Full text: Nach der Schicht (24)

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Hlück hattet, Zeugen einer solch herrlichen 
Kundgebung zu sein, ja, die Ihr Träger dieser 
Kundgebung waret, traget den Feuerbrand der 
religiösen Begeisterung von Dorf zu Dorf, von 
Haus zu Haus und von Herz zu Herz. Das ist 
und bleibt Eure heilige Ausgabe! Die nächste 
große Männerparade in St. Gerhardus ist 
am Palmsonntag. Sorgt dafür, daß Ihr schon 
Samstags abends dem Einleitungsvortrag um 
8 Uhr beiwohnen könnt. Vorher und nachher 
ist Gelegenheit zur hl. Beichte. 
Der Kampfgegendie Unsittlich— 
keit. Der deutsche katholische Frauenbund hat 
einen Aufruf zum Kampf gegen den Nacktkult 
und gegen die pornographischen Zeitschriften 
erlassen. Die ganze katholische Frauenwelt 
müsse mit Entschiedenheit dieser Verseuchung 
des Volkes und insbesondere der Jugend ent— 
gegentreten. — Der Bezirksverband der ka⸗ 
tholischen Gesellenvereine Münchens hat in einer 
großen Versammlung am 18. Dezember 1927 
eine Resolution gegen den neuheidnischen Sit— 
tenverfall in Literatur, Presse, Kino, Theater 
usw. angenommen. Die Resolution protestiert 
gegen die öffentliche Schaustellung von ge— 
wissen Zeitschriften (‚Lachendes Leben“, „Ehe“ 
„Junggeselle“) in Verkaufsständen und Kiosken 
und gegen die Schaustellung von unsittlichen 
Repvue- und Kinobildern. — Die kürzlich ab— 
gehaltene Nationalsynode des irischen Epis— 
kopats hat sich mit den modernen Tänzen be— 
schäftigt, er wird gewisse moderne Tänze unter 
Androhung schwerer Strafen verbieten. 
Beschränktheitalles menschlichen 
Wissens. In einer Versammlung sagte jüngst 
Ein viertel Stũndchen Religionslehre 
Die Sakramentalien. 
Es gibt in der Kirche noch Dinge und Hand⸗ 
lungen, die den Sakramenten ähnlich sind z. B. 
die Einweihung einer Kirche. Sie heißen Sakra— 
mentalien. 
Diese unterscheiden sich aber bedeutend von den 
Sakramenten: die Sakramente sind von Jesus 
eingesetzt, die Sakramentalien von der Kirche; die 
Sakramente verleihen heiligmachende und hel— 
fende Gnade, die Sakramentalien bringen nur 
helfende Gnade; die Sakramente wirken durch 
die ihnen von Gott verliehene Kraft, die Sa— 
kramentalien durch die Fürbitte und Segnung 
der Kirche. 
Die hauptsächlichsten Sakramentallen sind die 
kirchlichen Segnungen und Weihungen. Auch 
werden manche geweihte Gegenstände (z. B. das 
Weihwasser) Sakramentalien genannt. 
Bei den Segnungen ruft die Kirche den Segen 
Gottes auf Personen und Sachen herab. So seg— 
net die Kirche die Gläubigen beim Gottesdienst, 
die Kranken, die Mütter, die Pilger usw. Sie 
segnet die Tiere und die Feldfrüchte. Sie segnet 
Gegenstände des gewöhnlichen Gebrauches, damit 
sie den Gläubigen zum Nutzen gereichen z. B. 
Iheider. Speisen. Häuser. Brücken. Eisenbahnen 
usw. 
Bei den Weihungen heiligt die Kirche Personen 
und Sachen für den Dienst Gottes. Als ganz 
besonders heilig gelten die Sachen, welche mit 
Chrisam geweiht werden wie: Kirchen, Altäre, 
Kelche, Glocken. — Ferner weiht die Kirche: Ka⸗— 
pellen. Kirchhöfe, gottesdienstliche Gewänder und 
Geräte. — Im Laufe des Kirchenjahres werden 
geweiht: an Mariä Lichtmeß die Kerzen, am 
Jzalmfonntag die Palmen, am Karsamstag das 
Feuer, die Osterkerze und das Taufwasser. 
