der man ihn, von Schmutz und Zuinuwehen bedeckt, hervorzug.
Schututtz von anßen und innen. Hoffentlich wird diesem Boöse—
wichte jeßt sein Handwerk gelegt.
Sulzbach, Kr. Saarbrüchen. Am Montang, den 3.
Yai. verlleß uns unser Hütjsufarrer, Herr Ebert. Näur
wenige Wochen über ein Jahr war es ihm verzönut, in unserer
hemeinde zu wirlen. Wie seyr er es aber in dieser khurzen
zeit verftanden hat, die Liebe und Verchrung der Genteinde—
ieder zu gewinnen, daflir zeunte die überfritte Kirche bei sei
uer Abuschiedsprediat. Auf dem Heimmwehe aus der Kirche hörte
anunlr Worte des Bronuerus. Seiue Freunde unb Verelmer, zit
denenvor allen Tinzeneerr Rfarrer 8iner. vas gesamte Presby
lertinn, die evang. Lehrer ünd mit urnr wenigen Ausnahmen
alle Gemeinde itlalieder zeléreni, hatlien es iech nicht nehmen
lasen, ihrem ließen Ebert noch zu üiterlegt einen gemütlichen
Abend zu bereiten. In Saale bei F. Martin hatten sich alle
zusammengefunden, nach hunderten zäühlte die Versammtimg.
herrliche Borte waren es, die hiee gesrohen wurden. Herr
Pjarrer Wagner fsagte etida jotaendes: Lieber Herr Gollege!
Ihre hiesige Thätigkeit ist füir die Gemeinde von reichem Segen
zewesen. Sie haben durch gule Kanzelvorträge viel zuxr Hebimg
ind dum fleißizen Befuche des Gotte-dienttes beigetraJen. Ve—
sanders thältig waren Sie im Gebiete der Vereinslebens. Tem
Kirchenchor haben sie tüchtine Kräfte zusejührt, den eingeschlafe—
nen Fratten und Jungfrauen-Berein wieder ius Leben gerufen
und durch Ihre vorrreffliche Leitung zut organisiert. Durch Er—
richtung der Bibliothelt und des Leserereins ist der Verbreitung
der Shundliteratur durch gute Zeitschriiten kräftig entgegen
zearbeitet und der Geschmad für besseres heraugebilbet worden.“
Ber Tirigent des Kirchenchors, Herr Lehrer PVfeisffer, dankte
darauf dem Scheidenden sür die Liebe und Fürsorge, welche
derselbe dem Chore gerorzdiuet mid schloß mir der Veisicherung:
.Der Berein wird nie berzessen, waß Sie ihm gewesen, und
wird jederzeit Ihrer oöorte: „Seid einig rintg! eingebdent sein
nud sie stets beherzigen.“ Im Namen der anwesenden Lehrer
sprach Herr Lehrer doos: in kurzen, lernigen Worten wies
Redner nach, wie sehr es Herr Ebert verstauden, auch die Her—
zen der Lehrer zu gewinnen, sa daß ihn diese nicht nuir freund⸗
lich eutgegen gelommen, sondern ihm ihr valles Vectrauen ge—
schenkt hätten. Herr Pfarter Söert danbie darauf allen sichtlich
beweat., Ter MRannt geftattet es nicht, all der erusten und
scherzhaflen Worte zu gedenken, welche nochh geredet wurden.
Toch eins soll nicht ünerivähnt bleiben: DTie Gemeinde sieht
ihn ungern scheiden; möge Gottes Segen ihn ferner 3
V. U.
— Koblenz. AmlG6. Mai seierte hierjelbst Herr Ober—
Ronsistorialrat Korten sein 2jähriges Auntsjubiläum als RNit—
litär Oberpfarrer. Nachdem anm frühen Morgen dem Inbitar
von einigen Musitkapellen ein Stäudchen gebracht worden und
im Vaufe des Vormittags zahlreiche Deputationen zur Beglück—
wünschung erschienen waren, fand nachmittags zu Ehren des
Gefeierten int Miltidir-Kafino ein Festntahl statt, an welchem
sich über hundert Personen, unter ihnen die Spitzen der liech
lichen, staallichen und militürischen Behörden, beteiligten. Möge
Gottes Gnaden und Segen auch ferner mit dem Herrn Jubilar
lein!
