Full text: Nach der Schicht (48)

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Ann + zn 
es, was heute besonders nottut, daß 
Wir alle Gläubizen einreihen in 
Bie christliche Front, daß Prie- 
ster und Laien eine feste, geschlos- 
scene Phalanx bilden — MKatho- 
lische Aktion, das ist die entschei- 
jende Parole! Wir brauchen heute 
n.ehr denn je die Mitarbeit der 
Lzien an der Sendungkaufgabe der 
Kirche! Insbesondere hat Pius XI 
die katholische Aktion betont und sıe 
ös die Mitarbeit der Laien am 
hierarchischen Anostolat der Kirche 
dezeichnet. Als Papet Pius XI sein 
Rundschreiben über die katholische 
Aktion veröfentlichte, begann da 
und dort ein großes Rätselraten. 
was dieses Wort wohl zu bedeuten 
habe. Und doch hatte der Heilıge 
Vater selbst klar erklärt. um was 
a ging: Mitarbeit der Laienwelt am 
mierarchischen Apostolat im gemein- 
zamen Dienste Christi E& heißt 
dort weıter: „Wir haben wiederholt 
und feierlich behauptet und bezeugt, 
daß die katholische Aktıon, sowohl 
sraft ihrer eigenen Natur und ıhres 
Wesen: als durch unsere klaren und 
zategorischen Weisungen und An- 
rdr.ungen außer und über aller 
Parteipolitik steht. „Die Priester, su 
wird an anderer Stelle erklart. ‚mus- 
zen die katholische Aktion als einen 
notwendigen Bestandteil ihrer Amts- 
pflichten betrachten und die Gläu- 
bigen mussen in ihr eine Pflichtauf- 
gabe ihres Lebens sehen Das war an 
sich nichts Neues, wenn auch der 
Name neu war. Christus der Herr 
selbst gibt une den Beweis, daß er 
die Mitarbeit der Laien will Wir 
krauchen nur folgende Verse des 
Evangeliums des heiligen Lukas zu 
esen. wo von der Aussendung der 
2 Jünger die Rede ıet Jeder Satz 
st aufschlußreich für uns. was der 
Jeilige Vater will. „Hernach stellte 
jer Herr noch andere zweiundsıcb- 
eig auf und sandte sıe zu zweien vor 
.ıch her ın jede Stadt ung Ortschaft 
wo er selbst hınkommen wollte Er 
1agle ihnen. Die Ernte ist groß, der 
Arbeiter sınd es aber nur wenige. 
Batter also den Herrn der Ernte, duß 
r Arbeiter in seine Ernte sende’ 
;eht hin! Seht, ich sende euch wie 
‚ammer unter dıe Wolfe Nehmt 
weder Beutel noch Tasche noch 
schuhe mit und grußt unterwegs 
jemand Kommt ıhr ın eın Haus, so 
sagı zuerst Friede dıesem Hause! 
list daselbst eın Kınd des Friedens, 
30 wird euer Friede auf ıhm ruhen: 
Wenn nicht, so wird er zu euch zu- 
ruckkehren In eben diesem Hause 
bleibet, esset und trınket was da ti; 
denn der Arbeiter ist seines Lohnes 
wer! Zıcht nıcht von einem Haus 
zum andern! Und wenn ıhr in eine 
Stadt kommt. wo man euch auf- 
Aımmt, da esszet wae 8 un euch vor- 
zeiz! heilet dıe Kranken darın und 
kogt ıhnen‘ Das Reich Gottes hat 
sch genaht' Wenn ıhr aber ın eine 
Stalt kommt wo man euch nicht 
aufiuammt. da geht auf ıhre Straßen 
Aınadas UNd sagt Selbst den Staub. 
