Full text: Der Saar-Freund (7.1926)

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Kriminalsekretär Meurer verschied am 3. d. Mts. plötzlich durch 
Herzschlag. M. gehörte zu den Braven, die beim Beamtenftreit 
ausgewiesen wurden. Er gehörte als Soldat von 1902 1910 dem 
Saarbrücker Ulanen-Regiment Nr. 7 an. Die Ortsgruppe 
wird ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken bewaähren. 
8 Bund der Saarvereine, Ortsgruppe Hamborn. Die 
Monatsversammlung der Ortsgruppe des Bundes der 
Saarvereine am vergangenen Samstag im Ratskellersaale. Der 
Vorsitzende, Hetr Amtsgerichtsrat Dr. Petry, konnte bei Eröff⸗ 
nung der Versammlung feststellen, daß die Mitgliederzahl und die 
Teilnahme an den Monaisversammlungen fortgeseßt zunimmt. 
In seiner einleitenden Rede schilderte er die Verhältnisse in Süd— 
firol, die er auf einer Ferienreise studiert hatte, und verglich sie 
mit den gegenwärtigen Zuständen im Saargebiet. Zum Schluß 
teilte er die Vorstandsbeschlüsse bezüglich der nächsten Monats-— 
versammlung mit, welche einmütig gebilligt wurden. Der Kas— 
sierer der Ortsgruppe, Herr Kriminalbeamter Kurz, als Kas— 
sierer, erinnerte dann in humorvollen Worten an die pünktliche 
Beitragszahlung, damit die Ortsgruppe auch ihren Verpflichtun— 
gen gegenüber der Haupligeschäftsstelle in Berlin nachkommen 
könne. Ferner nahm er Bestellungen auf den Saarkalender ent— 
gegen. Weitere Bestellungen auf dieses schöne und umfangreiche, 
mit zahlreichen Heimatbildern ausgestaftete Werk können noch 
bis Ende dieses Monats gemacht werden. Der Preis beträgt 
2 .Mark. Herr Rauber schilderte dann in längeren Ausfüh— 
rungen die neuesten Ereignisse im Saargebiet auf 
sozigalem und wirtschaftlichen Gebiet und ermahnte 
zum Schluß seiner Rede, die Ortsgruppe zu stärken zum Schutze 
uͤnserer geliebten und schönen Heimat. Die Ausführungen fanden 
reichen Beifall, denn nirgends ist die Heimatliebe stärker zu 
finden wie bei dem Saargebietler. Mit freudiger Begeisterung 
stimmte die Versammlung das Saarlied an: Deutsch ist, die 
Saar auf immerdar, deutschist unseres Flusses 
Strand und ewig deutsch mein Heimatland — und 
wie Sturmesbrausen ericholl der Saarschwur zum Schlusse durch 
die Hallen des Ratskellets: Ihr Himmel hört, Jung-— 
Saarvolk schwört. laßtes uns in den Simme! 
schrei'n, wir wollen niemals Knechte sein! Im wei— 
teten Verlauf der Versammlung wechselten Gesangsvorträge, 
teils in Saarbrücker Mundart und Deklamationen, wobei sich 
Fräulein Storm als gute Sopransängerin und Herr König 
als Baritonist besonders auszeichneten. Ebenso fanden die hu— 
morvollen Darbietungen des Herrn Caub aus Schmidthorst leb⸗ 
haften Beifall. Gegen Schluß der Versammlung konnte Herr 
Dr. Petry feststellen, daß auch diese Versammlung sich den bis⸗ 
herigen würdig anschiießen könne. Unter Zurücksetzung 
aller parteipolitischen Meinungen wollen die im 
weiten deutschen Vaterlande zerstreuten Saar— 
läünder zusammenstehen, um den Heimatbrüdern 
und ⸗schwestern zu zeigen, daß manihrer nicht 
vergißt. Für die kliebe Heimat und unser geliebtes Vater— 
land, das soll unsere Devise sein. — Es ist dringend zu wünschen, 
daß die Ortsaruppe Hamborn des Bundes der Saarvereine auch 
von der einheimischen VRevölkerung, den Behörden und den in— 
dustriellen Werken größte Beachtung findet. Mindestens 
sollte jeder der noch etwas Vaterlandsliebe 
besitzt. die monatlich zweimalerscheinende Mo— 
natsschrift des Bundes der Saarpdereine „Der 
Saarfreund“, abonnieren sBezugspreis 50 Pfg. 
pro Monat). Auch in der städt. Lesehalle und in 
78 Gasthäusern müßte diese Zeitschrift auf— 
egen 
Bücherbesprechung. 
„Studien zur Dialettgeographie des Kreises 
Saarlouig“heißt ein von Herrn Studienrat Dr. Aloys 
Lehnert, Dillingen, verfaßtes größeres Werk, das in großem 
Oktavformat XII und 278 Seiten stark, mit einer Karte im Ver⸗ 
lbage Izb Klopp. Bonn am Rhein, erschienen ist. Der 
Preis beträgt 12 RM. Der erste Teil der Arbeit gibt eine Dar— 
stellung der Mundart von Diefflen Der Verfasser war bemüht, 
überall altes Sprachgut aufzusuchen und dem Lexikographen 
reiches Material zu liefern. Auf die Lautlehre folgt eine ein— 
gehende Flexionssehre, die in den meisten Arbeiten über Mund— 
arten stiefmütterlich behandelt. wenn nicht ganz außer Acht ge— 
lassen worden ist. Nach der Ortsgrammatit kommt im zweiten Teil 
auch die Dialektgeographie zu ihrem Recht; fie ordnet die Mundart 
von Dieffler der eines größeren Gehietes. des Kreises Saarlouis. 
