AUFBAU UND WIRTSCHAFT
t
Stabiles Lolin- und Preisgefüge
Erklärungen des französischen Wirtschaftsministers
liehen Kaufkraft ihrerseits in der
besseren Versorgung mit Industrie-
erzeugnissen ihr Anwendungsfaid
finden wird, wobei die so lange ge¬
minderte Versorgung der Landwirte
mit den nötigen künstlichen Dünge¬
mitteln endlich zu einer besseren
Produktion führen könne.
Ein Problem aber stehe im Vorder-
(AEP) Nach den einschneidenden Auf die Frage, ob eine Abschaf-
Beschlüssen der französischen Re- fung der Preiskontrolle ins Auge
gierung auf wirtschaftlichem Gebiet gefaßt werden könne, antwortete de
und insbesondere nach den im An- Menthon, daß dies einstweilen nur
Schluß an die Nationale Wirtschafts- für Luxuswaren in Betracht komme grund des ganzen wirtschaftlichen
konferenz getroffenen Maßnahmen sowie für solche Waren, bei deren Kreislaufs: die unbedingte Notwen-
zur Neugestaltung von Löhnen und Befreiung von einer Überwachung digkeit zu exportieren. Der Minister
Preisen hat der französische Wirt- nicht Gefahr bestehe, daß ihre Her- hofft, daß der französische Export
schaftsminister de Menthon der Stellung und ihr Verkauf im freien sich für 1946 auf 600 Millionen Dol-
oifiziösen Zeitung „Le Monde" ein Handel Rohstoffe und Arbeitskräfte lar beziffern wird. Wenn der Export-
Interview gewährt, dem wir die fol- von der Herstellung lebenswichtiger plan realisiert werden soll, so müs-
Warcn abziehe. sen dem Import allein im ersten
Zu dem Problem des „circulus Halbjahr 1947 500 Millionen Dollar,
vitiosus“^ in welchem die Steigerung d. h. 60 Milliarden Franken gegen-
der Kaufkraft eine gesteigerte Nach- übergestellt werden. Die Gold- und
genden Einzelheiten entnehmen:
Grundgedanke der französischen
Wirtschaftspolitik müsse sein, den
Staatshaushalt im Gleichgewicht zu
halten, die Produktion zu steigern frage und damit eine Preissteigerung Devisenreserven sind gesunken und
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und überall da, wo dies möglich sei
zu einer Senkung der Preise zu ge¬
langen.
Was die Verringerung des Defizits
und die Milderung der Auswirkun¬
gen der Lohnerhöhungen auf die
Staatsausgaben angehe, so sei das
einzige schnelle und wirksame Mittel
nach sich ziehen könnte, welche die deshalb wird die verstärkte Ausfuhr
anfängliche Kaufkraftsteigerung Illu- nötig, um die Einfuhr-zu bezahlen,
sorisch mache, meinte der Wirt- Wenn die vorstehend erwähnte Ziffer
schaftsminister, daß die Kaufkraft- erreicht werden kann, so wird damit
Steigerung der städtischen Bevölke- eine Einfuhr möglich, die es Frank¬
rung durch die bessere Nahrungs- reich erlaubt, im Jahre 1947 eine
mittelzufuhr und durch die gestei- industrielle‘Aktivität zu erreichen,
gerte landwirtschaftliche Produktion welche sich der von 1938 nähert und
dazu^der"1 Wegfall* derTa'tiTchen ^aorblert werden wird. , während die die vom Juni 1946 um 20*/. über-
wSsciaLsubvenlionem Eta Ted <*le Steigerung der: landwtechafte steigt., . .. ; "
dieser Subventionen ist bereits abge- \ : ’
schafft worden, aber ihr Ausfall darf
nicht zu einer stärkeren Belastung
der kleinen Verbraucher werden
oder muß zum mindesten da, wo eine
solche stärkere Belastung unver¬
meidlich wird, durch entsprechende
andere Maßnahmen ausgeglichen
ERNTE UND KALORIE
Getreide-Weltdefizit: 8 Millionen Tonnen
Die vier wichtigsten Getreide
produzierneden Länder — USA,
(AEP) Nach Angaben des am?ri-
werden. So sieht der Minister einen Manischen Landwirtschafts-Departa- - . .
gewissen Ausgleich für den Wegfall ™ents wird sich die europäische Kanada, Australien und Argentinien
der Brotsubvention in der Verstär- Weizenernte zwar bedeutend besser
kung der Familienbezüge und in den a^s des Vorjahres stellen, jedoch
Maßnahmen, die zugunsten der nocdl immer hinter den Resultaten
Greise, der Rentner und der son- der Vorkriegszeit Zurückbleiben. Im
stigen von der öffentlichen Fürsorge ßanzen nimmt man an, daß die Er-
betreuten Personen getroffen wor- - gebnisse die von 1945 um 30®/o über-
den sind.
