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Worte zum Heimgan« unseres Bischofs
Lebenswea unseres hochse igen, unvergeßlichen Oberhirten, des hochwürdiasten Herrn Erzbischofs Dr. Franz Rudolf Bornewasser
Noch stehen wir alle unter dem die Ehre und Freiheit der
Kindruck der schmerzlichen Kunde. Kircheüberalles. Er ließ sich
Auß der Herr über Leben und Tod Aurch keine Drohung einschüchtern
unseren Oberhirten. den Hoch- und verkündete die Wahrheit unge-
würdigsten Herrn Erz- achtet aller ihm drohenden Ge-
bischof Dr. Franz Rudolf fahren.
Bornewasser aus, dieser Zeit- Da er wohl! wußte, daß seine Prie-
‘Nichkeit in sein ewiges Reich abbe- „ter nicht mit der gleichen Oflenheit
rufen hat. Wir trauern mit allen die Irrtümer des Nationalsozialismus
Priestern und Glaubizon des Bis- arückweisen konnten. kam er ihnen
!ums ob des herben Verlustes. den Jadurch zu Hilfe, daß er in zahl-
die trierische Kirche erlitten hat. eichen Hirtenschreiben die Irrlehren
Aber unsere Trauer ist gepaart Jieser verderblichen Lehre‘ immer
mit der christlichen Hoff- wieder aufdeckte und schnnungslos
nung. Wir sind überzeugt, daß der ‚eißelte.,
Ewige Hohepriester seinen getreu. Wahrlich kein Katholik. der da-
Diener liebend heimgeholt in die als regelmäßig die Kirche besuchte
Glorie des Himmels. Wohl selten ist nätte sich damit entschuldigen kön-
ein Priester- und Bischofsieben sC nen, er habe nichts von der Kirchen-
reich an Verdiensten. so voller apo- ’eindlichkeit des Nationalsozialismus
stolischen Mühen, wie es das de: ‚ewußt. weil von kirchlicher Seite
Vorewigten gewesen ist. Wir wollen ‚eine genügende Aufklärung zeseben
versuchen. in knappen Zügen eir vorden sei. Diese mutige Haltung
Bild des Lebens und Schaffens unse- ınseres Bischofs hätte ihm. falls die
‚es dahingeschiedenen Bischofs zu ‚öttliche Vorsehung nicht dem Trei-
zeichnen. wobei wir uns dessen wohl en des Nationalsozialismus Einhalt
bewußt sind, daß menschliche ‚eboten hätte, im Falle des Siege:
Worte zu schwach sind, um” jjeser Bewegung Freiheit und Leben
hinreichend das zu würdigen, wa: osten können, ein Schicksal, dem
dieses geseynete Leben an üUber- ‚Je treuen Priester und Bischöfe
natürlichen Werten enthält. -erfallen gewesen wären.
Getreu seinem Wahlspruch: „Ir So reiht sich unser Bischof würdig
[ide fortis’”, „Im Glauben ‚in in die große Schar seiner großen
stark“ hat unser Hochwürdigstei /orgiänger auf dem bischöflichen
Horr Erzbischof sein Leben au: tuh! von Trier, gleich ihnen einc
dem Geiste und der Kraf‘ v;erde der ruhmreichen trierischern
des Glaubens heraus gestaltet <iyche. Erzbischof Franz Rudoll
Der Glaube war wirklich die eigen!- +eht vor uns als ein Bekenner-
kiıche Formkraft seines Lebens. der ‚;ischof in des Wortes wahrstei
[uube war geradezu die Seele sei- 3zegeutung, als ein rechier Volks-
ner priesterlichen und apostolischer ‚;jgchof. als eine markante
Tätigkeit. Gott hat inn in eine Zei >ersönlichkeit, die Tatkraft
hinemgestellt. die fast übermensch: „ng Hirtenliebe harmonisch vereint
liche Anforderungen an seine Ar- n ihm gewinnt gieichsam neues Le-
beitskraft. an seine Hingabefähig-: ‚en und neue Form. was seine gro-
keit und Opferbereitschaft stellte zen Vorgänger wie Eberhard und
Fast in jeder Epoche seines Leben: <orum wirkten. Wie sie. so ist
wurde von ihm ein Höchstmaß an ‚uch er wert. an die Seite der ehr-
Umsicht und Klugheit, an Tatkraft „urdieen Kirchenväter gestellt zu
und Entschlossenheit, an Glaube und verden. ele' chsum als moderner Typ
Liebe verlangt. Wenn schon in nOr- pes heilizen Alhanaslus, eines
muien Zeiten das Bischofsamt eins ‚ejligen Ambrosius, eines heil’ zen
von hohem Verantwortungsbewußbt- \ueustinus, da er wie sie für die
sein erfüllte Persönlichkeit voraus- vahrheitkäm pfte und !ı1"
setzi. dunn gill das erst recht füÜYT 39 st er auch ein würdiser Nach.
