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Es soll ein Grundbetrag eingeführt werden wie in
der Invalidenversicherung, und glauben wir ferner
uns auf eine gewisse Zusage stützen zu können, daß
auch ein Staatszuschuß eingeführt wird. Der Knapp
schaftsvorstand rechnet bestimmt damit, daß ein an
gemessener Staatszuschuß gegeben wird. — E—
dürfte der Reg.omm. durchaus nicht schwer sein
diesbezüglich einen endgültigen Beschluß zu fassen
der die Knappfchaft resp. die Mitglieder derselben
wirklich befriedigen kann. Vorbilder hat die Reg.
Komm. sowohl an der Reichsregierung als auch an
der französischen Regierung. Der französische Staas
zahlt zur Pensionskasse der französischen Bergar—
beitet 45 Prozent der gesamten Lohnsumme im
Bergbau. Das deutsche Reich zahlte in diesem Jahre
auf Grund der „Lex-Brüning“ 75 Millionen Mark
in die Kasse des Reichs-Knappschaftsvereins, wo⸗
durch die Beiträge recht erheblich gesenkt werden
konnten. — Es dürfte nicht zu verkennen sein, daß
der Saar-Bergmann, der im Interesse des Staates
die größten Opfer bringt, ebenfalls Anspruch an den
Staat erheben darf, ihn bezüglich der Versicherungs⸗
beiträge zu entlasten. Was in Frankreich und in
Deutschland möglich ist, dürfte doch auch im Saar—⸗
gebiet möglich gemacht werden können.
Auf dem Gebiete des Knappschaftswesens sind uns
nunmehr in den letzten Tagen verbessernde Reformer
in nahe Aussicht gestellt worden. Diesem immer nur
In⸗Aussichtstellen muß endlich doch einmal die prat
tische Tat folgen. Die AKnappschaftsmitglieder
wollen Taten sehen. In allen Knappschaftsver—⸗
sammlungen, die zur Zeit abgehalten werden, wirt
von Diskussionsrednern darauf hingewiesen, daf
man des Vertröstens auf spätere Zeiten leid sei
Ganz besonders empfinden die Knappschaftsmit
glieder die Leistungen der
knappschaftlichen Krankenversicherung
ils ungenügend. Eine Novelle zur Krankenver
scherung soll nun ebenfalls in Ausarbeitung sein
Hoffentlich trägt man bei der Fassung des Entwurfe
derselben den besonderen Verhältnissen des Berg—
baues Rechnung. Im Reichs⸗Knappschaftsverein gil
stets der wirklich verdiente Lohn als Grundlohn in
der knappschaftlichen Krankenkasse. Warum soll man
eine solche Bestimmung nicht auch im Saargebie
Gesetz werden lassen?
Wir geben nunmehr der bestimmten Erwartung
Ausdruck, daß die Reg.⸗somm. sich baldmöglichft
dazu entschließt, die läängft zugesagien erforderlichen
—A
zunehmen. J. M.
Lohnbewegung in Mitteldeutichland.
Wie bekannt, haben die ustandigen Bergarbeiter
organisationen br den mitteldeutschen Braunkohlen
bergbau am 22. September de die geltende Lohn
ordnung zu darn Die Kündigung wurde mittler
weile zum 30 November aus —*2* Die Unter
nehmer schelnen nicht geneigt zu —2 eine Lohnerhöhung
freiwillig zu bewilligen. Dies geht aus ihrem Verhalten
deutlich genug hervor. Die Jorderung der Organisationen
wurde den Unternehmern schon am 285. Oktober zugestellt
Die Hauptforderung dreht sich um die — der
tariflichen Durchschnittslöhne um 1,— Mark —— die
Unternehmer in der Lage od diefe Forderung zu be—
willigen, geht aus den Geschäftsberichten der einzelnen
Unternehmungen klar hervor. Und daß die Forderung
berechtigt ist, zeigen die tariflichen Durchschnittslöhne
die gegenwärtig gelten. So beträgt der tarifliche Durch—
schnittslohn im Randrevier IV —8 und rdg nur
474 Mart; der höchste tarifliche Durchschnittslohn, im
eigentlichen Kernrevier beträgt nur 6— Martk. Diese
