Full text: Nach der Schicht (30)

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„Nach der Schicht“ 
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fFreitag, den 2. Febr. abends 7Uhr. 
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Mit einom Griff schaltete er das elektri— 
sche Licht ein, daß der schmale Flur mit 
der dunklen Treppe hell erleuchtet war, 
und drückte dreimal rasch und heftig auf 
den Knopf ... 
Die Klingel schrillte, läutete Sturm, 
droben über der Treppe flogen Türen auf, 
Stimmen jubelten, flinke Füße sausten über 
die Treppe herab, ein Jauchzen und Ju— 
»eln: „Hurra, der Vatter, der Vatter! ... 
Zurra!“ Einer kam rittlings auf dem 
Treppengeländer herab und flog dem Re— 
ervemann direkt an den Hals: .Vatter — 
Batter!“ 
Zu vieren hingen sie an ihm und küß⸗ 
en ihn, zwei Koöl'sche Jungs und zwei 
rische Mädels — rheinisches Dlut, frisch, 
gesund, stark und froh. In jauchzender 
Liebe hielten sie ihn umfangen. „Vater — 
d Vater, daß du nur wieder da bist. Für 
mmer?“ 
„Für immer, Kinders! Der Krieg ist 
rus! ... Friede! Friede!“ Dabei stand 
hm das Wasser in den Augen. Ach, welch 
»ein Friede! Ein Friede in Schmach und 
Not! ... „Und da bringe ich einen lieben 
fFreund und guten Kameraden mit. Sagt 
hm Grüßgott, Kinder! ... Aber nicht zu 
türmisch — er ist verwundet!“ 
Zaghaft reichten sie dem fremden Manne 
die Hand, schauten ihn voll Teilnahme, 
fast ehrfürchtig an, weil er doch einer von 
den deutschen Helden war, die für die Hei— 
nat gekämpft hatten. 
Forstex ermiderte ihre Händedrücke, fubr 
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„Schluß!“ rief Thyssing, wandte sich mit 
zinem Ruck um, entriß dem grünen Jun— 
gen Karabiner und Binde, hob ihn mit bei— 
den Fäusten ompor und schleuderte ihn mit 
solcher Wucht in einen Wassertümpel, daß 
er sich grunzend wie ein Ferkel in der 
Suhle wälzte und von Schmutz und Was— 
er troff. 
„So — den wären wir los!“ lachte Thys⸗ 
sing. „Und nun zu Muttern!“ Er schul— 
terte den Karabiner, schwenkte die rote 
Binde und tauchte mit seinem Begleiter 
in der dunklen Rheingasse unter. 
Vor einem hohen, engbrüstigen Hause 
blieb er stehen. „Daheim,“ sagte er. „Mußt 
eben vorlieb nehmen, Kamerad! Es ist 
lein Palais, und wir gehören nicht zu den 
großen Kölnischen Hanseaten, sind nur 
Mittelmaß, Kaufleute zweiter Garnitur. 
Aber unsere Waren gehen durchs ganze 
rheinische Land, bis nach Holland hinab. 
Das Geschäft nährt seinen Mann. Und 
drinnen im Haus — da ist es traulich und 
warm. Tritt ein — und sei willkommen!“ 
Er zog einen Schlüssel aus der Tasche, 
chloß auf, ließ Forster eintreten, klappte 
'ofort die Türe zu und ließ das Schloß 
inschnappen 
Heft 4/1934 
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ihnen übers Blondhaar, fragte leise: „Hab! 
ihr denn auch Platz für mich?“ 
„Och — mehr als genug!“ erklang es im 
freudigen Quartett. „Ueberhaupts — was 
Vattern mitbringt! ... Man zu, man zur: 
zu Muttern!“ 
Droben erklang ein lauter, freudiger 
Schrei: „Klaas — mein Klaas! ...“ 
Da standen die Kinder still, wie erstarrt 
in Freude und lächelten, der Reservemann 
aber warf Karabiner, Feldmütze und Männ— 
schaftsmantel in einen Winkel und stürmte 
in mächtigen Sätzen die Treppe hinauf 
„Mariechen, mein Schatz, da bin ich — da 
bin ich. Für immer.“ 
Die Gatten sanken sich jauchzend in die 
Arme und hielten sich lange umschlungen 
Leise stiegen die vier Kinder hinauf, 
schmiegten sich an ihre Eltern, streichelten 
die Mutter und den Heimgekehrten. Es 
war ein Meer von Liebe, ze aus sechs 
deutschen Herzen quoll und sie nach langer 
Trennung, nach harten und bitteven Kriegs 
'ahren für immer vereinte. 
Hier war Heimat, Liebe und der Glaube 
an eine neue, bessere Zeit. O Liebe, was 
bist du ein Meer, das seine Kinder glück 
lich macht und sie zum goldenen Strande 
des gelobten Landes trägt! 
Der Feldgraue stand erschüttert; die Füße 
trugen ihn nicht mehr, er setzte sich auf 
die untersten Stufen und ließ seinen Trä— 
nen freien Lauf. Soviel Freude in einem 
Haus, in einer Stunde — ein Meer von 
Freude — nein, die Liebe war nicht tot, 
es qab noch viel Liebe in der Welt — unk
	        
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