basis
eines Zuschlag von 21,5 Prozent auf
die bisherigen Stundenlöhne. Im
einzelnen gestalten sich die Löhne
wie folgt:
CC
• lohnstaffel
Straßenwärter mit"
handwerklicher Ausbil¬
Übrige Straßen-
wärter (10*/o Zu¬
Straßenhilfs¬
arbeiter
dung nach Ablegung
einer Prüfung (25*/* Zu¬
schlag auf C)
schlag ^uf C)
I
93 Pfg/Std.
■ 81 Pfg./Std.
74 PfgJStd.
n
88 „ „
18 „ »,
70 „ „
III
84* „ „
74 „ „
67 * „
IV
81 ,» i,
71 „ „ v
65 „ „
ning, Oberbillig, Oberemmel, Pa¬
schel, Pellingen, Wasserlisch.
Im Kreise St. Wendel die Orte Bier¬
feld, Brauhausen, Buweiler-Raten,
Kastei, Kostenbach, Nonnweiler,
Otzenhausen, Primsthal, Sitzerrath.
Die Neuregelung der Stunden¬
löhne wird in einer demnächst zu
erlassenden Änderungsanordnung
zur Tarifordnung für Straßenwär¬
ter und Straßenhilfsarbeiter (Str.
TO.) vom 1, 10. 1938 noch besonders
festgelegt. Die Verrechnung der
neuen Löhne kann jedoch schon
jetzt erfolgen.
Ich erkläre mich darüber hinaus
mit einer Nachzahlung der Löhne
zu einem neuen Zeitpunkt nach dem
1. 10. 1946 einverstanden, wobei ich
bemerke, daß hierzu erforderlichen¬
falls die Zustimmung der Finanz¬
überwachungsstelle einzuholen ist.
gez. Kim
Wenn auch diese Neuregelung
nicht in allen Punkten den Erwar¬
tungen der Einheitsgewerkschaft
Rechnung trägt, so ist doch ein
sichtbarer Erfolg zu verzeichnen,
namentlich im Hinblick auf die au¬
ßerordentliche . Schlechterstellung
der Straßenarbeiter gegenüber den
Bauarbeiterlöhnen, wie sie bis jetzt
zu verzeichnen war. Es steht zu er¬
warten, daß auch in den Löhnen
und Gehältern der übrigen öffent¬
lichen Dienste baldmöglichst eine
Änderung der Bezüge zu erreichen
sein wird. M. HL.
Industrieverband „Baugewerbe"
Kreis Ottweiler
Ab 1. Juni 1947 ist die Geschäfts¬
stelle der Kreisverwaltung in Neun¬
kirchen, Jrrgartenstraße 19, eröff¬
net. Die allgemeinen Sprechstunden
sind. Montags und Freitags von 10
bis 12 und 14 bis 16 Uhr. Für die
einzelnen Fachgebiete sind beson¬
dere Sprechstunden angesetzt.
Gewerkschaftsschule
Scheidt
. Zu achttägigen Lehrgängen hat¬
ten sich die Kollegen der Eisen¬
bahn, Post und vom Fernmeldewe¬
sen in Scheidt zusammengefunden,
um mit den sozialen Grundbegrif¬
fen der demokratischen Weltan¬
schauung vertraut gemacht zu wer¬
den. Ein beachtlicher Erfolg für die
Lehrkräfte und uns junge Gewerk¬
schaftler ist damit erzielt worden.
Aber es soll nicht nur bei diesem
Erfolg bleiben. Es heißt nun für
uns: Vorwärts in den sozialen Ge- ’
werkschaftsgedanken. Wir wollen
zeigen, daß wir gewillt sind, die
Wege zu beschreiten, welche zu
einer wahrhaft gerechten Gesell¬
schaftsordnung führen.
Die Geschichte der letzten 100
Jahre hat es uns gezeigt, daß der
Leichtsinn und die Genußsucht auf
der einen, der Geiz und die gewis¬
senlose Ausbeutung der Arbeits¬
kräfte, ohne die entsprechende Für¬
sorge für das geistige und leibliche
Wohl der Schaffenden aüf der an¬
deren Seite, immer im Krieg gipfelte
und' die Organisation der mensch¬
lichen Gesellschaft zum Einsturz
brachte. Die jüngsten Ereignisse,
der Vergangenheit, die zugleich die
fürchterlichsten waren, müssen die¬
ses unhumane Zeitalter abgeschlos¬
sen haben. Wir Gewerkschaftler j
wollen beginnen, indem wir uns aui
die soziale Ebene begeben und es
uns zur Lebensaufgabe machen, um
unser Mitmensphen Wohl bedacht
zu sein. Die Ära der Völkerverstän¬
digung wird dann nicht mehr weit
Sein.
Mit diesem Glauben sind wir aus ,
dem Lehrgang geschieden und
haben es uns zur heiligen Pflicht
gemacht, den begonnenen Weg fort¬
zusetzen in echter völkerverbinden¬
der Gesinnung, zur Ehre derer, die
dieses Werk geschaffen, begonnen
und jetzt vollenden zum Wohle der/
menschlichen Gesellschaft.
Guntram Bläs.
