Full text: Der Saarbergknappe (10 [1929])

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der Betgbauunternehmer aus dem Ruhrgebiet bei den 
setzten Tarifverhandlungen diesmal auch zu eigen 2 
wvollen. Wenn dieser Entwurf Tarifvertrag würde, so 
vürde die niederschlesische Bergarbeiterschaft vieles ver⸗ 
eren, was ihr bisher im alten Tarifvertrag noch zuge⸗ 
achert war. Die Bergarbeiterverbände haben nun dem, 
„Der Saar-Bergtrapper 
Bergbauverein ebenfalls einen neuen Entwurf überreicht, 
in dem vor allen Dingen Wert darauf gelegt worden ist, 
denjenigen Paragraphen, denen bisher durch die Juristen 
der Betgwerksverwaltungen falsche Auslegungen gegeben 
vorden sind, durch klarere Wortfassung ihren alten Sinn 
wiederzugeben. 
Knappfchaftliches — 6ozialversicherung 
der Suur⸗Knappfchuftzperein giht wieder Flammende Warnungszeichen 
A ID seine Mitgliedet Die Sozialversicherung ist faul. Sie vernichtet die 
Moral. Wenn Deutschland nicht zugrunde gehen soll, muß 
gZur Behebung der Wohnungsnot hatte der S. K. die Sozialversicherung durch das Sparzwangsystem ersetzt 
AV 
Reserven rund 50 Millionen Fr. als Baudarlehn 9— Blätterwaldes. So sagen die Gegner der Sozialversiche 
seine Mitglieder, Beamten und Angestellten zur Ver⸗ ung. 
ligung gestellt. Vor 3 Jahren mußte die Darlehns- Die Privatversicherungen arbeiten billiger und sicherer 
hergabe völlig eingestellt werden, weil die Reserven Sie sind nicht so bürokratisch aufgezogen wie die Sozial. 
mn wesentlichen erschöpft waren und die verschiedenen oersicherung. Bei ihnen frißt der bürokratische Appartat 
Kassen fast nut noch im Umlageverfahren arbeiteten.“ nicht einen so großen Teil der Beiträge auf, wie bei der 
durch die Auswirkung der Heidelberger Abrede ist, Sozialversicherung. Ihr kaufmännisch eingerichteter Be— 
es dem S. K. V. als Sonderanstalt für die Invaliden- trieb arbeitet bedeutend billiger bei mindestens der 
dersicherung wieder möglich, in bescheidenem Umfangesf jleichen Sicherheit. Es wäre für die Sozialversicherten 
Reserven aͤnzusammeln. Auf Grund dessen hat ders vorteilhafter, wenn sie die Versicherung übernehmen. So 
Lorstand des S. K. V. beschlossen, diese Reserven, sagen andere Gegner der Sozialversicherung. 
ederuw zur Hergabe von, Baudarlehn an seine Mit— Gerade in dem Augenblick. wo der Kampf um die 
glieder zu verwenden. Es ist dem S. K. V. angesichts, Sozialversicherung bis zur Siedehitze gediehen ist, tauchen 
einer derzeitigen Finanzverhältnisse unmöglich, die wei flammende Warnungszeichen auf. Vor einiger Zeit 
Darlehnshergabe wiederum so zu betreiben wie in st die große Frankfurter Ailgemeine Versicherungsgesell- 
sierenpgehrenda hierzu doch die elet h chaft zusammengebrochen, durch Millionenverkuste, in— 
en ein großer reis von it- olge verfehlt kulation. ir ⸗ 
eern auf ein Darlehen den Zunächst soll 3 
i etrag von Lersicherungen, aber dieser Vorgang zeigt doch, wie wenig 
546 Millionen Fr. zur Hergabe von Baudarlehun Sicherheit für die Ansprüche der Versicherten in Wirklich 
gerwendung finden. Die Auffassung des Vorstandes ein besteht. Wer hat letzten Endes den Verlust zu tragen? 
