Full text: Evangelisches Wochenblatt (28.1901)

gesammelten Erfahrungen, Als das Richtige erschienen ihm nme u— 
rale, d. h. nur ausschließlich unter wirtschaftlichen Gesichts- 
bunkten eingerichtete Gewerkschaften zur Förderung der sozialen 
Verhältnisse innerhalb der Arbeiterwelt. Im zweiten Teile 
eines Vortrages legte er die Stellung, welche die evangelischen 
Arbeitervereine seiner Auffafsung nach dazu einzunehmen hätten, 
nusführlich dar, wobei er betonte, daß der Schwerpunkt auf die 
Finzelverbände und auf die örtlichen Verhältnisse zu legen sei. 
Der Vortrag nahm etwa 1/ Stunde in Anspruch und es 
nüpfte sich eine sehr lebhafte Diskussion daran, an deren Schlusse 
eine Resolution angenommen wurde, welche den Gegenstand in 
dem vom Redner entwickelten Sinne in einer Reihe kurzer Sätze 
zusammenfaßte. Diese Resolution soll der am Sonntag vor 
pfingsten stattfindenden Vertreterversammlung vorgelegt werden, 
in der die Delegierten des Saarverbandes nach Speyer gewählt 
und mit Weisung über ihre Abstimmungen versehen werden sollen. 
— (Konstituierung der Gemeinde Landsweiler— 
Schiffweiler.) Im Gottesdienste vom 5. Mai wurde zur 
Freude der Teilnehmer die Urkunde verlesen, durch welche die 
irchengemeinde Landsweiler-Schiffweiler, zu der auch Reden 
Jehört, mit dem 1. d. Mts. errichtet worden ist. Die Repräsentation 
der Gemeinde soll 20 Mitglieder zählen und bereits am 
himmelfahrtstage unter dem Vorsitz des Herrn Superintendenten 
de Wyl gewählt werden. Für den Kirchbau ist jetzt die staat- 
liche Genehmigung durch das Konsistorium erbeten; die Bau— 
arbeiten sollen baldigst begonnen werden; die Bauleitung ist 
dem Herrn Architekten Fischer zu Saarbrücken übertragen. Zum 
1. Juni soll ein Hilfsprediger in Heiligenwald angestellt werden, 
welcher den Pfarrer bei der Amtsarbeit in den beiden ausgedehnten 
Diasporagemeinden Heiligenwald und Landsweiler-Schiffweiler, die 
zusammen etwa 2300 Seelen unter 17 000 Katholiken zählen, unter⸗ 
tützen soll. Wir sind den hohen Behörden und den treuen Gustav— 
Adolf-Vereinen für alle Mithilfe herzlich dankbar und hoffen auf 
sernere Unterstützung zur Vollendung des Kirchbaues, da uns 
immer noch etwa 4000 bis 5000 Mk. fehlen werden, nachdem 
auch die erbetene Unterstützung aus dem Hauskollektenfonds zum 
Herbste d. Is. bewilligt' sein wird. Im Juli gedenken wir 
das Fest der Grundsteinlegung feiern zu dürsen. 
— (Ein Herz haben und Hand anlegen) dieses 
Mittel der inneren Mission ist zugleich ein gutes Mittel zur 
Bekämpfung der Sozialdemokratie. Pfarrer Oberlin. der bekannte 
5 
Wohlthäter des Steinthals im Elsaß, rief eines Tages seine 
hemeinde zusammen. „Kinder“, sagte er, „es ist nötig, daß 
vir durch unser Thal eine Straße anlegen bis zur Chaussee nach 
Straßburg und vor allem eine Brücke über die Breusch.“ Die 
hauern antworteten: „Das ist erstens ganz unmöglich und 
weitens haben wir viel Wichtigeres zu thun.“ — Oberlin sagte 
zarauf weiter nichts. Er eilte nach Hause, zog einen alten 
Rock an, rief seinen Knecht und beide gingen mit ihrer Hacke 
ins Werk. Da schämten sich die andern. Der eine kam mit 
einer Hacke, der andere mit seiner Schaufel, die Schar der 
Mitarbeiter wurde immer größer, und bald war der Weg fertig 
ind die Brücke über die Breusch auch, deren Bau man vorhin 
ür „ganz unmöglich“ erklärt hatte. Letztere erhielt den schönen 
Namen „Pont de charité“ d. h. „Liebesbrücke.“ — Liebesbrücken 
saben wir nötig für unser Volk von Stand zu Stande, von 
derzen zu Herzen. Viele sagen: Es ist unmöglich sie zu bauen. 
