Seite 4.
Erfreulicherweise hat die Knappschaftsverwaltung
rotz erheblicher Arbeitsbelastung sofort die Durch—
ührung des Beschlusses in Angriff genommen und ist
ins zur Kenntnis gebracht worden, daß bei der In
palidenloͤhnung
im Monat Aubril bereits sämtliche in Frage
lommenden Witwen die Ausgleichsunterjt ützung
erhalten.
Die Mehrausgabe beträgt für den Knappschaftsverein.
jährlich 216 000. — Fr. Insgesamt sind durch das
Statistische Büro 1431 Witwen ermittelt worden,!
deren Ehemänner mehr als 30 bezw. mehr als 46
Mitgliedsjahre erdient hatten.
Nach Mitgliedszeiten über 30 bezw. 40 Jahre ge—
ordnet, verteilen sich die Fälle wie folgt:
Dienstzeiten über
30 Jahre 40 Jahre
Satz von 1872) (Saätz von 1907)
Fälle Fälle
52 58
3 —
15
9
41
bis
bis
3 dis
—
Nis
3 bis e
bis te
3 bis ahre
Jbis 10 hahre
10 bis 11 Jahre
11 bis 12 Jahre
12 bis 13 Jahre
13 bis 14 Jahre
14 bis 15 Jahre
15 bis 16 Jahre
16 bis 17 Jahre
17 bis 18 Jahre
1305 126
Die Pensionäre und Witwen können auch hieran
wieder ersehen, wer für sie eintritt und ihre Inter—
essen wahrnimmt. Deshalb müssen sie aber auch dafür
Sorge tragen, daß ihre Söhne sich dem Gewerkverein
hristlicher Bergarbeiter anschließen
*
Aus dem Vereinsgebiet
Ein schöner Rechtschutzerfolg
ist für den Kameraden Peter Lorson aus Friedrich—
veiler erstritten worden. Lorson ist im Jahre 1900
auf den lothringischen Gruben angefahren. Er wurde
am 29. April 1925 auf Grube La Houve (Creuzwald)
pensioniert und war auch gleichzeitig die Invaliditäl
nachgewiesen. Leider hat die Landesversicherungs—
anstalt für das Saargebiet den Antrag auf Inva—
lidenrente abgelehnt, weil die Anwartschaft erloschen
sein sollte. Die in der Zeit vom 15. Dezember 1918
bis zum 1. Mai 1925 anrechenbaren Wochen seien bei
der Landesversicherungsanstalt Elsaß-Lothringen ge
leistet worden und könnten bei der Landesoversiche
rungsanstalt für das Saargebiet nicht angerechnet
werden.
Das Rechtsschutzbüro Fraulautern hat sich auf
Hrund dieser Mitteilung nach Straßburg gewandi
und ist nunmehr Lorson der Bescheid geworden, daß
die Rente bewilligt worden sei. Lorson erhielt für die
Zeit vom 13. August 1926 bis einschl. 28. Febr. 1927
eine Rachzahlung von Fr. 1287, 10 sowie eine monat—
liche Rente von Ir. 69,15. Wir gönnen unserm alten
Kameraden noch recht lange den Bezud der Rentfe
zugperbindung Reinheim-Bierhuch⸗-Saurhrücken
Die Zugverhältnisse Zweibrücken—Bliesdalheim sind
nicht die günstigsten. Wiederholte Beschwerden bei der
Sisenbahndirektion führten zu keiner Besserung. Nunmehr
will sie aber eine solche schaffen, wie aus nächfolgendein
-kcchreiben an den Gewerkberein hervorgeht:
„Zum Schreiben vom 17. d. M Um den an der Strecke
Reinheim —Bierbach —! aarbrücken wohnhaften Bergarbei—
ern eine spätere Abfahrt aus ihren Heimatsorten zu er—
nöglichen, werden wir voraussichtlich ab 15. Mai ds. Is.
