Full text: Nach der Schicht (30)

Heft 41934 
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von der Trifels-Wollgerellachoft 
lombrocht Nr. 63 Pfolæ 
Telofon 27905 
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J- Danksagung RHachen Sié bitte 
Da ich 14 Jahre schwer an Kräümpfen gelitten und 
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J. Schmid, Drozenh., Bad Wörishofen (Sch.. 
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zZahrhundertealter 
Eefahrung. 
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wo Liebe blühte, grünte auch die Hoffnung 
dicht dabei. 
Freilich — er, er?... Er hatte keine 
Heimat, keine Familie — keinen felsenfe— 
sten Glauben wie diese Glücklichen. Er war 
ein entwurzelter Baum — einsam, auf stei— 
ler Höhe, allen Stürmen preisgegeben .. 
Sein Herz krallte sich zusammen vor Weh, 
seine Wunde brannte wie Feuer. „Ster— 
ben ... jetzt sterben, dann hat alle Qual 
ein Ende!“ dachte er. 
Doch da kam aus der Höhe die dröhnende 
Stimme des Reservemannes herab: „Hal— 
loh, Kamerad — so komm doch! Du ge— 
hörst zu uns — und Mariechen will dich 
degrüßen. Oder ist dir — ist dir übel ge— 
worden?“ 
„Nein, nein,“ erwiderte Forster und er— 
hob sich. „Ich komme gleich. Eine leichte 
Schwäche — aber jetzt bin ich schon wieder 
auf dem Damm —“ 
Wie der Blitz waren die beiden Jungens 
an seiner Seite, stützten ihn, geleiteten 
ihn liebevoll hinauf zu den Eltern ... 
Frau Thyssing streckte ihm zum Gruße 
beide Hände entgegen: „Willkommen in 
der Heimat! Ach, wieviel Schweres und 
Furchtbares habt ihr erlebt, wie oft hat 
euch der Tod bedroht. Aber nun sollt ihr 
ruhen und rasten in der Heimat.“ 
„NRuhen und rasten,“ lachte Thyssing 
breit. „Das hast du gut gesagt — und 
dabei ftehen wir uns die Beine müd * 
„Verzeühung,“ rief die Frau errötend, 
tretet ein — das Abendbrot steht bereit.“ 
„Hörst du. Kamerad — sie sagt Abend— 
J 
brot. Wie lange haben wir das Wort nicht 
mehr gehört?. .. Kinder — vorwärts: 
zur Attacke, marsch-marsch!“ 
Er reichte seiner Frau den Arm, die 
vier Kinder umringten den Gast und ge— 
leiteten ihn zu Tische. 
Es war ein einfaches Mahl — so wie es 
eben die Not der Zeit gestaättete, aber die 
Freude saß zu Gast und alles ward mit 
Liebe dargeboten. Dabei herrschte eine so 
frohe Heiterkeit, ein so trauter hexzlicher 
Ton, daß es auch Mar Forster, dem Fremd 
ling, warm ums Herz wurde. Er fühlte 
sich wohl und behaglich in dem trauten 
Kreise — er hatte hier, bei den lieben 
guten Menschen eine Heimat gefunden. 
Die Stunden verflossen im Fluge; die 
Heimgekehrten erzählten vom Krisge, atem 
los lauschten Mutter und Kinder. Um 
zehn Uhr wurden die RKinder zu Bett ge 
schickt und sagten den Eltern und dem Gatte 
herzlich „Gutenacht“. Die andern saßen 
noch ein Stündchen beisammen und leerten 
eine Flasche Aßmannshäuser, edelstes Ge— 
wächs, auf das Wohl der Heimat. 
Dann sagte Forster der Hausfrau gute 
Nacht und Thyjssing geleitete ihn in das 
kleine, aber trauliche, blitzsaubere Gastzim— 
mer. „Schlaf wohl , Kamerad und träume 
was recht Schönes!“ sagte er. „Daß es in 
Erfüllung gehe — das wolle Gott!““ 
„Bruderherz,“ sagte Forster, „du hast 
mich aufgerichtet und mir unter deinem 
Dache eine Heimat gegeben — sei tausend 
mal bedankt dafür“ Und was mehr ist; 
hu hast den erloschenden Lebensfunken wie 
der in mir entzündet — das lohne dir 
Gott. Nun glaube ich wieder an das Le 
ben und seine heiligen Wunder!“ 
„Gott sei's gedankt, Kamerad!“ sagte 
Thyssing md drückte ihm warm die Hand 
„Schlaf wohl — und hoffe!“ 
Er ging, schloß leise die Türe und löschte 
draußen die Lichter. Dann lag heilige 
Stille über dem alten Hause. 
Aber Max Forster konnte lange keinen 
Schlaf finden. Alles Erlebte zog nochein 
mal an ihm vorüber und wühlte ihn au 
. .. Die furchtbaren Kämpse seine Ver 
wundung und RPettung durch Klaas Thyj 
sing — der furchtbar traurige Rückmarsch 
— die Not der Heimat — das roͤte Meei 
Sturm und Schiffbruch — und eidlick 
die Landung in dem stilleñ, sicheren Hafen 
2 in dieser braven, wahrhaft edlen und 
hochherzigen Familie! 
Der junge Offizier war von diesem herz 
lichen und trauten Familienleben ganz ent 
zückt. Wahrlich — das war eine köstliche 
Idylle mitten im Wirbel der Welt und im 
Chaos der Revolutionen — das Ideal einer 
deutschen Familie! 
Dieser Jubel der Kinder bei der Heim 
kehr des Vaters war mit Worten nicht 
zu beschreiben. Und wie sich alle so innig 
ancinanderschmiegten, so liebevoll ineinan 
derfügten! Welche Ehrfurcht bei den Kin 
dern vor ihren Eltern — welche Fülle von 
Liebe und zärtlicher Sorge der Eltern für 
ihre KRinder! Diese Frau wär ein Juwel. 
diese Kinder glänzende Perlen in der Krone 
dieses Hauses! Offenbar war ihnen afler
	        
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