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der Betgbauunternehmer aus dem Ruhrgebiet bei den
setzten Tarifverhandlungen diesmal auch zu eigen 2
wvollen. Wenn dieser Entwurf Tarifvertrag würde, so
vürde die niederschlesische Bergarbeiterschaft vieles ver⸗
eren, was ihr bisher im alten Tarifvertrag noch zuge⸗
achert war. Die Bergarbeiterverbände haben nun dem,
„Der Saar-Bergtrapper
Bergbauverein ebenfalls einen neuen Entwurf überreicht,
in dem vor allen Dingen Wert darauf gelegt worden ist,
denjenigen Paragraphen, denen bisher durch die Juristen
der Betgwerksverwaltungen falsche Auslegungen gegeben
vorden sind, durch klarere Wortfassung ihren alten Sinn
wiederzugeben.
Knappfchaftliches — 6ozialversicherung
der Suur⸗Knappfchuftzperein giht wieder Flammende Warnungszeichen
A ID seine Mitgliedet Die Sozialversicherung ist faul. Sie vernichtet die
Moral. Wenn Deutschland nicht zugrunde gehen soll, muß
gZur Behebung der Wohnungsnot hatte der S. K. die Sozialversicherung durch das Sparzwangsystem ersetzt
AV
Reserven rund 50 Millionen Fr. als Baudarlehn 9— Blätterwaldes. So sagen die Gegner der Sozialversiche
seine Mitglieder, Beamten und Angestellten zur Ver⸗ ung.
ligung gestellt. Vor 3 Jahren mußte die Darlehns- Die Privatversicherungen arbeiten billiger und sicherer
hergabe völlig eingestellt werden, weil die Reserven Sie sind nicht so bürokratisch aufgezogen wie die Sozial.
mn wesentlichen erschöpft waren und die verschiedenen oersicherung. Bei ihnen frißt der bürokratische Appartat
Kassen fast nut noch im Umlageverfahren arbeiteten.“ nicht einen so großen Teil der Beiträge auf, wie bei der
durch die Auswirkung der Heidelberger Abrede ist, Sozialversicherung. Ihr kaufmännisch eingerichteter Be—
es dem S. K. V. als Sonderanstalt für die Invaliden- trieb arbeitet bedeutend billiger bei mindestens der
dersicherung wieder möglich, in bescheidenem Umfangesf jleichen Sicherheit. Es wäre für die Sozialversicherten
Reserven aͤnzusammeln. Auf Grund dessen hat ders vorteilhafter, wenn sie die Versicherung übernehmen. So
Lorstand des S. K. V. beschlossen, diese Reserven, sagen andere Gegner der Sozialversicherung.
ederuw zur Hergabe von, Baudarlehn an seine Mit— Gerade in dem Augenblick. wo der Kampf um die
glieder zu verwenden. Es ist dem S. K. V. angesichts, Sozialversicherung bis zur Siedehitze gediehen ist, tauchen
einer derzeitigen Finanzverhältnisse unmöglich, die wei flammende Warnungszeichen auf. Vor einiger Zeit
Darlehnshergabe wiederum so zu betreiben wie in st die große Frankfurter Ailgemeine Versicherungsgesell-
sierenpgehrenda hierzu doch die elet h chaft zusammengebrochen, durch Millionenverkuste, in—
en ein großer reis von it- olge verfehlt kulation. ir ⸗
eern auf ein Darlehen den Zunächst soll 3
i etrag von Lersicherungen, aber dieser Vorgang zeigt doch, wie wenig
546 Millionen Fr. zur Hergabe von Baudarlehun Sicherheit für die Ansprüche der Versicherten in Wirklich
gerwendung finden. Die Auffassung des Vorstandes ein besteht. Wer hat letzten Endes den Verlust zu tragen?
