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Nech der Schicht“
NUR EIN VIERTELSTÜNDCHEN
Falsche Auftassung der Religion
in den pantheistischen Systemen
phen mit dem Entwicklungs-
pantheismus zu tun, nach
deren Auffassung Gott nicht von
vornherein in sich voHendet ist
sondern erst in der Welt zum ahso-
luten Geiste wird.
Die meisten i’antheisten der Neu-
zeit denken also evolutionistisch,
Jas heißt, sie sehen das Wesen der
Nirklichkeit in einem ewigen, un-
'ndlichen Werden und nur im Wer-
len. Kritisch sei nur bemerkt, dafi
as ein fundamentaler Irrtum ist
‚on einer Mitarbeit des Menscher
ın der Selbstverwirklichung Gotte:
‚u sprechen. Es mag sich schön an:
1ören. das der Mensch das Höchste
lie Welt des Ewigen und Göttlicher
1ervorbringen oder der Vollendung
intgegenführen soll. Aber eine
jelbstverwirklichung Gottes is
chon durch das Kausa‘gesetz aus-
teschlossen. Am Anfang der Dinge
ann nur die reine Vollkommenheit
tehen. Urgrund alıes Seins kann
ıur Gott sein und kein Wesen kanr.
ı1eben ihm sein, das seine Vollkom-
nenheit irgendwie ergänzen könnte.
Das Göttliche steht von Anfang an
n sich vollendet da, nicht von den
z3eschöpfen Hilfe erwartend. son-
lern ihnen aus seiner Fülle Sein
'nd Leben spendend. Dr. Th
Streng genommen sind die pan-
‚heistischen Systeme keine
Zeligion, wenn sie auch noch so viel
vom Güöttlichen reden. Sie sind im
wahrsten Sinne des Wortes eine
Selbstvergötterung des
Menschen. Der Pantheis-
mus oder die All-Gott-
Lehre setzt die Gesamtheit alles
Seins in eins mit Gott. Gott und
die Welt sind ein und dasselbe. Gott
ıst das All oder das All ist Gott.
Demnach ist Gott nicht das von der
Welt verschiedene, weltüberlegene,
Tür sich seiende. persönliche Geist-
wesen, sondern er ist die unpersön-
‚iche Urkraft der Welt, die All-
scele. die das All durchdringt, Das
Ich des Menschen steht ‚keinem
ußerweltlichen Du gegenüber, die
Z3renze zwischen Mensch
ınd Gott fällt weg. die
Schranken zwischen Welt und Gott
Füllen fort, die Welt ist götllich
vollkommen, oder sie entfaltet sich
zur göttlichen Vollkommenheit. Die
rpine Gott und Welt gleichsetzende
Wirklichkeit ist nach Ansicht vor
Fichte. Schelling. Hegel, Schopen-
zuuer, v. Hartmann in immerwäh-
rendem ewigen Werden, oder nach
Ansicht der Gnostiker, Neuplato-
niker, Averroes, Giordano, Bruno
und nicht zuletzt nach Auffassung
der extremen völkischen Bewegung
zemäß der Lehre Rosenbergs stu-
rTFenweise aus dem inner-
weltlichen, göttlichen
Seinsgrund herausgeflos-
sen. Im christlichen Mittelalter,
wo für derarlige Auffassungen
wenig Raum war, mußte die
Kirche dennoch 1210 und 1225 das
Gedankengut des Johannes
Eriugena, des größten philoso-
phischen Denkers des 9. Jahrhun-
derts verurteilen, da er sehr stark
‚um Pantheismus neigte und be-
ıauptete, Golt und die Ideen, nach
jenen alles gebildet sei, sowie die
sinnlich wahrnehmbare Welt fie-
len zusammen, Gott als Schöp-
fer und die Geschöpfe
hätten nur eine Natur.