Vahre Christen abe r bauen. Denn sie haben Zuversicht zum 
immlischen Vater. Wer will mitbauen? 
Vom Büchertisch. 
Die neuen alttestamentlichen Perikopen der 
kisenacher Konferenz. Exeget-homiletisches Handbuch, 
Jerausgegeben von A. Pfeiffer, Vize-Generalsuperintendent 
n Lübben. Leipzig, A. Deichert (G. Böhme) 1901. — Das 
porliegende gediegene Lieferungswerk (ca. zwölf Lieferungen 
1Mit.) gieöt den Urtext, eine eingehende Exegese, Gedanken zur 
omiletifchen Verwertung, eine Auslese aus der Erbauungs— 
ittrratur und Dispositionen. Es ist gegenwärtig bis zur sechsten 
Lieferung gediehen. 
Evang.: Luk. 11 
Mar— 
Bibelkalender. 
1213 Epiftel: 1. Tim. 2, 1-6. 
Abends: 
Psalm 77. 
Kor. 16, 1-14. 
16. 15-24. 
Mth 28, 16-20. 
salm 7. 
Kol. 1511. 
1220. 
sor ag, 
Noriaß, 
Dieustag, 
Mittwoch, 
Donnerst, 
Freitag, 
Samstag, 
i8Vsᷣ4. 
*26 
i⸗ 
Die vorgeschriebenen Kirchenkollekten 
haben im 1. Quartal 1901 in der Kreis- 
ynode Saarbrücken nachbezeichnete Erträge 
ergeben, welche ordnungsmäßig abgeliefert 
vorden sind: Mk. 
l. Für den Pfarrhausbau in 
Drabenderhöhe.... .74,11 
Für die Diakonenanstalt in 
Duisburg...8 4,86 
Für den Kirchbau in Herrensohr 128,06 
Für die Erziehungsanstalt in 
Niederwörresbach ..1110,52 
Für die evang. Gesellschaft für 
die protest. Deütschen in Amerika 74,09 
Für den Pfarrhausbau in 
Wiebelskirchen. 81.00 
Für die Rhein. Pastoralhülfs⸗ 
sesellschaft.... 41000,89 
Für Kirchenreparatur in Gebroth 90,78 
Für Umbau der Kirche in 
Sohernbeim . ...102,55 
Zusammen Mk. 856.,86 
Schwalbach, den 1. Mai 1901. 
Die Synodalkasse, Hoenes. Pfarrer. 
Gotteskasten. 
2 Mk. habe ich von H. R⸗Saarbrücken 
durch Herrn Pfr. Ebeling für die Buren 
mit Dank erhalten. Lentze. 
Von Schülerinnen der höheren Töchter- 
ichule habe ich durch Herrn Direktor Zarth 
—D 
Buren mit herzlichen Danke erhalten und 
an Herrn Psfarrer von Bodelschwingh 
weiterbefördert. Lentze. 
Durch Herrn Pfarrer Imig erhielt ich 
wus der Gemeinde Sulzbach 29.654 Mk. 
ür die Rhein. Mission. Ferner vom 
Sammelverein Holz 10.20 Mt. Herzlichen 
Dank! 
Dudweiler, den 7. Mai 1901. 
Pfr. Trommershausen. 
Im Monat April sind in der Synode 
Saarbrücken folgende Gaben eingegangen 
1. H. J. P. Thum durch Sch. L. in St 
Johann 5 Mk., Frau M. in N. durch H. 
