Aumnmer 1.
Werhölinssse betausge bildet. Weit über das durch die Ver—
dältnisse bedingte Maß sind auch bier die Preise aestsegen.
Im allgemeinen leidet die Verteilung der Güter
ind die Versotgung der Menschen min Waren unter einem
u hoben Koitenaufwand. Der Gestehungs— und Erzeuger⸗
preis wird dadurch erschrecend in dte AHöhe getriehen.
Unzäblige Menschen sind im reinen Verteilungsbetrieb
beschäftigt. Hinau kommt, doß neue Gesellschasren zum
Verrrieb der Produktion sich fortwährend bilden. Die
Rachktiegszeit hat hier äußerst ungünstige Erscheinungen
dezeigt So stiegen die Aktlengefellichaften von 19009 bi⸗
1825 in der
Verfiche ruun von 133 auf 442 oder 232,33 5
Lhemische Industrie von 180 aui 8u5 oder 347,22 5
rand⸗ n. Foritwirischait von 24 ani 116 oder 8383,33 *
daudel einschl. Vaulen von 783 auf 4426 oder 458,13 *
Bekleidunasiundustrie von 13 auf 282 oder 2838,46 9
So haben im Handel, in den Banken und der Beklei—
dungsindustrie sich ꝛzausende von neuen Existenzen gebilder.
zicht selren sind die finanziellen Etträgnisse dieser Unter⸗
nebmungen wesentlich höher als diejenigen der prodvu⸗—
nertenden Betriebe. Die Produktion erfährt dadurch eine
unoemein starke finanuzielle Belastuna. Hohe Preise hbem⸗
nen die Belebung des Innenmarktes. Ein schneller Um⸗
zaß der Güter wird verhindert. Großze Summen an Kapi⸗
alien legen sich sest. Füt genommene Kredite werden
dohe Zinsen gefordert. So wird die Preispolarik zur Ur⸗
uche wirtschaftlicher Krisen.
Im Saargebiet und Frankreich glaubt man, in Er⸗
wartung einet neuen Währungsinflation die Preise hal⸗
sen zu müssen. Durch diese Maßnahme wird die Vorbre⸗
dingung neuer Währungsschwankungen geschafien. Eine
—XV
not wendig, die sich bisher mit dem Transport und der
Vertellung wirtschaftiicher Güter befassen. Wenn die
produgierende Industrie sich jseit Jahren bemüht, durch
organisatorische und technische Umstellungen zur böchsten
Leistung zu kommen, dann wird es hohe Zeit, auch in den
anderen Gewerbezweinen nach einer Verbesserung der
zegenmãrtigen Situation zu fuchen K. G.
——
Die Saargruben in
98*
französischer Beleuchtung
In der — Kammer wird (wohl jährlich)
ine Bertichterstattung über die Lage der fronzösischen
Kohlengruben gegeben, wobei auch die Saargruben
inbezogen werden. Bisher wurden uns die Berichte
bekannt — soweit sie die Saargruben betreffen *
Iber die Jahre 1920 bis einschließlich 1923. Ruͤnmehr
hat, wie die „Saarbrücker Zeitung“ am 16. Dezember
derichtet, der Abg. Charlot in den letzten Tagen der
Kammer einen Bericht gegeben, der auch die Augaben
äüber die Saargruben von 1926 bis einichl. 1925 ent⸗
hält. Da dieser Bericht äußerst wichtige Angaben
iber die Einnahmen, die Ausgaben, den Rohgewenn,
die Ausgaben für Neuarbeiten, die Steuern der
Saorgruben, die Absatzverteilung, u. a. enthäit, brin⸗
gen wir diese Angaben hier zur Kenntnis, ohne heute
näher dazu Stellung zu nehmen.
