Full text: Der Saarbergknappe (10 [1929])

Aummer 11 
Stellungnahme zur Reparationsfrage 
In Paris sitzen seit einigen Wochen die Vertreter 
er verschiedenen Hauptstaaten zusammen, um die 
zahlungsverpflichtungen unseres Vaterlandes zu be⸗ 
limmen. Bisher mußte Deutschland sadtnn ganz 
jewaltige Leistungen an die Siegerstaaten abführen, 
ie natürlich den Lebensstandard des deutschen Volkes, 
umal der breiten Volksschichten sehr ungünstig be— 
influßzten. Der Ausländer, der sich in Deutschland 
ewegt, neigt gar leicht zu der Ansicht, daß hier alles 
iin Butter“ wäre. Er läßt sich vom äuthzeren Scheine 
lenden, und gibt sich nicht der Mühe hin, die wahre 
dage der arbeitenden Volksschichten genau zu stu— 
ieren. So kommt es, daß Forderungen gestellt wer⸗ 
en, die ohne dauernde Gefährdung des Volkes gar 
richt erfüllt werden können. Es ist daher natülrlich, 
aß auch die Arbeiterschaft das sogenannte Repara— 
ionsproblem scharf verfolgen und ihre Stimme er— 
seben muß, um ihre Lebensrechte wahrzunehmen. 
Ddie Gefährdung der Lebensrechte der deutschen Ar⸗ 
eiterschaft veranlafzte den Deutschen Gewerkschafts- 
und, folgende Entschließung zu fassen und den zu— 
tändigen Stellen zu unterbreiten: 
„Der Deutsche Gewerkschaftsbund hält es aus An— 
aß der gegenwärtigen Verhandlungen über die Rege— 
ung der Reparationen im Interesse der in ihm orga⸗ 
zisierten Arbeiter und Angestellten für seine Pflicht, 
rneut darauf hinzuweisen, daß die gegenwärtige 
Reparationsbelastung auf Grund der tatjsächlichen 
virtschaftlichen Felente und Möglichkeiten für 
zas deutiche Volk nicht nur ungerecht, sondern auch 
intragbar ist. 
Vor allem werden die Arbeitnehmer ewybt in 
hrem Einkommen, als auch in ihrer Kaufkraft und 
hrem sozialen Aufstieg schwer geschädiagt. Deshalb 
nuß bei den gegenwärtigen Verhandlungen von den 
uischen Unterhändlern und den dazu berufenen 
Ztelien alles versucht werden, eine starke Ermähzigung 
zer Gesamtreparationslasten zu erreichen. Insbeson 
dere hält der Deutsche Gewerkschaftsbund eine anders 
geartete Regelung der Reparationslasten der Eisen— 
ahn und ihre Senkung für unbedingt erforderlich. 
Allen Veröffentlichungen über die Betriebsergeb⸗ 
nisse bei der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft haben 
en Rachweis erbracht, daß infolge der indirekten und 
zirekten Reparationslasten in Höhe von insgesamt 
80 Millionen RM. einschließlich der Beförderungs— 
teuer sogar die Betriebssicherheit der Reichsbahn —* 
olge Drosselung aller Ausgabengebiete in stärlster 
Weise gefährdet wird. Infolgedessen kann die heutige 
Reparationsbelastung der Eisenbahn auf längere Zeit 
uicht ertragen werden. Dabei ist gleichzeitig auch der 
ßedanke in den Vordergrund zu stellen, die Reichs— 
»ahn aus der besonderen Haftung für die Repara— 
lonszabsungnen herausaunebmnen. Nur so erfüllt das 
FJuür unsere Frauen 
Vom Recdhtt der Schlüsselgewalt 
Die Ehefrau ist berechtigt und verpflichtet, das gemekn⸗ 
chaftliche Hauswesen zu leiten. Auf Gtund dicler Ver⸗ 
slichtung ist ihr das Recht gegeben, im Rahmen ihres 
bauswesens die Geschäfte für ihren Mann zu besorgen. 
Dieses Recht findet seine d e ee im 8 12356 des 
Bürgerlichen Gesetzbuches. Man nennt dieles Recht die 
Schüsselgewalt der Ehefrau. 
