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reich in der bevoͤrstehenden Fortsetzung der ine
ischen Handelsvertragsverhandlungen dit sens nisse sn
diesen Fragen das Meistbegünstigungsrecht für gewisse fran⸗
zösische Exportwaren unter Ausschluß der Gegenseitigkeit
gewährt. Man sollte sich auf der anderen Seite hüten, auch
nur den Anschein zu erwecken, als sei der Geist von Locarno
eine Handelsware, wo er doch in Wirklichkeit sein pe und
will das freiwillige und ehrliche Zugeständ-—
nis, das Unrecht durch das Recht, den Haß
durch die Versöhnung, die Unterdrücung
durch die Freiheit abzulösen.
So beurteilt man in Deutschland den Geist von Locarno,
so erwartet man auch für das Saargebiet eine Lösung in
dieser Richtung. Dieser Gedanke spricht auch aus dem
größten Teil der Neujahrsgrüße und ⸗Worte an das Saar⸗
gebiet, die wir hier folgen lassen und aus welchen wir mit
Henugtuung feststellen, daß man alküberall im deutschen
vater and der deutschen Saartreue mit Freude und Achtung
gedenkt.
Die Reichsregierung:
Das Saargebiet ist und bleibt deutsch. Mit vorbild—
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Helegenheit mannhaft und unerschütterlich ihr ueee
bekundet. Das deutsche Volk in allen seinen Teilen fühlt
sich unlösbar mit ihr verbunden und sehnt wie sie den Zeit⸗
punkt herbei, wo das Saargebiet mit dem Mutterlande
wieder vereinigt ist. Soll der Geist von Locarno dauernde
Früchte tragen, so darf auch das Saargebiet von ihm nicht
unberührt bleiben. Möge das neue Jahr den Saarbewohnern
sichtbare Zeichen dieses Geistes in reicher Fülle bescheren. In
diesem Sinne zum Jahreswechsel: ein herzliches Glückauf!
Berlin, den 28. Dezember 10925.
Mit der Führung der Geschäfte des Herrn Reichsministers
des Innern beauftragt
Dr. Geßler, Reichswehrminister.
Zum Jahreswechsel entbiete ich dem deutschen Saar—
gebiet einen dentschen Grußz. Dem schwindenden Jahre hal
das Vertragswerk von Locarno das politische Gepräge ge—
geben. Die Hoffnungen und Bemühungen der Voölker und
Regierungen geleiten dieses Werk in das neue Jahr. In
uns lebt das Vertrauen, daß es durch gemeinsame An—
ttrengung nun besser werden muß und wird. Das Saar—
gebiet kann überzeugt sein, daß wir es nicht vergessen, daß
es in unseren Sorgen und Gedenken einen Vorzugsplatz hat.
Möge es ihm wie dem ganzen deutschen Voltke beschieben
sein, bald bessere Zeiten zu sehen.
Berlin, den 24. Dezember 1925.
Dr. Brauns,
Reichsminifter für die beseßten Gebiete
Mag kürzere oder längere Zeit noch das Saarland vom
Deutschen Reiche und der Deutschen Verkehrseinhen getrennt
bleiben, der Glaube und die Hoffnung, daß die Wieder—
vereinigung kommen wird, bleiben lebendig ünd geben uns
die Kraft, die Jahre der Trennung zu überwinden.
Berlin, den 29. Dezember 10925.
Der Reichsverkehrsminister
Krohne. ⸗
Die Staatsregierungen:
Das vergangene Jahr hat den Völkern Europäs be—
onders eindringlich zur Kenntinis gebracht, was ein moderner
Krieg bedeutet. NRoch immer, oder vielmehr jetzt erst recht
jühlen wir, daß Europa aus aufend Wunden dütet. —X
nur die Unterlegenen des Weitkrieges, sondern auch die
Siegerstaaten tragen hart unter den Zerstörungen. die der
Weltkrieg e hat.
Zu dieser AUlgemeinen 8 fich im Saar⸗
gebiet noch eine besondere. Vie Einbeziehung des
Saar gebiens in das französische Zollgebiet, vor allem“ aber
der Verfall des im Saargebiet jum alleinigen Zahlungs⸗
mittel erklärten Franken hat wene Kreise der Bevölkerung
in eine besondersschwierige Lage gebracht.