Zeiten, diesoschicksalhäaft ger der heilizen Bischafe Bucha-
sind wie die unsrigen. Die ‚us Valerius und Maternu-.
schweren Jahre des natlo- Die Kriezszeit waı füy un-
naisozialistischen Regir ern Fr/bischot eine gur biıtL1ere
me: mit ıhren endlosen Belästigun- ‚ee denszeit, die ‚seine Onfer-
gen der Kırche, ıhren tausend Schi- iope den härtesten Proben aus-eizte
kanen und Hinterhaltigkeiten waren \xKper immer aufs neue oftenbarte
woh! die schlimmsten Jahre der Prü- „ser Oberhirte seine unerschütter
hung und des Leidens und bestundi- he Glaubenszuvyersicht
gen Duldens für den bereite bejahr- An nie wankendes Go!tver-
in Bischof, Es waren aber auch rauen. seine brennende Hırten-
Jahre, wo sein Mul und seine grge Mit einem Gleichmut lre-
Unerschrockenheit am mel- „eichen ertrug es unser Bischof, dur
Men in Erscheauving traten, so daß a. jm Kriege seine Wohn un 2 und sein
er weit über die Gienzen unsere. „eitliches Besitztum verlor Kein
Vau'crländes hinaus bewunder! wurde wort der Klasse kam üner send
ob seines mannhaften .ppen. Von ihm Kilt das Schr.ft-
furchilosen Auflretens
De: Mac) thapern des Dritten Rei-
ches Irat er nut der ihm eigenen
Wurge und Festigkeit enigezgen. al-
zeu! bereit und .anerlich gefaßt, für
sen Bekenninis Zu (eiden und se. Dsi
sen Leben hir zugeben. Es wird
inner en Raunnea.latt ın der Ge-
sch calt ua-41€+ Bischofs Dieiben,
Ws er in Jen Tazen des Wibksur-
EZ Fdulele. jan Me. Ce u N
Beussamen Svelenstatrne el
die zuhl.0sen Anfeinaungen., die sıch
mmur wiederhölenden Verung imp-
funzen seer Person und seines
hohen Amtes, die beswiklıgen Ver-
kamdungen, die sich sogar bis dahin
awcigerlien, daß man ıhn e:nex objek-
ven Meine:ids bezienlixte, erlrug,
ın Wasrheit den Apostein gleich. dıe
eg sich zur Ehre anrechneten. um
Christ. willen verfolet zu werden
und seine: Namens wegzen Schmüuch
si leden. Dem Biscnof ging
wort: „Laetus obtuli uni-
versa”, froh habe ich alles
hinzegeben.‘“ Ihm lag das Schick-
sal seiner durch die Kriegswirren
sa schwer heimgesuchten Diözese
ıäher als sein persönliches Leid
Voch in den letzten Monaten und
Nochen seines golizeseaneten Alter:
var der Bischof um seine ihm an-
’ertraute Herde bekümmert und vol-
er Sorge. Er gönnte sich im eigent-
ichen Sinne nie die wohlverdientc
Zuhe, für ihn existierte nicht das
olium cum dignitate“, das hc:lt die
n seinem Alter begründete würde-
volle Ruhe. Bis im die jüngste
Zeit hinein wandte er sich durch
las gesprochene und geschriebene
Adirtenwort an Priester und Volk
\us jedem seiner Worte leuchtet“
ıervor die ihm eigene väterlich«
\Lilde und Güte. die wohl die her-
‚orstechendste Eigenschaft seines
*harakters war. So darf es uns nicht
vundernehmen, wenn er überall auf
einen Firmungsreisen und auf aller
7agungen und größeren Kundsebun-
ıen, an denen er stets persönlich
eilnahm, wenn es sich nur irgend-
vie ermöglichen ließ. immer aufs
jerzlichste mit stürmischem Jube‘
yegrüßt wurde. Gerade die Ju-
‚end. der sein Herz in echt väter.