Der jüngit erschienene zweite VBericht des Ceutral Ver—
einzs der Deutschen Lutherstiftuüng, welche im Jahre
1883 begründet wurde und uunter dem Vrotektorat Sr. Masestät
des Kaifers steht, euthält interessante Wiittetlungen über die
Entwickeling dieser Stiftung während des Jahres 1835. Bis
zum Schluß desselben hatten sich 18 Hauptvereine gebildet. Zu
dent Kapitälfands sind im leßzten Jahre 35460 5 hinzuge
lommen; derselbe beteug am Jahresschluß 213346 417 .
Im verstossenen Juhre sind zur Erziehung von E2 Pfarrers—
tindern Shnnn. und zur Erziehung von 3) Lehrerstindern
5335 verausgabt. Der Vericht enthält dann noch die
Ansprachen, welche der Geh. Ober-Reg. Rat De. Schneider
und der Propst Freiherr v. d. Gohtz in der Hauptversamulung
des Centralvereins am 9. November v. J. iun Halle gehalten
haben. Ersterer weist durch Mitteilung von Notständen in eiun—
zelnen Pfarrer- und Lehrer Familien die Notwendigteit weiterer
Förderung des Vereins nach, während Letzterer Vorschläge für
die Grundsätze macht, welche für die Gewährung von Unter—
stiizungen maßgebeud sein sollen. Möge es dem Verein gelin—
gen, in weiteren Kreisen die Teilnahme für denselben zu erwe—
den, bezw. zu beleben, damit immer mehr Sorgen in Pfarrer—
und Lehrechäusern gestillt und immer mehr Pfarrers- und
ehrerskindern eine gute Erziehmug und Anusbildung für ihren
Veruf gewährt werde. Freilich wünschten wir, daß vorzugs—
weise hegabte Kinder, welche dem Pfarrer- oder Lehrerberuf
sich widmen, bei der Veiwvilligung von Unterstüßungen beriüchsich—
zigt werden möchten.
Kaiserswerther Diakonissenanstalt. Am heuti—
zen Sonntag Cantaté wird die jährliche Kirchenkollekte für
die Kaiserswerther Diakonissenanstalt erhoben, und wir empfeh
len diese Sammlung der Liebe unserer Gemeinden um so
vütuer und herzlicher. als im Herbst dss. Is. das 539jährige
Jubikäum dieses reichaesegneten Instituts und damit zualeich
der Ernenerung des altchristlichen Tialbonisseuwerles überhaupt
jefseiert werden soll. Der GEruecuerer desselben ist hetanutlich
er am . Jan. 181) zu Epflein im Nassauischen als Sohn
nes Geiitlichen gehorene Theodor Fliedner, der unter düritigen
Lerdrältnijsen Theologie siudierte und schon 1822 die Psarrstelie
»er kleinen und armen evangelischen Gemeinde zu Kaiserswertl,
rhielt, wo er eine bewundernswerte Thätigkeit eutwichelte und
nächit 1325 den Bibelverein und den Mheinisch-Westifälischen
Zeiünznisberein zu Tüsseldorf und alsdauß 1833 ein Asyl für
entlassene weibliche Hefangene im Gartenhanse seiner Pfarr—
wöhnung in Kauerswerth bearüudete. Diesen folgte 1835 die
ründung einer Kleintinderschule in Tüiseldorf und einer Strid-
chile in Katierswerth, an die sich 153043 eine Kleinkinderschule
nund ein Seminar für Kleinkinderlehrerinnen auichloß. Am 13.
