Full text: Der Bergmannsfreund (0.1870)

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Köhl, Kunkel, Kiefer, Kurz, Kreis, Knoblauch, Karrenbauer, 
Kammer, Knauber, Kleinpeter, Krämer, Kliebenstein, Kneip 
Kreutzer, Löw, Labinger, Lorenz, Liebergall, Langenfeld, Louis 
Löb, Müller, Meyer, Maurer, Mathieu, Mildau, Messinger, 
Meinerzagen, Mang, Niergard, Naumann, Nehlig, Nieser, Ober, 
Orth, Pack, Pütz, Pinkle, Peter, Paul, Poller, Pohl, Pistorius, 
Quarz, Ries, Raber, Regitz, Renno, Rixecker, Reitler, Rau, 
Raubuch, Rupp, Schmelzer, Spenler, Schwarz, Schneider, 
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Siebenschuh, Siegel, ee, Sauerwein, Stuhlsatz, Speicher, 
Thürstein, Thul, Thiel, Volz, Venitz, Werkle, Werth, Woll, Wal— 
ter, Wittig, Wirth, Wollfanger, Wunn, Wagner, Welter, Zewe, 
Zimmer, Zix, Zimmermann. Wir erkennen darin die Namen 
der Geschlechter, deren zahlreiche Söhne, Enkel, Großenkel in 
weiter Verbreitung, noch heute den Kern der Knappschaft bildend, 
das von den Vätern überkommene Erbtheil hochzuhalten, zu hegen 
und fortzubilden berufen sind.) 
In Betreff der Verwaltungsgrundsätze, sowie der Einkünfte, 
mit welchen die Kasse dotirt, und der Unterstützungen, welche aus 
derselben gewährt werden sollten, wurden zwar schon damals die 
aöthigen Bestimmungen getroffen, aber erst nach dem Eintritte 
der gräflich Layenschen Steinkohlengrube St. Ingbert in den 
Knappschaftsverein wurde 1801 ein förmliches Statut abgefaßt, 
welches bis zum Jahre 1811 die Richtschnur der Verwaltung 
geblieben ist. 
Unglücksfälle beim Bergbau. 
II. 
Laßt uns heute einmal die vorkommenden Unglücksfälle ins 
Auge fassen, so sehen wir, daß Verbrennung durch Entzündung 
schlagender Wetter oder durch Explosion von Pulver in Säcken 
oder Patronen, Verletzungen und Tödtungen durch hereinbrechendes 
Kohl oder Gestein, durch frühzeitige Entzündungen von Schüssen, 
durch Sturz in den Schacht oder beim Passiren von Brems— 
schächten am häufigsten wiederkehren. 
Jedem Bergmann sind die Gefahren bekannt, welche ihm 
in seinem Berufe drohen. Jeder Bergmann kennt aber auch die 
Sicherheitsmaßregeln, durch welche er sich vor der Gefahr schützen 
kann. So sollte es wenigstens sein und es ist auch in den aller—⸗ 
meisten Fällen so, und demnach die vielen Verstöße gegen die 
unter allen Umständen gebotene Vorsicht. 
Die Verbrennungen durch Entzündung schlagender Wetter 
sind überaus häufig, Vielen haben dieselben den Tod, Vielen 
schmerzensreiche Wochen und einen siechen Körper gebracht. Und 
doch frage sich ein Jeder, ob er die durch die vorhandenen, und 
ihm bekannten Reglements vorgeschriebenen Sicherheitsmaßregeln, 
auf deren Befolgung mit der allergrößten Strenge gehalten wird 
und gehalten werden muß, auch stets gewissenhaft zur Anwendung 
bringt. „Ja, wo Schlagwetter sind,“ werden sich die meisten sagen, 
„da versäumen wir gewiß Nichtis,“ und nur der Eine und Andere 
wird an begangene Unvorsichtigleiten denken, wodurch ihm beinahe 
das Lebenslicht hätte ausgeblasen werden können. „Aber in 
Bau-Abtheilungen, auf Flötzen, wo sich noch keine Schlagwetler 
gezeigt haben, da nehmen wir es nicht so genau mit dem Vor— 
fahren, es ist ja noch Nichts passirt, es wird ja auch Nichts 
passiren.“ Damit suchen sie ihre Unvorsichtigkeit zu entschuldigen, 
und wenn nun wirklich etwas passirt, wenn sie nicht nur sich, 
sondern auch andere Kameraden unglücklich gemacht haben, dann 
heißt es wiederum, „wer konnte so etwas denken?“ 
Was wir Bergleule „schlagende Wetter“ nennen, ist ein inniges 
Gemenge von Luft und einer Gasart, die dem zur Beleuchtung benutze 
ten und in Gasanstalten künstlich erzeugten Steinkohlengase in ihrer 
Zusammensetzung gleichkommt. Diese Gasart, welche leichter ist, 
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als die Luft, entwickelt sich bei gewöhnlicher Temperatur aus 
