Full text: Der Saarbergknappe (10 [1929])

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Von der Gesamtförderung des Monats Augus 
wurden 1214334 To. abgesetzt, 17 375 To. den val 
denbeständen zugeführt. Die Haldenbestände be 
trugen Ende August zusammen 74 035 To. Der Ab 
8 in den ersten acht Monaten betrug 9003 488 To 
a diese Menge die Fördermenge übersteigt, konnten 
die Haldenbestände um 94 084 To. verringert werden 
Die Arbeiterzahl betrug: unter Tage 44 118, über 
Tage 12 890, auf den angegliederten Werken 2865 
Fimpen 59 873, gegen 59 524 im Vormonat. Der 
ugust brachte eine Vermehrung der Arbeiterzahl 
um 349. Die Zahl der Beamten und Angestellten 
betrug 3389, die Zahl aller beschäftigten Personen 
33 271 gegen 62921 im Vormonat. 
Die Ausfuhr von Saarkohle 
nach dem Reiche 
Seit Zeginn dieses Jahres wurden nach den Aus— 
weisungen des Statistischen Reichsamtes folgende Kohlen— 
mengen aus dem Saargebiet nach dem übrigen Reiche 
ausgeführt: 
Januat 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
Augqust 
100 250 To. 
90 6623 
103 413, 
97 86, 
86 3938, 
95 15806 
1d4 643 
108 977 
zusammen 787383 To 
Wie es scheint, wird der Absatz nach dem übrigen Reich 
auch 1929 nicht —*— fein als in den Vorjahren. — Von 
Reiche aus wurden ins Saargebiet im selben Zeitraun 
eingeführt: 180218 To. Kohlen. 79 228 To. Kols und 
38 162 To. Briketts 
Die FWenaaahlen die wir nachstehend anführen, 
— nach der neuen Reichsmethode ermittelt. Wir bringen 
ürs Saargebiet die — die für die Stadt Saarbrücken 
von — satisuchen bteilung und für das Saargebiet 
von der statistischen Abteilung der Regierungskommission 
ormittelt wurden. Daneben die Indexzahlen für das 
bng Reichsgebiet und die Gold-Inderzahlen für die 
Stadt Saarbrücken. Seit 235 1929 wurde folgende 
Teuerungsentwicklung festgestellt: 
Monat Saarbrücken Saargebiet Reich Saarbrücken 
E⸗d) (Gold) 
anuar ß29.4 127.42 
ebruar 632. 127. 89 
ärz — *50 
I t 51 
ai — 4218 
unt b· 30. 51 
uli 68 6. 129.30 
ugust 632. 617 154.0 128.20 
September 634.7 615 153.6 128. 67 
Den höchsten Stand eigte die Teuerung in Saarbrülcket 
im Juni, im ganzen Saargebiet im März, im Reiche im 
—— Der Teuerungsstand im Januar ist in Saarbrücker 
bin September um 5.2 Punkte überschritten, im ganzer 
Saargebiet um 1 Punkt unterschritten und im Reich un 
95 Punkte überschritten. Gemessen an der Goldwährung 
liegt die Teuerung der Stadt Saarbrücken unter der de— 
NReiches. und 4war um 27.93 Punkt⸗ 
In der 83 — Nummer gaben wir eine Uebersicht über 
die Steinkohlenförderung der Welt und Europas. Heute 
Zlichen wir eine solche über die Vrauntahlenide drzune 
an. HDie Braunkohlenförderung in den einzeinen Länderi 
betrug in 1000 Tonnen: 
Land 1913 1928 
Deu tschland 87 233 166 224 
Tschechoslowakei 827 20710 
Deutsch⸗Oesterre 3268 
Ungarn 6510 
rankreich 1064 
olland 197 
Italien 713 
panien 136 
70 
ulgarien 366 
— 4 4694 
riechenland 36 135 
Rußland 901 X 
RNordamerika 8 .4 1964 24090 
Kanada 483 2088 3582 3 468 
Andere Lander 250 600 1 000 1500 
zusammen 127 982 178 377 182274 213549 
Der BHaupttell der Braunkohlenförderung fällt aul 
Europa. Der Anteil Europas gegenüber der übriger 
Welt ist wie folgt (in 1000 Tonnen): 
1913 1922 1925 1928 
,, 127 o60 172715 175 728 206 175 
Aebrige Welt 913 — b 84 7 360 
zusanmen 127 982 178377 182274 213545 
Un der Spitze der Braunkohlenländer marschiert Deutsch 
land. Sein Anteil an der Welt⸗Braunkohlenförderung be 
1913 rund 68 Prozent, 1922 rund 77 Prozent. 1092 
ruand 78 Praent und 1928 rundh 78 Proen* 
„Der Se⸗—e⸗Be⸗ratbnrapper 
Gemessen an der Fördermenge von 1913, die gleich 100 
gesetzt ist, haben die einzelnen Länder r Braunkohlen⸗ 
'örderung wie folgt gesteigert bzw. vertingert: 
Land 1922 19285 
— 
1928 
* 
190. 