uinter. Auf mehrmonaktigen Wanderungen ist das Malerial zu⸗ 
ammengetragen worden. Im Südwesten reicht das behandelte 
sebiet dis zu dat-das-Linie, die im allgemeinen als Grenze des 
Mosel⸗- und Rheinfränkischen gilt. Dabei ist überall auf die 
Mundart des ganzen Saargebiets Rücksicht genommen. Der 
historisch-erklärende Wi zeigt dann, wie eng die Dialektlinien 
mit der Geschichte ihrer Femat verknüpft sind. Es besteht ein 
enger Zusammenhang zwischen Dialekt und Geschichte. Nicht nur 
»ialektische und polilische, auch politische und kirchliche Grenzen 
ind fast immer identisch. Daneben sind hydrographische und vor 
allem physikalische Grenzen nicht ohne Einflußß auf die Mundart 
eben Dem Werke ist eine mehrfarbige Sprachenkarte beige⸗ 
geben. 
**Das Neßt Luzifsers. Der Arbeitsausschuß Deutscher Ver— 
hände hat Herrn Dr. Otto Pietsch veranlaßt, einen Roman? 
„Das Netz Luzifers“ zu verfassen. Der Verfasser veranschaulicht 
in leicht verständlicher, fesselnder Darstellungsart die für den 
Triegsaüsbruch bedeutungsvollen Tatsachen der Vorkriegs— 
»litik, für die ausschließlich einwandfreies Dolumenten- und 
Vemoirenmaterial zugrundeliegt. Im Verlage von Quelle 
x Meyer, Leipzaig. ist in diesen Tagen der Roman in Buch— 
'orm erschienen. In geschmackvoller Ausstattung kostet das ge— 
zundene Exemplarb M Die Herausgabe des Romans in Buch— 
orm, die im jetzigen Augenblick als politische Notwendigkeit wohl 
hre besondere Berechtigung hat. ist nur dadurch ermöglicht 
vorden, daß der Arbeitsausschuß Deutscher Verbände sich zur 
lebernahme einer größeren Anzahl von Exemplgren bereit— 
erklärte. Der Roman eignet sich als gute und interessante Unter— 
zaltungslektüre ganz besonders als ein Geschenkwerk für den 
Weihnachtstisch. 
D Ali⸗Ottweiler im Bild. Die Schönheit der lieben 
Sagrheimat den in der Ferne Wohnenden stets vor Augen 
zu führen, haben einen Saarländer veranlaßi, eine Mappe: 
Alt-Ottweiler im Bild“ herauszugeben. Die Mappe ist aus 
ꝛlegantem Glanzleinenband, und, enthält 10 Feder* 
zeichnungen nebst Titelblatt, der schönen, alten Plätze der 
Stadt Ottweiler. Die Zeichnungen entstammen der Feder 
von Erich Flegel, und sind in der „Hofer'schen —— 
gedruckt worden. Die Mappe, die sich als vornehmes 
Weihnachtsgeschenk eignet, kann zum Preise von 
12,50 RM. von Erich Flegel, Ottweiler (Saar), In 
den langen Gärtenz bezogen werden. 
Dieser Ausgabe des „Saar⸗-Freund“ liegt ein 
Prospelt des Verlages Fritz Klopp G. m. b. H. Bonn 
am Rhein, bei, durch den den Beziehern des „Saar— 
Freund“ und den Mitgliederndes Bundes der 
A— 
„Saarländische Volkstunde“ J 
von Dr. Nikolaus Foxr, Saarlouis-Roden, zu 
reinem bedeutend ermähigten Preis angeboten 
wird. Wir gestatten uns, auf den Prospekt hinzuweisen und 
das Werk unseren Beziehern und Mitgliedern zum Bezuge 
zu empfehlen. 
— 
— 
Genfer 
r — — 2 
Wertretung 
1 übernimmt noch für 
einige deutsche 
Zeitungen 
LC. Müller, Schriftsteller, Genoeve Schweiz 
47 Chemin des Sports. 
(Geborener Saarländer) 
2 
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Erfcheint zunächst monatlich zweemal, am 1. und 15. mit der vierseitigen illustrierten Monatsbeilagge „Saar-Heimatbilder“ Vestellungen nur 
durch die zuständigen Postamstalten ostzeitungsliste G. 266) erbesen. In Sonderfällen erfolgt Züsendung durch die Geschäftsstelle Saa r. Verein 
E. B. Berlin SW.AaAt, Koniggräzer Straße M. Ferntprech Auschluß: Amt Hafenheide 3243 —Besu'gspreis, monatlich: 
30. Voldpsennig. — Alle Zahlungen auf Postschekkonzo Bexrlin NW. 7T. Nri 665 36 oder auf Deuͤtsche Bauk, Depositenkasse O, Bexlin SW. V, Velle⸗Allian-e⸗ 
Flatz 15 in beiden Fällen für Konto Geschäftsstelle Saar⸗Verein E. B.“ mit dem Vermerk „Saar-Freund'e erbeten. — Für den Gesamtinsuit verantwortlich: 
Kurt Meurer, Berlin. — Verlags: Geischäftsstelle Gaar⸗Verein, 5 WBH Berlin SW. 11, Königgrätzer Str. 93; DOruck: Deutscher Schriftenverlag. 
erfin 11.
	        
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