Schule und Volkskunde
Es war der Fluch jener Zeit, die nun hinter uns liegt, daß sie den völkischen
Lebensritus und ⸗rhythmus nicht nur weber erkennen und achten wollte, sondern
oft systematisch umzubiegen suchte und dadurch eine geistig⸗seelische Not in un—
serem Volke hexraufbeschwor, die sich auch nach außen sichtbar bemerkbar machen
mußte und geeignet erschien, den tiefen Gehalt dessen, was man als Volk zu
bezeichnen pflegt, zu zerrütten und zu zersetzen. Denn nicht die bodengebundene
Gemeinschaft schlechthin, nicht das Nebeneinanderleben in den politischen Gren—
zen, nicht die gemeinsame Sprache in einem organisierten Staate, auch nicht
eine gemeinsam erlebte Geschichte allein machen ein Volk aus, sondern seine
schicksalhafte göttliche Sendung, die wesensgemäße Erfüllung in seinem völki—
schen Lebensraum, der an keine Grenzen gebunden ist: das volkhafte Erleben
der deutschen Seele in einer blutsgebundenen Totalgemeinschaft!
Und doch kann die mehr oder minder gefühlsmäßige Erkenntnis der „Volks⸗
seele“ in ihrer geistig-seelischen Struktur nicht der Summe aller einzelpersön—
lichen Lebensäußerungen gleichgesetzt werden, Volk muß bewußt erkannt und
erlebt werden, und je stärker sich dieses Erlebnis zu gestalten vermag, um so
lebendiger und gemütvoller wird die Gesamtheit empfinden. Und diese elemen—
tare, urtümliche und natürliche Geistigkeit ist wiederum kein starres Gebilde,
sondern etwas, das in Jahrtausenden gewachsen ist wie ein geheimnisvolles
Wunder des Schöpfers aus Blut, Boden und den ethischen Werten der Arbeit
und das sich zu verschiedenen Zeiten auch verschieden äußern mußte.
Wie keiner vor ihm hat der Führer diese Zusammenhänge erkannt als die ewigen
Werte seines Volkes und darum der gegenwärtigen Generation zur Aufgabe
gemacht, diese dem deutschen Volke eigenen Werte und Kräfte freizulegen und
auszustreuen den Samen für zukünftige Blüte und Ernte; denn mit dem Auf—
hruch der Nation hat ein neues Jahrtausend deutscher Geschichte begonnen; wir
aber sind die Wegbereiter hierzu!
Alle sind darum zur Mitarbeit aufgerufen und deshalb muß auch die deutsche
Volksschule und mit ihr der deutsche Lehrer sich einreihen in jenes herrliche
Glied, um mitzuhelfen das Reich zu erneuern und die alten Ewigkeitswerte ans
Licht zu bringen, indem sie alle jene, seelisch-geistigen Lebensäußerungen aus
Gegenwart und Vergangenheit ins völkische Bewußtsein zurückrufen und die
Ewigkeitsgehalte mit ihren Voraussetzungen in Rasse, Landschaft und Geschichte
herausstellen. Nur wenn es gelingt die Denk⸗-, Gefühl- und Willenswelt un⸗
serer Volksgenossen nachhaltig in dieser Richtung umzubiegen und so auch die
kommende Führerschicht aufs engste mit der Dreiheit Rasse, Landschaft und Ge⸗
schichte verwachsen zu lassen, nur dann kann des Führers Wollen und des
Volkes Sehnen Erfüllung sinden. Und dazu legt der Volkslehrer in seiner Volks—
schule das Fundament. Er ist somit der wichtigste Faktor in des Reiches völ—
kischer Erneuerung geworden!
Diese große und heilige Aufgabe aber kann nur der Lehrer bewältigen, der fest
im echten Volkstum, als dem Urgrund allen politischen Seins verwurzelt ist, der
mit dem Volk fühlt und dessen einfache, schlichte und geradlinige Art gleichsam
die Verkörperung völkischen Sehnens darstellt: kurzum, er muß mit der Gemein⸗
schaft. in welcher er tätig ist, aufs innigste verwachsen sein.
Damit ist er Träger all des Volksgutes, das man heute unter dem Begriff
Volkskunde zusammenzufassen pflegt. Man versteht darunter das, was seit der
Karl Herzog