Zunachst wollen wir uns über die Bedeutung der 
5chlüsse gewalt klar werden. Auf Grund der Schlülssel⸗ 
zewalt bann die Frau im Rahmen ihres SHaus— 
ALIV 
lichtet, die von der Frau getauften Waren, seien es Eß— 
varen, Wösche. Schuhe, Kleidungs⸗ unnd Mobejtücke, zu 
xzahlen. Wenn jedoch die Frau den Rabmen der us-⸗ 
chen Verhälunissesbei ibren Eintäufen und Best ungen 
berschreitet, dann kann der Ehemann ni zut Zahung 
ervilichtet werden. So 3. B. wird eine Bergmannsirgu 
en Rahmen khrer Verbhältmwisse überschtelten, wenn sie 
zingeht und borgt beim Möbelhändler ein Schlafmmer 
ür 10000 Fr. Der Ehemann kann sofort den Kauf mit 
Rechtswirkung für nichteg erklären. Amders sedoch, venn 
ine Bank'ersfrau, deren Ehemann über ein iährliches 
kinkemmen von — sagen wir mal — 50 0 Reichsmatt 
erfügt. dieses Schlafzimmer für 10 000, — 8 bestellt; 
ziese Bestellung wird rechtsverbindlich sein, da die Be— 
tellung im Rabmen ihres Hauswelens geblieben ist. Orer⸗ 
nit soll dargetan sein, daß Einkommensverhältnisse und 
ozule Stelluna im Sinblick auf die Schlüselgewaft eine 
erste Rolle spielen 
Wenn nun eine Eheirau ibre Schlüßelgewalt mit Ab— 
icht jalsch oder leichtiertig gebraucht, sodaß Gefabr für die 
Sicherheit und die Ordnung des Hauswesens besteht. dann 
at der Eherann das Recht. ihr die Schlisselgewalt zu ent⸗ 
iebhen. Diese Entziehung hat aber ñut dann rechtche 
Uirtamkert gegenüber Dritten wenn sie in das Güter⸗ 
re hisregalne⸗ des zuständigen Amtsgerichtes eingetragen 
vorden ist. VBicle Menschn glauben, es genuge wenn man 
eine Anzerge folgenden Inbalts in den Zeitungen ver—⸗ 
Fient!lichen läßzt: „Warnung! Ich warne hiermit Jeder—⸗ 
mann. meiner Ebeitau po. etwas zu leihen oder zu borgen, 
a ich für nichts aufkomme.“ — Eine solche Anzebae dat 
ticht die gerinaste Rechtswirkung böchstens daß sie ge— 
Asnet ijst den eigenen Fomil'enstand im Amteben der 
deif atlcteit beradeuwürdigen. Na, das ist ja auch 
hlieilich eine Sadse des auten Felscds ocg vog zeoͤn 
„Dar Saar⸗Beraturapper 
vichtigste deutsche Verkehrsmittel, das im Dienste der 
AUlgemeinheit steht, die Möglichkeit eines geordneten, 
esicherten Aufbaues, einer wirtschaftlich erträglichen 
'arifgestaltung und einer gelunden Preispolitik.“ 
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nacht habe, nicht in die Niederschrüut eοen wor-⸗ 
en wären. Er habe damals erwidert, daß Derr Deimer 
er Wereinbarung wie ste beim Berghauptmann getrotsen 
vorden sei, nicht Foige geleiftet bätte, Die Vereinbarung 
sci so gewesen, daß ein Beittas bescchlossen werden solle, 
der ungeiahbt 
neunn Millionen Fr. Feblbetras 
»ecke. Der Beitrag von 48. — Fr. reiche hlerzu nicht aucs, 
ondern es sei ein Betrag von 50 Fr. eriorderlich. X 
ßrund dessen hätten die Arbeitnehmer dem damals vom 
Arbeitgeber vorgeschlagenen Beitrag von 48. — Fr, niqht 
ugestimmt und könnten auch heute nicht so ohne weiteres 
wust immen. Er bittet, diese Ausführungen in die heutge 
Riederschrift aufzunehmen. — Weiter erklärt Hoffmann, 
atz es nicht angängig sei, dah das Oberbergamt serne 
entscheidung solange hinziehe, nachdenn die Arbeitnehmer 
hre in zu dem Beitrog von 48. — Ir. ausdrud- 
ich in der Erwartung einer bald'gen Ent'icheidung ves 
)Rberbergamtes gegeben hätten. Der weitere Einspruch 
es Herrn Delmer richtet sich gegen die Ausführungen von 
zakob Michely in der letzten Vorstandsfitzung: „Autzerdem 
ätten die Vertreter der Saarregierung und auch Derr 
