39
welen, so daß auf je1 qkm 351 Einwohner gekommen seien, ge—
genüber einer De ehtidchte von 127 im Deutschen Wide
1926 habe diese Zahl 763 000 betragen. Auf J qkt tämen also
jsetzt 396 Menschen. Von den 244 600 Erwerbstätigen gehörten
2000 der Land⸗- und Forstwirtschaft an, 136 000 seien im VBerg⸗
bau und in der Eisenindustrie und 23 000 im Handel und Verkehr
tätig. Die Grundlage des Wirtschaftslebens, im
sßaargebiet sei die Kohle, deren Vorrat nach Tiefboh—
rungen bis 2000 m Tiefe auf rund 18 Milliarden Tonnen geschätzt
werden kann. Redner ging dann auf die Förderungs- und
Absatzverhältnisse der Steinkohlengruben
nuher ein um 8 — daß der Kohlenabsatz vor dem Kriege
—0
Elsaß⸗Lathringen, mit 25 Proz. nach Süddeutschland und mit
h Proz. nach dem Auslande (einschl. Schweiz). Der Absatz
von Saarkohle nach Deutschland sei durch die
Jranzesen n azurgemäß erschwert worden. Der
Franzose treibe Raubbau übelster Art im Saar⸗
gebtet, und wenn es ihm in den ersten Jahren, gelungen sei ge⸗
wisse Ueberschüsse zu erzielen, so sei das zunächst zurückzuführen
auf den braven und tüchtigen Bergbeamten—
und Bergarbeiterstamm im Saargebiet, dann
aber auch daraus, daß die französische Regierung ihr Versprechen,
die Löhne der Vergarbeiter den ——3 anzu⸗
passen, bisher nicht gehalten habe. Die französische So—
zialpolitart, sei sehr rüchständig, die Leistungen der
saarländischen Sozialversicherungen blieben bis
pu 80 Proz. hinter den deutschen zurück und —— das Arbeitsrecht
entspreche keineswegs den Anforderungen der Neuzeit. All das
sesaberumso seltsamer, als das Saargebiet dem
Völterbund unterstehe, der doch den Ausbau der
Sozialversicherung und des Arbeiterrechts
vertrete. Die Mißwürtschaft in der französischen
Frubenverwaltung habe der französische Abgeordnete
Uhryy eingehend und wiederholt beleuchtet. Denn nur durch sie
eies möglich, so schlechte finanzielle Ergebnisse im Saargebiat zu
erzielen, wie es bei den Franzosen der Fall sei. Dabei müsse
man noch berücksichtigen die steuerlichen Vergünstigungen durch die
nur unter französischem Einfluß stehenden Saarregierungskom⸗
mission, welche die Grubenverwaltung in jeder Beziehung unter⸗
stütze, ihr Steuerzahlungen stunde, den deutschen Be—
trieben aber den Kohlebezug außerordentlich
erschwere. Redner sschilderte dann in eingehender Weise die
wirischaftliche Bedeutung des Saargebiets,
indem er zunächst auf den ——— zu sprechen kam
und ein anschauliches Bild der ehemalig fiskalisch preußischen und
iiskalisch bayerischen Mustergrubenanlagen des Saargebiets gab.
Auf die Steinkohlenverhältnisse, auf den Abbau und die Ge—
winnung der Kohle, auf die Arbeitsleistung der Bergarbeiter
ging Redner näher ein, um dann ganz besonders die planmäßige
Siedlungspolitik der Preußischen Bergverwaltung zu schildern
und die hervorragende Wohlfahriseinrichtungen und die weit—
gehende Sozialpolitik der Saarbrücker Bergverwaltung vor dem
Kriege besonders hetvorzuheben. Auch auf die Sicherheitsmaß—
regeln beim Grubenbetriebe kam Redner zu sprechen, wie er denn
iberhaupt ein sehr anschauliches Bild von der ganzen Einrichtung
und dein Aufbau eines Steinkohlenbergwerks'gab.
