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Kriminalsekretär Meurer verschied am 3. d. Mts. plötzlich durch
Herzschlag. M. gehörte zu den Braven, die beim Beamtenftreit
ausgewiesen wurden. Er gehörte als Soldat von 1902 1910 dem
Saarbrücker Ulanen-Regiment Nr. 7 an. Die Ortsgruppe
wird ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken bewaähren.
8 Bund der Saarvereine, Ortsgruppe Hamborn. Die
Monatsversammlung der Ortsgruppe des Bundes der
Saarvereine am vergangenen Samstag im Ratskellersaale. Der
Vorsitzende, Hetr Amtsgerichtsrat Dr. Petry, konnte bei Eröff⸗
nung der Versammlung feststellen, daß die Mitgliederzahl und die
Teilnahme an den Monaisversammlungen fortgeseßt zunimmt.
In seiner einleitenden Rede schilderte er die Verhältnisse in Süd—
firol, die er auf einer Ferienreise studiert hatte, und verglich sie
mit den gegenwärtigen Zuständen im Saargebiet. Zum Schluß
teilte er die Vorstandsbeschlüsse bezüglich der nächsten Monats-—
versammlung mit, welche einmütig gebilligt wurden. Der Kas—
sierer der Ortsgruppe, Herr Kriminalbeamter Kurz, als Kas—
sierer, erinnerte dann in humorvollen Worten an die pünktliche
Beitragszahlung, damit die Ortsgruppe auch ihren Verpflichtun—
gen gegenüber der Haupligeschäftsstelle in Berlin nachkommen
könne. Ferner nahm er Bestellungen auf den Saarkalender ent—
gegen. Weitere Bestellungen auf dieses schöne und umfangreiche,
mit zahlreichen Heimatbildern ausgestaftete Werk können noch
bis Ende dieses Monats gemacht werden. Der Preis beträgt
2 .Mark. Herr Rauber schilderte dann in längeren Ausfüh—
rungen die neuesten Ereignisse im Saargebiet auf
sozigalem und wirtschaftlichen Gebiet und ermahnte
zum Schluß seiner Rede, die Ortsgruppe zu stärken zum Schutze
uͤnserer geliebten und schönen Heimat. Die Ausführungen fanden
reichen Beifall, denn nirgends ist die Heimatliebe stärker zu
finden wie bei dem Saargebietler. Mit freudiger Begeisterung
stimmte die Versammlung das Saarlied an: Deutsch ist, die
Saar auf immerdar, deutschist unseres Flusses
Strand und ewig deutsch mein Heimatland — und
wie Sturmesbrausen ericholl der Saarschwur zum Schlusse durch
die Hallen des Ratskellets: Ihr Himmel hört, Jung-—
Saarvolk schwört. laßtes uns in den Simme!
schrei'n, wir wollen niemals Knechte sein! Im wei—
teten Verlauf der Versammlung wechselten Gesangsvorträge,
teils in Saarbrücker Mundart und Deklamationen, wobei sich
Fräulein Storm als gute Sopransängerin und Herr König
als Baritonist besonders auszeichneten. Ebenso fanden die hu—
morvollen Darbietungen des Herrn Caub aus Schmidthorst leb⸗
haften Beifall. Gegen Schluß der Versammlung konnte Herr
Dr. Petry feststellen, daß auch diese Versammlung sich den bis⸗
herigen würdig anschiießen könne. Unter Zurücksetzung
aller parteipolitischen Meinungen wollen die im
weiten deutschen Vaterlande zerstreuten Saar—
läünder zusammenstehen, um den Heimatbrüdern
und ⸗schwestern zu zeigen, daß manihrer nicht
vergißt. Für die kliebe Heimat und unser geliebtes Vater—
land, das soll unsere Devise sein. — Es ist dringend zu wünschen,
daß die Ortsaruppe Hamborn des Bundes der Saarvereine auch
von der einheimischen VRevölkerung, den Behörden und den in—
dustriellen Werken größte Beachtung findet. Mindestens
sollte jeder der noch etwas Vaterlandsliebe
besitzt. die monatlich zweimalerscheinende Mo—
natsschrift des Bundes der Saarpdereine „Der
Saarfreund“, abonnieren sBezugspreis 50 Pfg.
pro Monat). Auch in der städt. Lesehalle und in
78 Gasthäusern müßte diese Zeitschrift auf—
egen
Bücherbesprechung.
„Studien zur Dialettgeographie des Kreises
Saarlouig“heißt ein von Herrn Studienrat Dr. Aloys
Lehnert, Dillingen, verfaßtes größeres Werk, das in großem
Oktavformat XII und 278 Seiten stark, mit einer Karte im Ver⸗
lbage Izb Klopp. Bonn am Rhein, erschienen ist. Der
Preis beträgt 12 RM. Der erste Teil der Arbeit gibt eine Dar—
stellung der Mundart von Diefflen Der Verfasser war bemüht,
überall altes Sprachgut aufzusuchen und dem Lexikographen
reiches Material zu liefern. Auf die Lautlehre folgt eine ein—
gehende Flexionssehre, die in den meisten Arbeiten über Mund—
arten stiefmütterlich behandelt. wenn nicht ganz außer Acht ge—
lassen worden ist. Nach der Ortsgrammatit kommt im zweiten Teil
auch die Dialektgeographie zu ihrem Recht; fie ordnet die Mundart
von Dieffler der eines größeren Gehietes. des Kreises Saarlouis.