etr. die Darlehnshergabe findet in nachstehendem aum ist der Fall der Frankfurter Versicherungsgesell—
Beschluß ihren Ausdruck: chaft aus der Presse verschwunden, da taucht schon wieder
„Der Vorstand des S. K. V. beabsichtigt in Fortsetzung in neuer Versicherungsstandal auf. Diesmal sind es die
einer früheren Bestrebungen, zur Linderung der Woh- »ereinigten Versicherungsgesellschaften „Khenania“ und
aungsnot durch Ausgabe von Baͤudarlehn beigutragen, er- die „Vaterländische“. Auch hier sind Millionenverluste zu
neut im Rahmen Woeg finanziellen Möglichkeit Baudar⸗ zerzeichnen. Die Versicherungsgesellschaften geben bisher
sehn auszugeben. Die Verhältnisse dahen q jedoch gegen⸗ inen Verlust von vier Millionen Mart zu. Selbst
über denjenigen, die bei Ausgabe der ersten Baudarlehn venn dieser Betrag nicht überschritten wird, ist der Ver⸗
e ee a ust seht groß Tausende von Versicherten sind die Leid—
de abila einen eben zunerstellen, It heite sunie ragenden. Man sage nicht, ihre Rechte blieben davon
Jerligtedung eines fur eine VBurchscheittofamihte deeige inberührt. Letzten Endes werden sie die Lasten zu tragen
eten — eine wesentlich höhere Summe, wohl aben.
das Doppeite gegenüber Ager uͤn rn Dem S. K. B., Wir haben nicht die Absicht, uns mit diesen Vorgängen
ist es jedoch nicht möglich, im Einzelfalle Beträge zur —*8 allen Einzelheiten zu beschäftigen. Es genügt vor—
u gung zu stellen, die über die früher gewährten Einzel⸗ läufig, wenn wir auf diese flammenden Warnungszeichen
belräge hinaus gehen, da die Gesamtsumme, die zur Ver- jinweisen. Was ergibt sich aus diesen Vorgängen? Für die
agenn et — — v“ Arbeiter und Angestellten sollten sie eine Warnung sein
Zi i i doch mit aller Deutlichkeit, was ihnen
außerordentlich hoch ist. Ax — 84 —
ð B J zialversicherung vernichtet oder den
Aus diesen veranderten Verhältnissen ergibt sich die Friväatverficherungen ausgellefert würde. Es gibt nur eine
Rotwendigkeit, in der Art der Darlehnsnehmer eine! —J —— * Ut
33 Einschräutung gegenüset früher cintceten zů Nöaglichteit, sich und ihre Familien por Schaden zu be—
assen Es ist vor allen“ Dingen nicht zu umgehen, aue pahren. Restloser Anschlutz an ihre Organisation, damit
diesenigen Bauiustigen von vornherein auszuschließein, die sie den Kampf gegen die Beschneidung der Rechte, gegen
erst jehzt * erhebliches Eigenkaͤpital zu —* beabsich⸗ die Beseitigung ihrer Sozialverficherung mit Erfolg durch—
igen. Diese würden mit, dem Betrage, der zur heen ühren kann.
—
*Wissenschaftler und sonstige Broschürenschreiber einen Blick
ordentli oher Zinsen an anderer Stelle noch Geld zu Fa — 25
entig 8 ͤbe dadurch in die größten e üt die Wirklichkeit haben. Sie „ehen eine Vernichtung
S—chwierigkeiten geraten. Das eiehe soll deshalb der Voltksmoral durch die Sozialverficherung, sehen aber
rur an solche geheben werden, die mit dem Beirage auch unicht die wirklichen, viel gtößeren Gefahren, die der
5. Bauvorhaben endgültig durchjühren können. Dazu Volksmoral von anderer Seite drohen. Das ist bezeich—
ören: iend für ihre Führerqualitäten. Würde der Hebel hier
,— er v 2 — einen ungesetzt, wäre wirklich nicht zu fürchten, daß unser Vater—
u begonnen en und denen es nachweisbar mög⸗ and zusammenbrä ugrunde ginge. rgk
—8 mit dem Beirage von 26 000 Fr. bezw. einem — ge ache, zugrunde ginge. „Der Bergknappe
betrag hiervon ihren Neubaun bezugsfertig zu beenden;
2 diejenigen Mitglieder, die durch Aufstockung oder
Aunban an ihrem eigenen Wohnhaus auf bis dahin unbe⸗
lasteten Grundstück neuen Wohnraum gewinnen können,
den sie für eigene Wohnzwede bedürsen.