89. 
124.7 
109.3 
133.0 
1023 
155. 
36.5 
390.8 
156.8 
27. 
510.6 
1796.9 
600.0 
166. 
Deutschland 
Tschechoslowakei 
Deutsch⸗Oesterr 
lngarn 
rrankreich 
»olland 
ztalien 
zpanien 
Polen 
ßgulgarien 
Jugoslawien 1214. 
Griechenland 
Rußland 16.5 
Rordamerika 420.0 
Kanada 1600.0 
lebrige Länder 240.0 
Die Weltförderung 139.4 
32 
307 
417.9 
— 
454 
A 
Vuchertisch 
In Faeehendew 8— wir unseren Mitgliedern ver 
chiedene Bücher an, deren Anschaffung empfohlen wird 
25 Ie Sewertderein christlicher Beraarbeiter im Saar 
gebiet. 
Ueber dieses Buch braucht Näheres nicht mehr gesag! 
zu werden. Es muß im Haushalt aller Mitglieder ver— 
reten sein. Sein Preis beträgt nur 5,— Fr. Es kanr 
zurch alle Bezirksbüros im Saargebiet bezogen werden. 
Die Kultursendung der deutschen Gewerkschaften. Voi 
Dr. Theodor Brauer. Christlicher Gewerkĩchaits 
pee, 
Dieses Büchlein bringt ausführlich den überaus wert 
»ollen Vorträg, den der Verfasser auf dem Frankfurten 
Kongreß am 18. September dieses Jahres hielt. Der Vor 
trag zeigt die geistigen Kräfte auf, die in unserer Be— 
wegung lebendig sind und zeigt, in welcher Richtung die 
ser Geist kulturformend wirken kann und muß. Keir 
strebsamer Gewerkschaftler dars vne dieses Büchleir 
bleiben. Es kann auch durch die Bezirksbüros bezoger 
werden. 
Werktätige Jugend und ensues der Arbeiterschaft. Christ 
licher Gewerkschaftsverlag. 
Dieses Büchlein enthält alle Reden und Entschließun 
gen, die auf dem glänzenden Reichsjugendtag in Kölr 
am 10. und 11. August dieses Jahres gehalten bzw. ge 
faßt wurden. Es ist auch reich illuüstriert, so daß es auck 
jür spätere Zeiten für alle Teilnehmer eine wertvolle Er 
nnerung bleibte Schon iner ——— Redern 
wegen, die es festhält, müßte es von weiten Kreisen de—r 
JFugend beschafft werden. 
Das Arbeitsgerichtsgesetz. Mit Erläuterungen von Otte 
Gerig. NM. d. R. Christlicher Gewerkschaftsverlag. 
Die sgrei ist von einem Praktiker, der am Zustande 
kommen des Gesetzes selbst mitarbeitete und in der Ar 
beiterbewegung tätig ist, als Wegweiser geschrieben. Ge 
rade die Erläuterungen der Schrift sind für alle Arbeiten 
von besonderem Werte. 
Das Arbeitsnachweiswesen in seiner eendund 9 
onee Regelung. Von Joseph Andre, M. d. 
Christlicher Gewerkschaftsverlag. 
vesetz über Arbeitsvermittelung und Arbeitslosenver— 
nr Mit Einführung und Erläuterungen von 
eb udre, M. d. R. Christlichet Gewerkschafts 
verlag. 
Als Ergänzung hierzu: 
Zammlung der Disiten Verordnungen und Richt 
linien zu vorstehendem Gesetz. Christlicher Gewerk 
schaftsverlag. 
Tinspruch, Berufung, Beschwerde nach vorstehendem Gesetz 
Von Clara Miteineck. Christlicher Gowerkschaits 
verlag. 