der sıch von eurer Stadt an un, ge- 
hanet hat echuttein wir ab auf each.‘ 
Wir schen wie Jesus den Kreis se)- 
ner Mıtarbeiter uber die ZWoif Apo- 
ste! hinaus ausdechnt Auch heute 
Kracher die Priester unn Bischöfe 
rifrige Helfer für das Gottesreich, 
Me schen dire fur das Kommen 
Jer‘ Christ: Vorläuferdienste lel- 
:ter. Zu wievie: Menschen möchte 
Chrstus auch heute kommen, aber 
| ser ist memund da der.ihm den 
We: bereitet Daß die Junger DPaar- 
Weise gesandt werden. hat auch seine 
Bexwieutung Es soll dadurch versinn- 
dd. 41 werden. daß alle. die Helfer- 
Senste für das Reich Gottes leisten, 
Fintracht ung Liebe mitein- 
„uader arbeiten sollen Wichtig ist 
zıch die Mühnung Jesu. daß wir 
beten sollen. daß Gott Arbeiter in 
wine Ernte sende Auch heute ist die 
Frnte ubergroß, aber der Arbeiter 
sind Nur wenige. Zu manchem Chrı- 
sten mochte der Herr sugen: „Geh 
nA ın meinen Weinberg‘ wenn 
Är Schicht“ 
NUR EIN VIERTELSTÜNDCHEN 
Abschließende Bemerkungen zum Gottes 
beweis aus den Tatsachen des "ns 
Die Verfechter der sogenannten 
rzeugung, die die Entstehung von 
eben aus leblosen Stoffen behaup- 
an. sind zwar schon durch die ein- 
ehenden Untersuchungen von Pa- 
teur hinlänglich widerlegt, aber sie 
ehaupten kühn, daß, selbst wenn 
ich heute in der Natur keine Ur- 
eugung mehr konsıatieren ließe, 
lies nur deshalb nicht geschehe, weil! 
je früheren günstigen Verhältnisse 
icht mehr beständen. Das ist aber 
ffensichtlich eine Selbsttäuschung, 
ijenn es sind im Wesentlichen heute 
ieselben Kräfte, die ehedem wirk- 
an. Wenn man von gunstigeren 
’erhaltnissen für die Urzeugung 
prechen will. so gilt das viel mehr 
on unserer Zeit als von den frühe- 
en. Anfangs waren doch nur anor- 
'anısche Stoffe da, — und diese muß- 
en sich erst zu organischen ent- 
veckeln Das war u..möglich, denn 
vir kennen keinen Organismus, des- 
en Körper nicht in der Hauptsache 
sus sehr kompliziert aufgebauter 
nergiereichen Eiweißmolekülen be- 
tünde. Sollte das erste Lebewesen 
;ntstehen, so mußten sich zuerst 
Olche Eiweißmolekuüle gebildet ha- 
‚en. Hierzu standen aber nur die 
mergiearmen Moleküle von Wasser 
Cohlendioxyd. Mineralsalzen und 
ıtmosphärischem Stickstoff zur Ver- 
ügung. Es ist ganz unmöglich. daß 
ich diese von selbet auch nur zu 
len einfachsten Eiweißmolekülen 
ımsetzten Das gleiche gilt von den 
ınderen energiereichen organischen 
Stoffen wie Fetten und Kohlhydra- 
en die wir in den Organismen fin- 
jen Wenn nunschon die e:n- 
‚elnen organischen Bau- 
;:teinenicht von selbst ent- 
tehenkonnten. dannkonn- 
en noch vie] wens;ger eıne 
‚o komplizierte Organısa- 
jon von mannigfalt:gen 
ırganischen und anorgani- 
chen Molekülen, wie wir 
;}e bereitsi:n der niedrig- 
;ten Zelle vor uns sehen, 
‘oneselbst entstanden seın. 
Jann mußten ferner schon dıe ersten 
"ellen. die es auf Erden gab, dıe 
Fähigkeit haben, all die organischer 
Moleküle ihres Körpers dauernd aus 
anorganischem Material neu aufzu- 
jauen und durch ständigen Abbav 
lieser Moleküle den für ihr Leber 
ıötigen Energiebedarf zu decken. Sie 
nußten ferner durch Aufnahme vor 
\olekülen in ihr Inneres wachser 
ind sich vermehren können 
Solche Leistungen sind aber auck 
ijurch die komplziertesten Maschine- 
:jen nie erreicht worden und sind 
ıauch der denkbar kompliziertesten 
Drganisation chemischer Stoffe un- 
nöglich. sofern diese nicht von vorm- 
ıerein ein Lebensprinzip besitz! 
denn nur ‚ein Lebensprin- 
zip kann Lebensprozesse 
vıe Stoffwechsel, Wachs- 
um und Vermehrung aus- 
ösen und in Gang halten 
So lautet also das Resultat alle; 
»isherigen biologischen Forschung 
Zine mechanische Erklä- 
ung des Lebens ist imme!ı 
nißlungen. Die Maschine ist und 
»leibt eine tote Stoffmasse. Es lieg! 
