Full text: Der Saar-Freund (13.1932)

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Schülern eine rhrende Ehrung bereitet wurde. Der Jubilat 
hai auch sonst in unseret Gemeinde um die Pflege kultureller 
Bestrebungen verdient gemacht. 
Bous. Die Ehrungeines alten Veteranen ver⸗ 
anstaltete hier unser Kriegerverein für sein Mitglied Leopold 
Revinius, der seinen 85. Geburtstag feierte. Revinius ist der 
letzte Veteran aus dem Feldzuge von 1870/71 in unserer Ge— 
meinde. Er gehört noch zu den Gründern des Vereins, der auf 
ein 60jähriges Bestehen zurückblicen kann. Bei der zu Ehren 
des alten Veteranen veranstalteten schlichten Feier würde ihm 
das Kriegervereins⸗Ehrenkreuz zweiter Klasse Überreicht. Der 
Vorsitzende feierte Leopold Revinius als einen treuen Deutschen 
von altem Schrot und Korn und überreichte ihm ein vom 
Kriegerverein gestiftetes Ehrengeschenk. 
* Lisdors. Zur letzten Ruhe bestattet wurden 
hier zwei alte Kriegsveteranen, der Bäckermeister Nikolaus 
Weber, der die Feldzüge von 1866 und 1870/71 im Infanterie⸗ 
Regiment 30 mitgemacht hat, und der Veteran Jakob Horn, 
ebenfalls ein Mitkämpfer beider Feldzüge. Ein ehrenvolles 
Trauergeleit hatte sich zu beiden Beerdigungen eingefunden, um 
den alten Kriegern die letzte Ehrung zu erweisen. 
* St. Ingbert. Zur Erinnerung an die im Weltkriege aus 
dem Veiet St. Ingbert gefallenen Kameraden des 28. baye⸗ 
rischen Infanterie-Regiments hat die 23er Vereinigung in 
ihrem Vereinslokal eine Gedenktafel angebracht, n der 
die Ramen der 90 Gefallenen verzeichnet sind. Die Anbringung 
der Gedenktafel wurde in einer schlichten Feier vollzogen. 
Soziale Umschau 
* Milderung von Härtefällen der sozialpolitischen Not⸗ 
verordnung. Auf Grund einer besonderen Initiative des Reichs⸗ 
agsabgeordneten Kuhnen bei den An en Behörden in 
Berlin sand in Frankfurt g. M. eine eprechnn —* von Ver⸗ 
retern der deutschen und der saarländischen 8 erungsträger 
iber — die sich aus der Anwendung der Notverordnung 
iber die Sozialversicherung ergeben. Das Ergebnis der Be⸗ 
prechungen war zunächst die Festellung daß mit —*— auf 
die uüͤberaus ernste 8X& age der Versicherungsanstalten 
an dem gesetzlichen Zustande, wie er durch die Notverordnung 
dom 1. Januar 1932 speathen worden ist, nichts geündert wer⸗ 
den kann, doch soll in der Anwendung der Bestimmungen hin⸗ 
ichtlich der Beziige der Wit wen und Waisßen möglichste 
Schonung beobachtet werden, und zwar für eine Uebergangszeit 
dis einschließlich Monat g 1932. Auf diese Weise wird es 
nöglich, den in bedürftigen Verhältnissen lebenden Witwen und 
Woisen die alten Renten noch sur die Monate Januar bis 
iez 1932 einschließlich zu belassen. Die Versicherungsträger 
des Reiches werden ihren Kostenanteil hierfür tragen unter 
der Voraussetzung, daß die saarländischen Versicherungsträger 
zum Tragen ihrer Anteile ebenfalls bereit sind. 
Personalnachrichten 
* Hohes Alter: den 72. Geburtstag beging der pensionierte 
Bergmann Peter —348 in Altenkelsel, der 40 Jahre 
ang im Grubendienste gestanden hat; den 88. Geburtstag die 
Witwe Konrad Reinshagen in Ottweiler; den 
31. Fehee genn Marza Maichaeli geb. Stolz in Rohr⸗ 
hach; den 80. Geburtstag Frau Barbara Pfeifer geb. Geh—⸗ 
tung in Rohrbach; den 90 Geburtstag der pens. Weichensteller 
WVendel Kornbrust in Neunkirchen; den 94. Geburts⸗ 
tag die Witwe Jakob Schertz in Saarhouis; den 80. Ge⸗ 
hurtstag der Sleuerbeamte Adam Adolf Leiß in Saar⸗—⸗ 
drüscken; den 88. Geburtstag NRikolaus Bauexrtin Saar⸗ 
ouis; den 85. Geburtstag der Veteran aus dem Feldzuge von 
1870171 Johann e eeerent in Düppen⸗ 
weiler; den 89. Geburtstag * olaus Lay in Seller⸗ 
hach; den 90. Geburtstag Johann Detemple in Otzen⸗ 
haufsen; den 80. Geburistag Johann Schmadel. in 
Heislautern; den 85. Gebürtslag Pensionär Christian 
Hamm in Elversberg. 
Die goldene Hochzeit feierten: die Eheleute Schlossermeister 
Jakob Diesinger und Frau Elisabeth geb. Bechtel in 
AÄltenwald, die Eheleute Alex Bubel und Frau Hen—⸗ 
riette in Ensheim, die Eheleute Heinrich Bonnen und 
Frau Roösalie geb Löb in Saarwettingen 
xHomburg. Auf einer in Schwarzenbach abgehaltenen Ver⸗ 
anstaltung des Homburger Feuerwehr-Bezirks vollzog Landrat 
Niedhammer die Ehtcung verdienter Feuerwehr— 
männer, indem er den Wehrmännern dege Bäcker und 
W. Ott sen. für 49jährige Dienstzeit und dem Wehrmann 
Adam Schmitt-⸗Beeden in Homburg und dem Feuer—⸗ 
wehr⸗Kommandanten Kuhn-Hochen für 2s8jährige Dienst⸗ 
leistung in der Wehr das Feuerwehr-Ehrenzeichen überreichte. 