etr. die Darlehnshergabe findet in nachstehendem aum ist der Fall der Frankfurter Versicherungsgesell— 
Beschluß ihren Ausdruck: chaft aus der Presse verschwunden, da taucht schon wieder 
„Der Vorstand des S. K. V. beabsichtigt in Fortsetzung in neuer Versicherungsstandal auf. Diesmal sind es die 
einer früheren Bestrebungen, zur Linderung der Woh- »ereinigten Versicherungsgesellschaften „Khenania“ und 
aungsnot durch Ausgabe von Baͤudarlehn beigutragen, er- die „Vaterländische“. Auch hier sind Millionenverluste zu 
neut im Rahmen Woeg finanziellen Möglichkeit Baudar⸗ zerzeichnen. Die Versicherungsgesellschaften geben bisher 
sehn auszugeben. Die Verhältnisse dahen q jedoch gegen⸗ inen Verlust von vier Millionen Mart zu. Selbst 
über denjenigen, die bei Ausgabe der ersten Baudarlehn venn dieser Betrag nicht überschritten wird, ist der Ver⸗ 
e ee a ust seht groß Tausende von Versicherten sind die Leid— 
de abila einen eben zunerstellen, It heite sunie ragenden. Man sage nicht, ihre Rechte blieben davon 
Jerligtedung eines fur eine VBurchscheittofamihte deeige inberührt. Letzten Endes werden sie die Lasten zu tragen 
eten — eine wesentlich höhere Summe, wohl aben. 
das Doppeite gegenüber Ager uͤn rn Dem S. K. B., Wir haben nicht die Absicht, uns mit diesen Vorgängen 
ist es jedoch nicht möglich, im Einzelfalle Beträge zur —*8 allen Einzelheiten zu beschäftigen. Es genügt vor— 
u gung zu stellen, die über die früher gewährten Einzel⸗ läufig, wenn wir auf diese flammenden Warnungszeichen 
belräge hinaus gehen, da die Gesamtsumme, die zur Ver- jinweisen. Was ergibt sich aus diesen Vorgängen? Für die 
agenn et — — v“ Arbeiter und Angestellten sollten sie eine Warnung sein 
Zi i i doch mit aller Deutlichkeit, was ihnen 
außerordentlich hoch ist. Ax — 84 — 
ð B J zialversicherung vernichtet oder den 
Aus diesen veranderten Verhältnissen ergibt sich die Friväatverficherungen ausgellefert würde. Es gibt nur eine 
Rotwendigkeit, in der Art der Darlehnsnehmer eine! —J —— * Ut 
33 Einschräutung gegenüset früher cintceten zů Nöaglichteit, sich und ihre Familien por Schaden zu be— 
assen Es ist vor allen“ Dingen nicht zu umgehen, aue pahren. Restloser Anschlutz an ihre Organisation, damit 
diesenigen Bauiustigen von vornherein auszuschließein, die sie den Kampf gegen die Beschneidung der Rechte, gegen 
erst jehzt * erhebliches Eigenkaͤpital zu —* beabsich⸗ die Beseitigung ihrer Sozialverficherung mit Erfolg durch— 
igen. Diese würden mit, dem Betrage, der zur heen ühren kann. 
— 
*Wissenschaftler und sonstige Broschürenschreiber einen Blick 
ordentli oher Zinsen an anderer Stelle noch Geld zu Fa — 25 
entig 8 ͤbe dadurch in die größten e üt die Wirklichkeit haben. Sie „ehen eine Vernichtung 
S—chwierigkeiten geraten. Das eiehe soll deshalb der Voltksmoral durch die Sozialverficherung, sehen aber 
rur an solche geheben werden, die mit dem Beirage auch unicht die wirklichen, viel gtößeren Gefahren, die der 
5. Bauvorhaben endgültig durchjühren können. Dazu Volksmoral von anderer Seite drohen. Das ist bezeich— 
ören: iend für ihre Führerqualitäten. Würde der Hebel hier 
,— er v 2 — einen ungesetzt, wäre wirklich nicht zu fürchten, daß unser Vater— 
u begonnen en und denen es nachweisbar mög⸗ and zusammenbrä ugrunde ginge. rgk 
—8 mit dem Beirage von 26 000 Fr. bezw. einem — ge ache, zugrunde ginge. „Der Bergknappe 
betrag hiervon ihren Neubaun bezugsfertig zu beenden; 
2 diejenigen Mitglieder, die durch Aufstockung oder 
Aunban an ihrem eigenen Wohnhaus auf bis dahin unbe⸗ 
lasteten Grundstück neuen Wohnraum gewinnen können, 
den sie für eigene Wohnzwede bedürsen. 
Die Baudarlehnsanträge werden in Zukunft alle, soweit 
überhaupt in 2 kommen konnen, — einen 
auereedigen des Vereins geprüft werden. Anhand 
des Ergebnisses dieser Pfuͤsuns wird die Auswahl der⸗ 
pisen Falle erfolgen, die bei der Vergebung der Dar—⸗ 
ehn berücksichtigt werden können. Die e 
digenprüfun ae jedoch nicht auf die Prüfung der Un⸗ 
terlagen —8* währung der Darlehen beschränken, sie 
loll sich vielmehr auch darauf erstrecken, ob das Bauvor⸗ 
zJaben an sich zwedmäßig und richtig geplant ist und 
päter, ob auch die ——— des — durch die 
Zauunternehmer auftragsgemäß erfolgt sind. Für die 
Durchführung dieser hat jeder 
Antragsteller, dem ein Baudarlehn gewährt wird, einen 
Betrag von 800.— Fr. an den S. K. V. zu entrichten. Die⸗ 
er een wird bei der Auszahlung in zwei Raten zum 
ubzug gebracht. 