sicht in ihrer Kraft sich selbst zu 
wegen, jene Vorgänge zu Vveran- 
assen, für die sie konstruiert ist 
Als Ganzes und in ıhren Teilen i8t 
sie reine Materie. nur durch die 
nenschliche Intelligenz dafür ge- 
>»jgnet, eine ihr mitgeteilte Bewe- 
zung aufzunehmen, weiterzugeber 
ınd abzugeben. Hat sie diese abge- 
zeben, ohne daß ihr eine neue mit: 
‚eteilt wird. so steht sie still bis ir 
Zwigkeit Der Organismus da- 
‚egen bewegt, baut, bilde‘ 
ınd repariert sich selbet 
Zr trägt in sich den Chemiker mi 
ygewunderungswürdıger Sachkennt 
nis. den kunstgeubten Baumeister 
jen vorsorgenden Betriebsleiter und 
dıe zahlreichen Werkmeıister mitsam 
jen zahlreichen Betriebsunlagen, dıs 
auf kleinem Raum verteilt, alle mit: 
nander in unlosbarer Verbindung; 
chen. Im Organismus herrsch 
jeibsttätige Teleologie, dh 
Zweckmäßigkeit und Zielstre- 
en. In der Maschine ist nur eint 
Kette von äaußerhch ‘verbundenen 
aufeinanderfolgenden Reaktionen de 
Tr nur einen Funken von lebender 
Bereitschaft vorfande Lassen WwIF 
hn doch nicht vergebene an unsere 
Jerzensture klopfen Lassen wir 
loch unsere Priester nicht ım Stich! 
der Heiland spricht davon, daß er 
eine Junger wıc Lammer unter dıe 
eißenden Wolfe schickt Das ist 
vahrlich ein herbes Bild, aber es ist 
jur allzu wahr Wehrloe, waffenlos 
ınzıg nur angetän mıt der Wahr- 
saftıgkeit und Liebe Chrieti, tritt de: 
Zate Christ: vor eine Weit, die VoGeI 
kunke ist aufgewuhlt vom Sturm 
ler Leidenschaften Wir braäucher 
weute mehr als jemale hochherzige 
ınd unerschrockene Tatchristen 
he keine Schwaächneiten und Keine 
Aenschenfurcht keine Fe,gneit unc 
’erzagtheit kennen Der Heilanc 
endet die Junger aus ohne Geid 
'hhne Wandertäeche, ohne Schuhe 
zorgios und im Vertrauen auf Gott 
Nein sollen sie ihre Sendung 
rfullen. aber mit einem heiligen 
fer. Nichts soll sie auf ıhrer apos10- 
schen Wanderung aufhalten. si’ 
ollen sogar niemand unterweßge g1U- 
jen, sıch alko nicht durch men-ch- 
iche Rucksichten in ihrer Tatıgkeil 
jemmen lassen und die zeıtrauben- 
len orientalischen Grußzeremonien 
ıntansetzen. Das ist für uns auch ein 
vertvoller Fingerzeig. Wir Ssoiler 
Awas von dieser heiligen Sorglosig- 
teit und etwas von diesem Krad- 
inıgen Filer im Thiensta Jess 
"hrwstı besitzen Wer in materiellen 
Zindungen und burgerliıchen Ver 
aflıchtungen aufgeht, mt nıcht taug 
heh, Christi Sache zu fordern „Weil 
4ıe Hand an den Pflug legt und zu: 
„uckschaut", sagt der Herr. „ist mel. 
zer nicht wert‘ Die heilige The 
"csia von Avila hat ein schr schener 
Wort geschrieben. das fur alle Mit- 
ırbeiter Christ gilt: „Nichte soll dıet 
ıngstigen. nichts dıch erschrecken 
alles vergeht Gott allein blie:;bt @t€!: 
dereseibe Gedujag erreicht alles We 
Gott besitzt. dem kann nıchte fehien 
Gott allcın genugt“ Der letzte Sınıt 
Zer Sendung aber ist Friede, Got 
‘es hoher. heiliger Friede Darum so! 
en die Boten des Herrn den Frie 
jensgruß sprechen Sie sollen der 
*reden bringen, den Gott durd 
Christus ın die Weit gebracht hal 
m Lobgesang der heiligen Zucharıia, 
et von diesem Frieden dıe Rede 
venn es heißt „Du aber, Kind. s0.1s' 
än Prophet des Hochsten heißen, vo! 
dem Herrn einhergehen, seine Pfüdi 
zu bereiten und seinem Volke Heiie 
;rkenntni« zu geben zur Vergebung 
jer Sunden durch das herzliche Er 
jarmen unseres Gottes Mit dieser 
at uns der Aufgang aus der Hohe 
zeimgesucht, um zu erleuchten, dıe 
n Fıneternis und Todesschatten sit- 
zen. um unsere Fube auf den Wer 
jes Friedens zu leiten‘ Von die- 
;‚em Frieden sangen die Engel au’ 
Rathlicehem«: Fluren dıecen Friede 
NUummMer 4. 
einzelnen kunstreich zusammen 
gefügten Teile. Jede Tätigkeit be- 
steht für sich und kann außerhali 
der Maschine gedacht werden. 