delmer bei den Berliner Verhandlungen bezüglich der 
deidel berger Abrede die Verpflichtung übernommen. dad 
nindestens von einem Abbau der scarländischen Leiftun⸗ 
jen nicht gesprochen werden könne.“ Herxr Dermer bemertt 
dierzu. daß er hei den 
lus der Niederschrift über die Sitzung des 
5 
dnappfchaftsporstundes am 20. Fehr. 1929 
Die Verhandlungen Über die Sitzung des Knappschafts⸗ 
orftandes am 16. Januar 1929 wird vorgelegt. Das Vor⸗ 
dandsmitglied Ingenieur Divisionaire Delmer hat gegen 
ie Fassung einiger Ausführungen in dieser Niederschrift 
e Zunächst bestreitet er, gesagt zu haden, 
aß die Veckung des noch verbleibenden Febebetrages in der 
henftonsdasse A durch einen 
Abbau der Leistungen 
erbeigeführt werden müsse. Er habe sich vielmehr dahin 
usgesprochen, daß die Deckung aarj anderen Wegen als 
urch eine weitere Erhöhung der Beiträge erreicht werden 
nüsse. Gewerkichaftssetretär 
IXVV 
emerkt bierzu, daß. wenn der Arbeitgeber nicht berelt sel 
ie Beiträge zu erböhen, der von Herrn Delmer angekän— 
igte Weg der Leistungsverminderung der einzig uorig— 
leibende sel, den aber die Arbeitnehmerschaft aus ven 
hon oft erarterien Gründen nicht betreten lönnte. Er 
oricht sein Bedauern darüber aus, daß das Oberdergame 
is jegt keine Entscheidung über die Höhe der Bei⸗ 
räge getroffen hat. Die Arbeitnehmer hätten sich mit der 
zrhöhung des Beirages auf 48.— Fr. ausdrückhich nur 
n der Erwartung einverstanden erklärt, daß das Oder⸗ 
ergamt mit tunlichster Beschleunigung eine Entscheidung 
iber die notwendige weitere Erhöhung des Beitrags der⸗ 
eiführt. Ein ganzer Monat sei nun schon verflossen, und 
»er Erfolg liege auf Seiten des Arbeitgebers. der dadurch 
vieder viel gerettet habe. 
Vertrauensmann Soffmaunn erklärt, daß es bei dem as⸗ 
ehnenden Standpunkte des Arbeitgehers nur zwei Muögs⸗ 
ichkerten gaäbe, um die Pensionskasse zu sanieren, und 
war erstens durch Uebernahme von drei Fünftel der Vei⸗ 
räge durch die Arbeitnehmer bei einer entsprechenden 
Zermehrung der Stimmensahl der Arbeitnehmer im Ror⸗ 
Ande, und zweitens dadurch. daß die Regierungsdom⸗ 
nissson einen Zuschuß zur Pensionskasse leistet, damit die 
Bbelastuna, die die Pensionskasse durch die Foigen des 
drieges zu tragen habe, aus allgemeinen Mittein gedect 
perde. Im Reich werde sowohl von den Arbeitnehmern 
As auch Arbeitsgebern dieselbe Meinung bezuglich ver 
sotwendigkeit der Staatshilsje vertreten. und der Reiqchs⸗ 
egierung lägen auch schon diesbezügliche Anträge vor. 
In Frankreich sei dasselbe Verhältnis vorhanden, ind m 
iuch dort der Staat Zuschüsse zur Penslonsversicheruns 
eiste. Hoffmann weist gleichseitig darauf hin, daß seine 
n der letzten Vorstandssitzung derecwy Ausführungen 
u der Erklärung des Herrn Delmer, der Arbeitgeber sei 
nit der Erhöhung des Beitrages auf 48.— Fr. einem Vor⸗ 
hlage gefolgt. den er, Hoffmann. selbst bei der seiner—⸗ 
ettigen Vesprechung mit dem HSerrn Borohauntmanm ae⸗ 
Berliner Verbandluugen 
im 19. und 20. April 1928 erklärt habe, daß der Saar⸗ 
Znappschaftsverein in der Verwaltung der Knappschafts⸗ 
ensionskasse sich volle Freiheit vorbehält. und daß er diele 
zreiheit durch eine Erklärung irgendwelcher Art nicht auf⸗ 
eben könnte. Infolgedessen habe er die oben erwähnte 
bervilichtung nicht übernommen. Diese Erklärung wird 
owohl von Jakob Michely als auch von Peter Michely 
ntgegengehalten, daß der heut ge Standvunkt des Serrn 
delmer . mit seiner damaligen Haltung nicht dece. 
