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Nach der Schlichs
Nummer 14
6. Fortsetzung). „Ja, ja, es ist ein fürchterliches
En Sabre BA Besuch ka seine DAS C x Geschwärm beim Stieglwirt‘‘, log sie.
Nerks BE Nee ung det Präue C „alle möchten natürlich das Schwarz-
Ye = AA 2 blattl heiraten.“
ein, das immer schalkhaft lächelte, AM 9 Sie wird schön Einen von der
Dlatz gemacht halte, fragte er seht Sängergesellschaft wählen. Es hat ihr
‚Mit wem habe ich die Ehre?“ tchr &1s einer Schön Stan.
„Ich heiße Notburga Reinalter und x .- 1 m a nichts ar
jn von Unterschwend“, erklärte OM | VOM REIMMICHL erlei Verhältnissen sind alle Mäd-
ijas Mädchen, ihn fest ansehend. hen falsch, und die Gabriela rede?
„Was! Was!“ tat er heftig. „Sie tberhaupt wenig. KR
möchten sich wohl einen Spaß mit „Sie hat also Verhältnisse? .
nir erlauben?“ „Das hab ich nicht gesagt. Mir hat
Es blitzte lustig in ihren Augen. je bloß von dem Verhältnis mi’
„Nein, nein! Haben Sie gar keine hnen erzählt. ı
Sorgen. Ich mache keine Rechte gel- „An mich wird sie kaum mehr der
iend, obwohl wir schon mitsammen Sn. DE
auf der Kanzel gewesen sind.“ ‚Warum denn nicht?
„„Donnerwetter! Ich kenne Sie „Sie hat mir nie ein rechtes Ver:
aicht.‘ rauen geschenkt, und jetzt ist noc*
„Ich bin die Notburga Reinalter ler Stolz in sie gefahren...
von Unterschwend. Wenn Sie meine „Woher wissen Sie das? N
Dokumente hier ansehen, werden „Wenn sie nicht zu stolz wäre
Sie nicht mehr zweifeln.“ Jätte sie die kleine Reise hieher ge:
Er musterte kurz die Papiere und nacht und mir den Umschwung Mr
‚agte dann: hrem Leben selber mitgeteilt.
„Die gleichen Dokumente hat schon ‚Haha, das hätte in eurem Plaber
ine andere gehabt.“ »inen netten Sturm abgesezt, wenr
„Das war die Gabriela Profanter las Schwarzblatt! auf einmal wiede!
aus Reibegg, genannt das Schwarz- 1a hereingeplatzt wär. Und ‚Baer
alattl.“ Sie schon gehört. daß anständig‘
„Gabrela Profanter! Gabriela Pro- "
fanter! Ist's wahr? Heißt sie wirklich
50?“
„Natürlich. Das sagt Ihnen in Reib-
2gg jedermann.‘
„Und Sie sind die richtige Notburga
Reinalier?"
„Ja. immer gewesen! Wenn Sie noch
zweifeln. kommen Sie mit mir nach
DUnterschwend zum Gemeindeanıt
ınd lassen die Wahrheit feststellen.“
„Dann hat mich die andere belogen.
schändlich betrogen.“
„Tun Sie der Gabriela kein Un-
recht. Wenn jemand eine Schuld hat,
Bin ich es. Ich habe der Gabriela
rme Kinder, denen man die Schande
hrer Eltern aufhalst, zu leiden
‚aben, brauche ich Ihnen nicht zu
agen.‘“
Das muntere Fräulein war sehr
rnst geworden und erzählte nun
veitschweifig, aber in klaren, zusam-
ıjenhängenden Ausführungen die
arten Schicksale des Schwarzblattls.
zesonders ergreifend schilderte es
+abrielas traurige, hilflose Lage.
achdem sie aus dem Gefängnis ent-
assen worden war und nicht einmal
in ehrliches Dienstbüchl erhalten
‚onnte: dann ihre furchtbaren See-
»nkämpfe. als sie mit dem Bräuti-
am, den sie innig liebte, zum Altar
ätte treten sollen und nicht wagte
ım ihr Geheimnis zu offenbaren
us Furcht. daß er sie verachten und
erstoßen werde; ihre schreckliche
tewissensqual am Hochzeitsmorgen
nd all den Jammer auf der Flucht.
„Oo sie in der Totenkapelle Nachther-
erge nehmen und bei Zigeunern Brot
etteln mußte, weil sie aus lauter
Jartgefühl alles zurück gelassen hatte,
elbst das. was ihr zu eigen gehörte:
vie sie dann in ihrer Verlassenheit
len Geierluckner getroffen und.
lurch Not gezwungen. sich hatte
ıberreden lassen. mit den Sängern
‚u gehen; was sie auf der Sängerfahrt
ırlebt. wie sie ihren Vater gefunden,
ınd wie endlich durch die Eröffnun-
sen des Zitherspielers ihre Unschuld
in den Tag gekommen war. Das
Zräulein schloß seinen Bericht‘
Schulmädchen ist sie ein boshaftes.
