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und nach oben strebende Arbeiterjugend kann sich die Zu—
kunft besser zimmern als die Vergangenheit war. Ver—
gesse den Versammlungsbesuch nicht. Er ist ein Glied in
der Kette des Arbeiteraufstieges. Guter Versammlungs-
besuch befruchtet das gewerkichaftliche Leben. Das niltz“
dir und deinem Stande
Jungkamerad! Sorge dich um den Ausbau und die
Ausbreitung der Jugendbewegung. Viele deiner Kame—
raden stehen der Jugendabteilung noch fern. Sehe zu
ob du nicht mit Schuld daran bist. Hast du im alten Jahr
für die Jugendabteilung geworben? Hast du ihr junge
Kameraden zugefühtt? Beantworte dir diese Fragen, du
wirst dann schon sehen, wie du im neuen Jahre handeln
mußt. Fasse am Sylvestertag den festen Entschluß. im
neuen Jahre alle fernstehenden Jungkameraden deiner
Zahlstelle für die Jugendabteilung zu gewinnen. Dann
hast du dir ein Ziel gesteckt fürs neue Jahr, dessen Er—
reichuna des Schweißes der Edlen wert ilt.
Jungkamerad! Wenn du so den letzten Tag des Jahtes
abschließt, wenn du mit diesen Entschlüssen und dem
festen Willen, sie durchzuführen, ins neue Jahr eintrittst.
dann wird es aufwärts gehen. Rückwärts nimmer —
vorwärts immer, das sei deine Losfung fürs neue Jahr
Eine außerordentlicht Reichsbeihilfe
an die Sozialrentner des Suurgebietes, die im
Reilche wohnen
Die Bemühungen der Bergarbeiterorganisationen um
Sewührung besonderer Nothilje an die attiven jowie in⸗
validen Bergarbeiter sind von neuem Erfolg belohnt
worden. Die außerhalb des Saargebietes wohnender
Sozialrentner, die ihre Rente von einem Versicherungs
träger des Saargebietes beziehen, erhalten eine einmalige
Reichsbeihilfe von d.— Mt. Hat der Empfangsberechtigte
noch Kinder unter 15 Jahren zu versorgen, so erhält er
für jedes zuschußberechtigte Kind noch 3 Mi. Zweds ge
nanuer Information aller Interessenten lassen wir das
Schreiben des Reichsarbeitsministers vom 16. Dezembe:
1927 an den Gewerkverein christlicher Beraarbeiter nach
stehend folgen:
„Auf Grund des Reichstagsbeschlusses vom 14. De
zember erhalten die Empfänger von Invaliden⸗
Witwen⸗ und Witwerrenten den einmaligen Reichs
—X—
renten einen solchen von 3.2 Mt. Hat ein Inva—
lidenrentner zuschußberechtigte Kinder, so erhält er
dazu für jedes Kind noch 3.— At. Dieser Reichs
zuschuiz wird mit der Jaunarrente gezahlt; eine Aus
schüttung vor Weihnachten ist wegen der Verbindung
des Reichszuschusses mit der Rente nicht möglich.
Den einmaligen Reichszuschuß erhalten auch Emp
fänger von Renten aus der saarländischen
Invalidenversicherung, wenn zu diesen Reuten die
Reichsbeihilse nach meiner Bekanntmachung vom
28. September 1926 gewährt wird. Die beteiligten
Landesversicherungsanstalten werden vom Reichsver
sicherungsamt entsprechend angewiesen werden. Dar—
üüber hinaus einen einmaligen Reichszuschuß zu be—
willigen, ist leider nicht möglich, da im Verhältnis
zwischen dem Reich und dem Saargebiet der Reichs
zuschuß von dem Lande aufgebracht wird, in dem der
Rentenempfänger wohnt.
gez.: Dr. Brauns.
ve
An dieser Mahnahme werden die Sozialreütner, die
außerhalb des Saargebietes wohnen, wiederum erlennen
wer sich wirklich um sie bemüht und wer ihr Freund ist
Wer es noch nicht wissen und begreifen sollte, dem sei es
dentlich gesagt, daß nur durch das Wirken und Vorstellig—
merden der gewertschaftlichen Organisationen die Ver—
besserung der Lage der Sozialrentenempfänger erziel“
werden lann. J. M.
Grube Frankenholz. Bekanntlich Hert Bertgrat Moser
seht schneil zut Stelle. wenn sich ihm Gelegenheit bietet
einen Arbeifker wegen Uebertretung der bergpolizeilichen
Vorschriften dem Kadli zu überliefern. Wenn Herr Woser
mit ee Eifer die Grubenverwaltung verfolgte, wäre
bne Tätigkeit nut zu begrüßzen. Denn lehzten Endes
legen die eigentlichen Unfallursachen zum größten Teile
in den diklatorischen Maßnabhmen der Gruhenverwoltung
So wird uns mitgeteilt:
Am Samstaq, dem 10. Dezembet 1927, befuhr Herr Ein
fahrer Ziegler mehrere Betriebspunkte der Grube Franken
hoiz. Beim Passieren eines Fahrschachtes brach das
Hangende und Ziegler wurde von den Gesteinsmasfen voll
ständig zugedeckt. Er kann von Glück sagen, daß er mi
einigen kleinen Verleßzungen davon kam. O Itonle des
Schicksals! Was geschähe mit den Arbeitern, wenn sie für
diesen Unfall verantwortlich gemacht werden könnlen?!!