Diese Bücher stehen in ursächlichem Zusammenhang Sie 
behandeln das überaus wichtige und schwierige Gebie 
der ebeleenerhenn und der Arbeitsvermittlung 
Da zu erwarten steht, daß diese Gesetze in absehbarer Zeil 
auch im hiesigen Gebiet gelten werden, wäre es gut, wenn 
im Vordertreffen der Bewegung stehende Kameraden sich 
diese Schriften zulegen könnten. — Als Ergänzung kämé 
noch die neue Verordnung ühber Arbeitslasenversicherung 
hinzu. 
Der Betriebsrat in seiner praktischen Arbeit. Heraus 
gegeben vom Gesamtverband. 
Dieses Büchlein führt in die praktische Arbeit der Be 
triebsräte ein. Damit wir später diesen Dingen nicht 
fremd gegenüber stehen, wäre es von Nutzen, wenn sich 
etzt schon strebsame Kameraden in das Siofigebiet ein 
arbeiteten. 
Ausxeichender Arbeitsurlaub für unsere erwerbstätig 
Jugend. Eine gebieterische — Erhaltuncç 
der Volksgesundheit. Von Dr. Hans Boqusat. Christ 
licher Gewerkschaftsverlag. 
Im Untertitel ist re angegeben, was das Büchlein 
will: die Notwendigkeit ausreichenden Urlaubs für 
Jugendliche nachzuweisen, und, zwar aus Gründen der 
Erhaltung der Volksgesundheit. Die Jugendführe 
müssen 3 das Werkchen zulegen. 
Die Genossenschaftsidee. Hergausgegeben im Felpernerige 
de Monium Genucsenschast Eintracht“ in MaGlad, 
ach. 
Die Genossenschaftsidee ergänzt die Gewerkschaftsidee 
Beide greifen ineinander, sind stark miteinander ver— 
wandt. Die Genossenschaftsidee will die Selbsthilfe aus— 
dehnen mit dem Ziele, den durch die Gewerkschaft er— 
zielten Lohn möglichst kaufkräftig zu gestalten. Es ist 
also unsere eigene Sache, wenn wir die Genossenschafts 
idee fördern. Vorliegendes Buch zeigt die Genöossen⸗ 
chaftsidee nicht nur im Worte, sondern auch in ihrer 
praktischen Mirksamkeit Darin fiegt sein agroßer Mert 
Nummer 45 
nsfragen der Saarwirtschaft. Heft 3. Herausgegebe 
debene 8 — au Saarbrücken. sg 
Gebrüder Hofer. 
Ueber die Rückgliederung wird jetzt viel debattiert 
Einmal kommt sie ja auch. Was dabei an Notwendigen 
zu beachten ist, ist in dieser Fupnt in dargetan 
Jeder, der ein gewichtiges Wort mitreden will, sollte de 
Flugschrift im en haben. 
Von den Arbeitsstütten 
Grube St. Ingbert: Mit den Verhältnissen auf Grub— 
St. Ingbert hat sich der Arbeiterausschuß schon de 
Defteren beschäftigen müssen. Die Staubentwick 
Lung in der Aufbereitung ist außergewöhnlich stark, so 
daß eine Anzahl Kameraden nur mit Schutzbrillen ver 
sehen, zu arbeiten im Stande sind. Um die Staubent— 
wicklung zu beseitigen, verlangte der Arbeiterausschuß die 
Errichtung eines Ventilators. Die Grubenverwaltung 
lehnt ihn jedoch ab mit der Begründung, daß Ventilatorer 
zu teuer seien. Die Fensterscheiben an dem Gebäude sindt 
zerbrochen, sodaß der Wind die Staubentwicklung äußers 
ungünstig beeinflussen kann. Die Verwaltung will den 
Mißstande abhelfen, indem die Berieselung der Kohl« 
in der Grube mehr wie bisher erfolgen soll. — In der 
Badeanstalt fehlt es an Sitzgelegenheit in den ein 
zelnen Zellen. Der Antrag des Grubenausschusses, di⸗ 
Abbauhämmer durch bestimmte Personen bei not 
wendigen Reparaturen von der Arbeitsstätte in die Repa 
raturwerkstätte transportieren zu lassen, wird abgelehnt 
mit der Begründung, der Antrag sei undurchführbar 
weil dann für das rechtzeitige Eintreffen auf der Ar 
beitsstätte keine Gewähr mehr gegeben sei. Hinzu käme 
usch die Schichtvergütung für die Leute, die den Trans 
port der Hämmer vornehmen müßten. 