‚ückisches Ding gewesen.“
Der Bildhauer war von der Erzäh-
ung des Mädchens so erschüttert, daß
ır eine Zeitlang stumm und wie be-
äubt dasaß. Endlich fragte er:
„Hat das Burgele, heißt das, die
3abriela Sie hergeschickt, mir alles
las mitzuteilen?“
„Nein, nein, keine Spur!“ beteuerte
las Fräulein: ‚wenn Gabriela wüßte,
laß ich hier bin und geplaudert hab,
„äre sie schrecklich erbost auf mich.“
„Warum?“
‚Aus Ehrgefühl.“
„Sie haben also keinen Auftrag von
ır und sind nur aus eigenem An-
rjeb gekommen?‘
„Ganz aus eigenem Antrieb. Ich
‚ar gestern in Bozen. mich um einen
Vinterposten umzusehen, und da ich
ust Zeit hab, machte ich einen klei-
en Abstecher nach Plaben.‘“
„Und was hatten Sie für eine Ab-
icht dabei?“
„Absicht? Keine. Mich hat nur der
‘ürwitz gebissen, den Ort kennen
u lernen. wo ich einmal Hochzeiterin
ewesen bin. Es ist ja nett, wenig-
tens dem Namen nach einmal Braut
jewesen zu sein, wenn man es nicht
wirklich sein kann. Nein, nein, ich
ı1ab gar keine Sehnsucht. Ich komm
nit mir selber schlecht genug aus, mit
inem Mannsbild hätt ich den hun-
ertjährigen Krieg.“
Er schaute sie mißtrauisch an. Da
ıchte sie wieder hell auf und fragte:
„Haben Sie keine Angst. Wenn die
Aänner so billig wären wie die
3rombeeren, ich tät keinen Kreuzer
jafür ausgeben. Ich bleib am liebsten
in freier Vogel, bei mir tät sich
‚eibst der Kaiser einen Korb holen,
aihihi.“
„Aber. aber nur zum Spaß sind Sie
loch nicht hergekommen. Wozu
1aben Sie mir die Neuigkeiten von
jer... von Gabriela erzählt?“
„Weil sie Ihnen sonst auch niemand
nitteilen wird.‘
„Und warum soll ich sie wissen?“
„Ah, die Sache interessiert Sie gar
ıuicht? Dann wil! ich Sie nicht mehr
angweilen. Entschuldigen Sie“, tat
jas schlaue Mädchen und stand auf.
„Bitte, bitte, bleiben Sie doch. Wo
st jetzt die Gabriela?“
\Tädchen einem Verehrer nachlat
en?“
„Aber ich soll gleich aufpackc:
ınd ihr nachlaufen. so meinen Sie
ae?"
„Wer lange zettelt. versäumt der
Anschluß. Ich rate Ihnen gut. nen-
nen Sie den Schnellzug, sonst kom:
nen Sie zu spät. Aber jetzt muß icr
wirklich gehen. Erlauben Sie gerüc
och. daß ich Ihre Bilder ein wen‘!
nschau.‘“
Sie musterte die Schnitzereien unc
abte in einemfort. „Das ist nett. Dir
st sauber. Das haben Sie schön gc
nacht!“ Er hörte nicht auf ihr Lot
sondern starrte sinnend zum Fenste
1inaus. Plötzlich wandte er sich un
ınd sagte:
„Wären Sie so freundlich. mir ein
>ost an die Gabriela auszurichten?
„Nein“, erwiderte sie schelmisct
ich bin keine Postexpeditorin ur’
xein Briefbote.“
„Es handelt sich nicht um einc'
3rief, sondern um eiwas Mundlıches
„Das kann ich noch weniger über
‚ehmen. weil ich ein fürchterlid
chlechtes Gedächtnis habe. Wahr
.cheinlıch tat ich etwas ganz Ver
-ehrtes ausrichten.“
„Ich hab die Gabriela nur bitte:
vollen, daß sie mir Gelegenheit gib‘
rgendwo allein mit ihr zu sprecher
»hne daß ihr Vater oder sonst jemar
Tazwischenkommt.“
„Diese Gelegenheit verschaffe iv
Ihnen, da brauchts weiter gar nich!
Sie müssen nur die Zeit bestimme-
vann Sıe nach Reibegg kommen.“
„Nach Reibegg? Warum nicht 2'
Jerswohin?
„Weil es mir in Reibegg am best”
zefällt; es ist eine schone Gegen‘
Also wann kommen Sie?“
„Wann? Wann denn? Viellei«
bermorgen.‘
„Schr gut. Wenn Sie den Eilzı
‚enützen, sind Sie um zwei Uhr
ichwend. Von dort haben Sie zu F*
ıoch anderthalh Stündlein his Re:
BE.“
„Und kann ich sicher sein, daß ©
jie Gabriela allein treffe?“
„Verlassen Sie sich ganz auf m‘
Nur genau die Zeit einhalten müs“
je.“
„Also, dann bleibts dabei. Grüß:
jie mir schön die Gabriela.“
„Davor werde ich mich hüten. D
3abriela darf nicht wissen. daß ‘
nier gewesen bin.“
„Sie müssen doch sagen, daß }
‚0m me
(Bun:
G
x,“
; Ecke Oberer Markt
Radioanparnt- Schaliplatten
„Viel zu gutherzig und weichmütig
;£ die Gabriela. Mit lauter Uneigen-
‚ützigkeit und Edelmut kommt man
wicht durch die Welt. Denken Sie nur.
