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Geb 1 für S ber 1952
,ebetsmeinungen Iur September 19:
1. Allgemeine Meinung: Starkmut Nenn aber Millionen von Katholiken
im Bekenntnis des Glaubens, zcquält werden bis aufs Blut, dann
& jeht die sogenannte zivilisierte Welt
Die letzten Jahrzehnte haben es aller Gemütsruhe zu. Die Presse
dewiesen, daß die göttliche Beglau- chreibt, es gäbe überhaupt keine
digung der Kirche durch das Marty- X<atholikenverfolgung, Theologen
rium nicht nur eine Angelegenheit ibier Art bereisen die Satelliten-
der Kirchengeschichte vergangener taaten und bescheinigen, daß sie
Jahrhunderte ist, sondern unsere irgends etwas von Katholikenver-
Zeit genau 60 angeht, wie die dama- olgung gemerkt hätten. Der rote
\igen Jahre der Verfolgung. Die ‘ekan Jefferson von Canterbury er-
Garundtugend des Starkmutes genügt ält sogar den Stalinorden und be-
noch nicht, um alien Qualen zum auptet sich auf seinem Kanoiker-
Trotz fest und stark zu bleiben. Wir sel. „Es kommt die Zeit, da jeder
haben es ja auch zur Nazizeit er- er euch tötet, damit einen Diens!
lebt, wie man die Familien und Ein- rwiesen zu haben glaubt. — Da wer-
zelpersonen bis herab zum Kind en viele im Glauben irre werden
peinigt und versucht, zum Abfall zu inander verraten und hassen.
bringen. Wir haben von Mexiko und Matth. 24, 9—14). Der Haß gegen
Spanien die teuflischen Kunstgriffe 'hristus und seine Kirche ist dae
ler Satansbrut gegen die tapferen erkzeug, mit dem der Satan ohne
Katholiken erfahren. Wer zählt die Aussicht auf Erfolg immer wieder
Tausende von Märtyrern aus allen 'hristus angeht. Wohl wird er man-
Ständen und Jahren? Wer stellt die hes Schäflein von Hirt und Herde
Kirchen fest, die man geschändet rennen. Aber er wird gegen eine
ınd verbrannt hat? Dann kamen der Vand von Granit angehen,
Reihe nach Rußland, Polen, Ungarn, Warum werden die Menschen leicht
Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, chwach? Sie fürchten sich vor irdi-
Fechechei, Albanien sowie die Bal- chen Verlusten, vor Peinen und
tenstaaten an die Reihe. Gott allein Qualen, vor Bioßstellung und Ge-
kennt die Namen und die Peinen der ängnis, vor Kerker und Galgen. Es
Märtyrer. Gott der Herr stärkte sie ehit ihnen an Liebe zu Christus,
nit Kraft aus der Höhe. Bischöfe, onet würden sie ihn nicht verraten,
Priester, Ordensleute und Laien — m ihr elendes irdisches Leben zu
alle bewährten sich ak Helden etten. Die Wüste Afrikas hat die
Christi. Selbst in Italien haben die 7ettel wiedergegeben, die einst
Zottesieugner roter Farbe zahlreiche chwache Christen eich geben !ießen,
Priester heimtückisch umgebracht. m sich vor Pein und Tod um Christi
Als der Nihilist Ferrer in Barcelona rillen zu sichern... Sie hießen „Zettel-
las verdiente Schicksal hatte, als hesmänner“. Sie ließen sich näm-
Mörder aus Kommunistenkreisen ich eine Bescheinigung ausstellen,
hingerichtet wurden, erhob sich ein laß sie den Göttern geopfert hätten.
Wutechrei durch die ganze Welt lann ließ man sie m Ruhe Abaı
„Nach der Schicht”
Nummer ?
HEIMATFEST
im Zeichen des Kreuzes
Tholey., Erstmals nach dem Kriege
eierten die acht Schaumberggemein:-
len Tholey, Thelev, Hasbern-
Jautweiler, Sotzweiler, Nel
‚el, Scheuern, Ueberroth-
oindscheid und Bergweiler
in Heimatfest unter dem Kreuz des
jas Land weit überragenden Ehren-
nals auf dem Schaumbe,g,. Landrat Dr.
ichütz wußte im einer packenden Rede
m Samstag die große Kulturtagung
;1s eine Demonstration für Frieden
°reiheit und Menschenwürde zu kenn-
‚eichnen, Im Rahmen des feierlicher
>ontifikalamtes des H. H. Abtes Dr
»etrus Borne auf dem Schaumberg am
ionntag sprach Pater Ambresius in er-
ebender Weise ven der Heimat, dem
/aterhaus, der Familie, dem Land und
einer heimatlichen Kultur. Unsert
Heimat steht im Schatien der Ablei
lie seit mehr als 1208 Jahren die Hand
egnend über sie hielt. sagte der Pre.
Jiger. Es sei ein cchtes Heimaifest
las hier gefeiert wird, weil es in sold
<hüner Weise mit dem heiligen Opfer
suf dem hohen Berge der Heimat be.