Oltober 1855 erfolate die Crössnung der ersten Diakonissenan
talt in Kaisferswerth, in welcher seitdem viele Hunderte vou
Schwestern flir Kranken,, AUrmen, Kinder, Gefangenen und
da dalenenpilege gebildet worden sind. Uls am 4. Oltober
8651 der Tod des rastlosen Arbeiters erfolgte, waren schön menr
s 100 Stationen in Armen-, Kranken-, Wallen-, Erziehungs;-
und Gefaugenenhäusern mit mehr als 40 Schwestern hesetzt
und außerdem wirkten zuhlreiche zu äaisersswerih gebildete
Lehrerinnen in allen VLändern uropas. Suiserswerth iht seit
den eine Prlanzschule für Diakonissen geworden und das vor—
ildliche Muster sir die 51Butterhäuser, welche es jetzt
zibt, mit ihren 379) Schwestern, die auf 1800) Arbeitsfeldern
hin und her anf der weilen Erde, vom Schner und Gis Lapp
ands bis zur clühenden Sonne Eauptens und von den Rüfsien
)e25 Rittelnteeres bis jenseits des Atlantischen Ozeaus unter
inem ungezählten Heer von Kranken und Elenden Tag und
Nacht ihre Arbeit ihun. Helfen wir denn durch opferwillige
ebe auch umit dazu, daß das Foldue Jubelfestezm Herhst
dz. Is. durch die Einweihung eines schon im Van beiinodlichen,
schnldenfreien Krankenhauses zu Kaiserswerith verschout
werden möge.
Einmerkwürdiges BZeugnis für das Werk
der iunneren Misston wird aus Bremen berichtet. Die
dortige Spartasse, eine der größten Anstalten dieser Art, ver
eilt ihren seyr ansehnlichen Einnahmeüberschuß an gemeinniützige
nternehmüngen. Ruch dieses Jahr hat sie wieder 49 000 M.
verteilt, und zwar wurde die Hälfte dieser Summe, obschon die
Spartassenteitung sich in höchst freisinnigen Händen beiindet,
dem Bedein für innere Mission übergeben zur Erbauung einer
weiten Herberge zur Heimat oder zur Vergrößerung der schon
aestehenden auf mindestens 3) Betten. „Was man auch über
die religibse Propagaunda protestantischer Ciferer denken mag,
— läht ich die raditale „Irkf. HZeitiuig“ hierüber schreiben —,
es sind durch die Fürsorge für unsere wandernden jungen Haud
sverker Zustände bekannt geworden, welche es ratsam machen,
von allen religiösen Unterschieden abzusehen und mit großen
Mitteln schleunigst nach Mönlichkeit zu helfen. Ein ehemaliger
dzagabnud ichilderte in der Weserzeitumg mit handgreiflicher
ebenswaährheit, wie leicht ein junger Rann nach sonst tadelloser
Führnug durch die Penne für inmer zum Laudstreicher wird.
vanz abgesehen von der Gesellschaft von Strolchen und selbst
Verbrechern, die er dort findet, ist es vor allem das aufgelesene
Ingeziefer, das ihm die Erlangung von Arbeit fast zur Unmöglich—
eit macht, und gelingt es ihm nach läugerer Zeit wirklich einmal,
Arbeit zu sinden, so ist er meistens durch das Vagabundieren
chon so tief heruntergelommen, daß er leicht wieder in seine
rühern Gewohnheiten zurüchfällt und die Arbeit wieder verliert.
Die Polizei hat aus ihrer reichen Erfahrung heraus ebenfalls
»estäüugr, daß die Zahl der jungen Handwerker und Arbeiter,
die darch deu Mangel an guten Herbergen zugrunde gehen, un—
Alaublich groß sei, und so hat man gerne die beträchtlichen
Mittel der Sparkasse augegriffen, um wenigstens am hiesigen
Orte Aßhülfe zu schassen.“ — Bezeichnend ist der entschuldigende
Ton dieser Aüslasfung. Eben jeneé „protestautischen Eiferer“,
iber deren religiöse PPropaganda“ man die Nase rümpft, haben
Hand ans Wert geleht und ihr christlicher Glaube, den man
hnen als eine Absonderlichkeit gnädigst zugute halten will, hat
hnen einzig und allein die Liebe und den Mut dazu gegeben,
während die Herren Kritikaster in ihrer kühlen Weisheit die
Dinge noch lange hätten fortgehen lassen, wie sie gingen.
— (Ju der Lotterie spielen) Als man Napoleon
dem J. die Anshebung der Lotterieen empfahl, soll er gesagt
hahen: das sei eine freiwillige Narreusteuner, die werde er nicht
ausheben. Ju der Lotterie spieleit Und auf das groöße Los