icher Weise entzezenschlue. er-
tannte mit sicherem Instieukti. daf
jer greise Bischof ihr be=1er Freunc
war. und sie verlangie stete. der
3ischof sehen und hören zu dürfen
Ehe wir uns das eine oder andere
;reignis aus dem Leben unsere:
3Zischofs wieder ins Gedächtnis zu-
‚ückrufen, wollen wir kurz noct
üinmai seinen äußerer
‚ebensgang darstellen Seh
nnenicben und den Reichtum seine,
10!tbegnadeten Seele zu schildern
nuß uns leider versagt bleiben Nu
3ott kennt die Tiefen des mrasch-
ichen Herzens, er allein sieht der
Z0idgrund im Innern des Menschen
Aber der innere Frieden. die
Ausgeglichenheit seines
Nesens die Festiigkeitsel-
‚ee, Charaklers.dieLäauter-
zeit sciner Lebensauffas-
‚ung. <piegelte sich doch auch In
einem außeren Tun und wissen er-
zsennbiur wider und legt den Schluß
rahe daß er reicher Gnadert. gewür-
digt wurde und die Talente. die Gott
hm gab. voll ausnültzte und so in
ter Tugend erstarkte und ;n der
7ollkommenheit stetig wuchs.
Unser Bischof wurde geboren
ım 12 Mär71866 in Radevorm-
wald. wurde am 10. Marz 1894 ın
<ölrzum Priesliler geweiht.
Am 23 3 1921 wurde er zum Titu-
urbischof von Bita und
Weihbischof der Erzdiözese
Xoin ernann‘ und empfing die
Bıechofsweihe am 21. Ma’
Gedanken zum Neuiahrstag
ıFort-eizung von der Titelseite)
Mor’ „Du b1 Peirus und auf d esen
selsen will ich meine Kırche bauen
and die Pliorten der Hölle werden sie
aicht überwüähtigen.“ Das verheißt un:
auch Chr.‘ Wort um Tue der
Limme fuhrt‘ „Siehe ich bin bei euch
\ We Tage bis ans Ende der Welt.
.‚Wahrl,ch, de Kirche Kanr Dis Zum
kaydi der Ze:zen verfolge! werden
sagı de he‘! ze Hieronymus, aber 28.
Sort werden kann s.e nicht: Man Kant
„e bedrucken. aber nicht untierdruk-
EL
Der Grund ist, weil unser Heır. der
alimachlige Gott en so verheiben hat
»r, dessen Verheißung für die Nalur
zeseiz bedeutet, Die Unverga igl.ch-
seit der Kirche ist in ihrer Seadung
5 grundel, das Werk Christi auf Er:
dem fFfortzuseizen. Fbendarum 151 Sie
mt geitt!icher Lebenskraft. mit Christi
paden und Gnadenmitteln aussestäft-
ef, i6t 8 ı dusgerustel, mit dem Len:-
Pr-jester- umd Hirtenamit Ihr st für
alle Zeiten der Bei:stuand Cnris!: und
jes Heiligen Geistes versprachen Dar-
zus ergibt sıch ihre Widerstandskrafl
zegen den Irrtum, ihre aunerschöpf-
iche Lebendigkeit, Was die Seele
icm menschlichen Leibe 50. Jar 151
icr Heilige Geist dem Leibe der
<.rche;, der Heilige Geist wirkt das
n der ganzen Kirche, was die Seele
wirki in den Gliedern eines Le bes
Das erklärt uns auch dıe einzikarlige
Tatsache, daß ein mıt solchen inneren
Spannungen geladenes organisches Ge-
z:lde, wie es die katholische Kırche
st. heute nach zweitausend Jahren
noch ebense einheitlich und leben-
dig in der Menschheit steht wie am
ersten Pfingsfest Dr. Tb.
