Full text: Der Bergmannsfreund (5.1875)

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Solcher Haltestellen (Luftstationen) könnten so viele ein⸗ 
zerichtet werden, als für die Länge des Weges nothwendig 
erscheint; der Aufenthalt zur neuen Füllung des Luftkessels 
pitnelst eines Kautschukschlauches würde nur wenige Minuten 
auern. 
Man sieht, daß verschiedene einfache Mittel an die 
Hand gegeben sind, um den Transport für gegebene Lasten 
auf gegebene Entfernungen in den beim Grubenbetrieb prak— 
tisch vorkommenden Grenzen zu ermöglichen. 
Ebenso ist aber auch klar, daß eine solche, mit compri⸗ 
mirter Luft betriebene Locomotive weder durch Dampfaus⸗ 
strömung, noch durch Funkensprühen oder Rauch die 
Bentilation in den Gruben belästigen, vielmehr dieselbe 
dur die ausströmende frische Luft nur auf's Beste befördern 
wird. 
Der Bergmannsgruß. 
Das Glöcklein klingt, der Morgen graut, 
Da wird's im Bergmannshüttchen laut: 
Denn ruft die Arbeit, ruft die Pflicht, 
Da säumt der brave Bergmann nichi. 
Er springt vom Lager wohlgemuth, 
Denn rüstig stets ist Berginann's Blut. 
Schnell ist der Kittel angethan, 
Und seine Lampe steckt er an; 
Den Riegel lösit er von der Thür 
Und steht schon auf der Schwelle schier. 
Da wirft noch einmal er den Blick 
Auf seiner Hütte stilles Glück: 
Wie ruh'n sie sanft, die lieben Kleinen, 
Die ihn im Schlaf zu grüßen scheinen! 
Es flüstert in dem engen Raume, 
Als sprächen sie zu ihm im Traume: 
Vater, Glück auf! 
Fahr' nur hernieder! 
Kehrst du dann wieder, 
Eilen wir froh dir entgegen im Lauf. 
Vater. Glück auf! 
Da treibt ihn fort ein mächtiges Verlangen. 
Das theure Weib, die Kinder zu umfangen, 
Wenn er zurückkehrt von dem schweren Werke, 
Siebt Muth dem Herzen und den Gliedern Stärke. 
Er tritt hinaus. Noch schweigend ruht die Flur, 
Im heil'gen Dunkel schlummert die Natur; 
Der Vogel selbst regt nur die raschen Schwingen, 
Wenn Furcht, wenn Hoffnung ihn im Traum umfingen. 
Da glänzt herauf am fernen Horizonte, 
Den noch sein Auge nicht erreichen konnte, 
Ein lichter Streif, und wie ein leises Ahnen 
Bricht sich ein Schimmer siegend seine Bahnen: 
Des Himmels Pforten thun sich auf im Morgen. 
Und hocherröthend tritt, noch halb verborgen. 
Aurora in die nachtbedeckte Welt, 
Die noch der Schlaf in seinen Armen hält. 
Gleich Fackeln flammt's an Bergeshöh'n empor, 
Der Himmel schwimmt in einem Feuerregen. 
Und wie ein wunderreiches Meteor 
Tritt bald die Sonne auf die Bahn voll Segen. 
Slück auf! du holdes Sonnenlicht, 
Sei innig mir gegrüßt! 
Der achtet deiner Strahlen nicht, 
Der täglich sie genießt. 
Ich aber steige Tag für Tag 
Hinab in tiefen Schacht, 
Wo bei des Fäustels munterm Schlaq 
Dein Sonnentravs mir lsaocht 
D'rum grüßt dich auch der Bergmann froh, 
Steigt er zum Licht herauf; 
skein ander Herz begrüßt dich so, 
Kein Mund ruft so: Glück auf! 
Und angestrahlt vom jungen Sonnenlicht, 
Eilt er entgegen der willkomm'nen Pflicht; 
Nicht einsam mehr, es mehrt sich auf den Wegen, 
Bergleute sind's, die sich geschäflig regen, 
Und von den Höhen tönt das Echo wieder 
Den Morgengruß, den Feierklang der Lieder. 
Glück auf! 
Wie thut sich das Herz uns auf! 
Da hinten bleiben die Sorgen, 
Uns grüßt ja der lachende Morgen 
Zum neu begonnenen Lauf. 
Glück auf! 
Glück auf! 
Bergleute ziehen 
Da geht's in die 
Da bringen uns 
Manch' blinkende 
Glück auf! 
Glück auf! 
Bergunter wogt's und bergauf; 
Wie Vögel im schirmenden Neste, 
So nimmt uns die Erde als Gäste 
Im bergenden Schooße wohl auf. 
Glück aufl! 
u Hauf; 
Tiefen und Schächte, 
jreundliche Mächte 
Stufe im Lauf 
Glück auf! 
Dort liegen die Schätze zu Hauf. 
D'rum frisch in die Tiefe gefahren! 
Denn will uns der Himmel bewahren, 
So fahren wir wieder herauf! 
Glück auf! 
So zieht sie hin, die froh gestimmte Schaar, 
Das fromme Herz ein flammender Altar, 
Im hellen Blicke Glauben und Vertrauen, 
ünd auf der Stirn ist Kraft und Muth zu schauen. 
NRun sind sie dort — ein kräftiges Gebet, 
Fin Lied, das Hülf' und Schutz vom Himmel fleht, 
kin Blick empor, als kehrt' er nimmer wieder — 
And in die Tiefe fährt er fröhlich nieder. — 
Nur aus dem Dunkel tönt es noch herauf, 
Verhallend mehr und mehr: Glück auf! Glück auf! 
Doch deckt dich auch der Erde Schooß 
Tief in dem dunkeln Schacht, 
Die Vaterhand läßt dich nicht los, 
Das Vaterauge wacht. 
D'rum zage, braver Bergmann, nicht: 
Der Herr dein Stab. der Herr dein Licht! 
Wohl dunkel ist's um deine Bahn, 
Und schaurig hallt dein Tritt; 
Und Grauen wandelt Manchen an, 
Denn die Gefahr geht mit. 
Doch zagst du, braver Bergmann, nicht: 
Der Herr dein Stab. der Herr dein Kicht! 
Was schleicht dorthin, was flüstert dort, 
Als neckt' es dich mit Hohn? 
Bleib' ruhig nur und keck vor Ort — 
Schon ist der Spuk enifloh'n. 
Du zagst ja, braver Bergmann, nicht: 
Der Herr dein Stab, der Herr dein Licht. 
And bräch' der ganze Bau sofort. 
Dränga“ misde Fsutfh kberein
	        
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