Aber alle Opfer und Lasten haben die Bevöllecung des
Saargebiets nicht wankenvd gemacht in ee
Treue zum Reich und'an Vreußen die s8Zi,
M
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delon der Saar hat das bei der Fetlerihres 1000—
sfährigen Verbundenseins mit dem Reich
nachtvoller, als es bei jeder ähnlichen großen Veranstaltung
der Rheinprovinz hervortrat, kundgegeben. Gelegentlich
ines Besuchs in Saarbrücken habe ich mich persönlich
davon überzeugen können, wie trotz, aller künstlichen
Schranken fich das Band zwischen dem Saargebiet und der
deutschen Heimat immer enger schließt.
Ein Lichtblick im Dunkel unserer wirtschaftlichen Zukunft
ist der —— Locarno, der die Feinde von gestern
zu friedlichen Nachbarn wandeln soll. Möge dieser Vertrag
recht bald dazu führen, auch die Leiden und Opfer
der Saarbevöhkerung zu mildern und die
5chranken niederzureißen, die sie heute noch
iußerlich vom Heimatlande trennen. Ich weiß mich eins mit
der preußischen Staatsregierung, wenn ich in diesem Sinne
der Saarbevölkerung die herzlichsten Grüße und
vᷣlückwünsche für das neue Jahr übermittle.
Berlin, im Dezgember 1925.
Der Preußische Minister des Innern:
Severing.
Der Saar und der Pfalz, die nach der Wieder—
ꝛereinigung mit dem alten Vaterlande in andauernder
Treue sich sehnen, einen aufrichtigen und herzlichen Gruß
rus dem benachbarten Badenerlande, das mit Herz
ind Willen treudeutsch sein und bleiben will wie Saar und
Pfalz. Und zu dem Gruß den Ausdruck innigster Segens⸗
vünsche und sroher Hoffnung, daß die 1924 zu London be—
gonnene, im scheidenden Jahre 1925 zu Locarno fort—
zgesetzte Politik einer Verständigung und Ver—
öhnung zu einem wirklichen Frieden führen
möge, im Sinne des Werkes von Locarno und in seinem
Heiste insbesondere auch z Auswirkungen für die
SsSaar und Pfalz, so daß in rascher Folge ihnen Recht
werde. Auf diesem Wege sei das Jahr Pꝛee ein Jahr glück⸗
licher Entwicklungen, ein Jahr zum Sogen von Saar
und Pfalz!
Mit Badener treudeutschem Brudergruß!
Karlsräuhe i, Baden, den 23. Dezember 1925
(gez.) Trunk,
Staatspräsident von VBaden.
Mit Stolz und Bewunderung verfolgen wir Württem—
berger den zähen Kampfsderberndeutschen Saar—
bärn der fuür ihr deutsches Volkstum. Der alte Wahlspruch
der Württemberger „Lurchtlos und treu“ gilt auch
für unsere Brüder an der Saar: Furchtlos gegen
fremden Druck, treu dem deutschen Vater—
band! So wird auch für die Saar die Stunde der Be—
freiung kommen.
Stuttgart, den 23. Dezember 1925.
(gez. Bazille,
Staatspräfsident von Württemberg.
Rach wie vor nehme ich lebhaftesten Anteil an dem
Seschicke dieses echt ˖deutschen Gebieies und arbeite für dessen
baldige Rückkehr zum deutschen Vaterlande.
Mein Neujahrswunsch soll sein:
„Glückaufffür 1926der treuen deutschen
Saar! Möge bald aus Locarno das Licht der Wahrheu
aufleuchten und die Versailler Saaͤr-Lüge für
ewigauslöschen!“
Mit freundlichen Wünschen für die Weiterarbeit des
Bundes.
Würzburg, den 24. Dezember 10925.
(gez.) Dr. von Henle,
Regierungspräfident von Unterfranken und Alchaffenburg.
Volitiker und Parlamentarier:
Der treudeutschen Bevölkerung des Saargebietes über⸗
mittle ich zum Jahreswechsel die besten Wünsche und die
herzlichsten Grüße. Mögen unseren Stammesgenossen an
der Saar, die durch Geschichte, Sprache und Kultuͤr unlöslich
mit dem deutschen Volte verbunden sind, in ihrem Kampfe
um die Erhaltung ihres Deutschtums und die Wiede