Für den Gebrauch der Gläubigen werden Ro— 
senkränze, Kreuze, Medaillen, Skapuliere ge— 
weiht. 
Das Weihwasser (geweihtes Wasser) wird ge— 
braucht, damit Gott uns segne und uns vor 
Uebeln des Leibes und der Seele bewaähre. 
„Nach der Schicht“ 
Dr. Bronte Gatemby, Präsident der akademi⸗ 
schen Gesellschaft für Experimental-Philosophie 
n Dublin, der durch seine Studien über die 
Urzellen der Pflanzen und Tiere unter den 
Helehrten Europas einen hervorragenden Platz 
»innimmt: „Glauben Sie doch ja nicht, daß 
der Gelehrte irgendwas besäße, was ihm Ersatz 
zür die Religion sein könnte. Ich kann es 
»ezeugen, daß z. B. alle die wunderbaren Fort— 
chritte der Wissenschaft uns der Lösung des 
Lebensgeheimnisses nicht einen Schritt näher 
jebracht haben, als wie es die Griechen 500 
Jahre vor Christus schon waren.“ — Professor 
Dr. Molisch, Rektor der Wiener Universität 
»ekannt durch seine wissenschaftliche Tätigkeit 
n Japan, ein hervorragender Biolog, legte bei 
einer Doktorpromotion am 2. Juli 1927 das 
gleiche Geständnis offen und unumwunden ab, 
)aß die Wissenschaft aus sich über den Ursprung 
des Lebens keine Lösung zu geben vermöge. — 
Menschliche Weisheit und Wissenschaft kann 
roch so tief bohren und schürfen, vor den 
zroßen Geheimnissen und Welträtseln, wie na— 
nentlich der Frage der Herkunft des Lebens, 
tehen alle Gelehrten schließlich wie vor einem 
nächtigen, unbesteigbaren Berg. Und in Ewig— 
zeitsfragen erst recht. Also, Menschenkind, lerne 
zescheiden sein und dich demütigen vor dem 
mendlich großen Gott! 
In Schweden kämpfen die Katholiken 
uim die Freiheit ihres Bekenntnisses. (Die 
dortige katholische Literatur und Presse ist 
sehr gering: etwa 50 Bände und einige Bro— 
chüren, eine erste vollständige Uebersetzung der 
Nachfolge Christi vom Jahre 1918 und die 
Monatsschrift „Credo“ seit 1920: das ist alles!) 
Tragödien der Sowjetehen. Als 
m Herbst 1917 die Sowjetregierung di? 
Macht an sich riß, war eine ihrer ersten Ver— 
ügungen, die Aufhebung der kirchlichen Ehen 
welchen sie jede Rechtsgültigkeit absprach. Der 
Ehekoder von 1918, der bis 1926 in Kraf 
var, vereinfachte die Formalitäten der Zivil— 
he auf eine Meldung daß die Eheleute das Zu— 
ammenleben begonnen haben. Im Jahre 1925 
vurde ein Gesetzentwurf ausgearbeitet, welchen 
uuch die Anmeldungspflicht aufhebt und als 
einziges Kriterium einer bestehenden Ehe das 
Zusammenleben betrachtet. Auf heftigen Wi— 
derspruch der Frauen, besonders aus der Pro— 
dinz, wurde diesen das Zugeständnis gemacht, 
daß die Eheregistrationsämter auch weiterhin 
hre Tätigkeit führen und das Gesetz empfiehl! 
uch weiterhin den Eheleuten die Anmeldung 
hrer Ehe. Die Wirkungen dieser Ehegesetz- 
gjebung illustriert am besten die Ehestatistik der 
rasnaja Gasetta. In den ersten fünf Mo— 
naten des Jahres 1926 wurden 8472 Ehen ge— 
schlossen und 2126 Ehen getrennt, es entfielen 
also auf 100 Ehen 26 Ehescheidungen. In den 
ersten finf Monaten des Jahres 1927 wurden 
4681 neue Ehen geschlossen und 7255 Ehen ge— 
trennt, also 75 Prozent der geichlossenen Ehen! 