Die Absatzverhältnisse 1923 und 1928:
2s giugen Saarkohlen ;gr wvrä
rach *
Saaurgebiet oe
deutschland
AXXX
Fraukrei
—ã mit Elsah⸗Lothringen
kchweiz
lebeige Läuder
Beigten⸗Luremburs
Italien
desterreich *
Wie die Aufstellung zeigt, ist gegenüber 1913 eine
Berschjebung des Abiatzes von Osten noch Westen
erfolat
Einnahmen, Ausgaben und Rohgewiun:
Jahr Eiunnahmen Ausgaben Rohgewinn
Fr. Sec. Fe.
—X —AIO
921 bua 517 000 842 243 uuc 151 274 0600 (101 202 408)
oe2 676 258 00t) 475 648 Dq 2uu ö —ßs ö3à 33 78)
1923 —A
8221 11576090 000 855 748 000 201 868 000
1925 1Oa42 207 0u0 941 824 000 100 443 000
Die eingeklammerten Zahlen stellen die dar, welche
n dem Bericht, den der französische Finanzmin ster
zu Beginn der 13. Legislaturperlode der Kammer
vorlegte, als Bruttogewinn angegeben sind. Sie
veichen von den Zahlen ab, die Abg. Charlot in
einem nunmehrigen Bericht als Rohgewinn angab
Ausgaben für Neuarbeiten:
Jahr Betrtaa JZahr Betraa
FIr. Fr.
—X 30 224 000 1922 84 688 oun
1921 52 204 6000 1924 122 665 uu
192 tß 942 00 1928 —AX
Besondere Aufwendungen:
Darunter Ausgaben für Schulen. Propaganda uaͤw.,
——J dem Titel .Subventtonen“ aufgeführ
mu 1*
1 1—*
eira. 2 Ton.
FJr. Fr
1921 X t
iue a Gs iꝛi tr
1923 2 960 —X
1924 6 242 uin 2.47
1928 7 866 uout d. b2
Wie aus der Tabelle zu ersehen ist, haben die
Subventionen“ einen „netten“ Gesamtbetrag ver⸗
hlungen. Im Bericht, den seinerzeit der Alg.
amoureux uber die Saargruben gob, war schon ge⸗
agt:
„Vielleicht ift wman manchmal zu weit gegangen
hai für VBauten, für die geschaffenen Einrichtun—
gen, für die abgehaltenen Feste, übertriebene und
ünnötige, als Luxus erscheinende Ausgaben gemacht,
die zur Folge halten, daß die saarländische Vevölke—
ung aufgereizt wurde.“ Das stimmt!
a 83036
,
njueẽ *0
Zum Jahreswebsel
Müde geht und gramverloren
Altes Jahr, ein weller Greis —
Doch im Jeitenschoß geboren,
Tritt das junge in den Kreis.
dächelnd schaut es in die Welt.
Zieht die Menschen froh gehjellt
Und fie jubeln ihm entgegen,
Ind es schallt der Freude Grußz
Ind es setzt auf Erdenwegen
Weiter vor das Jahr den Fuß.
senes Jahr, dir Hoch und Heil!
ßlück werd uns durch dich zuteil.
Und zu des Empfanges Feste
Deffnen sich ihm Städte weit.
Schlösser zeigen und Paläste
Ihres Reichtums Herrlichkeit.
stlänge setzen rauschend ein,
In den Bechern schäumt der Wein.
Ind im Schein der Morgenröte
Teitt das Jahr nun ins Revier.
zchachtgerüste, Mast und Schlöte
deben sich ihm zum Spalier.
Aber an der Werke Tor
dehnet kalt der Frongeist vor.
And es tritt das Jahr, das neue,
In die Hütten, klein und schlicht,
Weckt zu alter Lieb und Treue
keihte Lebeuszuversicht.
kLust und Freude wird da wach:
Festtag nmuterm Hüttendach!