Es ergibt sich, daß der Orga 
nismus ein stoffliche: 
innerlich indijvidualisier 
‘es Ganze ist mit einer Total. 
aktivität. d. h.. die verschiedener 
‚hemisch-phvsikalischen Körper unc 
Körpersysteme (Organe) ergänzer 
sich zu einem einmaligen Individuum 
ınd ihre Teilfunktionen werden z' 
Zamzheitswirkungen ausgerichte‘ 
Diese Ganzheitswirkungen umfässer 
Ernährung. Selbsterhaltung und 
Fortpflan.; ung. Dagegen bleiben alle 
anorganischen Stoffsyvsteme tauch 
die Krystalle) eine Vielheit, die zu 
einer mechanisch geordneten Ge- 
samtheit. nicht aber Ganzheit ver 
5unden sind. Bildung und Auflösun: 
können bei anorganischen Gesamt- 
heiten beliebiz oft mit dem näm: 
jichen System wiederholt werden 
das organische Individuum löst sıck 
ajnınal im Tode auf und Kunn au: 
den nämlichen Stoffen nicht meh; 
wiederholt werden. ‚Jeder Organis- 
Nu ist einmalig. Jeder Organismus 
antsteht aus bereits bestehender 
Irganismen durch Keiment wicklung 
Auch die Vermehrung durch soge- 
ıannte Teilung der Einzeller ist eine 
Entwicklung. Keime sind bereits 
zanze Organismen. allerdings in po- 
;enzieller. unfertiger Form. Durer 
änen Werdevorgang, die Entwick: 
‘ung. wird ihr fertiger Zustand ner- 
sestellt Er ıst für jedes Individuum 
»inmalıg. Dieser Entstehungsart ent- 
;pricht nichts im Anorganischen. Die 
‚ogenannten Keime der Krystalle 
sind bereits fertige, kieine Krystalle 
ınd durch bloße Ablagerung entstan- 
jen Es sei noch bemerkt. daß dae 
Organische ein Lebensprinzip vor 
zussetzt. als Prinzip der Ganzheit 
Daß das Lebensprinzip Nicht als 
»loß assistierende Form, sondern als 
Nesensform ınd Seele ge 
Jacht werden muß. erzibt sich au: 
Jer nalurhaften Einhe: 
jes Organismus. Im anderer 
*alle bestunde er aus zwei selbtän: 
Jigen Dingen, die bioß äußerlich zu- 
zeordnet würen: der Körper wält 
sein aktiver Bestandteil des Lebe 
vesens, sondern nur passives Obiek1 
dem das Lebeisprinzip Lebensphä 
nomene aufnötinte 
Woher 1 nun das Leben? es kanr 
nur von einem Wesen sein, das du 
Leben aus sıch hal. und das ist Golt 
verhieß uns der Heiland am Oster: 
morgen, als er den Aposteln die Ge 
walt gab. Sunden zu vergeben, 
Alisc die Zweiundsjiebzig zurück 
gehrten, waren sie voll Freude und 
Stolz uber die Erfolye, die sie !F 
Christ, Kraft und Namen erleber 
jurften Der Herr aber lenkte ıhre 
Gedanken noch hoher und Sale 
ıhnen .Freuet euch, daß eure Namer 
m Himme:) eingeschrieben «ind " Del 
.chonete Lohn heilıger M.tarDeit aM 
Werke Christ. et die Sicherung uB: 
jeres Cigenen Heiles, Das verg.d 
Jenus keinem. Bedenken wır duch 
wäs Lacordaire einst sagte: „Wıf 
a; keinen echten Chrısten gibt ohn( 
Lirbe, so gıbt es auch keinen echter 
Ührister, onne apo=10uschen Gele! 
‚Wenn du auch die Ernte nıch' 
siehst", echrebt Bischof Saiijer! 
„so werde nicht verdrossen ım Aue“ 
sagen. genug wenn sie der sieht, de! 
jüs Geheinen 2151 und dem sie act 
angehört“ Eıir, schones Wort hat Un« 
Newman hinterlassen: „Lehre mid 
4‚usstrahien deinen Lobpreie, de:n( 
Wahrheit. deinen Willen Laß mic? 
dredigen dien ohne Predigt, nıh 
äurch Worte. sondern durch Bei 
spiel, durch die zwingende Gewal 
and den gew:innenden Einfluß des 
sen. was ıch tue, durch meine sunf 
bare Aehnlıchken mir deinen H& 
ligen und dıe offenbare Fülle dd“ 
Liebe. dıe meın Herz zu dir trug! 
Dr Th
	        
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