lakob Michely schildert den Hergang der Berliner Ver—⸗ 
and ungen, indem er ausführt, daß Miniiterlaldirektor 
dt. Grieser am 1. Verhandlungstage eine schriftlsiche Er⸗ 
lärung verlangt habe, 
dahz die Vertreter der Saarregiernug und der Vergwerks⸗ 
zirektion sich vervflichten, keinen Abbau der Renstons⸗ 
assenleistungen vorzunehmen, wenn die Zuschüsse des 
Reiches bzw. seiner Versicherungsträger gewährt werden 
diese schriftliche Erklärung sei nicht abgegeben worden, 
o abe am 2. Verhandlangstage der Berghauptmann 
als Vertreter der Saardelegation mündlich erklärt, daß 
die Bergwerksdirektion an einen Abbau der Leistungen 
richt denke. Dieser Erklärung sei von Delmer nicht wider⸗ 
prochen worden. Dieses stillichwe bgende Verhalten mußte 
Us Zustimmung zu den Ausführungen des Vergbaupi⸗ 
manns angesehen werden, und das sei auch geichehen, in— 
dem die Vertreter der Reichsregierung die mündlich abge⸗ 
zebene Erklärung als geniigend anfsahen. Wie Herr 
elmer diesen Tatsachen heute ein anderes Bild gebven 
önne,. sei unverständlich. — Herr Delmer erwidert, dab 
er Hergang der Berliner Verhandlungen in der Presse 
icht richtig dargestelli worden sei. Er habe in Berlin 
»diglich erklärt. — 
E 
ver besonders besprechen wollten, Ut die leider allzuost Ebenso vorsichtig muß man sein gegenüber der Kolvor⸗ 
u beobachtende Tatsache, daß die Schlüsselgewart der The- sage. Täglich ziehen Leute Über Land, um ihre zweilfel⸗ 
rauen von mehr oder minder jskruvellosen Menschen aus- aften Zeit'schriften und Schauerromane umerzuvringen. 
enützt nud ausgebeutet wird. Vor Ausbeutung durch ge- der erst Band (89 solgen) wird gewöhnlich unentgeltlich 
issen lose eereen und Hausierer sollten sich un⸗ jeliesett. Die Frau, mandmal ein bißchen neugierig, 
ere Frauen besonders hüten. So laufen zur Zeit wieder »Nlättert mal drin und lieft schlietzlich und da, gerade wo's 
ine zanze Anzahl Burschen, deren Nationalität noch nibt im schönsten und spannenditen ist, da steht zu lesen: Fort⸗ 
inmal festgestellt ist und die sicher leinen Gewerbeschein etzung folgt in nüchster Rummer“ Das Interesse isft nun 
aben, im Sgargebiet herum und versuchen. Stoffe zu rer- eweckt und der nach 2 oder 3 Tagen wieder erscheinende 
auten, Stoffe, die qualitativ so schlecht sind, dah sie kaum solvorteur hat seichtes Spiel. Das Heit kostet 0 nat 
ls Putzlavpen Verwendung sinden können. Diese Geselen 20 Fr. wöchentlich Macht bei 100 Heften 20 Fr. —8— 
eben außerordentlich gerissen vor und versteden es vor önnte sich die Familie mindestens ß Romane der Welt⸗ 
illen Dingen, vor der Pol'zei unsichtbar zu bleiben. Am itergtur zulegen. So hatte ste geistigen und materiellen 
iebsten verbauien sqe ihren Schund an arglose, vertraucns- S3chund. Gewöhnlich lesen die heranwachsenden Kinder die 
elige Frauen in Abwesenheit des Ehemannes. In den Sj„chundheite auch dꝛ, und dann wundern sich die Eltern 
neisten Fällen wird ein 320 Meter grotzes Stück Tuch ane iuf einmal, wo der Schn oder die Tochter die pdantasti⸗ 
eboten (gerade genügend für einen Anzug). Mit schneem he anesung her hat. Jede Arbeiterjsrau, die „auf 
zungenschlag und Scharwenzeln wird der Frau vorge:ogen, Keinlichkteit und Sauberkeit bedacht ist, müßte es mit Ent⸗ 
aß das angebotene Stück Tuch für den geforderten Preis üstung ablehnen, solche Schund- und Schmutzheite in die 
meist zunächst 100. dann herüntergehend auf 600 und 60 Pohnung aufeunehmen, denn das it schlimmer mi⸗e ein 
sranken) geschentt sei und es nur angeboten werde, weil ingesegter Stubenboden. 