2 6241145 4
äασααι —σσιισαεα
Ausgaben jür Steuern:
vurden im Jahre 1920 und 1921 laut Bericht 6,78
his 7,— Franken pro Tonne gemacht, die sich ab 1922
o verringerten, daß 1925 nur mehr 3,38 Franken
o Tonne Steuerabgaben entstanden. Ob diese Zah—
en stimmen, konnen wir allerdings nicht nachprüfen
dedenfalls ist die Arbeiterschaft nicht in dem Maße
eitens der Regierungskommission von Steuerlasten
xefreit worden, als es hier geschehen ist.
Der Bericht macht auch noch Angaben über die
röhne und kommt zudammengefaßt zu folgendem Er—
sebnis (laut Saarbrücker Zeitung):
„Die Selbstkosten an Löhnen seien im Saargebie—
öher als im benachbarten Frankreich infolge der
eu⸗orn Lebenshaluma und der sozialen Ahaahen.“
Aus dem Vereinsgebiet
Die christlichen Gewerkschaften für Religions⸗
ruterricht in den Berufsschulen
Der Ausschuß des Gesamtverbandes der christl. Gewerk⸗
chaften Deuischlands nahm auf seiner Herbstiagung am
i. Oktober 1926 in Wüulrabura iolaende wichtiage Eni⸗
chliehung an;
„Der Ausschuß des Gesamtverbandes der christlichen Ge—
wertchasten spricht in Uebereinstimmung mit den konfes⸗
ionellen Elternvereinigungen und den koniessionellen
A
ei der bevorstehenden Neuregelung der Berufs⸗ und
Fortbildungsschulen Religionsunterricht al—
rdentliches Lehrfach in den Berufs- und Fort—
visdungsschulen eingeführt wird In Ausführung der Ar—
itel 14h uUmn 149 Ddör Neichsverkansuno inn in Neichsgelen
Seite d.
ber das Beruisichu wesen du erlassen. In dielem Reichs—
gesetz sind arundlegende ernheitliche Beftimmungan für das
Reich zu trefien, namentlich hensichtiich der Unrerhalrumgs-«
»iricht und des Religionsunterrichtes als ordeniliches
ehrach“
Der Arbeltstammer des Saargebietes dat kürzlich aud
in Entwurf betr. Beruis⸗ und Fortbildungsschulwelen
vorgeregen. Die christliche Arbeitne hmerfratticn beonttaate
el bstverjstämdlich die Auijnahme des Religonsunterrichtes
ils ordentliches Lehrsach. Lem wdersprachen die Ver;
reter der freien Gewerkschaften, auch die Vertreser der
Bergwerksdirekttion. Wir erwarten aber, daß die Reg.
kom. dem Antrage der christl. Gewerkschaften nachtommt
der von der gelamten christiichen Rewegung Deuuschlande
zeftützt wirn
Internutienales Arbeitsamt und chistliche
Gewerkschaftsbewegung
Oem Internationalen Arbeitsamt steht als Direttor der
Franzose Alhert Thomas vor, der sich zum Soßz alismus
ählt. In seinem Bericht an die 8. Internationale Ar⸗
deitstonferens die von Vertretern aller beteiligren Staa⸗
en beichidt war, ãutzerte er sich über die Forderungen und
die Einstellung des Internationalen Bundes der christl.