;onnen werde. „Wir müssen einma
zott dankbar sein für die schöne Hei:
nat an der Saar, dankbar sein für der
Xohlstand den wir haben, unser 1äg-
iches Brot, unsere Arbeit und eintf
*üMe von Möglichkeiten, für den Un:
erhalt der Familie zu sorgen. Dank:
)ar müssen wir auch sein dafür, daß
5ott unsere Heimat in den großen Krie-
‚em erhalten hat. Und nicht zuletisz!
nüssen wir Gott dankbır scin für der
hristlichen Glauben in unserer Hei;
nat“ sagte Pater Ambrosius, Dies
ılles gelte es zu erhalten. indem wır
‚eu zur Heimat und ireu zu Gaoti
tehen. Während beim feiecli-hren Get.
esdienst die Männerchire von Theley
Tholey, Hasborn-Sotzweiler. Bergwei
er gemeinsam die deuische Schubert:
nesse sangen, nahm der Taz dann ur
‘er weiterer Mitwirkung der Musik:
Kapelle Tholey und des Mandolinen:
klubs Theley mit Gesang und Musik
sinen frohem Verlasf und ein schöne,
Ende.
nur hienieden, Der Allmächtige läßt
teinen Verrat ungesühnt. „Wer mich
vor den Menschen verleugnet, den
verde ich auch vor meinem Vater
‚erleugnen, der im Himmel ist.“
Tuk. 12, 8). ®
Es gab auch bei uns eine Zeit, da
nan eich fürchtete, mit der Fron-
eichnamsprozession zu gehen, weil
lie Feinde der Kirche mit Fotos fest-
;tellten, wer den Mut zu diesem
zang hatte, Der Verkehr mit Prie-
tern war den Helden der braunen
Aasse verboten. Man wollte ja alles,
vas Priester war, ausrotten und an
hre Stelle Blockwarte setzen. Es
cam aber anders, feiger Selbstmord
yar die Rettung in die Arme Satans
Wer den Mut hat, seinen Glauben
:hrlich und offen zu bekennen, der
jenießt auch die Achtung der Geg-
1er, während der Feigling mit Rech{
erachtet wird. Es gab Menschen,
Jie klug sein wollten ung sagten:
ch will dem Namen nach aus der
Kirche austreten. Um meine Stelle
u behalten und meiner Familie das
3rot zu sichern, muß ich so handeln
ch bleibe im Herzen doch, was ich
in, und gehe nach wie vor in meine
iirche! Kann man zum Schein ab-
allen und zum Schein glauben? Man
ann doch nicht zwei Herren dienen
Matth. 6,24). Die Mutter der sieben
nakkabäischen Brüder feuerte ihre
£inder an, für ihren Glauben zu
terben und den Tyrannen den Wil-
en nicht zu tun.
Die Koreaner und Chinesen würden
uns ja beschämen, wenn wir den
Mut verlören und „den Götzen
wferten“ durch Abfall vom Glauben,
C.K.
(Fortsetzung von Titelseite)
jer, „die Juden fordern Wunderzeichen, die
Heiden suchen Weisheit, wir aber predigen
Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein
Aergernis, den Heiden eine Torheit, denen
aber, die berufen sind, ob Juden oder Hei-
jen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weis-
ıeit.”” Darum will der Apostel nichts anderes
wissen, als Christus, unseren Gott, der un-
;eretwegen ans Kreuz geschlagen werden
wollte, der am Schmachholz des Kreuzes
hängen wollte wie ein Verfluchter, wie ein
Geächteter und Ausgestoßener. Christus, der
Gekreuzigte, der am Kreuz Erhöhte, aber hat
ıllein die Macht, uns an sich zu ziehen, uns
von den Sünden zu reinigen, uns mit seiner
Gnade auszustatten, uns zu sich in den Him-
mel hinaufzuführen. Er ist vom Himmel her-
ıbgekommen und ist dorthin zurückgekehrt,
nachdem er sein Opfer vollendet hatte. Er
vesitzt die Macht, uns zu sich in den Himmel
zu nehmen, wohin er uns vorangegangen ist.
Er kann die Menschen so fest mit sich ver-
ajnigen, daß niemand die aus seinen Händen
reißen kann, die der Vater ihm gegeben hat.
Zr hat uns losgekauft durch sein kostbares
Blut. Er konnte mit Recht sagen: „Ich gebe
hnen das ewige Leben, und sie werden in
Swigkeit nicht zugrunde gehen, und niemand
wird sie meiner Hand entreißen.“ Daß wir
loch immer an das trostvolle Wort des Hei-
ands dächten: „Wenn ich von der Erde er-
hoht sein werde, werde ich alles an mich
ziehen.‘ Es ist das eine unfehlbare Verhei-
Bung unseres Hohenpriesters. Sie ist uns eine
Quelle absoluten Vertrauens. Wenn er für
ıns gestorben ist, als wir seine Feinde waren,
wie kann er uns da die Gnade der Verzeihung
ınd der Heiligung versagen, jetzt, da wir die
sünde verabscheuen und danacht trachten,
ins loszusosen von der verkehrten Anhang-
ichkeit an das Geschopf und an das Ich. um
nzig nur ihm zu gefallen.