Von den Industriesubventionen
weiden nur diejenigen aufrecht¬
erhalten bleiben, welche dazu be¬
stimmt sind, einem erheblichen Im¬
portdefizit der Rohstoffe entgegen¬
zutreten.
Die Lohnerhöhungen dürften kei¬
nesfalls, so betonte der Minister, zu
einer allgemeinen Preiserhöhung
führen. Es seien zwar in einigen
wenigen Fällen Preissteigerungen
steigen werden,
steigern werden. Die besten Erträg¬
nisse sollen die der Mittelmeer¬
gebiete sein.
Der kanadische Delegierte an der
Internationalen Versorgungsorgani¬
sation, George R. Paterson, erklärte
in Ontario, daß die Mangelländer
bis zum Abschluß der Ernte von 1947
einen Einfuhrbedarf an Brotgetreide
von 30 Millionen Tonnen haben wer¬
den. Nach ihm würde sich der Wclt-
bedarf an Getreide für das Jahr
könnten nur 18 — 20 Millionen to
exportieren, und ohne daß es mög¬
lich sei, zu fest darauf zu bauen,
könne man möglicherweise mit einem
zusätzlichen Export von weiteren 2
Millionen to von Rußland und den
Donauländern rechnen. Es bliebe
demnach ein Defizit von 8 Mfll. to
ungedeckt.
Nach den Voraussagen Patersons
würden die einzelnen Länder über
die folgenden Kalorienziffern für das
Jahr 1946 — 47 rechnen können:
Dänemark, Schweden, Ungarn, Ru¬
mänien: mehr als 2800 Kalorien;
Tschechoslowakei, Bulgarien, Polen:
zwischen 2400 und 2800 Kalorien;
Frankreich, Spanien, Schweiz, Finn¬
land: 2000 bis 2200 Kalorien; Nord¬
afrika, Italien, Portugal, Holland,
Norwegen und Deutschland: IGOO bis
1950 Kalorien; Griechenland, Oester-
nötig, nämlich da, wo auch ohne die i94ß — 47 folgendermaßen verteilen:
jüngsten Lohnerhöhungen die Vor- Europa 12 500 000 to, Ferner Osten
kaufspreise bereits unter den Ge- 10 000 000 to, die übrigen Länder,
stehungskosten lagen, aber in allen einschl. Großbritannien und Irland,
anderen Fällen rpüsse die neue Brasilien und die weiteren Länder _, _
Lohnerhöhung ohne eine Steigerung Lateinamerikas, Afrika und Naher reich, Belgien: weniger als 1600 Ka¬
der Verkaufspreise getragen werden. Osten 8 Millionen to. lorien.
Die Absorbierung der Lohnsteige¬
rung durch die Industrie selbst sei . « .. _ . — _ ' . . . ,
möglich, ja Wirtschaftsnachrichten
sogar eine
werden, da in manchen Wirtschafts¬
sektoren — so insbesondere in der
Textilindustrie — der Tätigkeits-
index in erfreulichem Maße gestie¬
gen sei und da gleichzeitig der Ex-
port wieder einen beachtlichen Um¬
fang angenommen habe. In der
Luxusindustrie wie auch im Frem¬
denverkehr machen sich bereits die
Anzeichen einer Baisse - Tendenz
geltend, und der Verkauf der durch
die Regierung überwachten „Artikel
sozialer Nützlichkeit“ zu außer¬
ordentlich billigen Preisen wirke
sich als ein Mäßigungsfaktor in der
Preisbildung aus. Für den bevor¬
stehenden Herbst könne man mit
einer Preissenkung auch von Vieh
und damit von Fleisch rechnen,
ebenso von Trockengemüsen und
dergleichen.
Herausgeber: Hauptverwalt, der Einheits¬
gewerkschaften, Saarbrücken 3, Brauer-
Btraße 6—8. — Verantwortlich für den
Gesaintinhalt: H. W a c k e r. — Druck:
Saarländische Verlagsanstalt u. Druckerei
(Sequester), Saarbr. 3, Kön.-Luiseu-Str. 1.
Uruguay räumt Frankreich die
MeistbegünstigungsklauseL ein
(ACP) Die Regierung von Uruguay
hat durch einen Erlaß die zolllarif-
liche Meistbegünstigungsklausel für
Waren aus Frankreich eingeräumt.
Damit steht der französischen In¬
dustrie die freie Konkurrenz mit den
amerikanischen Industriellen auf die¬
sem Absatzgebiet jetzt offen, was sich
besonders für die französische Auto-
mobilindustrie günstig auswirken
kann, die in Uruguay bisher auf pro-
hibilive Tarifsätze gestoßen war.