oon Saarbrücken nach Friedrichsthal einen neuen Zug ein—
iegen. Da aber aus dem pfälzischen Teil des Saargebietes
auch Bergarbeiter auf den Gruben Sulzbach und Alten—
wald beschäftigt sind, muß dieser neue Zug zeitlich so liegen,
daß auch diese Gruben noch rechtzeitig erreicht werden kön—
nen. Personenzug 206 trifft im übrügen ab 10. April erst
uim 6,28 Uhr in Saarbrücdken ein, sodaß nur die Herstellung
des Anschlusses an den ab 135. Mai 13 Minuten später in
Saarbrücken eintrefienden Verionenzug 204 in Frage kom
nen kann“
Von den Arbeitsftätten
der Kumeraden
Tongruben Hettenleidelheim und Lautersheim. Durch
die verteuerte Lebenshaltung der letzten Monate ist eine
Lohnbewegung notwendig geworden. Die neue Lohn—
zahlung gestaltet sich ab Märsz wie folgt:;
„DOer Saar⸗Berrturapper
Nummer 15.
——— —— —
heseitigen und die zu Recht bestehenden Beschwerden gegen—
tendssos zu machen.
(Stdenlöhne in Denntgen
Vom 1.3. — Vom 1. 10. N
bis 0. v. bis i. s. i
Vorarbeiter über 20 Jahre 79 80
ßollhauer über 20 Jahre 72,5 73,5
ehrhauer über 20 Jahre 39,5 70,5
-„chlepper über 20 Jahre zu 67
über 19 Jahre 58 59
über 18 Jahre 31,5 32,5
über 17 Jahre 15 45,5
über 16 Jahre 38,5 39
Uebertagearbeiter übet 20 Jahre * 64
übert 19 Jahre 56,5
über 12 Jahre 59
über 17 Jahre 13,5
über 26 Jahre 37
über 15 Jahre 30,5
über 14 Jahre 24,5
ẽl. Maschinenführer über 20 Jahre FP 64
dampfmaschinenführer üb. ?0 Jahre 66 67
Tonablader über 20 Jahre 69.3 70,5
»andwerker über 21 Jahre 75.5 77
iiber 20 Jahre 36.,5 68
über 19 Jahre 59 69
m 2. Jahre nach voll. Lehre 51,5 525
m 1. Jahre nach voll Lehre 41 44,5
Arbeit im erw. Schachtbau üb. 20 J. 71 72
Tontagarbeiter der Gruben Hetten—
eidelheimer Tonwerke G. m.b. H.
hettenleidelheim, sowie der Grube
rriedrichsfeld in Eisenberg 68,5 69,5
Leistungszulage für Fachhandwerker von 0—10 Prozent
Verheiratetenzulage 10 Pfg. pro Arbeitstag.
In denienigen Gruben, in denen nicht im Akkord ge—
irbeitet werden kann, wird zu den voritehenden Löhnen
ine Akkordausgleichszulage in Höhe von s Prozent bezaählt
Den Kameraden empfehlen wir, sich die Vereinbarungen
u merken, um auf der Arbeitsstelle zu prüfen, inwieweit
ziie Firmen den eingegangenen — ——— nach⸗
ommen
Srube Dilsburg. Ausschußsitßung vom 29. März 1927
Die Tagesordnung umfaßte folgende Punkte1. Errichtung
einer Kinderbewahrschule in Heusweiler. 2. Mißftände ig
der Badeanstalt. 3. Schlechte Schmierung der Förder—
wagen. 4. Wahl eines Wagentontrolleurs. 3 Gezähetrans—
port von der 2. und 3. Sohle. 6. Gezähereparaturbeliefe—
rung, 7. Instandsetzung des Fußweges (Grubenweg) don
Dilsburg nach Berschweiler. 8 Betkanntgabe des Profotoll«
10. Verschiedenes
Zu Punkt Uerklärte die Verwaltung sich angeblich für
unzuständig. Zu Punkt 2 führten die Ausschußmitglieder
Beschwerde über die unhaltbaren Zustände in der Bade
anstalt. Herr Divisionär Lecompte erklärte, die Badewär—
ter ablösen zu wollen. Die Arbeitsausschußmitglieder
waren damit nicht einverstanden und erklärten, daß nicht
diese an den unhaltbaren ee in dem Bad die
-schuld trügen. Die technischen Einrichtungen müßten se
jergestellt sein, daß die Badewärter währeund der Badezei!
zicht allein mit det Wasserhaltung beschäftigt würden
Tatsache sei es, daß die Badewärter währeud der Badezei
die Hände voll zu kun haben, um das Wasser zu regulieren.