Jedes Knappschaftsmitglied, welches auf Grund 
dorstehenden Beschlusses ein Darlehen beim S. K. V. 
aufnehmen will, muß zunächst genau prüfen, inwie— 
weit der Beschluß sich für es auswirken kann. Der 
Knappschaftsvorstand ist nach eingehender und reif—⸗ 
licher Erwägung außerstande, in seiner Darlehns— 
hergabe über 26000 Fr. hinauszugehen. Alle Anträge 
müssen durch die zuständigen Knappschaftsältesten ein⸗ 
gereicht werden, die dafür verantwortlich gemacht 
werden, daß keine Zuwiderhandlungen gegen den Be⸗ 
scchluß des Knavpichaftsvorstandes erfolagen. 
in Elsuß⸗Lothtingen 
Reformverhandlungen am 17. 10. in Paris. 
Die an anderer Stelle dieser VBummer angekündigte Sitzung 
ur —— des elsaß lothtingischen Knappschaftswesens 
and am 17. Oktober in Partis statt. Sie stand unter der 
2eitung des Elsässers Oberkitch, der als Staatssekretär der 
— Regierung angehört. 
Generalsekretär Miesck vom Unabhängigen Gewerkschafts 
»und begründete den Standpunkt seiner Organisatlon. Er 
egte dar, daß die Kommission sich auf den Boden des 
ehigen Regimes stellen müsse, das nach reiflichen Ueber- 
egungen 1925 ausgearbeitet wor den sei. Heute käme es nur 
RNrauf an, die Anpassung der Leistungen an dle 
Tenerung zu untersuchen. Sodann verlangte er die so— 
ottige Ueberweisung der noch rückständigen Summen des 
Staakszuschusses an die elsaßz-lothringischen Knopp- 
chaftskassen, sowie die Gewährung ödlefes Staalszuschusses 
ür die italienischen und anderen usländischen Ar— 
eiter. Anschließzend brachte er die wichtigsten sonstigen For 
derungen vor, von denen wir hier nennen: 
m. Feslsehung der Normalrenke nach 30 Diensljahren auss 
jährlich 5000 Franken; 
. Herabsehung der Altersgrenze und des Invalidikäls 
prozenlsahes; 
. kinheitlicher Sah der Invaliden und Allerspension; 
Familienzulagen für Pensionäre; 
z. Erhöhung des Slerbegeldes; 
z. Anrechnung aller Berabau⸗ und Mililärdienstjahre; 
Rummer 43. 
/. Wegfall der Anwartschaftsgelder; 
3. Beseitigung einer Rentenkürzung beim Bezug met 
rerer Renten: 
J. Reform der ärztlichen Behandlung und Arzneimittes 
versorgung; 
10. Reform des Stakuis der Ausländer; 
11. Gewährleistung der Doppelfprachigkeit im Verkehr usw 
Wie wir sehen, vertrat Generalsektetär Meck sehr wich 
ige Forderungen, an deren Erfüllung auch unsere Milglie 
»er, die in Loihringen arbeiten, stätkstens interessiert sind. 
Der Unternehmervertreker, Direktor Chavane, und der 
Deschäftsfühtret Bolich von det Union des Caisses Miniére 
dlädlerten dann gegen die weitere Selbständigkeit der elsaß 
s'othringischen Knappschaftskassen. Letzterer will die Ab— 
ührung der Beiträge an daie Landesversichetungsanstalt, so 
daß die Knappschasftspensionäre nur noch eine Rente be 
rögen. 
Die von Meck vorgetragenen Forderungen wurden nog 
von einigen Aeltesten unkerstrichen. So verwies der christ. 
liche Aelteste Mourer-Morsbach darauf, daß durch die Bei—. 
rragserhöhung und den Staatszuschuß jährlich 17 Millionen 
Franken Mehreinnahmen zu verzeichnen seien, die neben 
TrIltnna der Arbeiterforderungen noch einen Ueberschuß 
abwürfen. 