1921. Mannigfach waren die Auf
zaben. die er bis dahin zu erfüllen
yatte und die ihm eine allseitige und
ımfassende Erfahrung theoretischer
wie praktischer Art vermittelten
ind ihm für sein späteres bischöf-
iches Wirken in Trier sehr zugute
zoummen sollten. Es seien nur kurz
Zie wichtigsten Etappen seiner Lauf-
Jahn hier angedeutet. 1894 wurde
»>r Domvikar und mit der Re-
zistratur der Erzbischöflichen Be-
nörde betraut... Dann war er als
<auaplan an St. Kolumban in
X<öln tätig und seit 1896 mit
jem Amt eines Rekiors in
Wülfrath in der kölnischen Dia-
;pora. später mit dem Rekto-
:al der Herz-Jesu Kirche
n Aachen und zugleich dem
ı\mte eines Direktors der
SGregoriushauses betraut. Ge-
ade seine Stellung als Direktor des
zZregoriushauses in Aachen macht
hn in weiten Kreisen bekannt. Da-
rer rührt auch wohl sein stetiges
zroßes Interesse für die „musica
‚acra.“" So lag unserem Bischof die
lege der Kirchenmusik immer
ehr am Herzen. Ihm wurde die
ijebe zur Kirchenmusik schon ım
S)ternhaus eingepflanzt. Er ergrifi
als Bischof jede sich ihm bietende
Gelegenheit. um für die Kirchen.
anusik einzutreten. Es sei hier er-
nnert an seinen Erlaß über die In-
st rumentälmusik beim Gottiesdiens!
-om 25.8.1925 und seine Ansprache
ıei der ersten Tagung der Inter-
ıationalen Gesellschaft für Erneu&s®$
:ung der katholischen Kircheamu-
sk in Frankfurt im Jahre 1930. Es
war dem Bischof ein Herzensbedürf-
1's, allezeit für die berufliche unc
elıgios-sitl!liche Ausbildung der Or-
zanisten zu sorgen. Seit 190%
wirkte unser Bıschof als
Pfarrer an Su Suilbert in
Elberfeld. »eıt 1914 war eı
Pfarrer in Hasselsweiiljer
1915 wurde er Dechant der
Dekanat: Jülich. 1916 er
folgte seine Ernennung zum
Subrezgens:s des Kölne>
Priestersem:i:nars Weitere
Ernennungen foigten, die ihm nach.
Ddezeichnete Ämter übertrugen: da:
Amt eines Prosynodalexa:
minators. eines Prosyno-
dalrichter: und schließ-
lich das des Sitiftsprop
'esin Aachen.
Es folgte nach der bereits ober
wähnten Ernennung und Weihe
‚um Weihbischof dann die für dıe
“jeschichte unseres Bistums so be
jeutungsvolle Wahl zum Bi-
chofvon Trierundam 12. 3
922 di:eErnennung und am
ı8. Mai 1922 die feierliche
inthronisation. Anlulßlich sel
1es goldenen Priesterjubiliums er.
zannte ihn Pıus XIL zum Erz:
»ischof Den Lebensgang de:
Bischofs uberblickend. durfen wı'
unbedenklich sagen‘ Wahrlich eim
»hrenvolle Laufbahn und zugleich
ne sichtbare Füuhrung der gott.
ichen Vorsehung
Zu den Höhepunkten in sei
ıem Leben dürfen wir jene herr-
ıchen Kundgebungen des Gluuben:
echnen, wie sie aus Anlaß de:
Ausstellung des Heiliger
Zockes und der Jubiläums
e:erlichkeiten der Mat.
hıiasbasilika in Trier stat!
1nden.
Besondere E: wahnung unter der
‚eien Interemeigebieten seine:
».schoflichen Tut:xkeit verdient vo!
„lem seme unablassige S org‘
‚ur den Priesternach
xuchs. So war er eın gar mäch
iger Förderer des Euchariurs
Werkes, dag recht vielen idee