In derselben Weise schilderte er die Eisenhüttenwerke
und die Mrere erie, die Glas-In⸗
dustrie, ‚Tenware,n-Industrie, die Oel-In—
dustrie, die Sprengstaff-Industrie usw. Im zweiten
Teil seines Vortrages Kerläuterle Redner die wichtigsten Be⸗
timmungen des Versailler Diktats, hetreffend das
Saargebiet und die Zusammensetzung der Sagrregierungskom⸗
missfion und die raffinserten Bestimmungen bezüglich der Volks⸗
abstimmung im Jahre 1935 und des Rückkaufrechts der Stein⸗
kohlenbergwerke durch das Deutsche Reich bzw. Preußen. Auf
die politischen, wirtschaftlichen sowie kulturellen heutigen Verhält—
nisse des Sgargebiets ging er ebenfalls näher ein, um darzutun.
wie planmäßig alle Fäden in jeder Beziehung mit dem deutschen
Mutterlande gelöst worden seien. Er kam dann auf die Ver⸗
töße der Saarregierungskommilhlion gegen die
ian en des Versailler Diktafs und be—
tonte, daß die Shandtaten des Völkterbundregimes
m einzelnen anzuführen, selbst wenn es nur mit Stichworten ge—
chehen würde, hunderte von Seiten füllen würde. Die Aufgabe
des Völkerbundsregimes sei stets gewesen, das Saarvolk zur
Annexton durch Frankreich reif zu maächen, die 15 Jahre bis zum
Tage der Abstimmung für Frankreich arbeiten zu lassen. Er er⸗
innerte an die vielen Denkschriften und das wiederholte persön—
iche Vorstelligwerden der Landesratsfraktionen der deutsch-—
aartländischen Volkspartei, der Zentrumspartei, der sozialdemo—
katischen Vartei, welche die Mißbräuche und die Mißstände in der
Verwaltung des Saargebiets beweiskräftig zusammengestellt und
auf das schärfste dagegen protestiert hätten. Zum Schlusse schil⸗
derte er die reudeutsche Haltung des Saorvoltes
in den vergangenen 7 Jahren, die sich vergleichen lasse mit der
unentwegten Haltung der Vorväter in den Tahren 17931815,
die ebenfalls nicht geruht und gerastet hätten, bis das Saar—
zebiet wieder mit Deutschland vereint gewesen wäre. Die Hal⸗
tung des Saarvolkes in allen wichtigen Epochen der leüten
; Jahre sei so, daß heute schon feststehe, daß die Abstimmung nicht
anders ausfallen könne, als der Wahlspruch jedes einzelnen
Ab
8 Vorträge an Univerfitäten. Auch die Universität
Wien hat in außerordentlich anerkennenswerter Weise der An—
regung der Fescaeternle „Saarverein'“, vor den Studieren—
den Vorträge über das Saargebiet halten zu lassen,
enisprochen, und zwar hat am 20. Februar 1926 Herr Pro—
fessor Dr. Albert Verdroß von der Rechts- und Faee er
ichaftlichen Fakultät der Universität in Wien den Saargebiets—
dortrag unter dem Titel „VPölkerbund und inter—
rationalle Verwaltung, insbesondere das
Saargebie“, gehalten. Herr Professor Verdroß hat uns
iebenswürdigerweise über seinen Vortrag folgenden kurzen Aus—
ug zugesandt: „Der Vortragende bemerkt einleitend, daß nach
geltendem Völkerrecht grundsätlich keine Verwaltung der
Staatsgemeinschaft, sondern nur eine Selbstverwaltung der ein⸗
jelnen Staaten besteht. Er vergleicht diese mit dem „selb—⸗
tändigen“, „eigenen“ Wirkungskreise, der in Bundesstaaten den
sliedstaaten zukommt. Ausnahmsweise aber bestehen
chon Ansätze zu einer internationalenn Verwaltung, und
war in zwei Formen: 1. Die Verwaltung besorgt ein bestimmter
Staat im Auftrage und unter der Kontrolle der Staatengemein⸗
ichaft. Beispiel: Die Mandate des Völkerbundes. 2. Die Ver⸗
valtung wird unmittelbar durch internationale Organe besorgt.