Bel der Frage, eine Unkeckommission zur Ausarbeilung 
eines Reformprojektes zu bilden, verwies ein Regierungs 
vertreter darauf, daß der Zweck dieser Kommission lediglich 
der sein könne, für die elsaßz-lothringischen Knappschafts 
kassen neue Sätze aufzustellen, die jenen der innerftanzö⸗ 
sischen Pensionskasse (Caisse Autonome) gleichwerkig seien 
Im innern Frankreich bezögen die Bergarbeiter nur von 
einer Kasse ihre Pension, weshalb eine Gleichwerkigkeit der 
Renten nur dann festgestellt werden könne, wenn in Elsaß 
2othringen die Leistungen der Knappschaftskassen und der 
andesversicherungsanstalt einheitllich verschmolzen würden 
Dieser Einwendung gegenüber machte Meck geltend, daß 
1925 ausdrücklich festgelegt worden sei, daß das heutig 
System (getrennte Kassen) dieser Gleichwertigkeit entsprecht 
und daß das Gesetz über die Erhöhung des Staatszuschusse⸗ 
lediglich in dem Sinne angenommen worden sei, den elsaß 
othringischen Knappschaftskassen die nötigen Mit 
kel zut Erhöhung ihrer heukligen Leistungen zur Verfügung 
zu stellen. Diese Ansicht wurde auch von dem Verkrelker des 
rommunistischen Verbandes, Sekrekär Kirsch, unkerstützt. 
In die Kommission wurden von Arbeiterseite Meck und 
Mourer cchristlich), sowie Kirsch und Boutker (kommunistisch 
gewählt, daneben noch vier Arbeitgebervertreter. In einern 
dann folgenden heftigen Auseinandersehung verlangken die 
Arbeitervertreter mit größter Entschiedenheit die Beibehal 
tung des bisherigen Systems. 
Nun liegt es an der elsaßothringischen Bergarbeiler— 
chaft, die Forderungen ihrer Gewerkschaftsverkreter ge— 
chlossen zu unkerstüthhen. Wie das Verhandlungsergebnis 
eigk, ist nichts herausgekommen. Untkernehmer und Ver— 
icherungsvertreter wollen die Beseitigung der selbständigen 
nappschaftskassen, während die Arbeiter die Beibehaltuüng 
der 1925 getroffenen Regelung dringend wünschen. Daneben 
wollen sie eine angemessene rhehnnd der Leistungen. Sollen 
diese Forderungen zum vollen Erfolge spe dann ist es 
Pflicht der lothringischen Bergarbeiterschaft, sich geschlosset 
inter die Gewerkschaftsbewegung zu stellen. 
auhu 
Ne Lohntage auf den 6aacgruhen 
im Juhre 1930 
Die Bergwerksdirektion hat die Lohnkage für die Ar— 
»eiter für das Jahr 1930 schon festgesetzt. Wir bringer 
se nachstehend zur Kenntinis und verbinden damit die drin 
jende Bitte, die Tabelle aufzubewahren. 
Löhne Hauplklohnung 
des 2. Abschlag 3. Abschlag und 1. Abschlag 
Monals für den folgende 
Monal 
21. 1. 30 
19. 2. 30 
20. 3. 30 
17. 1. 30 
20. 5. 30 
18. 8. 30 
19. 7. 30 
20. 3. 30 
20. 9. 30 
W 18. 20. 30 
X 18. 11. 30 
30 20. 12. 30 
vufmerksam, die Lohe 
Dez. 29 
Jan. 30 
Febr. 30 
März 30 
—* 30 
Mai 30 
zuni 30 
juli 30 
August 30 
Zept. 30 30. ⁊ 
Ikt. 30 30. 30 
Nov. 30 29. 11. 30 .12 
Wir machen nochmals darauf 
muszahlungstabelle aufzubewahren. 
Tauschmann sucht Lehrhauer Josef Schneider aus Buchen 
chachen zut Verlegung von Grube Mabbach nach Von de 
Zzeydt (Steinbach oder Amelung). Meldung beim Kam⸗ 
aden, der Zahlstelle oder dem Bezirksbüto 
deraanne Die aus Anlaß des ködlichen Unfalle— 
neines Mannes auf Grube König veranstaltete Sammlung 
rgab den schönen Betrag von 1300 Franken. Allen edle 
Spendern sage ich hiermit meinen herzlichsten Dank. 
Frau Wilwe Jakob Veith, Viederlinrweiler 
Bekanntmachung 
Der 43. Wochenbeitrag (Woche vom 20. hi 
26. Oklober) ifst in dieser Woche fällig. 
J 
Für die Redaktion verantwortlich: Peter Kiefer.
	        
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