Christi Tod ist die Quelle unserer Hoff-
ung. Aber damit sein Sterben uns wirklich
11102 mMilccan wir an cnınar Pacciann tellnceh.
nen. Die Früchte der Erlösung werden nur
lem zuteil, der sie pflückt, der sich einschal-
et in das Opfer Christi und geistigen Anteil
laran nimmt. Wir müssen das Leiden Christi
nit Mitgefühl betrachten, im Geiste lebendi-
ıen Glaubens und hingebender Liebe. Vor
lem aber müssen wir am Opfer der heiligen
Aesse, in dem sich Christi Opfertod erneuert,
ait Andacht teilnehmen. Er hat das unbhutige
)pfer der heiligen Messe gerade deshalb ein-
‚esetzt, damit durch alle Zeiten hindurch die
irinnerung an das Opfer auf Kalvaria wach-
;ehalten werde, und damit die Früchte des
Creuzesopfers uns zugewendet werden.
Auf dem Altar findet ständig die Kreuz-
rhöhung statt, hier vollzieht sich das gleiche
Ipfer wie auf Golgatha. Es ist derselbe
)pferpriester, die gleiche Opfergabe, nur die
\ırt und Weise ist verschieden. Christus
‚,pfert sich selbst durch die Hande des Prie-
ters seinem himmlischen Vater auf, auf dem
Altar gegenwärtig im Zustand des Opfers
ınter den Gestalten von Brot und Wein. Wol-
en wir uns ganz durchdringen mit dem
zeiste und der Gesinnung Jesu, dann müssen
vir gern und oft kommunizieren, andachtig.
n der heiligen Kommunion schenkt Jesus
ich uns und reinigt unsere Seele von allen
Jeberbleibseln der Sünde, weckt in uns die
"ugenden des Glaubens, der Hoffnung und
ler Liebe, stärkt uns im Kampfe gegen das
zZöse, und gibt uns Lust und Kraft zum
luten.
Xreuz auf sich und folge mir nach.‘ In dieser
hochherzigen Annahme des Kreuzes werden
wir immer mehr eins mit Christus. Gewiß
;püren wir manchmal sehr die Last, die un-
jere Schultern drückt und unsere Seele ir
Frauer versetzt, daß wir oft genug versuch!
;jind, mit dem Apostel Paulus zu sprechen,
Jaß das Leben uns anekelt. Aber wie Paulus
nüssen wir den betrachten. der uns bis zum
"ode geliebt hat. In den Stunden, da der Leib
zemartert wird, die Seele bis ins Tiefste er
;chüttert wird und die Finsternis und die
Vacht des Leidens unseren Geist bedrückt
la müssen wir erst recht die Verbindung mit
"hristus suchen. Dann können wir in Wahr:
jeit sagen: „Mit Christus bin ich ans Kreuz
‚eheftet‘”, aber auch die Worte sagen, die
»aulus im zweiten Korintherbrief nieder:
ıchrieb: „Ich fließe über vor Frende in af
neiner Trubsal ”
Im Kreuz allein ist Heil, in ihm das Leben
n ihm Schutz gegen den Feind, in ihm Kraf‘
ies Geistes und Fortschritt in der Heiligung
Das Kreuz wurde uns bei der heihger
°aufe auf die Stırn und auf die Brust ge-
eichnet. So sind wir als mit dem Kreuz Be-
‚eichnete, mit dem Kreuz Besiegelte wahrhaf‘
'ünger des Gekreuzigten. Unsere Losung se!
lie, des heiligen Paulus: „Es sei mir ferne
nich zu ruhmen, es sei denn im Kreuze def
4errn. Durch ıhn ist mir die Welt vgekreuzie
ınd ich der Welt
Was uns dann weiter in Verbindung mit
‚cm gekreuzigten Heiland bringt, das ist das
‚eduldige Leiden aus Liebe zu ihm. Die Lei-
en und Widerwärtigkeiten, die wir hinieden
rfahren, sind vor allem geeignet, uns Chri-
tus immer ähnlicher und gleichformiger zu
nachen. Wir müssen alle ein Kreuz tragen,
nd jeder denkt, daß er das schwerste hat,
ber wie kann ein Christ erwarten, einst mit
"hristus zu {(riumphieren, wenn er nicht mit
hm leidet? Hat doch der Herr gesagt: „Wer
1ein Jünaer gein will der nehme laäolich sein
Nehmen wir doch das Kreuz an. wie immer
»$ gestaltet sein mag. Es mag noch so schwe!
jein, wir können es tragen, wenn wir uns
ıuicht dacı gcn s'rauben, Christus sprach das
schöne Wort: „Soll ich den Kelch nıcht trin:
(en, den mein Vater mir gegeben hat?“ Auch
vir sollen ‚Ja‘ sagen zu dem Kreuz, das die
zöttliche Vorsechung uns reicht. In der groß:
nütigen Bereitschaft zum Tragen des Kreuzes
ijegt ein tiefer Frieden verborgen. Dem, der
willig das Kreuz trägt, wird es zu einem
‚anften Lose und zu einer leichten Burde,
Dr. Th.