Beispiek: Das Saargebiet. 1. Vergleicht der Vortragende
mit dem „übertragenen“ Wirkungskreis der Gliedstaaten, 2. mit
der unmittelbaren Verwaltung des Bundes (Reiches). Der Vor⸗
ragende schildert ferner die Geschichte des Saar⸗
zebietes, die Bestrebungen Frankreichs auf der Friedens⸗
konferenz, erläutert die Art des Friedensvertrages
üäüber das Saargebiet. Weiter bespricht der Vortragende
die bisherige Verwaltung des Sagargebietes, die Nebergriffe
der Regierungskommission, die Petitionen der
Bevölkerung, die Vorbereitung der Volbsab⸗—
stimmung. Er schließt mit dem Hinweis auf den bevorstehen—
den Eintritt des Beutschen Reiches in den Völkerbund, wodürch
das Deutsche Reich zum Mit verwolter des Saargebietes
wird und die Sicherheit jür eine objekttive Volksabstimmung ge⸗
ichaffen wird.“
das Photographieren und heimat⸗ und volkskultur.
Der Photo-Apparat ist ein entscheidendes Kulturmittel in
der Wiederaufrichtung von Volkstum und Volkswert.
Schier unerschöpflich sind die tiesen Brunnen deutschen
Eemütes, deutschen Geistes und deutscher Gestaltung, aus denen
zeschöpft werden kann, dadurch, daß in und mit dem Photo—
zraphieren, das zur Volksangelegenheit erhoben werden soll —
heimat und Land in ihrer Schönheit und tiefgründigen Eigenart
als lebendiges Erinnerungsbild auch für nachkommende Ge—
schlechter festgehalten werden sollen.
Das deutsche Land, die deutsche Handwerkskunst. die deutschen
Sitten und Gebräuche, die Trachten, Vereins- und Vollsfeste, das
Leben im Freien, im Sport- und Wanderklub, am Stamm- und
Familientisch:
All diese Dinge und Menschen sollen durch eine Volkskunst
für alle — das Photographieren — in lebendiger Erinnerung
m Familien- Vereins- und Gemeindealbum iest—
gehalten sein.
Da ist nun in aller Stille ein Volksunternehmen in Er⸗
scheinung getreten, das es ermöglicht, daß das Photo—
graphieren tatsächlich neben dem Busch⸗
besenn als eminent praktisches Kulturmittel
hervortritt und es zur spontanen Volkssache durch—
entwickelt.
Es ist die Deutsche I eahe m.b. H.,
Berlin'O. 27, Alexanderstraße 26. Ein Anlernungs⸗
apparat mit Zußehör. im Preise von 5 Mark, der von üher
i0 hDd deutschen Veziehern begrüßzt und mit begeistertem Beifall
zewertet wurde, bedeutet die praktische Grundlegung
in drhebung des Photographierens zur Volks⸗
unst.
Das Frühiohr steht vor der Tür. Da lebe — wie überall —
praktische deutsche Tat!
In keinem Ruckack, in keinem Koffer darf künftighin der
Photo-Apparat fehlen.
Der Jugend im deutschen-In-, Grenz⸗, und Ausland sei der
Anlernungsärparat in die Hand gegeben. Er reicht für ein
Denschenleben. Wer mehr will. der erhält die bekannten Photo⸗
Aprarate mit allem Zubehör, wie sie in allen einschlägigen Läden
zu haben sind, zu bedeutend sermäßigten Preusen.
Jeder Deutsche nehme ungesäumt Verbindung auf mit der
Deuischen Foto-Gesellschaft m. b. H., Berlin O. 27, Alexander—
traße 26. die Kataloge, Einmeisungs- und Werbemäterial sofort
—
immere — in und mit der deutschen Volksgemeinschaft — lein
deben und sein Schaffen.