Full text: Nach der Schicht (30)

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„Nach der Schicht 
Heft 3/195 
IIIIXX 
OIISCHhE 
0e 
2000 Hheiden sterben füglith 
ohne die heilige Taufe alein in Inbien 
In 1305 Ortischaften des großen Indiens wird von unsere 
Missionaren katholischer Unierricht erteilt. Wegen Mange 
an Geldmitteln ist unser Werksstark gehemmt. Helit un— 
3 eine qütige Spende. — Itomme Gaben sende mar 
auf Postschechkonto Karlsruhe 40975 — Saarbrucken 724 
Miffions haus sür Indien, Haselünne (Hann 
Exerzitien im Gt. Fidelishaust 
zu St. Ingbert 
im 1. halbjahre 1924. 
Herz⸗Jesu-Verehrerinnen und Opfet 
seelen: 23. Februar bis 2. März; 4. -8. Jun 
Lehrerinnen: 3.-7. April. 
Terztarinnene 830. April bis 4. Mai. 
Jungfrauen: 19.-23. Febr. 9. -213. Ma— 
Frauen: 5.-9. Februar; 25. -29. Juni. 
Männer: 19.-222. Mai nachm. Pfingsten 
Jungmänner: 29. März bis 2. April (Ostern 
Anmeldungen werden frühzeitig, spätesten? 
6 Tage vor Beginn erbeten an das St. Fidelis 
haus St. Ingabert (Saar) Tel. 4429. Die Exer 
zitien beginnen am Abend des erstgenannten 
und endigen, wenn nicht anders bemerkt, an 
Morgen des letztgenannten Tages. 
vom 17. bis zum Y. Lebensjahr finden in der niösterlicher 
Henossenichaft der Barmherzigen Brüder zu Monta— 
baur (Naffau) liebe volle Aufnahme. Die Geenossenschaf— 
besitzt Hauier in Deutschland, Holland, Nord-Amerika und 
in Canada. Edten odierireudigen Jünglingen jeden Stande— 
ist Gelegenheit geboten, ihre Kraste und Jähiqkeiten in 
den Dienst der Ktanken und Armen zu itellen und Christi— 
Königreich mehren zu helfen. Anmeldungen wolle man 
richten an den Generaloberen der Barmherzigen 
Brübder in Montabaur (Nassau). 
Oberlurzeum — 
Realgumnasiale — 
ee mit Abiturahschlub 
fFrauenobeorschule — 
kinjaährige Frauenschute 
Anmeldungqen ab 8. dan. täaqlich von 11-12 u. 1618 VUhr im 
Hauptschulgabaude Koônigin-CLuisen-Str. 44, Ammor 42 
r 
GSt. Maria, Bad Homb 
El. Mariu, Bad Homburg 
1. Haushaltungsschule mit halb- und ganzjährigen 
Kursen und gründliche Ausbildung in allen Zweigen 
des Haushaltes. Staatlich anerkannt. 
Schule für Kinderpflege- und Haushalt— 
in mit allen Betechtigungen lt. Min— 
rlaß vom 28. 3. 31. 
Internat. Tennisplatz. Mineralschwimmbäder, 
Eislauf. Rodeln. Halbe Jahrpreise. Aufnahm⸗ 
Irühjahr und Herbst. Prospekte. 
4. Kurpension. Das ganze Jahr geöffnet. Diät 
Kapeile im Hause. 
an deren Heimatort keine Studien- 
anstalt ist oder deren Eltern nieht 
Zeit noch Moglichkeit zur standigen 
Mithilse bBaben, ftinden liebevolle 
Aufnahme gute Verpflegung, 
gewissenhafte Betreuung, 
gediegene religiose Erziichung im 
dtudienseminar St.Fidelis 
in dt. Ingbert⸗Kaar 
Die Schuler besuchen das staatl. 
Reform-Realgxmnasium. 
1. Kl. Sexta) Franzsisch: 
. Kl. UIID: Latein: 
6. Kl. UIh Englisch od. Griechisch. 
Anfragen und Anmeldungen sind 
zu richten an Pater Direktor. 
Im Kloster des Kanisiuswerks vidmen sieh die Schwestern der hochwichtigen 
und zeitgemaben Arbeit der guten Presse durch Erstellung und Verbreitung 
kathosischer Schrilten. Das Werk ist vom Papst und von vielen Bischoöten 
beschutzt und warmstens empfohlen; es bietet eine ideale Verbindung von 
Gebet und Arbeit. Die Ernte ist grots, der Arbeiterinnen aber viel zu wenig 
Alan wende sich vertrauensvol an 
Schweoster Oberin dos Kanisiuswerkis in FREIBURG Schwelæ. 
„Leben, wirken — und hoffen!“ erwi— 
derte Thyssing. „An Gott sich anklam— 
mern in dieser Sintflut, am Kreuze sich 
aufrichten und ein neues Leben beginnen. 
