Full text: Nach der Schicht (30)

Heft 3/1934 
„Nach der Schicht“ 
Seite 18 
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ritans: „Gehe hin and tue desaleiche 
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dor burmhorzigen vrlllor 
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Sesunde, tũchtig 
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j (I6 -32. Lebensahr 
die sich und ihre Arhcits- 
urafit in den lienst ihres 
h cheten llerrn stellen 
ouen mogen ihre An- 
tragen mit Lebenslau 
l Awecks 
Aufnahmseo 
geftiftet 1831 von dem Diener Gottes Vr. Peter als 
FJriebhofen. Die Genossenschaft, die bereits in msslons brũdor 
14 Diözesen im In⸗ und Auslande große Krankeue enenan ige Vlee 
häuser, Altershe ime, Jugendheime und Ob⸗ I Muarmue cmer 
bachlosenasyle besitzt, und in Japan und Ciinc eine ß .U . 
Vtissions station eröffnet, bietet edlen, opferfreudigen —r V d 
Junglingen jeden Standes und Beruses reic e Ge⸗ anels· anbonpiis 
legenheit, ihre Kräfte, Kenntnisse und Jähigkeiten I9oein, WVpssbnasts· 
im Dienste der Kranken und der Armen zu verwer⸗ —IXLLV 
Aten, viele unsterbliche Seelen für den Heiland zu ge⸗ 
winnen. Jünglinge vom 17. Lebensjahre an fin⸗ eedeenr 
den herzliche Ausnahme in dem Poftulat der Ge⸗ ——— uanet er 
— mi os 
nossenschaft in Trier und Luzern in der Schweiz. ee 
Schulentlassene, gesunde, gutveranlagte Knaben vom Willen, selbstlos und treu 
14. Lebens jahre an sinden Aufnahme in der Kandidaten⸗ der are ener 
im Saae- jheuerung zu dienen inden 
schule der Genossenschaft in Bad Ruschlnaen im Saar— q 
gebiet und in Freiburg im Breisgau. Bitte um Pro— j frauisen muutterstener 
spekt und Anmeldungen wolle man richten an den Retäticung. Anfr. wit 
Br. Generalobern der Senossenschaft der audeede eia an 
Barmherzigen Brüder in Trier. — Münchon, 
... . Dolllngorsatraũo 3. 
Zum 
hl. Ordensstande 
berusene, kath., brave u. 
gesunde Jünglinge vom 
17 Lebensjahre ab, fin⸗ 
den jederzeit liebevolle 
Aufnahme im Mutter⸗ 
hause der Barmher⸗ 
zigen SFrauziskaner⸗ 
brüder von Wald⸗ 
breitbach. Post Lin⸗ 
(Rhein) Land. Als Ar⸗ 
beitsfeld kommen außer 
Deu schland folgende 
Länder und Erdteile in 
Betracht: Schweiz 
Italien(Rom, Vatikan), 
Irland, Jerusalem, Hol⸗ 
land, Amerika und das 
Missionsgebiet Süd⸗ 
afrika. Alle Berufe fin 
sden Berücksichtigung 
Näheres durch den 
Generalobern zu 
Walbbreitbach. 
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ist die NRaupteach 
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roten Schleier, der sie verhüllt? Was ist 
aus Deutschland geworden? ...“ 
„Wir wissen es nicht, Kamerad,“ erwi— 
derte Thyssing. „Aber was du auch immer 
sehen und erleben magst in diesen Mauern, 
Hutes oder Böses, vergiß nicht, daß uns 
der alte heilige Dom als Erster willkom— 
men heißt in der Heimat. Er bleibt trotz 
allen Wandels der Dinge unser Führer und 
Wächter, das Wahrzeichen Kölns. Was 
ihn umflutet, das sind nur vorüberhuschen— 
de Wellen, die im Sand verebben. Und 
wenn sie die Stadt aufwühlen und Schmutz 
zurücklassen, dann haben wir den alten 
treuen Vater Rhein — der wäscht ihn wie— 
der weg, der säubert Stadt und Land. 
Der ist mit dem Dom der getreue Wardein 
unseres Volkes. Darum sind uns auch 
bdeide heilig: der Dom und der Rhein — 
die Himmelsburg und das Erdenherz mit 
seinen ewig flutenden Blutadern und sei— 
nem kräftigen Pulsschlag. Sie sind unver— 
sanglic sie überdauern die kleinen Mensch— 
ein, die jetzt im Fieber glühen, sich die 
Herren der Erde dünken und im Freiheits— 
rausch durch Straßen und Gassen wim— 
meln. . . . Komm, Bruderherz, nun halten 
wir Einzug in die liebe Heimat, ins alte 
heilige Könrn. Aber zuvor —“ 
Er zog ein Messer aus der Tasche, schnitt 
sich die Offiziersklappen ab und steckte sie 
in die Tasche. 