Später bauten dann die Albi-
genser ihre Irrlehre auf Eriugena
ıuf. Fichte (ft 1814) leitet die
ganze Welt ab aus dem
denkenden Ich. Dieses Ich ist
die Weltvernunft, nicht ein
‚inzelnes Ich. Der Begriff ist nach
Fichte der eigentliche Weltenschöp-
rer, das reine Denken als Tathand-
jung ist das göttliche Wesen. Es hat
weder Bewußtsein noch ist es eine
Persönlichkeit. Zum Bewußtsein
zelangt es nur in den einzelnen
Menschen. Er kommt zum Schluß,
daß Gott überflüssig sei. Nur die
Ältliche Weltordnung sei Gott. Das
st der Wahn der Menschen-
vergatiung. Hegel als Pan-
logiet fallt in den alten averroisti-
«hen Irrtum von der allei-
nen Geistsubstanz und
blickt in der Schöpfung die dia-
Iektische Entfaltung der Vernunft
uw. des der Welt inncwohnenden
2ottlichen Logos. Mıt anderen Wor-
in: Dinge und Vorgänge in der
Welt, Mensch und Geschichte, Staa-
ıen und Kulturen, Recht, Relizion
und Philosophie sind die Selbst-
„ntfaltung des Logos, d. h. der
Idee oder des absoluten Begriffs.
Sein und Werden der Welt
ıst ein rein gedanklicher
»r0zeß. Das Ganze heißt Gott.
Es wird zwar noch von Gott, Vor-
schung, Schöpfung, sogar von der
Dreifaltigkeit geredet, aber hin-
ter diesen Worten steht
z<eine Wirklichkeit. Ein
Grundirrtum ist in diesem System
der Satz. daß Denken und Sein das-
selbe sei. Demnach ist Gott keine
ertige Persönlichkeit, die über der
Nelt steht, sondern er ist die
wige Bewegung des Allgemeinen,
las erst im Menschen zum Bewußt-
‚ein kommt. Hegel lehrt ferner,
Jer Staat sei die verkör-
ı1erte Weltvernunft, gleich-
sam der präsente Gott und deımn-
ıach auch allmächtig. eine Lenre,
lie dem Staatsabsolutismus über-
us willkommen ist. Im Grunde
‚erwechselt Hegel das Sein, das alle
‚eschaffenen Wesen haben, mit
lem, der das Sein selber ist. mit
zott.
Auch Schelling (t 1856) setzt
len Menschen an die Stelle Gottes,
venn er sagt: „Die unendliche Welt
st nichts anderes als unser schaf-
‚ender Geist selbst in endlosen
>’roduktionen und Reproduktionen.‘
Velt und Gott sind identisch. also
in und dasselbe.
Wir haben es bei diesen Philoso-
® .
Die Sternsinger”
Ein alter und ein neuer Brauch zum Fest der Heiligen Drei Könige
Von Ludwig Mathar
„Sie kommen. die Heiligen Drei
Öönige!‘
Wie bangten sie ihnen entg°gen,
lie Kleinen: Leibhaftig ziehen sie
n diesem Vorabend des Dreikönigs-
estes von Haus zu Haus, Kaspar,
Aelchior und Balthasar, der Weiße,
ler Blonde und der Schwarze. Ja,
venn nur nicht der Schwarze dabei
vär’! Aber ein schwarzer Mann! Aus
lem fernen dunklen Afrika, wo die
Aenschenfresser hausen!,
Wie freuten sie sich darauf, die
\lten! Strahlte doch die goldene
Zindheit vor ihnen auf, die glück-
iche Zeit, wo es noch keine mörde-
ischen Kriege, keine Trümmerberge
ler Dörfer und Städte, keine Armut
ınd Not in den Hütten und Herzen
‚ab, wo sie selbst den ehrwürdigen
iaspar, den prächtigen Melchior
len furchtbaren Balthasar sich ent-
'jegengesehnt und gezittert halten.
vo sie dann später als Jungen des
ıchten Schuljahres unter der Flit-
arkrone oder mit dem Stern durch
as friedliche Dorf gezogen waren
Nein, die gute alte Zeit, sie war
rotz Not und Tod noch nicht aus-
‚estorben. Auch dieses Jahr werden
je wieder von Haus zu Haus schrei-
en, die milden Dreikönige, werden
lie Herzen der Kinder wieder mit
\epfeln, Nüssen, Spekulatius und
>reinten, reichlich gestifteten Guben
rfreuen, werden die Herzen der
Alten wieder mit Trost und Hoff-
‚ung erfüllen.