Dazu käme noch, daß eine ganze Anzahl Kameraden, die
n der Grube eine Verletzung erlitten, verbunden werden
vollten. Diese Kameraden müssen mit dem Zuge fahren,
drängen demnach auf schnelle Behandlung. Es müsse also
die Verwaltung dafür Sorge traägen, daß es dem Bade—
märter möglich sei, den bädenden sowie den verletzten
dameraden gerecht zu werden. Ueber diesen Punkt ent
pann sich eine lebhafte Auseinandersetzung. Da die Ver—
waltung sich auf einen hartnäckigen umd ablehnenden
Sztandpuntt stellte, verließen die Arbeiterausschußmitglie
er unter Protest den Sikungssagl
Wir fragen; wie lange will der Herr Divisionär Le—
mpte diesen Zustand weiter behalten? Ist man höheren
OArts“ mit dem Verhalten dieses Mannes einverstanden?
Soll dieser Zustand wieder so lange andauern, bis der
Bogen überspannt ist und springt? Wir warnen, Infolge
des unsozialen Verhaltens des Herrn Divisionärs Lecompie
Wden die übrigen Vunkte der Tagesordnung nicht er
ediaf
Grube Seinitz. Ausschußsitzung am 23. Mai. Die Tages
rdnung war äußerst reichhaltig. Eine große Anzahl' be
echtigter Beschwerden wurden duͤrch die Sicherheits männen
orgetragen. Die Beförderung vom Lehrhäuer zum Voll
‚auer ist ohne Schwierigkeit vollzogen worden. Im allge
neinen wurde über Maäterialmangel geklagt. ESs fehles
en Kameradschaften Verdichtungsringe, Stampfer, Hauen
5„chlegel, Schrauben, Wasserrrohre und Schienennägel. Die
zauenstiele bestehen aus sehr schlechtem Holz.
Das zum Verbauen gelieferte Holz ist viel zu schwach
zIn der Badeanstalt fehlen mehrere Fensterscheiben und
unktioniert schon seit längerer Zeit die Pendeltüre nich
nehr. Im Vetlesesaal sind nicht genügend Bänke vorhan
8— und genügen die Seizkörper zur Heizung bei weiten
icht.
In verschiedenen Abteilungen sind die Gummischläuche
velche zum Abbinden bei Unfällen dienen, verfault und
nfolge dessen unbrauchbar. In Abteilung 14 fehlen die
ßummischläuche überhaupt und in Abteilung 15 sind keine
vollene Decken, die notwendig sind beim Transport Ver—
inglückter, vorhanden,
Die Fördergerippe sind in einem Zustande, der bei der
kin- und Ausfahrt das Schachtwasser auf die Gerippe ein—
ringen läßt und dadurch die ein- und ausfahrende Beleg
haft vollständig durchnäßt.
Die Preise in der Kaffeeküche sind zu hoch und ent—
prechen durchaus nicht der gelieferten Ware. Die Berg—
nannspfade sind in einem sehr schlechten Zustande und be
——
Die Verwaltung sagt die Prüfung und möglichste Ab—
tellung der Beschwerde zu. Zum schnellen Transporit
zchwerverletzter verlangen die Sicherheitsmänner ein
drankenauto. Die Verwaltung erklärte, daß von ihr aus
der Antrag bereits gestellt und auch befürwortet sei. Es
wäre jedoch keine Stelle da, die sich bereit erkläre z3u1
lebernahme der Anschaffungskosten
Die Lampenreparaturen müssen von den Belegschafts
nitgliedern gezahlt werden, wenn der Steiger oder Fahr—
teiger sich weigert, eine Bescheinigung dahingehend lauütend
zuszustellen, daß der Mann an der Beschädigung der
Lampe unschuldig ist. Wird die Bescheinigung verweigert
ollen die Kameraden sich in Zukunft bein Ingenieur oder
Ddivisionär persönlich beschweren.
Am Montag, den 21. März 1927, kamen ungefähr 30
htann, die mit den Zügen zu ihrer Arbeitsstelle fahren
nüssen, einige Minuten zu spät zur Entnahme ihrer Lampe
in der Lampenkaue. Der Lampenaufseher verweigerte die
Ausgabe der Lampen und waren die Zuspätgekommener
jezwungen, eine Schicht zu feiern. Auch in diesem Falle
agte die Verwaltung Prüfung der Beschwerde zu.
