XVIII. Jahrgang.
Xr. 26.
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Saarbrücken,
den 29. Juni 1888.
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Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Bergleute.
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Erscheint jeden Freitag. Bestellungen nehmen die Expedition in Saarbrücken, alle Postanstalten, sowie auf den hiestgen Gruben und
den benachbarten Ortschaften die besonderen Boten entgegen.
Preis für das Vierteljahr bei der Expedition 80 Mpfg., durch die Poftanftalten oder durch die besondern Boten bezogen 40 Mufa.
Der Abaonnementsvpreis ist im Laufe des ersten Monais zu berichtigen.
Mit der nächsten Nummer begiunt
ein neues Duartals⸗Abonnement des
Bergmannsfreund. Es wird gebeten, die Be⸗
stellungen auf dasselbe rechtzeitig an den be⸗
kannten Stellen zu machen, damit in der Zusen⸗
dung keine Unterbrechung eintritt.
Amtliches.
Se. Majestät der König haben Allergn ädigst geruht:
dem Bergassessor Grumbrecht, Mitglied der Bergwerks⸗
direktion zu Saarbrücken und
»em Bergassessor Kreusser, Bergwerks-Direktor der Grube
Göttelborn
den Charakter als Bergrat zu verleihen.
Befördert sind:
»er Schichtmeister De bes zum Faktor des Bergwerks König,
Scherern, F * — Reden,
Assistent Otto zum Schichtmeister, — König,
Weth, F Dudweiler,
„ Werner zum, * Heinitz,
dieser unter Versetzung vom Berawerk Dudweiler nach Heinitz
Versetzt sind:
der Faktor Caz zini vom Bergwerk Friedrichsthal nach Reden,
. Schichtmeister Lauenroth von Reden nach Bergweri
Friedrichsssthal und
Fahrsteiger RLudwig Wachs muth vom Bergwerk Fried⸗
richsthal nach Bergwerk Von der Heydt.
Der Steiger vom Bergwerk Friedrichsthal Christian
Schneider ist aus dem Staatsdienst entlassen worden.
Vorgeschichtlicher Kupferbergbau im alten Noricum
(Tirol⸗Steiermark.)
ESchluß.)
Unter den zu Tage gebrachten Funden sind zuerst die
zroßen Schlägel zu erwähnen, die dazu dienten, die größeren
aus den Stolln geschafften Gesteins- uud Erzbrocken zu zer—
trümmern; sie haben entweder Einkerbungen an den Kanlen,
oder herumlaufende Rinnen zur Aufnahme des Stricks oder
der Weide, mit denen sie an dem Stiel befestiget wurden.
Zu solchen Schlägeln wurden in Mitterberg Serpentinge-
chiebe verwendet, welche sich die Leute von den Schuit⸗
hänken der Salzach heraufgeholt haben. Auf der Kelchalpe
dienten dazu Gneiß- und Granit« Findlinge.
Waren die Erze soweit zertrümmert, daß das derbe
Erz ausgeschieden werden konnte, so kamen die kleinen, mit
aubem Gestein durchsetzten Erzstücke auf die Scheideplatten,
vo man sie vermittels der Klopfsteine weiter verkleinerte.
Die Platten erweisen sich als größere plattenförmige Stücke
yon Grauwacke, wie fie in den Stolln eben herausgebrochen
vurden; sie zeigen alle tiefere oder flachere Grübchen, die
durch den häufigen Gebrauch allmählich entstanden sind.
Auf anderen Steinplatten mit einer wenig concaven Fläche
wurden mittels eines anderen convexen Sieines die so ver—
leinerten Erze zu Schlich zerrieben. Die Reibsteine zeigen
auf den concaven, wie auf den convexen Flächen feine
oarallele Riefungen, zur besseren Zermalmung der Erzstücke.
Diese Steine haben mit den Mühlsteinen der Pfahlbauten
die größte Aehnlichkeit. Der obere Reibstein, der Läufer,
zeigt obenauf eine Furche, um darin eine auf beiden Seiten
norstehende und faßbare Handhabe aufzunehmen, welche
nittels eines Stricks befestigt werden konnte, wozu wieder
ꝛine um den Stein herumlaufende Rinne diente.
Man fand in den Gruben auch einen Waschtrog zur
Reinigung des „Schlichs“ vom tauben Gestein, der sich von
denen, die heute noch bei den Goldwäschereien der Zigeuner
in Siebenbürgen üblich sind, in nichts unterscheidet. Die
zrößeren Stücke derben Erzes kamen auf den Röstplatz, wie
ein solcher, sorgfältig von aufgestellten Steinen umschichtet,
5 milang und 1m breit aufgefunden wurde. Hier wurde
das Erz aufgehäuft, angezündet und dann der eigenen Ver—⸗
hrennung überlassen.
Endlich kam das Erz in die Schmelzöfen, von denen
sehr viele in Betrieb waren, wie an den zahlreichen Schlacken⸗
jaufen zu erkennen ist, die sich dem Auge durch eine über—
aus dürftige Pflanzendecke, welche von der Ueppigkeit der
sonstigen Vegetation lebhaft absteht, zu erkennen geben.
Much hat einen solchen Schmelzofen vollständig aus—
gegraben. Derselbe hatte nur 50 em Breite und Tiefe,
bestand auf drei Seiten aus einer beilaufig eben so hohen
aus rohen Steinen aufgeführten Mauer, deren Fugen mit
Lehm verstrichen waren. Die vierte, vordere Seite wurde
nicht vermauert, sondern mit Erde und Lehm ausgestampft.
Die Lage der Schmelzöfen ist gekennzeichnet durch große
Massen von Schlacken. An einigen Stellen glückte es, voü⸗
tändige Schlackenstücke, welche die ganze auf einmal aus
dem Ofen abgeflossene Schlackenmasse darstellen, zu er⸗
angen. Sie geben das ungefähre Maas, wieviel Erz in
den Ofen gegeben wurde und wieviel Kupfer bei einem
Schmelzgang gewonnen werden konnte. In diesen Schlacken⸗