Es ist eine alte Weisheit: die Welt be— 
wegt sich — das Kreuz steht fest. Daran 
wollen wir uns halten, Kamerad. Denn 
wir haben Pflichten — gegen Gott, gegen 
uns selbst, gegen Familie, Heimat und 
Vaterland. Das Reich ist zerbrochen und 
zerschlagen — so müssen wir es neu auf— 
richten helfen und ihm unsere Kräfte wid— 
men, jeder in seiner Art, nach seinem 
Wissen und Können. Das blutige Sol— 
datenspiel hat für mich ein Ende, ich bin 
wieder ein schlichter Kaufmann, treibe 
Handel, sorge für meine Familie, für Weib 
und Kind .. Damit diene ich zugleich 
auch der Heimat, dem Staat —“ 
„Ich habe keine Familie —“ 
„Du Armer! Stehst du ganz allein in 
der Welt?“ 
„Nein, das nicht! ... Ich habe in 
München eine Mutter, eine Schwester, eine 
Braut — dorthin will ich zunächst. Was 
dann wird, weiß ich nicht —“ 
„München? ... Eine brenzliche Sache, 
mein Lieber! Es ist fraglich, ob du durch— 
kommst. In München sollen ja alle Teufel 
los sein —“ 
„Was? ... Ja, dann weiß ich nicht —“ 
stammelte Forster. „Dann muß ich wohl 
— nach Berlin. Nach dort wird voraus— 
sichtlich meine Mutter geflüchtet sein, wenn 
in München alles drunter und drüber geht, 
zu ihrer Schwester.“ 
„Berlin ist zurzeit auch kein Eldorado — 
immerhin: versuchs! Irgendwo wirst du 
schon unterkommen.“ 
„Ausgeschlossen, Thyssing. Ich habe ja 
keinen enn Bin nur Offizier, weiter 
richts. Bin es ganz und gar gewesen — 
ein Kriegsmann im Dienste des Königs. 
Und da es keine Könige mehr gibt, habe 
ich keinen Herrn mehr —“ 
„Doch: den König der Könige! Ihm 
müssen wir dienen —“ 
„Wie, Kamerad — du meinst doch nicht, 
daß ich ... daß ich ...?“ Er schüttelte 
bekümmert den Kopf. „Nein, mein Lieber, 
fromm bin ich nicht. Sondern ganz und 
gar Weltmensch, wie es eben die Krieger 
unserer Zeit sind: wenig Frömmigkeit, 
dafür um so mehr freie Geister —“ 
„Neuheidentum, Kamerad! Aber nur 
stille — auch die Heiden sind berufen — 
und Gottes Wege sind wunderbar. Doch 
jetzt müssen wir weiter. Da — den letzten 
Schluck aus der Feldflasche — und dann 
die letzte Etappe: in die Heimat! ...“ 
Während Forster trank, summte der bär— 
tige Reserveoffizier mit schönem Bariton 
vor sich hin: 
„Dort möcht ich sein: 
Dort liegt die Heimat mir am Rhein! 
Ja — dort — dort möcht ich immer sein: 
Dort liegt die Heimat mir am Rhein!“ 
„Sind wir denn schon der Heimat so 
nahe?“ fragte Forster und schaute trübe 
in den Nebel hinaus. 
„Allemal, mein Lieber. Noch heute geht's 
nach Köln — nach Köln am Rhein...“ 
„Gott sei Dank,“ sagte Forster und schritt 
aus. „In der Heimat — auf Deutschlands 
heiliger Erde! Niederknien sollte man und 
sie kussen wie eine Mutter, die man nach 
langem Abschied wiedersieht.“ 
„Welch lieber, guter Mensch bist du!“ 
rief der Rheinländer mit feuchten Augen. 
„Komm, furs erste sollst du bei mir Unter— 
kunft finden, alles andere wird sich finden. 
Nun also fapfer drauf los marschiert — 
ich stüge dich! — es geht an den Rhein. 
an den Rhein — * 
„In die liebe Heimat!“ 
„Jawohl — und in der Heimat, in de 
Heimat, da gibts ein Wiedersehn!“ 
So wanderten die beiden Helden, dener 
der Krieg alles genommen haätte, Arm ir 
Arm zum Rhein. Aber eines war ihner 
geblieben: die Heimat, und damit der 
Glaube an die Zukunft, die verborgen in 
Schoße Gottes lag. 
2. 
O Seimat, Heimat! ... 
Da lag nun das alte heilige Köln, du 
Königin am Rhein, weitgebreitet vor ih 
nen — ein endloses Häusermeer, über dem 
die Sonne mattgoldene Wellen 333— Im 
Abendrot, ganz in Glanz und Pracht und 
Majestät gehüllt, stieg mit seinen Türmen 
und Zinnen der alte, ehrwürdige heilige 
Dom empor ... Der Kölner Dom — das 
herrlichste Denkmal deutscher Kunst, deut 
scher Macht und Herrlichkeit, das getreueste 
Symbol deutscher Kraft und Kühnheit 
deutscher Art und deutschen Wesens, deut 
— 
deutschen Gottesglaubens und deutscher 
Liebe — ein steinernes Gebet, dessen konig 
liche Schwurfinger sich jauchzend und got 
tesfroh zum Himmel ae „Sursun 
corda! — Empor die Herzen!“ 
Dem bärtigen Landsturmmann liefen die 
Tränen über die Wangen; er nahm die 
zerknullte Soldatenmüße ab, faltete die 
Hände über der Brust und sprach mit sto 
ßender Stimme: „O Heimat, Heimat!“.. 
Auch Max Forster hatte feuchte Augen; 
er legte dem treuen Kameraden den Arm 
um die Schultern und sagte tief bewegt: 
„Ja, Gott sei Dank, nun sind wir in der 
Heimat! ... Wird sie uns willkommen 
heikßen? . .. Und was birat sich hinter dem
	        
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