Gedichte“. Bei der Wahl der Bücher wurde „nebst anderen, vorzüglich bekannten Rezensionen be—
sonders die Berliner allgemeine deusche Bibliothek zu Rate gezogen“. Unter den 58 „Subskribenten“,
die vierteljährlich je 1 Reichstaler zu zahlen hatten, finden wir den Orgelmacher Geib, Schöpfer
der Orgel in der Ludwigskirche, den Professor Johann Nikolaus Kiefer, seit 1768 Rektor
des Gymnasiums, und den evangelisch-reformierten Pfarrer Johann Friedr. Schuch, der 1779
in Saarbrücken den „Versuch eines Lehrgedichts über die Gütigkeit Gottes aus der leblosen
-„cchöpfung“, 6 Bücher in Alexandrinern, erscheinen ließ.
Viel bessere Eindrücke als Wagner empfing
etwa 10 Jahre später Udolf Freiherr von
Knigge (1752- 17960), der Verfasser des be—
rühmten Buches „Uber den Umgang mit Men—
schen“, von Saarbrücken. Er besuchte es von
Heidelberg aus und fand als Mitstifter des Illu—
minatenordens beim Fürsten Ludwig, der eifriger
Freimaurer war, sehr freundliche Aufnahme. In
dem Erziehungshaus Unigges in Bremen wurde
später eine natürliche Cochter des Fürsten Lud—
wig, Gräfin Luise von Ottweiler, ausgebildet.
Knigge hat die Saarbrücker Zustände in den
„Briefen auf einer Reise aus Lothringen nach
Niedersachsen geschrieben“ geschildert »*). In
ihnen erscheint Ludwig als das Muster eines guten
deutschen Fürsten. Damals beherrschte ihn die
Vorliebe fur das Schauspiel. Zunächst fanden in
einem fürstlichen Gebäude in der Wilhelmstraße
nur Liebhabervorstellungen statt, bei denen Fürst
CLudwig und seine zweite Gemahlin Kathorina
— das Gänsegretel von Fechingen — selbst mit—
wirkten. Seit der CEinweihnng des „großen Schau—
spielhauses“ 1788 ließ der Füͤrst zeitweise Berufs—
schauspieler auftreten. 1790 wurde August
Wilhelm Iffland, der damals in Mann—
heim lebte, mit 300 Gulden Jahresgehalt zum
Theaterdirektor ernannt, am 5. Februar 1790 ver—
lieh ihm der Stadtrat von Saarbrücken das Bürger—
recht. Auf Wunsch des Fürsten dichtete er das
kleine Vorspiel „Liussan, Fürst von Garisene“
Mannheim 1790), das „dem Bunde der Eintracht
und Liebe der Städte Saarbrücken, St. Johann
und Ottweiler“ gewidmet ist und am 3. Januar
1790 zuerst aufgeführt wurde.
Bereits im Sommer 1789, vier Wochen nach Beginn der französischen Revolution, hatte
sich die aufrührerische Bewegung auch in der Grafschaft Saarbrücken, vor allem in den Städten,
bemerklich gemacht. Große Teile des Landes wurden nach und nach auf Wunsch und Bitte der
republikanisch Gesinnten Frankreich überliefert. Im Herbst 1792 rückten die Franzosen durch Saar—
brücken gegen Trier, kehrten Anfang 1793 nach Saarbrücken zurück, wo sie sich nun festsetzten.
Fürst Ludwig entging mit knapper Not der Guillotine. Am Morgen des 13. Mai 1793 floh er
von Neunkirchen nach Mannheim, von da im Januar 1704 nach Aschaffenburg, wo er am 2. März
1704 im Alter von 49 Jahren starb. Dr. wilbelm fesdmann
**268 Deral. Beft 7 der Mitt. des Hist. Dereins 85, 239 ff
Ippelborn NYppelbrun
Eppelborn. von dieser Fa—
milie erscheint Eberhardus
de Ippelbronn im Jahre
1383. Ihr Stammhaus isi
Eppelborn bei CTholey im
Hochwald, östlich von Ott.
weiler. Die Familie besaß
ein festes Haus nahe der alten
Burg zu Saarbrücken.
Ippelborn-HYppelbrun-Eppelborn.
———
Wild⸗ und Rheingrafen
oder Salm. Erscheinen als
comes Reni zwischen 1196
bis 1220 zu Oberstein an
der Nahe. Sie besaßen unter
anderen auch die Herrschaft
Hinstingen (jetzt Finstingen,
Kreis Saarburg, Elsaß-Loth⸗
ringen).
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7
3
8
A
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wild⸗ und Rheingrafen oder Salm.