Und der Hausvater denkt. auf eıne
scheibe Speck. auf eın paar Riel
zommt's mir da nıcht an. Lang ge-
wg haben wir ja schmalhaunser
nussen. Und die Hausmutter nimmt
ich vor, ihnen ein Säckchen Mehl
ıus ihrer Küche zuzustecken: Sie
nussen sich doch nachher einen or-
lentlichen Eierkuchen davon bak-
zen können. Lang genug haben sie
a gefastet.
Aber die Kleinen schmiegen sich
n dem warmen blanken Kurchenflur
ım den singenden Herd aneinander:
Iorcht! Hört ihr nicht das Lied, das
lte traute Dreikönigslied:
Es führt Dreikön’ge Gottes Hand
Durch einen Stern aus Morgenland.
Ha! Da sind sie schon!
Voran Kaspar, der hehre Greis,
nit langem. schnceweißen Bart, die
schimmernde Krone aus Goldpapier
auf dem schneeweißen. wallenden
Jaar, ein messingbeschlagenes Käst-
’hen in den vor Kälte geröteter:
länden. Hinter ihm Melchior, der
‚tattliche, blondbärtige Mann, einer
Furban, aus dem eine hochzackige
<rone hervorsticht. auf den blonden
sekrausten Locken. Als dritter unc
etzter aber, o Schreck! Balthasar
ler Mohr, von der Sonne Afrika!
tohlrabenschwarz gebrannt (in Wirk-
ichkeit hat er sich mit Ruß das Ge-
:cht und sogar die Hände glänzend
zeschwärzt). Eine lange Stange, ar
jeren Spitze ein goldener Sterr
rangt, ein greiles Scheilchen bim-
nelt, trägt er in seiner pechschwar-
‚en Rechten. Jedesmal, wenn im
Dreikönigslied das Wort „Stern‘ er-
<lingt. dann stößt er seinen Stab ge-
valtıg auf den Boden: Hier sind wir'
Jdaltet eure Gaben bereit!
Die Kleinen aber sind ganz blaß
‚or Entsetzen: Weh, wenn er uns
nit diesen mächtigen schwarzen
Jänden packt! Sie kriechen vol
Angst in sich zusammen, wenn ©!
ıns mit dem Ende dieser Bohnen:
ange durchwalkt! Die Jungen rük-
cen ganz nah an den Vater heran‘
‘Jılf, Vater, nilf! Du allein wirst ja
nit ihm fertig. Brav wie das Jesus-
cind wollen wir ven nun an sein
die Mädchen klammern sich an
Mutters Rock: Steh uns bei, liebe
Jutter! Wehr’ ihm, daß er uns nichts
ıntut! Wie die Englein wollen wil
on nun an sanft und artıg sein"
Doch sieh! Der schwarze Mann eı
ächelt ja! Er ist vielleicht garnicht!
;o furchtbar wie er ausschaut. Und
ler weißbärtige Greis, er nickt uns
reundlıch wıe der Herr Pfarrer zu
ınd der blondlackige Mann, er hebi
ıns sein Gabenkästchen entgegen
Mit großer Ehrfurcht verneigter
ich die Drei dann nach allen Seiten
Darauf sangen sie in der Mııte des
veiten, mit blauen Schieferplaäatten
jelegten Kuchenflurs, dessen Mes-
;jingkessel und Zinnteller, das Erb-
jut der Ureltern, spiegelblunk e€r-
zlänzten, das alttraute Begrußungs:
ied:
Im Namen des lieben Jesulein
treten wir in dies Haus herein;
wir treten herein ohn allen Spott.
einen guten Abend, den geb
Euch Gott!