USA
Die Preise steigen ständig. Der
Direktor des Amtes für wirtschaft¬
liche Stabilisierung hat demissio¬
niert, um gegen die Aufhebung der
Preiskontrolle zu protestieren. Er
wandte sich an ’das amerikanische
Volk mit einer Botschaft, in welcher
er die unglückliche Wirkung dieser
Maßnahme unterstreicht. Die Preise
für Lebensmittel haben schön den
Höchststand seit 1920 erreicht. Die
Arbeiter der Automobil - Gewerk¬
schaft (CIO.) beschlossen einen 24-
stündigen Streik gegen die Aufhe¬
bung der Preiskontrolle.
(ALP) Die amerikanische Produk¬
tion der Automobilindustrie, der In¬
dustrien der elektrischen Apparate
und der Haushaltsartikel wird augen¬
blicklich durch den immer stärker
sich gelletidmachenden Mangel an
Kupfer erschwert. In Kreisen der
Kupferindustrie befürchtet rhan eine
Betonung der Inflationstendenzen auf
Grund dieser Mangelerscheinung.
Tschechoslowakei
Um die Ergebnisse der Nationali¬
sierung zu festigen, die 70 Prozent
der Industrie umfaßt, erklärten sich
die tschecholovvakischen Gewerk¬
schaften gegen eine weitere Ausbrei¬
tung der Nationalisierung, Anderer¬
seits fordern die Gewerkschaften,
daß das konfiszierte Eigentum der
Verräter und Collacorateure in Ge-
meinschaftseigentum überführt wird.
STELLEN AUSGLEICH
des Landesarbeitsamtes Saar
Es werden gesucht:
Im Arbeitsamtsbezirk Saarbrücken:
2 Küfer, ledig-gehend, Familienunter¬
kunft ist später möglich; 1 jüngere, per¬
fekte Zuschneiderin aus der Kleider¬
industrie für einen Betrieb in Püttlingen;
80 Fachkräfte und angelernte Kräfte für
verschiedene Betriebe des Bekleidungs¬
gewerbes, darunter Damenschneiderinnen,
Modistinnen, Pelznäherinnen, Kleider¬
näherinnen, Zuschneiderinnen; 8 perfekte
Stenotj pistlnnen mit franz. Sprachkennt-
nissen.
Im Arbeitsamtsbezirk Neunkirchen:
2 Bautechniker (nur Kriegsversehrte);
1 Ziegelmeister; 1 Maurerpolier; 1 per¬
fekter Radiotechniker; 1 Zahntechniker;
22 Ziegelei-Facharbeiter u. -Hilfsarbeiter;
8 Sägewerksfacharbeiter; 650 Baufach-
arbeiter aller Art; 34 Metajlfacharbeitcc
aller Act, darunter Kesselschmiede, lfuf-
und Wagenschmiede, Autoschlosser; 14
-landwirtschaftliche Arbeiter, darunter
Schäfer, Gespannführer, perfekte Land¬
arbeiter, ledig — zwischen 15 und 35 Jah¬
ren — mit Verpflegung und Unterkunft;
2 Müller, mit Verpflegung und Unter¬
kunft; 30 Schneider und Schuhmacher;
1 Mützenmacher, 5 Friseure.
Im Arbeitsamtsbezirk St. Ingbert:
1 Graphiker; 1 Vulkanlseur; 1 Glas¬
schleifer (Facharbeiter für die Herstel¬
lung von Spiegeln); l kaufmännischer
Angestellter mit guten < franzäs. Sprach-
kenntnissen (Bedingung: Schwerkriegs¬
beschädigter); 1 Schreiner oder Holzfach¬
mann als Kontrolleur für größeren Be¬
trieb (Bedingung: Schwerbeschädigter);
14 Metalifacharbeiter, darunter Dreher,
Auto- und Bauschlosser, Klempner, Kes¬
selschmiede u. Elektroschweißer; 12 land¬
wirtschaftliche Arbeiter, die mit allen
Arbeiten vertraut sind; 1 Hochbautech¬
niker; 1 Zahntechniker; 10 Sägewerks-
facharbeiter (Gatter- und Kreissäger);
Jugendliche für Lehrstellen in Bergbau,
Baugewerbe, Gerberei u. Kettenschmiede.
Im Arbeitsamtsbezirk Wadern:
1 Müller; 2 landwirtschaftliche Arbeiter
(Gespannführer); 4 Schreiner; 1 Anstrei¬
cher; 13 Metallarbeiter (Dreher, Schlosser,
Elektriker); 25 Baufach- u. Hilfsarbeiter;
40 Holzhauer und Hilfsarbeiter.
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