Die Baudarlehnsanträge werden in Zukunft alle, soweit
überhaupt in 2 kommen konnen, — einen
auereedigen des Vereins geprüft werden. Anhand
des Ergebnisses dieser Pfuͤsuns wird die Auswahl der⸗
pisen Falle erfolgen, die bei der Vergebung der Dar—⸗
ehn berücksichtigt werden können. Die e
digenprüfun ae jedoch nicht auf die Prüfung der Un⸗
terlagen —8* währung der Darlehen beschränken, sie
loll sich vielmehr auch darauf erstrecken, ob das Bauvor⸗
zJaben an sich zwedmäßig und richtig geplant ist und
päter, ob auch die ——— des — durch die
Zauunternehmer auftragsgemäß erfolgt sind. Für die
Durchführung dieser hat jeder
Antragsteller, dem ein Baudarlehn gewährt wird, einen
Betrag von 800.— Fr. an den S. K. V. zu entrichten. Die⸗
er een wird bei der Auszahlung in zwei Raten zum
ubzug gebracht.
Jedes Knappschaftsmitglied, welches auf Grund
dorstehenden Beschlusses ein Darlehen beim S. K. V.
aufnehmen will, muß zunächst genau prüfen, inwie—
weit der Beschluß sich für es auswirken kann. Der
Knappschaftsvorstand ist nach eingehender und reif—⸗
licher Erwägung außerstande, in seiner Darlehns—
hergabe über 26000 Fr. hinauszugehen. Alle Anträge
müssen durch die zuständigen Knappschaftsältesten ein⸗
gereicht werden, die dafür verantwortlich gemacht
werden, daß keine Zuwiderhandlungen gegen den Be⸗
scchluß des Knavpichaftsvorstandes erfolagen.
in Elsuß⸗Lothtingen
Reformverhandlungen am 17. 10. in Paris.
Die an anderer Stelle dieser VBummer angekündigte Sitzung
ur —— des elsaß lothtingischen Knappschaftswesens
and am 17. Oktober in Partis statt. Sie stand unter der
2eitung des Elsässers Oberkitch, der als Staatssekretär der
— Regierung angehört.
Generalsekretär Miesck vom Unabhängigen Gewerkschafts
»und begründete den Standpunkt seiner Organisatlon. Er
egte dar, daß die Kommission sich auf den Boden des
ehigen Regimes stellen müsse, das nach reiflichen Ueber-
egungen 1925 ausgearbeitet wor den sei. Heute käme es nur
RNrauf an, die Anpassung der Leistungen an dle
Tenerung zu untersuchen. Sodann verlangte er die so—
ottige Ueberweisung der noch rückständigen Summen des
Staakszuschusses an die elsaßz-lothringischen Knopp-
chaftskassen, sowie die Gewährung ödlefes Staalszuschusses
ür die italienischen und anderen usländischen Ar—
eiter. Anschließzend brachte er die wichtigsten sonstigen For
derungen vor, von denen wir hier nennen:
m. Feslsehung der Normalrenke nach 30 Diensljahren auss
jährlich 5000 Franken;
. Herabsehung der Altersgrenze und des Invalidikäls
prozenlsahes;
. kinheitlicher Sah der Invaliden und Allerspension;
Familienzulagen für Pensionäre;
z. Erhöhung des Slerbegeldes;
z. Anrechnung aller Berabau⸗ und Mililärdienstjahre;
Rummer 43.
/. Wegfall der Anwartschaftsgelder;
3. Beseitigung einer Rentenkürzung beim Bezug met
rerer Renten:
J. Reform der ärztlichen Behandlung und Arzneimittes
versorgung;
10. Reform des Stakuis der Ausländer;
11. Gewährleistung der Doppelfprachigkeit im Verkehr usw
Wie wir sehen, vertrat Generalsektetär Meck sehr wich
ige Forderungen, an deren Erfüllung auch unsere Milglie
»er, die in Loihringen arbeiten, stätkstens interessiert sind.
Der Unternehmervertreker, Direktor Chavane, und der
Deschäftsfühtret Bolich von det Union des Caisses Miniére
dlädlerten dann gegen die weitere Selbständigkeit der elsaß
s'othringischen Knappschaftskassen. Letzterer will die Ab—
ührung der Beiträge an daie Landesversichetungsanstalt, so
daß die Knappschasftspensionäre nur noch eine Rente be
rögen.
Die von Meck vorgetragenen Forderungen wurden nog
von einigen Aeltesten unkerstrichen. So verwies der christ.
liche Aelteste Mourer-Morsbach darauf, daß durch die Bei—.
rragserhöhung und den Staatszuschuß jährlich 17 Millionen
Franken Mehreinnahmen zu verzeichnen seien, die neben
TrIltnna der Arbeiterforderungen noch einen Ueberschuß
abwürfen.