Da jubelte Entzücken in den Her-
zen der Kinder; Nein. das sind keine
Numme:
Wüteriche! Und dieser Mohr, er >
<ein Menschenfresser!
Die Alten schmunzelten: Die brin
zen’s noch immer so sSschril un
lalsch heraus, wie wir es dazuma
zesungen haben; aber man sicht
ınd hört’s ihnen an, Gott sei Dank
iaß die bösen Zeiten vorüber sinc
ind wir wieder von Haus zu Haw
'ahren dürfen!
Welche Freude in den Augen unr
Jerzen der Kleinen, als Kaspar unt
Melchior nun ihr Gabenkästcher
iffneten und Aepfel, Nüsse, Printer
and Spekulatius unter die Jugenc
zerteilten!
Es ist Ja jetzt wieder da.
Der Vater nickte der Mutter zu
Zin Pfund Speck, ein Dutzend Eieı
st nicht zuviel. Einen mächtigen
X<uchen können sie sich nachher da.
zon backen.
Tief verbeugte sich der Kohl:
ichwarze Balthasar, als die Haus-
nutter an der Gatiertür ihm diet
nit einem Säckchen Mehl in der
arallen Sack steckte, den er wie ne
jenbei in seiner rußigen Linke:
trug.
Nur Jerret, der Aelteste des Ho:
7es, gab dem Mohr heimlich einer
Schubs: Nächstes Jahr, in der achter
Klasse, bin ich dran! Dann hast dv
als Sternsinger ausgespielt!
Als die drei Könige draußen au’
jer Dorfgasse waren, da sprach de
pechrabenschwarze Balthasar, de:
sohn des Dorfschmieds, des Lehrer:
Schreck und des Küsters Verdruß
gebieterisch seinen Stab mit Sterr
ınd Schelle aufstoßend: „Daß ihr‘
wißt! Diesmal wird aus den Eierr
ınd dem Speck kein Kuchen für un:
zebacken! Auch in unserm Dor
zibt's Kinder genug, die am Drei
zönigenfeste nur trocken Brot in
Haus haben, wo der Vater noch im
ner vermißt oder verschollen ist.“
Der weißbärtige Kaspar, der Leh
'‚erssohn, ein stiller Junge, verstän
lig über sein Alter, rief mit leuch
‚enden Augen: „Wenn du auch eil
Menschenfresser bist, Balthasar, ei:
zutes Herz hast du doch. Aber der k
auch an die alte Näherin in de
Kirchgasse, die halbblind und tau!
zanz allein auf der Welt steht!“
„Dafür laß mich nur sorgen‘
zrinste der Mohr, „bei dem reiche
Xrämer im Oberdorf lächle ich m}
nen -ganzen Schinken heraus. Wi
lürfen doch auch die armen Flücht
ingskinder nicht vergessen. M
ıjnem Kuchen ist's da noch nic
genug.‘
„Ja. so wollen wir’®s machen
<latschte Melchior, der drolhsf
Sprößling des Briefträgers, in di
A4ände, ohne darauf zu achten, da
jabei sein Schatzkästlein in de
Schnee rollte: „Singen wollen w
wie die Sänger des Kirchenchore
Lächeln wollen wir wie die Enz
am Hochaltar! Verneigen wollen w
ıns wie die Heiligen Drei Könige v-
jes Jesukinds Krippe, duß wir v:
Speck, viel Mehl und viele Eier *
aalten!
„Recht so!“ nickte des Lehnt
verständiger Sohn. .Gilt’s do-
allen Armen und Verlassenen
Dorf eine Dreikönigsfreude
Machen
KOPFSCHMERZEN ı
MIGRANE
NEURALGIE
Erkättungszustände, Zahn
schmerz, Schlaflosigkeit, Rheuma
schmerzen, Perlodenbe-chwerdek
werden Curch
prompt behobe:
Kalf-line =HOLL + sıchuzt! geger
Schnupfen, Nervenschmeizen ung
Grppe. — In allen Apotheken
— Achten Sie aut die geselzlıch
geschu!zle Marke Kalt! ne
O\La (V. 2419 . P 1802°