s das letzte Stück sei, das man ichnell los sein wolle. Die- Heute ist es gang und gäbe, mit illustrierten Zeitschriften 
enigen Frauen, nun, die keine oder wenig Ahnung von Lersicherungsschwindel zu betreiben. Davor kann niecht 
3toffen haben, fallen leicht auf das Geschwätz herein das öndringlich genug gewarnt werden. Gauben Sie, werde 
bduch wird befühlt und als stark und gut befunden. Dann Bbergmannssrau. daß die Versicherungsagenten mit dem 
ratiirlich auch gekauft. Erst beim Gebrauch der Sache llustrierten Zeitschristenvertrieb in Familien besseter 
nertt man den Reinfall. — Meine Frau ist auch einmal. äreise ogitleren? Sie glauben es nicht; dann haben Sie 
s war vor dem Kriege. auf diese Art bereingesallen und cht. Warum aber sollen auch hier nur die Arbeiter⸗ 
XX keine Befürchtungen zu hahen, daß sie je nech vmilien diesen Versichcrungsgesellschaften die Suppe fett 
inmal bei einem Hausierer käuft Komme ich da Abends nachen? Das ist doch nicht e'nzu'ehen. Wer sich für Leoen 
iach Hause und erzählt mir meine Frau voll Stolz, daß sie oder Sterbeiall versichern will, tue das ohne Umwege dei 
eine Ueberrgschung für mich habe. Sie zeigte mir dann unserer Versicherungseinrichtung „Deutsche Lebensver⸗ 
den Stoff und da ich auch nichts davon verstand dielt ich icherung“, Filiole Saarbrücken. Uebrigens gehört der Ad⸗ 
ihn für ganz gut. Ein kompletter Anzugstoff für „nur“ chluß eines Versicherungsvertrages nicht in den Bereich 
3— Mt. Ich trug ihn zu meinem Schneider, und als dieser der Schlüsselgewalt der Chesrau. Die meisten Ehemänner 
das Zeug in die Sand nahm. sagte er: Mein Lieber. da vissen dies jedoch nicht und zeigen sich dann nachtränlich 
»zist Du schön angeschmiert, der Dreck ist das Machen nicht nurrend mit dem abgeschlossenen Versicherungsvertrag ein— 
vert. — Ich habe ihm nicht so recht geglaubt. weil ich an- Yerstanden. Jetzt aber nur ein Foll. Eine Familie halt 
Ehm, der Schneider spreche aus eigenem Geschöfteinter- ich 3 Jahre eine allwöchentlich erscheinende Versicherungs⸗ 
sse. Die Erkenntnes von der „Güte“ des Stoffes kam eitschrift. Auf einmal kann sie wegen besonderer Um— 
chnesller, als ich ahnen konnte. Als der Schneider den tkände die Zeitschrift nicht abnehmen. weil es am Gesd 
Inzug ablieferte, zog ich ihn Sonntagas darauf an. Im nangelt. Plößzlich stirbt der versichert Gewesene. Glaudt 
rreien wurde ich vom Regen überrascht und innerha'b emand, daß die Versicherungsgesellschaft noch etwas zadlt 
ehn Minuten war mein scköner starker Anzug nur noch »der die geleisteten Beiträge zurückzahlt? Nichts zu maiden 
ein Flatterlcvpen. Keine Kunst war mehr imstande, ihn Darauf rechnen die Geselischaften und machen auch dadurc 
vieder zum Anziehen fähig zu machen und hat ihn spöter den Profit dak viele Leute jahrelang zahlen und dazz Se 
Re Katze als Nochtunterlage bekommen. — Genau die— Lersickerung qus irgend welchen Gründen ausedx. Alles 
elsben ‚auten Stoise“ werden beute guch im Sausserhandel vas für die Versicherung gezahlt wurde, ist Reingewran 
ibgeseßkt. weil ein anitändiges Geschäit solsche Shundwore )rGelsell'cheft. — Darum Vorsicht! Die kluge Frau macht 
licht führt. Unsere Frauen sellen daber gegenuder den eine Felchäfte mit Hausierern (Kleinkromhausierer mi 
usierern recht vorsichtig lein. Am Besten ist. man läzt zäewerbeshein gusgenommen) und Kolvorteuren oder mit 
ch auf garnichts ein und macht seine Einkäufe stets in weifelbaften Versicherungsageuten. Daun baut sie 
mem bekannten reellen Kauibaus Heeemn Aexgaer nmar ⁊
	        
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