m liebsten hätte das gute Hascherl
lem Teufelsmensch, wegen dem so
jel Schande und Elend über sie ge-
amımen ist, noch die Strafe erspart
jabriela wäre zufrieden gewesen
venn die Diebin ihre Schuld vor
zehreren Zeugen eingestanden hätte
ınd wenn dann von der Kanzel ver-
ündet worden wäre, daß nicht sie
lie Gabriela, sondern jemand ande-
er den Diebstahl begangen habe. Die
chlechte. niedertrachtige Person hat
ich aber gewehrt wie eine Katze im
jack. Da ist der Amerikaner, Ga-
‚rielas Vater. zornig geworden und
‚at den Handel schnell zu Gericht
meine Dokumente aufgedrängt und
ıhr Ratschläge gegeben: sie ist meine
este Freundin.‘
„So, so. das sind feine Neuigkeiten.
Sie sind alko immer in heimlichen
B3eziehungen mit... mit der... mit
‘hr gestanden?“
„Seit einem Jahr nicht mehr. Ich
bin das ganze letzte Jahr in der
Schweiz gewesen. zuerst in Wüdens-
wvl. dann in Brunnen.“
„Aber von dem Heiratsplan haben
Sie Kenntnis gehabt?“
„Leider nicht. Sanst hätt’s keinen
Umwurf gegeben, Ich hätt das Wä-
zeichen nicht mehr ausspringen las-
‚en. Die Gabriela ist ein unbeholfenes
Ding und vie! zu angstlıch im Gewis-
sen.‘
„Wie wurde Ihnen die Sache he-
<annt?
„Als ich vor einem Monat nach
Hause kaum, hörte ich zu meiner groß-
jen Überraschung, daß ich verheiratet
sei. hihihihi. Mir blitzte schnell ein
Licht auf, und es freute mich, daß
die Gabriela so klug geworden war,
Den traurikzen Ausgang und alles
ar.dere hat mir Gahriela se'hst or-
zahlt.“
„Die Gabriela? Sie hat Ihnen ev-
‘äh!t? Wann, Wo? Was ist mit ihr?“
„Sie ersticken mich ja mit Fragen.
Jetzt haren Sie einmal ruhig zu, ich
wall Ihnen die Lebensgeschichte mei-
1er Freundin ausführlich erzählen
von der Taufe bis Vorgestern, weiter
reichen meine Kenntnisse leider
nicht, Wissen Sie, die Gabriela ist
in ap schaäblilizes Dinz und hat immer
fur die Sanden anderer büßen müs-
sen. Matter und Vater haben sich
erzuanaeen und Go briela kam außer
3 auf Al Wal Wa en!imch.
Rheumatismus, Neuralgie, monat-
Konfschmerzen, liche Schmerzen d.Frauven u.andere
Schmerzen, die Sie niederschlagen, ;
werdenschnell & sicher behoben durch Cefaline Hart
Zuhaben i. all. Anotheken. Achten Sie auf nebenstehende Schutzmarke
bracht. Dort gab's einen kurzen
yozcB, Die Regina widersprach sich
eim Verhoör ein- ums äanderemal,
unn kam der Gstader-Sepp mit sel-
en e:diichen Aussagen, schließlich
außte die Schelmin doch eingestehen
nd wurde zu acht Monaicn Kerker
erurteilt. Gabrielas Ehre steht nun
an und 2länzend da, alle Leute gra-
alieren ıhr, sie selbst aber wird nicht
roh, weil ihr die andere erbarmt.
laben Sie einmal so ein Kasperl-
Dice) gesehen? Der Haupterund, war-
m sie der schändlichen Person noch
eraushelfen woilte, ist der, daß Re-
inas Mutter. die alte Holienzerin,
yıbrielas Patin war und ihr viel Gu-
es getan hat. Wenn’s aber nach mir
ing. hatt dıe Regina noch tiefer hin-
AN=ilzen mussen, Sie war mner
Sea ce schte attıung- achnann 14l1s
„Vorläufig wohnt sie mit ihrem
7ater beim Stiegliwirt in Reibegg.
der Amerikaner will aber ein Gut
;aufen und eine schöne Villa bauen
Zigentiich könnte er das halbe Reib-
‚gg zusammenkaufen, so viel Geld
ıat er. Und damit sein Töchterchen
inmal den ganzen Reichtum erben
zann, hat er Gabriela adoptiert ‘
„So, so? So reich ist sie?“ seufzte
ler junge Mann. „Das ist echlimm.“
‚Schlimm? Warum denn“
‚Reichtum macht stolz.“
„Ein bißchen Stolz schadet der Ga-
wiela nicht. Früher wurde sie von
ıllen Menschen über die Achsel an-
'jesehen, und jetzt schwärmt es um
je wie in einem Bienenstack. hihihi“
‚sicherte das Fricileir
a“
A e-
za1t71n9 false?