Die Seilfahrt an Schacht 4 mußte, weil die Signalleitung
iicht in Ordnung war, eingestellt werden. Die Ursachen
der Einstellung sind beseitigt. Für verloren gegangene
Fahrmarken wird verlangt, daß bis zur Beschaffuüng neuen
Narken Ersatzmarken aus Pappe hergestellt werden, um
u verhindern, daß nicht jeder Einzelne sich selbst ein«
Fahrbescheinigung ausitelltt Krüfund des Antrades mir?
ugesagt.
Im Monat Februar sind an Straigeldern der Arbeiter—
interstützungskasse 6000. — Fr. zugeflossen, während im
honat Januar die Strafgelder einen Betrag von 12 000.-
Fr. ausmachten. (!) Die Belegschaftsmitglieder sind von
inem starken Mißtrauen erfüllt und bezweifeln die Rich—
igkeit der Geschäftsfsührung der Unterstützungskasse. So
erlangen die Sicherheitsmänner, welche der Unter—
tützungskommission angehören, die Einsichtnahme in die
Sztrafbücher. Nach Prüfung des Antrages durch die Ver
valtung soll det Ausschuß Bescheid erhaiten.
en ten sich die Ausschußmitglieder, det —
ie Wasserrischen nicht genügend gereinigt und die Strecken
olge Peene ie — g Für die Redaktion verantwortlich: P. Kiefer.
Es wäre der Verwaltung ein Leichtes, den aonten Veng des Gewerkvoereins christl. Bergatbeiter Deutschlands
⸗ↄil der vorhandenen Mißkstände bei einigem Willen zu Druck: Saarbrücker Druckerei und Verlsaa A. G.
Grube Wellesweiler. Schon wiederholt hatte sich der
Sicherheitsmann der Abteilung 3 bemüht, die notwenigen
Lerbandsstosfsfe für das Revier zu beschaffen. Trotz aller
Arbeit konnte bisher ein Erfolg nicht erreicht werden
So sind die Kameraden heute gezwungen, bei kleinen Ver—
etzungen Verbandsstoffe von aͤnderen Abteilungen zu be—
chaffen. Hoffentlich tragen diese Zeilen mit dazu bei, daf
sier endlich Abhilfe geschaffen winn
Grube Reden. In der Nummer 8g erschien eine Notiz, die
ich mit dem Vorgehen des Sicherheilsmannes Neurohr bei
der Wahl eines Wagenkontrolleurs beschäftigte. Dieser
Die uns eine „Berichtigung“, die wir hiermit bekann—
zeben:
„Es ist unwahr, daß überhaupt schon gewählt war, es
par nur eine Vorwahl unter uͤns vor der Sitzung. Unwahr
st, daß der christliche Sicherheitsmann Hennen zur Wahl
iicht eingeladen war. Unwahr ist, daß Herrmann arbeine—
anfähig ist. Unwahr ist, daß Eckstein ein Freund von mir
Unwaͤhr ist, daß Eckstein im Penue seiner Kraft ist.
Wahr ist, daß Herrmann unter dem Vorwand wieder in
den Alten Verband einzutreten, Wagenkontrolleut werden
wollte. Wahr ist, daß Herrmann eine leichte Beschäftigung
in seiner Abteilung als Haspelwärter bei den Verbauern
nuf der Nachtschicht erhalten konnte. Wahr ist, daß bereits
ein christl. Wagenkontrolleur auf jedem Feld vorhanden
war. Wahr ist, daß Eckstein laut Attest Dr. Engelken voll
tändia erwerbsunfähid ist“
Hochachtend Reurohr.
Tauschmann sucht Schlepper Theodor August Jochum,
Pemmetsweiler, Bahnhofstraße 9. zur Verlegung von
Daybach nach Itzenplitz oder Reden. Meldung beim Ka—
neraden selbst oder Bezirtksbüro Illingen.
Ferner Hauer Johann Schu, Marpringen, Hausnum—
ner 30, zut Verlegung von Grube Frankenholz, Schacht 3
iach Camphausen, Brefeld, Maybach oder Reden. Meldung
eim Kameraden selbit oder Bezirkähüro Illingen Iuden
wisle 18