Bel der Frage, eine Unkeckommission zur Ausarbeilung
eines Reformprojektes zu bilden, verwies ein Regierungs
vertreter darauf, daß der Zweck dieser Kommission lediglich
der sein könne, für die elsaßz-lothringischen Knappschafts
kassen neue Sätze aufzustellen, die jenen der innerftanzö⸗
sischen Pensionskasse (Caisse Autonome) gleichwerkig seien
Im innern Frankreich bezögen die Bergarbeiter nur von
einer Kasse ihre Pension, weshalb eine Gleichwerkigkeit der
Renten nur dann festgestellt werden könne, wenn in Elsaß
2othringen die Leistungen der Knappschaftskassen und der
andesversicherungsanstalt einheitllich verschmolzen würden
Dieser Einwendung gegenüber machte Meck geltend, daß
1925 ausdrücklich festgelegt worden sei, daß das heutig
System (getrennte Kassen) dieser Gleichwertigkeit entsprecht
und daß das Gesetz über die Erhöhung des Staatszuschusse⸗
lediglich in dem Sinne angenommen worden sei, den elsaß
othringischen Knappschaftskassen die nötigen Mit
kel zut Erhöhung ihrer heukligen Leistungen zur Verfügung
zu stellen. Diese Ansicht wurde auch von dem Verkrelker des
rommunistischen Verbandes, Sekrekär Kirsch, unkerstützt.
In die Kommission wurden von Arbeiterseite Meck und
Mourer cchristlich), sowie Kirsch und Boutker (kommunistisch
gewählt, daneben noch vier Arbeitgebervertreter. In einern
dann folgenden heftigen Auseinandersehung verlangken die
Arbeitervertreter mit größter Entschiedenheit die Beibehal
tung des bisherigen Systems.
Nun liegt es an der elsaßothringischen Bergarbeiler—
chaft, die Forderungen ihrer Gewerkschaftsverkreter ge—
chlossen zu unkerstüthhen. Wie das Verhandlungsergebnis
eigk, ist nichts herausgekommen. Untkernehmer und Ver—
icherungsvertreter wollen die Beseitigung der selbständigen
nappschaftskassen, während die Arbeiter die Beibehaltuüng
der 1925 getroffenen Regelung dringend wünschen. Daneben
wollen sie eine angemessene rhehnnd der Leistungen. Sollen
diese Forderungen zum vollen Erfolge spe dann ist es
Pflicht der lothringischen Bergarbeiterschaft, sich geschlosset
inter die Gewerkschaftsbewegung zu stellen.
auhu
Ne Lohntage auf den 6aacgruhen
im Juhre 1930
Die Bergwerksdirektion hat die Lohnkage für die Ar—
»eiter für das Jahr 1930 schon festgesetzt. Wir bringer
se nachstehend zur Kenntinis und verbinden damit die drin
jende Bitte, die Tabelle aufzubewahren.
Löhne Hauplklohnung
des 2. Abschlag 3. Abschlag und 1. Abschlag
Monals für den folgende
Monal
21. 1. 30
19. 2. 30
20. 3. 30
17. 1. 30
20. 5. 30
18. 8. 30
19. 7. 30
20. 3. 30
20. 9. 30
W 18. 20. 30
X 18. 11. 30
30 20. 12. 30
vufmerksam, die Lohe
Dez. 29
Jan. 30
Febr. 30
März 30
—* 30
Mai 30
zuni 30
juli 30
August 30
Zept. 30 30. ⁊
Ikt. 30 30. 30
Nov. 30 29. 11. 30 .12
Wir machen nochmals darauf
muszahlungstabelle aufzubewahren.
Tauschmann sucht Lehrhauer Josef Schneider aus Buchen
chachen zut Verlegung von Grube Mabbach nach Von de
Zzeydt (Steinbach oder Amelung). Meldung beim Kam⸗
aden, der Zahlstelle oder dem Bezirksbüto
deraanne Die aus Anlaß des ködlichen Unfalle—
neines Mannes auf Grube König veranstaltete Sammlung
rgab den schönen Betrag von 1300 Franken. Allen edle
Spendern sage ich hiermit meinen herzlichsten Dank.
Frau Wilwe Jakob Veith, Viederlinrweiler
Bekanntmachung
Der 43. Wochenbeitrag (Woche vom 20. hi
26. Oklober) ifst in dieser Woche fällig.
J
Für die Redaktion verantwortlich: Peter Kiefer.