Zahlen sagen genug. Sie begründen die Lohnforderung
om besten. Es ist nur jammerschade, daß so viele Berg-
leute in diesem Gebiet den Anschluß an die Gewerk—
schaften noch nicht gefunden haben. Zu was das führt
zeigt die Lohnbildung deutllch
Der niederschlesische Bergbau
befindet sich auch in der Aufwärtsentwialung Er ifft
ja das merzenskind unter den deutschen edeen
gebieten. Reulich noch brachte unsere Tageszeltung
In Deutsche“ geradezu erschütternde Bilder vom Le—
en der Bergleute im Neuroder Gebiet. Die armen
Venschen en sich Prgen. weil sich außer der Ge⸗
werkschaft fast niemand ihrer Not erbarmt. Daß aber
die Vezahlung eine bessere sein könnte, bewpe die Ent⸗
wicklung der Forderung und des venage spes So
stieg die Förderung von 5 560 000 Tonnen im Jahre
tors auf 5844000 im Jahre 1927 und 5271000 im
Jahre 1928. 1829 wird eine pog höhere Steigerung
herauskommen. da für das erste Halblahr die Förder
menge schon 3020 000 Tonnen bettägt. Der Leistungs
effelt., der 1913 — auf die eaeespn errechnet —
je Kopf und Schicht 669 Kilogramm betrug, ist auf B72
Kiloaramm im ersten Viertelsahr 1929 gestiegen. Eine
Steigerung um 303 Prozent, die sicher — beachtens⸗
wert ist für ein Gebiet, das keine güustigen Flözver—
hbültnisse zu verzeichnen hat. Trotz gesteigerter Förderung
ist agber das Gesamtlohnaufkommen zurückgegangen. Im
1 Vierteljahr 1928 war das vIrpnnemnwen um rund
1 Million Mark geringer als im 1. Viertel 1928. Im
ersten Halbiahr 1929 ist es wieder gestiegen. bat abert
„Der Safueß —ν
die Hohe vom 1. Viertel 1928 noch nicht erreicht. Eir
Beweis, daß die Grubenverwaltungen erhöhten Nutzen
aus der Foͤrderungs⸗ und Leistungseffektsteigerung g
hen. dofentic grungt es den lo
nen, den Lohnanteil der Bergleute am Gesamlergebni
der Grube zu stelgeen
Im Ruhrgebiet
nahm der Hauerleistungslohn nach Aufstellung de
Zechenverbandes folgende Entwicklung:
Tariflicher Hauer⸗Mehr als
Bezirks⸗ durchschnitts⸗ tarlflicher
durchschnitt lohn Durchschnitt
MVk. nk. Mk.
977 an 0,17
n —X
—X
v22
,10
v, 80 —X
9,80 0,15
9,80 0,18
9 40 919
Monat
1920
Januar
Februar
März
April 2
Mai 3,90
Juni 9,94
Juli 9,95
August 9,98
September 9 99
Die Entwicklung zeigt, daß die Fudedehdusnietueß
mer es verstehen, das Gedinge zu en daß eir
größeres Ueberschreiten des tariflichen Durch asteonne
chwer möglich ist. Auf einigen Gruben gilt das soge
rannte Einmann-Gedinge, das der Antreiberei Tür und
Tor öffnet und deshalb Feschlofen von den Organisationer
hekämpft wird
Aus dem Lothringer Kohlengehiet
—
Am 8. Nopember tagte in Merlenbach (Lothringen
eine große Revierkonferenz des Unabhängigen Berg
Wbeiterverbandes, die von 133 Delegierten, welche 64
Ortsgruppen vertraten, besucht war. Viese Konferenz be
egete sich mit den akuten Lohns und sozialen Fragen
insbesondere mit dem Stande der Knappschaftsresotm. Die
dauptreferate wurden von den Kollegen Meier (Merlen
bach) u. Meck Straßbura gehalten. Daran schloß sich ein
rege Aussprache an, in der der Unwille der lothr. Berg
leute über die Behandlung der Lohn⸗ und Kna eae
stage deutlich zum Ausdruck kam. Es wurde p af
die „lothringischen Bergleute nicht als en be
handelt sein wollten“. Den lothringischen Bergleuten
müsse derselbe eieh wie den snerdfranos
chen gewährt werden. In der eneee wurd
betont, daß die lothringischen Arbeiter die eolenn
der Versicherung bei der Landesversicherungsanstalt drin
send wünschten und gegen eine Verschmelzung seien, wie