Mittelberbach. Die e euq in der Nähe 
der Vexbacher Grube, ein altes Wahrzeichen unserer Umgebung, 
mußte jetzt, da ihr Verfall nicht mehr aufschiebbar war, gejälst 
werden. Der stattliche Baum hatte einen Stammumfang von 
san 4 Meter und eine Höhe von 21 Meter. Mit ihm — ein 
emerkenswertes Naturschußdenkmal aus unserer Gegend leider 
verschwunden 
Großrosseln. Beim Rettungswerk tödlich ver; 
unglückt. Der Hauer Peter Reinert von hier war auf 
Schacht St. Ierd mit einem Kameraden in einem Langpfeiler 
beschäftigt. Plöslich bemerkte er, wie sein Mitarbeiter von her⸗ 
abstürzenden Gesteinsmassen bedroht wurde Kurz entschlossen 
sprang er hinzu, um den Gefährdeten zu retten. micht an die Ge— 
fahr denkend. die ihm selbst drohte. Reinert wurde von den 
Kohlenmassen getroffen und erschlagen, während 
sein Kamerad mit dem Leben davon kam. Rwar 28 Jahre al 
und seit einem Jahr verheiratet. 
* Illingen. Die Gemeinnültzige Fledungogenosenschost 
e. G. m. b. ge zu Reunkirchen hat das in Illingen gelegene Land⸗ 
gut der Erben Selle usi erworben. Bei der Vermessung zur 
ufteilung, der gesamten Gutsfläche zu Siedlungen stellte 
heraus, daß das in Wirklichteit größer ist, 
als im Grundbuch eingetragen. Wahrscheinlich hat man frühet 
noch eine weitere Fläche aufgeforstet und dies im Grundbuch 
nicht besonders vermerken lassen. Es ist nun selbstverständlich, 
daß auch diese anstoßende Fläche seitens der Gemeinde miter 
worben wird. Die Gemeindeverwaltung wurde vom Gemeinderat 
heauftragt, mit der Siedlungsgenossenschaft in Kaufverhand⸗ 
lungen zu treten und evtl. das Gelände guf Bauets Soich zum 
Tausch anzubieten. Wie in der Gemeinderatssitzung mitgeieili 
wurde, muß für die Einteilung der Siedlungen die alie Kreis, 
straße eingezogen und ebenso der Weg neben Dr. Foörstige nach 
Raßweiler zu wegen der Steigung eiwas verlegt werden. Mii 
dem, Ausbau der neuen Wege in dem Siedlungsgelände soli 
möglichft begonnen werden. Wasser⸗ und Gasleilungen müssen 
gelegt und wahrscheinlich auch Entwässerungskanäle geschaffen 
werden. Eine besondere Kommission hat bereits beim Arbeits 
amt der Regiernug vorgesprochen, damit diese Arbeiten durch 
Erwerbslose im Wege der produktiven Erwerbslosenfürsorge aus— 
geführt werden können. Man hofft, daß der Siedlungsplan vielen 
Erwerbslosen der Gemeinde Arbeit bieten wird,insbesondere 
denjenigen, die sich hier ansiedeln und ein Eigenbeim mit der 
nötigen Landwirtichaft sichern wollen 
*Goldene Hochzeit. In geistiger und körperlicher Frische 3 
am 18. Märzed. J. das Ehepaar Hugo Nemelga und Frau 
Fharlotte geb. Wällenweber aus Sulzbach das Feh der 
joldenen Hochzeit. Der 73jährige Jubilar, seine Frau ist 71 Jahre 
ilt, hat sich von jeher große Verdienste um seine Saarheimat er⸗ 
vorben, besonders seit Bestehen der ——— HSeil⸗ 
hronn des Bundes der Saarvereine hat er als e —8 — 
Mitglied die Bestrebungen des Bundes zur Befreiung unseres 
zaarlandes gefördert und unterstützt. Nemela war Kaufmann 
und Bürochef und wohnt sq 20 Jahren in Seilbronn. Dem 
zubelpaare bringen wir an dieser Stelle unsere herzlichsten Glück⸗ 
wünsche dar IB. R. 
*Sein 4hjähriges Vergmannsjubiläum konnte am 1. März 
d. J. der allseits dbekannte ehhne und Betriebs⸗ 
ührer Voltmer der Grube Kohlwald bei Neunkirchen⸗ 
Wiebelskirchen seiern. Voltmer ist der Sohn des im vorigen 
Jahre im hohen Alter von 80 Jahren verstorbenen früheren 
hergkapellmeisters der Grube Reden. Am 1. März 1892 ist der 
Jubilar auf Grube Reden angefahren und wurde nach dem Be⸗ 
u der Bergschulen in Neunkirchen und Saarbrücken am 
Nopember 1900 zum Steiger der Grube Dudweiler ernannt. 
sNach Ablegung des Erxamens zum oberen Werksbeamten wurde 
ꝛr am 1. Maĩ 1910 zum Fahrsteiger der Grube Friedrichsthal 
ernannt. In der Gemeinde Friedrichsthal⸗Bildstock trat Volt⸗ 
ner im bürgerlichen Leben stark rper und betätigte sich intensiv 
in der Kommunalpolitik. Neun Jahre gehörte er dem dortigen 
Semeinderat an und war Mitglied vieler kommungaler Köm⸗ 
missionen und Ausschüsse in Deufschlands schwerster Zeit. Seiner 
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