Hierzu tritt der seit 1941 bezahlte nähme der in Bezirkslohnstaffel IV
Kinderzuschlag von RM 20.— pro befindlichen Orte;
Kind und Monat. Bezirkslohnstaffel IV: Im Kreise
Der Aufbau bzw. die Neueintei- Merzig-Wadem die Orte Barden-
lung der Bezirkslohnstaffeln ergibt hach, Bergen, Britten, Büschfeld,
sich aus nachfolgender Aufstellung: Dagstuhl, Gehweiler, Hausbach,
Bezirkslohnstaffel 1: Stadtkreis ^re“nic‘>. ,?ohn,ie|d'
Losheirn, Michelbach, Morscholz,
" Mitlosheim, ' Münchweiler, Nieder-
Bezirkslohnstaffel 2: Landkreis löstern, Niederlosheim, Loswendel,
Saarbrücken, Orte bzw. Ortsteile Nunkirchen, Oberlöstern, Oppen,
Altdorfweiler, Dedersdorf. Berus, Rappweiler, Rimlingen, Riesthal,
Bisten. Bous, Differten, Dillingen, Scheiden, Steinberg, Kailen, We-
Düreu. Elm, Elversberg, Ensdorf, derm| Wadrill, Wahlen, Waldhölz-
Ensheim Eschringen, Felsberg, bach, Wedern, Weierweiler, Weis-
Friednchweiler, Gennweiler, Gisin- kirchen.
gen, Griesborn, Heiligenwald, Hom- jm Kreise Saarburg, die Orte Fil-
burg mit eingemeindeten Vororten, sen, Hamm, Kommlingen, Köhnen,
Hostenbach, Ihn, Ittersdorf, Itzbach, Krettnach-Obermenning, Niederme-
Kerlingen, Konz, Landsweiler-Re¬
den, Leidingen, Merchweiler, Neu-
vorweiler, Neunkirchen mit einge-
meindeten Vororten, Niederlimbach,
Niederlinxweiler, Oberlimberg,Ober¬
linxweiler, Ottweiler, Pachten, Ram¬
melfangen, Reichenbrunn, Rohr-
bach, Saarlouis mit eirigemeindeten
-Vororten, St: Barbara, St. Ingbert,
St. Wendel, Schaff hausen, . Schiff—
weiler, Schnappach, Schwalbach,
Sengscheid, Siersburg, Spiesen,
Stennweiler, Uberherrn, Vaudre-
vange, Wadgassen, Wemmetsweiler,
Werbeln, Wiebelskirchen;
Bezirkslohnstaffel III: die übrigen
Orte'der Kreise Homburg, Ottwei¬
ler, Saarlouis, St: Ingbert, der
Kreise Merzig, Wadern, mit Aus- •
nähme der in Bezirkslohnstaffeln
Ib befindlichen Orte der Kreise
Saarburg mit Ausnahme der in Be¬
zirkslohnstaffel IV befindlichen ‘
Orte. _■
Der Kreis St. Wendel mit Aus-
Lehrbaustelle
nun auch in Homburg
Die Lehrbaustellen für die Aus¬
bildung von Bauhandwerkem haben
sich gut bdwährt. Die Umschüler
(Erwachsene und Jugendliche) haben
bei der ■ im Vormonat abgelegten
Prüfung durchweg gute bis sehr
gute praktische Leistungen gezeigt.
Auch im theoretischen Teil der
Prüfung waren die Leistungen
überwiegend gut. Es wird ange¬
strebt, den Umschülern in Zukunft
eine bessere Möglichkeit zur Er¬
langung der ’ theoretischen Kennt¬
nisse zu geben.
Vor wenigen Tagen wurde nun
auch in Homburg eine Lehrbau-
Aus eigener Kraft
ohne fremde Hilfe haben sich die
Konsumgenossenschaften
aus kleinen Anfängen entwickelt
Zum Erfolg
führte sie die stete Befolgung der bewährten
genossenschaftlichen Grundsätze. -
Gemeinschaftssinn und Gemeinschaftsbestrebungen werden
_ gefördert durch die
Konsumgenossenschaften.
stelle eröffnet. Zu diesem Zwecke
hatten sich in der Pestalozzi-Schule
In Homburg-Erbach die Umschüler, |
die Vertreter der Bauwirtschaft,
der Bürgermeister von Homburg,
der Präsident des Landesarbeits¬
amtes und der Leiter des Arbeits¬
amtes eingefunden. Herr Bierhals,
Leiter des Arbeitsamtes St. Ingbert,
würdigte in seiner Ansprache an
die Lehrgangsteilnehmer die tat¬
kräftige Unterstützung 6es Bürger¬
meisters, Herrn Volmar, und der
Dreiervertretung bei der Behebung
der zahlreichen Schwierigkeiten. Er
bat die Umschüler des ersten Hom-
burger Lehrganges, durch Auf¬
merksamkeit und Fleiß zu einer
güten Ausbildung beizutragen, da¬
mit sie später auf den Baustellen
ihre jüngeren Kollegen als '„Kenner
vom Fach" beraten und, wenn not¬
wendig, schulen können. Denn da¬
mit sei zu rechnen, daß bei einer
stärkeren Bautätigkeit den einzel-.
nen Facharbeitern und angelernten
Facharbeitern eine größere Zahl ah
nicht ausgebildeten Arbeitskräften
zugeteilt werden müsse.
- Alle Interessenten, die . schnell
und unter günstigen Bedingungen
ein Bauhandwerk erlernen wollen,
können bei der Berufsberatung
ihres Arbeitsamtes Auskunft und
Rat einholen. Jeder, der die körper¬
lichen und geistigen Vorausset¬
zungen für das Bauhandwerk mit¬
bringt, kann auf dem Wege der
Umschulung in verhältnismäßig
kurzer Zeit den Gesellenbrief er¬
werben.