on Verehrern in unseren Saarstädten hat, das bewies auch
der am Mittwoch Abend im Saalbau veranstaltete Kommers,
welchen Hrr Bürgermeister Feldmann leitete. Ueber
1000 Bismarckverehrer hatten sich hier versammelt, in sehr
großer Zahl waren die Offiziere unserer Garnison mit der
Generalität vertreten. Nicht minder waren zahlreiche Beamte
und die Spitzen sämtlicher Civilbehörden erschienen. Die Musik
führte die Toer Kapelle aus. Herr Bürgermeister Feld—
mann eröffnete den Kommers, indem er der tiefen Trauer
des ganzen deutschen Volkes beim Heimgang des geliebten
zroßen Kanzlers gedachte und die Erschienenen bat, heute nicht
unter diesem Eindruck am Feste Teil zu nehmen, sondern in
ganzer Freude darüber, daß Fürst Bissmarck überhaupt
nicht von uns scheiden könne, da sein Geist allezeit im
deutschen Volke fortwirken werde. Nach einem
Musikvortrage brachte Herr Landrat Bake in kernigen
Worten das Kaiserhoch aus. Nach dem Absingen der National—
hymne führten verschiedene Mitglieder des Saarbrücker
Kriegervereins ein lebendes Bild „Des alten Kaisers
setzter Traum“ auf. Von gewaltiger, erbhebender Wirkuna
var dieses Bild und nicht endenwollender Jubel durchbrauste
den Saal. Hieran schloß sich ein Gesangsvortrag, der unter
Leitung des Herrn Musikdirektors Scholz vereinigten
Männerchöre beider Städte und daran wieder ein lebendes
Bild, welches den großen Kanszler als Reichsschmied dar—
tellte. Alsdann hielt Herr Dr. Mirisch die Festrede, welche
mit den Worten schloß: „Heil unserem Volke, daß ihm dieser
Mann entstehen durfte, der Heißgeliebte, Unvergeß-—
liche, Unsterbliche, der größte Sohn der
deutschen Erde: Otto v. Bismarck!“ In hoher
Begeisterung stimmte die Versammlung das Lied „Deutschland,
Deutschland über Alles“ an. Konzert und Gesangvorträge
wechselten mit einander ab, während Herr Bürgermeister
Felbpmann folgendes Telegramm des Herrn Regie—
rungspräsidenten Dr. zur Nedden zur Kenntnis
der Versammlung brachte: „Der von treue stem Patrio—
tisraus beseelten Stadt Saarbrücken, welche heute
in der Ehrung unseresgroßenBismarck wiederum
sich selbst ehrt, sendet wärmste Glückwünsche und Gruß
zur Nedden.“ Des Weiteren gedachte im Laufe des Abends
der Herr Bürgermeister des Schöpfers des Denkmals, des Herrn
Prof. Donndorf-München und brachte ihm ein drei⸗
faches Hoch. Erst zu später Stunde schloß der Kommers, dessen
Verlauf ein vorzüglicher war.
* Unserer heutigen Nummer liegt das In haltsver⸗—
zeichnis des 28. Jahrganges (1808) des ‚Be gmanns—⸗
ireund“ bei.
* Am 22. März begingen alle Schulen Preußens und
odieler deutscher Staaten den Geburtstag KaiserWil—
helms des Großen, um das Andenken dieses
unvergeßlichen Herrschers dankbar von Geschlecht
zu Geschlecht zu vererben.
Er Dudweiler, 23. März. Die Auslohnun g der
für den Monat April zu zahlenden Invalidenpen—
sionen und Witwen- und Waisen-Unster—
tützungen findet hier bereite am 1. April statt.
* Geinitz, 22. März. (Eingesandt.) Der Baueleve Alberi
Dunsbach, Sohn des Herrn Faktors Dunsbach,
zat auf dem Technikum Hil dburghausen die Bau—
bechnikerprüfung unter Entbindung von der münd—
lichen Prüfung „gut“ bestanden.
Y Camphaufen, 28. März. Vergangenen Dienstag
Nachmittag 4 Uhr fand in der hiesigen Musikhalle wieder eine
Vertrauensmännerversammlung statt, zu
welcher der Herr Werksdirektor, die beiden Herren Berginspek—
toren und sämtliche Vertrauensmänner der Gruben Camp—
hausen und Brefeld erschienen waren. Beim Verlesen der
Niederschrift über die Versammlung vom 22. Dezember v. Is.
ergab sich, daß alle damals geäußerten Wünsche erfüllt waren.