le von behördlicher Seite erstrebt würde. Kamerat
denhoff üͤberbrachte der Finen die Grüße der in
Zaargebiet wohnenden Lothringer Kameraden, die sid
in er Zahl dem Gewerkverein eee Diese
Mitteilung weckte Freude, da die beim Gewerkverein or⸗
ganisterten Lothringer Bergleute treue Bundesgenossen
der Kameraden vom Unabhängigen Bergarbeiterverband
ind. Alles in allem kann gesagt werden, daß die Kon—
erenz ein sehr gutes Bild bot und die lothringische christ⸗
liche Vergarbeiterbewegung neuen Impuls von ihr
mesangen haben wird. — Die Meinung der Konferen⸗—
wurde in einstimmig Pn eee Entschließzungen
zum Ausdruck gebtaht Dlie wichtigsten davon bringen
wir nachstehend zut denntnis unserer in Lothringen ar
bheitenden Mitdgllebder
Aur Lohnfrage
„Die am 3. November im Lokale Delesse in Merlen
bach ee versammelten Delegierten des Unabhängi
gen rgarbeiterverbandes nehmen Kenntnis von den
von der — unternommenen Schritten
zwecks Gewährung einer ohnerhöhung. Die steigende
deeer und die dadurch bedingte Verarmung,
der Bergarbeifer bei Vei gebliebenen Löhnen recht—
bertigen in keiner Weise die edecueersae
er Direktion, und dies umso weniger, als bei ethöhten
Kohlenpreisen und guter Konjunktur Wyene Gewinne
zu verzeichnen und zu erwarten sind. Die Konferenz stellt
est, daß der Hauermindestlohn in Nordfrankreich seit
Ottober auf 41,12 Fr. durch Verhandlungen erhöh⸗
wurde, und proiestiert energisch gegen die Verschleppung
der eroeeng Lothringen, wo der Mindestlohn
noch immer auf 3445 Fr. stebt Sie erwartet, daß die
in Frage kommenden Instanzen 3 zur Ab⸗
tellung die ungerechtfertigten Schlechterstellung der
Lothringer Vergleute beitragen.
Vit aller Schärfe wenden sich die Delegierten gegen
die Ausschaltung der Organisationsvertreter bel der Feft
legung neuer Lohnbedingungen anläßlich des inee
vom Monat Juni. Die ee erwartet die baldigt
Anberaumung einer Lohnverhand ung mit den drgang
sationsvertretern und den Arbeiterdelegierten, um vdurch
eine durchgreifende Lohn⸗ und Tarifregelung dem Ver—
armungszustand der Bergarbeiter ein Ende zuͤ setzen.“
Zur Knappichaftsreform.
„Die Revierkonferenz des Unabhängigen wergastee
zerbandes verlangt mit Entschiedenheit die ringlich⸗
Erleolgung der Knappsfchaftsreform
Sie billigt voll und gang die daltung der Vertreten
des Unabhängigen Gewerkichaftsbundes in den Knapp
schaftsverhandlungen zu Varis und erwartet, daß auf
der Grundlage der vom Unabhänglgen Bergarbeiterver
bande aufgestellten Forderungen bäldigst 8 Reforn
der Knappschaftsstatuten zustande kommte
NRummer 46
Zum Unfallgefahrenschut.
„Die Katastrophe von Klein⸗Rosseln und das ständige
Anste igen der e, tödlichen Unfälle im Kohlen⸗
bergbau Lothringens geenen sofortige epe zut
Erreichung eines besseren te der Bergarbe terschatt
Die — begrüßßzt die Initiative des Generalsetre—
tärs des UGB. Depute Meck, durch eine Interpellation
die Oeffentlichkeit und die maßgebenden Instanzen aus
die standig wachsenden Anieeer mensn &ꝛ
machen und auf eine bessere Unfallbekämpfun — r⸗
ten. Eine Reform der egoeyn in ten, ver⸗
bunden mit dem Verbot der Beschäftigung jugendlicher
Arbeiter unter a und der — der Unter⸗
nehmer, das Prämlensystem einzustellen, ist im Intere
der Bergarbeiter baldigst F verwirtlichen. Die Erweil
terung der Rechte e die uderuee ist dringend
—5 — unter gue chzeitiger Ermöglichung der Vetriebs⸗
ontrolle durch die Ausschußvertreter.