uinter. Auf mehrmonaktigen Wanderungen ist das Malerial zu⸗
ammengetragen worden. Im Südwesten reicht das behandelte
sebiet dis zu dat-das-Linie, die im allgemeinen als Grenze des
Mosel⸗- und Rheinfränkischen gilt. Dabei ist überall auf die
Mundart des ganzen Saargebiets Rücksicht genommen. Der
historisch-erklärende Wi zeigt dann, wie eng die Dialektlinien
mit der Geschichte ihrer Femat verknüpft sind. Es besteht ein
enger Zusammenhang zwischen Dialekt und Geschichte. Nicht nur
»ialektische und polilische, auch politische und kirchliche Grenzen
ind fast immer identisch. Daneben sind hydrographische und vor
allem physikalische Grenzen nicht ohne Einflußß auf die Mundart
eben Dem Werke ist eine mehrfarbige Sprachenkarte beige⸗
geben.
**Das Neßt Luzifsers. Der Arbeitsausschuß Deutscher Ver—
hände hat Herrn Dr. Otto Pietsch veranlaßt, einen Roman?
„Das Netz Luzifers“ zu verfassen. Der Verfasser veranschaulicht
in leicht verständlicher, fesselnder Darstellungsart die für den
Triegsaüsbruch bedeutungsvollen Tatsachen der Vorkriegs—
»litik, für die ausschließlich einwandfreies Dolumenten- und
Vemoirenmaterial zugrundeliegt. Im Verlage von Quelle
x Meyer, Leipzaig. ist in diesen Tagen der Roman in Buch—
'orm erschienen. In geschmackvoller Ausstattung kostet das ge—
zundene Exemplarb M Die Herausgabe des Romans in Buch—
orm, die im jetzigen Augenblick als politische Notwendigkeit wohl
hre besondere Berechtigung hat. ist nur dadurch ermöglicht
vorden, daß der Arbeitsausschuß Deutscher Verbände sich zur
lebernahme einer größeren Anzahl von Exemplgren bereit—
erklärte. Der Roman eignet sich als gute und interessante Unter—
zaltungslektüre ganz besonders als ein Geschenkwerk für den
Weihnachtstisch.
D Ali⸗Ottweiler im Bild. Die Schönheit der lieben
Sagrheimat den in der Ferne Wohnenden stets vor Augen
zu führen, haben einen Saarländer veranlaßi, eine Mappe:
Alt-Ottweiler im Bild“ herauszugeben. Die Mappe ist aus
ꝛlegantem Glanzleinenband, und, enthält 10 Feder*
zeichnungen nebst Titelblatt, der schönen, alten Plätze der
Stadt Ottweiler. Die Zeichnungen entstammen der Feder
von Erich Flegel, und sind in der „Hofer'schen ——
gedruckt worden. Die Mappe, die sich als vornehmes
Weihnachtsgeschenk eignet, kann zum Preise von
12,50 RM. von Erich Flegel, Ottweiler (Saar), In
den langen Gärtenz bezogen werden.
Dieser Ausgabe des „Saar⸗-Freund“ liegt ein
Prospelt des Verlages Fritz Klopp G. m. b. H. Bonn
am Rhein, bei, durch den den Beziehern des „Saar—
Freund“ und den Mitgliederndes Bundes der
A—
„Saarländische Volkstunde“ J
von Dr. Nikolaus Foxr, Saarlouis-Roden, zu
reinem bedeutend ermähigten Preis angeboten
wird. Wir gestatten uns, auf den Prospekt hinzuweisen und
das Werk unseren Beziehern und Mitgliedern zum Bezuge
zu empfehlen.
—
—
Genfer
r — — 2
Wertretung
1 übernimmt noch für
einige deutsche
Zeitungen
LC. Müller, Schriftsteller, Genoeve Schweiz
47 Chemin des Sports.
(Geborener Saarländer)
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Erfcheint zunächst monatlich zweemal, am 1. und 15. mit der vierseitigen illustrierten Monatsbeilagge „Saar-Heimatbilder“ Vestellungen nur
durch die zuständigen Postamstalten ostzeitungsliste G. 266) erbesen. In Sonderfällen erfolgt Züsendung durch die Geschäftsstelle Saa r. Verein
E. B. Berlin SW.AaAt, Koniggräzer Straße M. Ferntprech Auschluß: Amt Hafenheide 3243 —Besu'gspreis, monatlich:
30. Voldpsennig. — Alle Zahlungen auf Postschekkonzo Bexrlin NW. 7T. Nri 665 36 oder auf Deuͤtsche Bauk, Depositenkasse O, Bexlin SW. V, Velle⸗Allian-e⸗
Flatz 15 in beiden Fällen für Konto Geschäftsstelle Saar⸗Verein E. B.“ mit dem Vermerk „Saar-Freund'e erbeten. — Für den Gesamtinsuit verantwortlich:
Kurt Meurer, Berlin. — Verlags: Geischäftsstelle Gaar⸗Verein, 5 WBH Berlin SW. 11, Königgrätzer Str. 93; DOruck: Deutscher Schriftenverlag.
erfin 11.