vielen Steinkohlenflötzen und erfüllt die Klüfte in der Kohle und 
im Gestein und die durch die Gewinnung der Kohlen entstandenen 
hohlen Räume, den alten Mann. Von diesen Ansammlungs⸗ 
ounkten des Gases findet ununterbrochen, vorzugsweise aber im 
Sommer bei schwülem, im Herbst und Winter bei stürmischem 
und regnerischem Wetter, wenn das Wetterglas Barometer] niedrig 
steht, ein Austreten in die Baue statt. Schlagwetter können 
überall in Steinkohlengruben vorkommen, Gruben, auf denen sich 
bis heute noch keine Spur derselben gezeigt hat, können morgen 
bis unter die Hängebank mit denselben angefüllt sein. Die 
Durchörterung einer offenen Sprungkluft, die mit schlagenden 
Wettern angefüllt ist, der Durchhieb mit dem alten Manne an 
irgend einem Punkte der Grube, die Aufschließung eines neuen 
Flötzes können Veranlassung zur Entwicklung von Gasen sein, 
die sich bei mattem Wetterzuge sehr bald in Gefahr drohender 
Weise ansammeln. Bei lebhaftem Wetterzuge werden die in die 
Baue austretenden Gase durch diesen fortgefuͤhrt, ohne gefährlich 
zu werden. In einzelnen Theilen der Grube mit stockendem 
oder ganz abgeschlossenem Wetterzuge, an den höher gelegenen 
Gewinnungspunkten, bei schwebenden Durchhieben, kurz vor allen 
Punkten, die vom directen Wetterzuge mehr oder weniger weit 
entfernt liegen, und unter diesen namentlich vor den Punkien, 
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streicht, sammeln sich gerne Schlagwetter an. 
Alle diese Punkte, es mögen sich nun im Grubenfelde schon 
Schlagwetter gezeigt haben oder nicht, müssen vor dem Betreten 
mit der offenen Lampe genau mit der Sicherheitslampe unter⸗ 
sucht werden. 
Außerdem darf nach dem Abthun eines Schusses, gleichviel 
ob schon schlagende Wetter beobachtet sind oder nicht, der Arbeits- 
punkt erst dann mit der offenen Lampe befahren werden, wenn 
mit der Sicherheitslampe die Abwesenheit schlagender Wetter con⸗ 
statirt ist, die sich leicht durch Anschießen einer Kluft angesammelt 
haben könnten. Schon Mancher hat die Unvorsichtigkeit in dieser 
Beziehung schwer zu büßen gehabt. 
Wo eine plötzliche Entwicklung von schlagenden Wettern zu 
erwarten ist, z. B. in der Nähe des Durchschlags mit alten 
Bauen oder in der Nähe von Sprüngen, darf nur mil der 
Sicherheitslampe gearbeitet werden. 
Ein Jeder von Euch weiß, wie sich die schlagenden Wetter 
an der Sicherheitslampe zeigen: sie brennen innerhalb des über 
der Flamme der Lampe befindlichen feinen Drahtnetzes mit schwach 
blaäulicher Flamme. Aber gewiß viele von Euch denken, daß Euch 
die Lampe, weil sie eben „Sicherheitslampe“ heißt, auch unter 
allen Umständen gegen die Gefahr der Explosion schütze. Das 
ist eine falsche Ansicht, die schon Manchem Gefahr gebracht hat. 
Die Sicherheitslampe soll nur dazu dienen, das Dasein von 
Schlagwettern zu entdecken. Ist deren Vorhandensein nachge— 
wiesen, so müssen sie vor Beginn der Arbeit entfernt, beziehungs- 
weise unschädlich gemacht werden, sei es durch Ausklopfen mit 
dem Kittel oder mit Buschern im Dunkeln, sei es durch einen 
neuen Durchhieb, welcher die Luftcirkulation näher an den An⸗ 
sammlungspunkt der Wetter verlegt, sei es durch einen Venti— 
lator. Die schützende Wirkung der Sicherheitslampe beruht nämlich 
auf Folgendem: Durch die feinen Maschen des Drahtnetzes treten 
die Schlagwetter an die Flamme der Lampe und verbrennen, 
ohne zu explodiren, innerhalb des Drahtnetzes mit einem blaäulichen 
Scheine; die Flamme kann nicht durch das Drahtnetz durchschlagen. 
Bleibt man nun aber mit der Sicherheitslampe längere Zeit in 
den Schlagwettern, so wird durch die im Innern der Lampe 
tattfindende Verbrennung der Gase das Drahtnetz in glühenden 
Zustand versetzt und die Gefahr der Entzündung der Weiter in 
Folge eines Durchschlagens der Flamme durch das glühende
	        
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