„Was tust du, Thyssing?“ fragte Forster 
erstaunt und erzürnt. 
„Was notwendig ist,“ erwiderte Thys—⸗ 
sing. „Vorsicht, mein Lieber! Wir sind 
Fremdlinge in dieser Stadt, niemand kennt 
uns, eine neue Generation hat die Herr— 
schaft angetreten ... Auch hier wird es 
rote Fahnen, Arbeiter- und Soldatenräte 
geben. Darum müssen sich zwei Offiziere, 
die für die Heimat kämpften, vorsehen. 
Glaubst du, ich lasse mich von dem nächst— 
besten Lausbuben, der die rote Binde trägt, 
aber die Front nie gesehen hat, inuntisren 
oder mir die Kriegs- und 5— 
chen abreißen? ... I 
Ich bin iett nicht mehr 
auch alle Ordenszeichen ab, ließ sie in den lärmte, strebte irgend einem Ziele zu.— 
Taschen verschwinden und setzte das Mes— bahnte sich mit Faͤusten und Ellenbogen 
ser an die Tressen und Achselklappen des den Weg. Dazwischen Grammophonge 
Offiziers. „Du gestattest! ... Es ist zu schmetter aus Cafes und Gastätten, Sol 
deinem Wohl!“ datenweisen, die Internationale und eir 
Mit finsterem Gesicht ließ es der Ober. lachendes Volkslied: 
leutnant gescheher nahm das Eiserne Kreuz Köln am Rhein, du schönes Städtchen 
und die Orden ab und steckte alles in die Köln am Rhein, du schöne Stadt, 
Tasche. „O Heimat, Heimat!“ seufzte er Und darinnen liegt 'ne Festung, 
und dann hingen sie sich die groben Mann— Die so hohe Mauern hat ... 
schaftsmäntel um und betraten das Weich⸗ Ach, mit dieser Festung war es nun vor 
bild der Stadt. bei, die war gefallen — wie das deutsche 
In der Vorstadt Nippes war es ruhig, Reich. 
aber als sie sich dem Bahnhofviertel näher⸗ „Und das ist nun die Heimat?“ fragte 
ten, schlug ihnen der Lärm der Großstadt Max Forster, sich in Grauen schüttelnd. 
wie eine brausende Woge entgegen. Men— „Das ist ein Volk im Fieber,“ erwiderte 
schenströme in allen Straßen und Gassen Thyssing. „Laß sie, die Rarren — und 
— Soldaten, Männer, Frauen und Kinder schau empor zum alten heiligen Dom. Der 
- die einen trotzig, verbissen, gereizt wie jteht unverrückt wie die Ewigkeit und küm 
Raubtiere — die andern Erschöpfung im mert sich nicht um das Treiben der Nar 
Blick, Elend in den bleichen Gesichtern, ren. Fott aus diesem Trubel —in stillere 
hunger in den müden Zügen. Dazu rote Gefilde, zum Heumarkt, und dann in die 
Fahnen, Neaschneogemehre— das d en Rheingasse. Komm.“ 
Summen kreisender Flugzeuge über den Am Heumarkt lichtete sich der Menschen 
e e aus d ephen lär⸗ strom, zerteilte sich. Aber die beiden hoch 
men F usik. reischen schrei 28 gewachsenen Feldgrauen erregten die Auf 
Thyssing ballte ingrimmig die Faust. Nierksamkeit der Wache. Ein' junger ven 
Und das ist nun das alte heilige soln el, die rote Binde am Arm, den Kara 
die Heimat .. O, Heimat! Deutsch⸗ —** quer übern Bauch, pflanzte sich vor 
land, was ist aus dir geworden! ihnen auf und krähte: „Den Ausweis! .. 
diese Stadt in Flammen? Die Hä — hä — da-das scheinen mir sa ver 
Menschen isr idürhe bergish 333 ka⸗kappte Offiziere —“ 
gehungert, krank oder fiebernd. Haferflok— au cti 
laeueteno kaneietn he geüutdhe. Wur Zugte er Fhphine 
leisch ihre Nahrung?. Um ein Fünftel —— Lerwundete Eisernes Kreuz.. 
Butter und ein halb Pfund Brot Kuh— Und du, mein Jüngelchen—ve α 
fleish mußten sie stundenlang Schlange Feuertaufe erhalten? Vermutlich beim Koch 
stehen und die Brotmarken wollten nir⸗ topf dg 9 —78 8 
genps ausreichen Man hungerte — A Mode —B ——— 
och Führer und Schieber schlemmten mig eta heiten agi ßer Piesadart. Bi 
Ach, der Krieg, der furchtbare jKriagli Esn * 38 8R it tradte deg7 U t 29 i 
hatte nicht nur das Heer, —5 —— date itat uff dur Waãche! 
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