ßewersschaften wie folgt:
Der aleiche Glaube an die Zukunft und Wirksoen keia
tiner internätionalen Gesetzacbung l(als bei der Amster⸗
damer Internabionale festgestellt) beseelt die Decen
de werkschaften. Somohl der Imernauonale Bund als die
erschiede nen Berufsinternationalen sowie die Landesgen⸗
ralen haben unaufhörlich kbar und deutlich ihr wachsendes
Interesse sür die internationalen Probleme zum Ausdruck
jebracht. Der Wert der Uebereinkommen und Vorschläge
vetd im allgemeinen in den Kreilen der christlichen Ge⸗
verhschaktten weniger bestritten als in Vdichen
sreisen. Kaum ein Kongteh der christlichen Arbeiter hat
ersäumt, seinem Wunsch nach einer prompten und voll⸗
tändigen Ratifizierung Ausdrud zu geben.“
Obschon das Urteil dieses Mannes etwas zu bedeuten
jat, Uonnen die freien Gewertschaftssunktionäre doch nicht
za rauf verzichten, immer wieder von der „Bedeutungs⸗
osiakeit der christlichen“ Gewerkschaften zu deden. Noch
glaubte die „Bergoarbeiterzelrung“ durch Gegen⸗—
ͤberstellung der ere Mitgliederzahlen die et
ichen Gewerkschaften hexabsetzen zu können, indem sie o
at, als ob die arößere Mitgliederdabl der freien Gewerk⸗
chaften ohne weiteres die „Bedeutungslostgkeit“ der christ⸗
ichen erweise. Wenn das wahr wäre, daß es nur auf
—D
och einen gungz anderen Ernfluß im deutschen Volks⸗ und
Wirtschafisleben ausühen. als es wirklich der Foll ist. Es
ommt aber n allein auf die Zahl, sondern auch auf
»en Geist an. Und daß der Geist der christlichen Gewerk⸗
83 auch im internationalen Leben wirkt, hat mit
elinen obigen Darlegungen der Direktor des Internatao
den Arbheitsamtes befundet
Aus der Praxis
*
der Sozialversicherung
Beherzigenswerle Winke und Valschläge
Das Saar⸗Kmnapplchoftsgeletz vom 16. Seprember
925 und das hiernach gefolgte neue Knapplchasts⸗
tatut, brachten in unserer knoppschaftlichen Versiche⸗
ung grundlegende Aenderungen.
Im 1. Teil des erwähnten Gesetzes wurde die Zu⸗
ammenlegung der für den Berghau bis dahin be⸗
sepden Knappschaftsvereine bestimmt.
2. Teil gibt dem Preußilschen Knappschaftsge⸗
etz vom 17. Juni 1912 eine neue Fassung, gültig nur
iür das Saargebiet.
Der 8 56 dieses Gesetzes bestiimmt in Ablo 3. dah
wei Vertrauensleute der Versficherten in die Ge⸗
et des Knappschaftsrereins zu über⸗
nehmen find und bezeichnet im wenigen Worten das
Aufgabengebiet der Vertrauensmänner:
„Die Vertrauensleute sind berechtigt, von den Direk⸗
loren des — alle Auskünfte inbezug
auf knavyschaftliche Angelegenheiten zu verlangen
und den Direktoren oder dem Vorstand die Beschwer—⸗
den der erheeeeen ru unterbreiten. Sie sind nicht
beiugt, den Augestellten der Vermaltung vinmeißuv-
gen au erteilen.“
Aus diesem Wortlaut geht hervor, dahß die Rechte
der Vertrauensleute engbegrenzt find. Dem Be—
treben nach einer Rechtserweiterung hat bis zuletzt
der Arbeitgeber den hartnäckigsten Widerstand ent⸗
pegengesetzt. Der Arbeitgeber weigert sich sogar, die
Pertrauensleute auch nur mit beratendert
5timme an den Sitzungen des Vorstandes und der
AIusschüsse deilnehmen zu lassen.
Richtsdestoweniger haben die Vertrauensleute sich
Hhr Tatigkeisgebset zu erschließen rersucht und man
ann ohne Uebertreibung sagen, daß bereits eine um⸗
sangreiche Arbeit bewältigt worden g Viele Kassen⸗
nitglieder und auch eine ganze Anzahl unserer
tenappschaftsältesten werden dies bestätigen müssen.
Auf dem Gebiete der Krankenversicherung und
der Krankensursorge
gehen uns so manche Reklamationen zu. In einem
solch großen Betrieb ergeben sich schon einmal Fehler
in der Krankengeldberechnung. Nachzahlungen von
135.— Fr. von 78.— Fr. von 12,50 Fr. ergaben sich.
Verspätete Verrechnungen der Krankenscheine wer⸗
en sast in all den Fällen. wo der Kranken'schein d'ie
Foloe eines Unialles agewelben ist, au ve rzeihnen bein