Es bhrachten nun verschiedene Vertrauensmänner neue Wünsche
der Belegschaft vor. So bittet cia Vertrauensmann, daß die
Verausgabung der Lampennummern auf Grube
Brefeld anders geregelt werde, da das bestehende Verfahren
des Aussuchens der Nummern durch die Belegschaft zu Un—
zuträglichkeiten geführt habe. Eine Untersuchung diefer An—⸗
gelegenbeit wird zugesaat. Dem Wunsche eines anderen Ver⸗
trauensmannes, daß die Seilfahrt auf Grube Camphausen
pünktlicher beginne, soll entsprochen werden. Wieder ein anderer
Vertrauensmann bittet, daß an katholischen Feier—
tagen seitens der Evangelischen und derjenigen Katholiken
welche arbeiten woll en, gearbeitet werden dürfe.
Der Herr Werksdirektor weist darauf hin, daß die Zahl der
Fvangelischen nur etwa 25 pat. der Beleaschaft betrage und
daß von den Katbholiken an katbolischen Feiertagen nur sehr
wenige anfahren würden. Troßdem soll gelegentlich einmal ein
Versuch gemacht werden. Ein Vertrouensmann biftet. daß auch
die ingendlichen Arbeiter von Quierschied und Hüßnerfeld wie
ihre Altersgenossen von der Lebachlinie volle Schichten ver—
fabren dürften. Dieser Punkt soll näher geprüft werden. Um
mildere VBestrafung für unreine Förderuno wird durch
einen Vertrauensmann gebeten. Hierauf kann der Herr Werks⸗
direktor jedoch nicht eingeben: er führte aus, daß eine mildere
Kandbabung der Bestrafung bei der Menge von Beroen in den
Koblenwaoen nicht möolich sei, wenn anders nicht der Absatz
darunter leiden solle. Dem Wunsche eines Vertrauensmannes,
dak auf Camphausen ouch an Montagen und Samstagen um
8. Ubr angefabren werden möchte. kann vorläufia, wo noch
über 200 Mann ausSaarwellingen beschäftigt werden. nicht statt—
gegeben werden. Ein anderer Vertrauensmann wünscht, daß
in den Baherellen Latten auf dem zu kalten Fußboden an—
gehracht würden: auch die Haken in den Badezellen möchten
besser befestigt werden. Beide Wünsche sollen nach Möolichkeil
—
Verlebungen durch Eindringen von Holzsvlittern in die Füke
aeben fönnten. Endlich wird noch der Munsch geäußert. daß
auf Grube Brefeld auch in der Nachtschicht ein Heilgebülft
anwesend sei. Nähere Erwzarng dieser Bitte wird zugesagt.
Weitere Wünsche wurden nicht ausgesprochen und es erfolgte
Schluß der Versammlung.
Vv. Heiligenwaro, 23. März. Am Montktag Nachmittag
vewegte sich ein stattlicher Leichenzua durch unsern Ort. Es
wurde der verstorbene Bergmufsiker Nit. Jäcker zu
Brabe getragen. An der Spitze marschierte die ganze
Redener Kapelle, ihrem lieben, hochbegabten, in der
Blüte der Jahre dahingerafften Kollegen die letzte Ehre zu er—
peisen. Wie sehr derselbe von seinen Vorgesetten und seinen
Mitbürgern geachtet war, zeiate die große Beteiligung an dem
imposanten Leichenzuge. Vier Vereine (Kirchenchor, Alten
Sterbeverein, kath. Männer- und Jünglingsverein und St
Barbara-Bruderschaft) waren mit ihren Fahnen vertreten
Leider hat der Verstorbene nur ein Alter von 82 Jahren er—
reicht und hinterläßt eine Witwe nebst 7 Kindern. Die Berg
sapelle Reden verliert in ihm eines ihrer besten Mit—
glieder und einen braven, ehrlichen Kollegen. Er ruhe sanft.
— Unter zahlreicher Beteiligung seitens der Mitglieder fand
am Sonnlag die österliche Generalkommunfon der
kath. Männer⸗ und Jünglingsvereins statt. Am naächfiep