Durch Einstellung der Ipeeasegeen durch Gewäh⸗
rung höherer eee kann durch die Unternehmer
wu zur Unfallverhinderung beigetragen werden.
ie Konferenz erwartet von allen WVnnweartr
Instanzen weitgehendste Mitwirkung zur Zegenung et
katastrophalen Anfqustenerung im lothringischen ra⸗
hau durch Ausbau der Arbeiterschußbestimmungen.“
Von den Arbeitsstütten
der Kameraden
Grube Maybach. Wie es hier um Anstand und Bil—⸗
dung einzelner Beamten besteilt ist, zeigt 83 Vor⸗
kommnis, das jüngst detfe Der Acker⸗
mann e der, we ger sich als — Sozialdemotrat
nach selner Micumtätigkeit im Sagargebiet enabee
Die Red.) hat dem Kameraden K. H. aus M. der
bereits eine 34jährige Dienstzeit im Bergbau zurücge⸗
legt hat, während des Bückens beim —— einen
Fußtritt vors Gesäße gegeben wegen einer an gering⸗
fügigen Sache. (Wenn der Bergmann sich das dem doht:
og egenüber erlaubt hätte, dann wäre er „geschaßt“
wor 3* Es ist wirklich weit gekommen, daß vderartige
Vorkommnisse üÜberhaupt im Farterv g7 Moglich⸗
keit geworden sind. Wenn sich ein Ärbeiter mal ver—
greift, dann schreit alles Zeter und Mordio. Hier p
man nicht, was die Verwaltung zu tun geec Sonst ist
sie immer fix im Handeln, wenn ein Ärbeiter sich mal
Inrr hen ließ. Sollen hier beide Augen augéedrüickt
eiben?
Tauschmanun suht Hauer Peter Weyand aus Dud⸗
weiler, Theodorstraße d, zur Verlegung von Grube FSirsch⸗
hach nach Jägersfreude e Meldung beim
RKameraden oder Bezirksbüro Sarbrücken
Danksagung. Für die aus Anlaß des tödlichen Un⸗
talles meines Mannes durch die Belegschaft der Grube
Sulzbach vorgenommene freiwillige Sapemnn welche
den Betrag von 1895 Franken und mir atg den
Arbeiterausschuß richtig augedin igt wurden, yr⸗ e ich
allen Spendern an dieser Stelle innigen Dank aus.
Frau Witwe Wendel Schnur. Thelesn
Nachruf! Unsere Zahlstelle verlor einen ihrer Grün⸗
der, den Kameraden Jakob 340 frühzeitig durch den
Tod. Er war immer ein braver Strelter für unsere gute
;, Die Zahlstelle wird sein Andenken stets in Ehren
alten
Zahlstelle Niedersalbach
Nachruf! Am 1. November starb der Kamerad I
Me J— im Alter von 72 Jahren. Er war ueer na F
chaftsuͤltester und trat schon in der Rechlsschutzze il
die Interessen der Sgarbergleute ein. 20 Jahte
versah er eet sein Amt als ——
und wirkte auch tatkräftig für den Gewerktvere in. Immei
war er bereit, den Kameraden, Witwen und Waisen
n gnen. Sein Andenken werben wir hoch in Ehren
alten
Zahlstelle Wellesweiler
Nachruf! Durch den Autounfall auf dem Wege von
der Arbeitsstätte F, vauße kam unser uadeee Mit⸗
glied Fetann Wier he zu Tode. Unsere Zaͤhlstelle wurde
adurch schmerzli —8 da Werle stets einer dei
Eifrigsten für unsere Sache war. Selne Verdienste um
ins werden sein Andenken nie erlöschen laffen.
Zahlstelle Frelsen
Velanntmachung
Am Samstag, den 26. Ollober, wurde morgent
im letzten Nachtschichterzu (Richtung Wemmets—
weiler. —Wadern) ein ee mit Arbeitskleidern
gefunden. Der Berlierer klann den Ruckack bei
Peter Buchheit in Noswendel, Haus Nr 70. 48
holen oder abholen lassen.
Der 46. Wochenbeitrag (Woche vom 10. bis 16. No—
vem ber) ist 9. dieser Woche fällig.
Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Da ist es
Pflicht aller Mitglieder darauf zu achten, daß sie
mit ihren Beiträgen nicht im Rückstande bleiben. Am
Jahresschlusse müssen alle Beiträge fuür das laufende
Jahr entrichtet sein. Wir bitten alle Mitglieder,
davon Lenntnis zu nehmen und ihre Mliglieds
bücher in Ordnung zu bringen
Für die Redaktion verantwortlich: Beter Käiefer