Bei der Ausfahrt der Nachtschicht sind di— 
Werkstätten geschlossen und müssen die zur Reparatur ge— 
brachten Gezähe vor die verschlossene Werkstattür hin— 
gelegt werden. Oefters ist es vorgekommen, daß infolge 
dieses Mißstandes Gezähe den Kameradschaften verloren 
zing. In Zukunft sollen auf Anordnung der Verwaltungç 
die Gezähestücke bei dem Aufseher des Fahrradaufbewah— 
rungsraumes abgegeben werden, welcher dann den Trans— 
port vorzunehmen hat. Um die Hohlräume unter Tage 
auszufüllen, werden recht oft nasse Berge, sowie übel 
riechende Abfälle (Kehrricht und Dung) geliefert. Hier 
oagt die Verwaltung Abhilfe zu. Der Antrag, in der 
Kaffeeküche mit belgischer, luxemburgischer und anderer 
Währung Waren zu kaufen, wird abgelehnt und nur die 
französische Währung anerkannt. Die Arbeitervertreter 
perlangen, daß wenn Schichten infolge Unglücksfällen ir 
der Familie gefeiert werden müssen und die Entschädi— 
rung nach 8 43 der Arbeitsordnung nicht erfolgt, diese 
Schichten herausgemacht werden können. Von der Ver 
waltung wird der Antrag, die Arbeiter der elektrischei 
Zampenkauen mit blauen Arbeitskleidern zu beliefern 
da infolge der starken Säure hier ein sehr großer Kleider 
perschleiß vorliegt, abgelehnt. Meiteren Reschwerden wirt 
LKrüfund zudgesggs 
Grube Itzenplitz. Jie Abteilung 37, Flöz Alexander 
treten in letzter Zeit merkwürdige Zustände zu Tage. In 
Einfallenderstrecke 2 sind die Strebstrecken jetzt 130 Mete⸗ 
lang. Es ist ganz natürlich, daß die Förderleistungen 
bei der Länge nicht die früheren blieben, als die Stre 
ben noch 50 bis 60 Meter lang waren. Die obere Schro 
drückt sich und dadurch gehen die Bänke schneller kaputt 
Jetzt wird an den Leuten getrieben, aber an den Strecker 
will man nichts machen. Der Steiger beordert einfach 
einen Mann der Kameradschaft auf die Nachtschicht zum 
Ausbessern und Nachreißen der Sirecke. Erstens ist e⸗ 
doch unzulässig, daß ein Mann allein arbeitet, zweitens 
geben diese Schichten zu Lasten der Kameradschaft. Eine 
Vergütung für die Streckenunterhaltung wird verweigert 
Der Obersteiger sagt einfach: hierfür hat es noch nicht— 
gegeben, also gibt's auch jetzt nichts. Er geht mit dewm 
Ingenieur durch die Strecken, aber erst nachdem 14 und 
meohr Schichten verfahren sind. Dann findet er es nich 
so schlimm. Die Schuld sucht man den Schleppern zi 
geben, daß nicht mehr so viel gefördert wird, obschon jede 
Kameradschaft noch einen Mann bei den Schleppern ir 
der Strecke hat. Als „geschulte“ Beamte wollen sie es 
nicht begreifen, daß bei 1500 Meter Länge die Förderung 
viel schwieriger ist als bei 50 bis 60 Metern. Nun setz 
die Treiberei ein, weil die Prämie gesichert werden soll 
Wegen dieser Prämienschinderei wird die Menschlichkei 
unterdrückt und der Ungerechtigkeit die Krone aufgesetzt 
Es wäre an der Zeit, wenn die obere Verwaltung endlig 
auch mal auf das Urteil praktischer Röraleufe häroe- 
NMIE 
Tauschmann sucht Lehrhauer 2. Klasse Peter Fuhr 
meister aus Friedrichsthal zur Verlegung von Grufs 
Dudweiler nach Friedrichssthal. Meldung beim Samere 
den woer Pozirtchiirs Soarhbrücken 
F * 
Vekanntmachung 
Der 43. Woche nbeitrag (Woche vom 3. —9. Nonem he 
ist in dieser Wache fällid 
— — — —— — —— — — 
Tiür vi-Mobdaffion verantnrtliß 2440f52—*
	        
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