Grau 3 Mk., N. N. 2 Mk., 2. H. Pfr. 
dremers⸗-Malstatt: Kollekten-Verein ge— 
ammelt durch Frau Tumat 1. Qu. 1901 
— 
ollekte Saarbr. 6 Mk.; 4. von M. N. in 
Zaarbr. 25 Mtk.; 5. H. Pfr. Zillessen-Lud⸗ 
wveiler Kollektenbücher von K. Z. A. 3. H. 8 
l. Qu. 1901 21 Mk.; 6. H. Pfr. Klein, 
Zaarbrücken Pfen.Koll. von Frl. Anton 
nachträglich 1Mk., desgl. von Frl. Jahr 
13,75 Mik., desgl. von Frau Mennicke 14,50 
Mk. Jahresbeitrag vom Frauen- u. Jung⸗ 
frauen-NMissionsverein und von der Ver— 
losung 177,12 Mk.; 7. aus dem Neger des 
evang. Jünglingsvereins in Saarbr. 20 Mk. 
8. HPfr. Hoenes in Schwalbach: Burbach 
stoll. am Syn.Miss.⸗Fest 62 Mk.; Saarbr 
Epiphanias-Kollekte 2,005 Mk.; 9. H. Pfr. 
Lentze in Völklingen: aus Bibelstunden u 
onstigen Beiträgen 34,56 Mk.; 10. H. Pfr. 
Ebeling in Saarbrücken: Koll. beim Vor⸗ 
trag und Kindergottesdienst von H. Miss. 
Maus nach Abzug der Saalmiete und 
Insertionskosten (10 Mk.) 60 Mk., ferner 
nachträglich 2,60 Mk.; 11. H. Pfr. Bauer 
in Völklingen: 1. Koll. in der Osterzeit 
14,80 Mk., 2. Koll. bei Anwesenheit des Herrn 
Vissionars Maus 15 Mk., zusammen 
193.03 Mk. J. Zillefsen. 
Für die Rheinische Mission sind aus der 
Synode St. Johann im Monat April 
nachstehende Beträge eingegangen: Alten— 
wald-Hühnerfeld 60 Mk., Heiligenwald 
17,57 Mk., Neunkirchen 76,97 Mk. zu⸗ 
ammen 154,54 Mt. 
Neunkirchen. den 30. April 1801. 
Moser, Kassierer. 
Quittung. Herrn J. P. Thum, 
Saarbrücken! Zur Linderung der Not 
unserer leidenden Brüder in Südafrika, 
insonderheit für die hungernden Frauen, 
Witwen und Waisen der Buren 36 Mark 
nit innigem Dank empfangen. 
Bethel b. Bielefeld, 17. April 1901. 
Fr. v. Bodelschwingh, Pastor. 
Weiter zur Besorgung empfangen: Von 
derrn T. in St. A. 3 Mk., Frl. J. 3Ml., 
Frl. M. H. 3 Mk., Fr. 8. 1,50 Ml. für 
aiserswerth zum 8jaährigen Bestehen der 
Anstalten im Hrient. Ferner bei einer 
Bibelstunde in Ober⸗Linxweiler: Von Frau 
B. 3 Mk., Frau B. 1 Mk., C. v. O.v. 
10 Mk., Herrn J. N. B. 3 Mk. Fl. vV. 
Sch. 2 Mi., Fl. M. W. 2 Mb., Herrn C. 
in F. 5 Mk. auch für Kaiserswerth, von 
C. v. R. 10 Mk, fuͤr die Rhein. Mission; 
jür die armen Buren 3 Mk. Frl. L. Sch. 
für Philadelphia 2 Mk, desgl. von Frli. 
M. W. 2 Mkl, von Herrn N. N. in F. 
5 Mk. für die Rhein. Mission. In Neun⸗ 
kirchen: Frau M. 3 Mk., Herrn Chr. 3Mk. 
für Kaiserswerth, Herr Direktor a. D. 
Ir. für Kaiserswerth 20 Mk., nämlich 
10 Mk. für Smyrna u. 10 Mk. für Talitha 
kumi (Marc. 5, 41), Fr. L. St. Johann 
ür die Rhein. Mission 1 Mk. Herzlichen 
Dantk u. Vergelts Gott! J. P. Thum. 
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