Aus dem katholischen Leben Spa— 
niens. Kreuz und Fahne. Als der Ge— 
neral Primo de Rivera einigen neuernann— 
en Artillerieoffizieren die Bestallungsschreiben 
überreichte, sprach er dabei Worte voll edler 
hristlicher Gesinnung und lebendigen Glau— 
hens, der vor einem „Was werden die Leute 
agen?“ mancher Uebergescheiter nicht die ge— 
ringste Furcht hat. Hier die schönen Worte 
des Generals: „Schauet mit Ruhe auf di—⸗ 
Hest 11/1928 
Hegenwart und mit froher Hoffnung in die 
zukunft. Teilen Sie Ihren Soldaten die Lehren 
Ihres Geistes und Ihres Berufes mit. Bringen 
Sie ihnen viel Liebe entgegen. Und wenn Sie 
ein Schwanken Ihrer Slandestugend fühlen 
ollten, dann fügen Sie ein Kreuz zu Ihrer 
Fahne und bringen Sie beides von neuem 
als Opfer dar für das Vaterland.“ — 
FJür die Pariser Schauspieler wird 
auf Anregung der katholischen Theater— 
vereinigung in Hinkuaft allsonntäglich eine be— 
sondere heilige Messe gelesen. 
Dies und das 
Krieg den Affen. Die Affenplage nimm 
eit einigen Jahren in vielen Gebieten Inner⸗ 
afrikas dermaßen überhand, daß die Mission 
und die Regierung gemeinsam energische Maß— 
zegeln ergreifen mußten, um die Fruchtfelder 
der armen Eingeborenen vor der großen Ge— 
räßigkeit dieser Tiere zu schützen. Acht Christen 
der Station Kahama (Apost. Vikariat Tabora) 
vurden von der Regierung zu Affenjägern 
ausgebildet. Sie sollten die Affen systematisch 
bergiften und so ausrotten. Seit zwei Jahren 
haben diese Jäger nicht weniger als 250 Kilo— 
zramm Arsenik zur Vergiftung der Affen aus— 
gzelegt. Aus verschiedenen Gründen gehen un— 
gefähr 90 Prozent des Giftes verloren. Wenn 
ein Jäger mit den zwei Kilogramm Arsenik, 
die er monatlich erhält, 400 —500 Affen erlegen 
'oll, muß er sich schon sehr viel Mühe geben. 
Man kann wohl sagen, daß die acht Jäger im 
Monat etwa 3—4000 dieser Tiere töten. Rei⸗— 
sende erzählen, überall finde man draußen in 
der Wildnis Affenschädel, und die aasfressenden 
Tiere aus ganz Deutsch-Ostafrika kämen in die 
Hegend, wo sie gratis mit schmackhaftem Affen— 
fleisch ernährt werden. 
Einechristliche Familie. Wo in einer 
Familie noch der alte gute Glaubensgeist weht 
uind wirkt, zeigt er immer wieder seine schönen 
Früchte. So bei der Familie Ziselsberger zu 
Hinterberg b. Viechtach (bayer. Wald); in harter 
Arbeit ringt sie dem spärlichen Boden das 
Brot ab, aber Gottes Segen ruht auf dem 
Hause: Ein Sohn ist Barmherziger Bruder in 
Reuburg, ein zweiter Barmherziger Bruder in 
Sglfing, ein dritter Novize in Straubing; eine 
Tochter ist Barmherzige Schwester in München, 
eine zweite bereitet sich im Kreszentienheim 
zu Altötting vor als Missionsschwester. Glück⸗ 
liiche Eltern, die auf solchen Lohn ihrer Sorgen 
und Mühen zurückschauen dürfen! 
Ein merkwürdiges Vorkommnis 
rug sich Ende Januar bei Regensburg zu— 
Um 4 Uhr morgens brach ein furchtbarer Brand 
aus. Unmittelbar neben dem Brandherd stand 
der ganzen Länge nach eine vollgepfropfte höl— 
—B—— 
ürchten, daß auch sie hell auflodern müßte, 
nachdem es bereits auch einen anderen Nach— 
varschuppen, der jenseits dieses Hofes stand, 
ergriffen hatte. Aber siehe da, die hölzerne 
Scheune blieb während des zwei Stunden wäh— 
tenden Brandes völlig unversehrt, wiewohl die 
Bretterwand förmlich von Hitze spie. Und der 
Hrund: Der gläubige Besitzer hatte in seiner 
großen Not, da in der Racht längere Zeit keine
	        
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