Wird nun Herr Bergrat Moser die Verwaltung de
Drube Frankenholz wegen fahrlässtger Körperderle tzun⸗
der zuständigen Stelle anzelgen?
De S—a p e Nummer 53
GBrabe von der Hevdt. Einen Fall besonders unsinnger Die Durchschnittsverdienste aller Arbeiter, einschl. der
Strtafetel berichtet uns ein Kamerad von Grube Von — zugendlichen sowie nach Abzug der
Feodt. Danach wurden drei Handwerker aus der Werk dürften im Jahre 1913 für die Tongruben mit 8,— vit
ait uüber Tage mit se 5 Fr. besttaft. weil ssie einem Ehe pro Schicht nicht zu hoch angegeben sein. Rechnet man
art Jutrill in die Werksiatt gestattet hatten. Das kam so: ür von dem heute gezahlten Lohn noch den Beitrag zur
In einer ftütmtschen und kalien Rovembetnacht kam ein Zoztalversicherung ab, dürfte iim besten Falle kaum ein
Mann an die Tür der Werkstatt und ae nach dem Reinverdienst von 6 Nt. pro Schicht übrig bleiben Ge—
Bahnhof Nach erteilter Austunft, daß der Rahnhof Von nessen an dem Stand der Lebenshaltung in der Vor—⸗
der Hepdt nachts geschlossen set, sagte det Mann, daß er kriegszeit dürften die yt gezahlten Löhne auch in den
seine Frau bel sich habe, die aber so eimüdet sei, daß sie Tongruben noch erheblich zurückbleiben
den Weg bis nach Saatbrücken nicht mehr laufen koönne
Sie hätten sich in der Dunkelheit dverirrt und seien vom
tichtigen Wege abgekommen. Sie baten nun um Aujent:.
halt in der Werkslatt, bis der erste Frühzug fahre. Das
wurde gestattet, was die beiden Leute mit großer Freude
2rfüllte. Kaum aber hatten die Leute sich ein wenig er⸗
yolt, da kam auch schon der alldewaltige“ Grubenhüter
Tauschmann sucht Hauer Albert Müller, Diefflen. zut
gerlegung von Grube Velsen nach Lutisenthal. — Meldung
eim Kameraden oder dem Vezitksbüro Fraulautern.
·Danksagung. Aus Anlaß des ködlichen Unfalles melnes
Mannes nahmen die Belegschaften der Grube Reden, die
Zahlstellen Züsch, Neuhütten und Hermestell je eine
Sammlung vor. Die Sammlung auf Grube Reden ergab
1128. 0 Franken, in der Zahlsteile Züsch 12,580 Mark und
65.00 Franken, in der Zahlstelle NReuhütten 78.00 Mark
und 20. 00 Franken und in der Zahlstelle Hermeskell 2300
Mark und 5.00 Franken Allen edlen Spendern sage ich
an dleser Slelle decht herzlichen Danb
Frau Wiw. Jobann Kolling, Züsch.
*
Allen Vorständen, Vertrauensleuten,
Mitgliedern, Mitarbeitern nebst Familien⸗
angehörigen wünscht ein
gesegnetes, glückliches
neues Jahr!
Revierleitung und Redaktion
Danksagung. Für den aus ——— tödlichen Unfalles
meines Mannes gesammelten etrag in Fege von
1545,- — und 4,80 Mark sage allen Arbeitern,
die sich aran beteiligten, an dieser Stelle herzlichsten
Dantk. Frau Wwe. Willibald Keßler.
Für die Sammlung auf Grube Wellesweiler, die an—
rähernd 500, — Fr. ergab, sagen die Unterzeichneten allen
vebern besten Dank. Trautwein und Hans.
Rucksack vertauscht. Am Samstag, den 17. Dezember,
uurde im letzten Aspziteru (abends ab Quierschied
0,30 Uhr) auf Station Burbach ein Rucksack de
Dieser kann in Aschbach, Haus RNr. 41, beim Kameraden
Viatthias Thewes beschäftigt auf Grube Maybach, Abt. 3
n Empfang genommen maerden
*
Er stellle die Personalien der Leute se sie ihre
Pakete, die sie bei sich hatten, h und durchwühlte sie
um dann die Leule in Sturm und Regen hinauszultreiben.
Ein langes Verhör wurde mit den Arbeitern, die sich dieses
Verbrechens“ schuldig gemacht hatiten, angestellt, das
chliefzlich mit der oben angegedengn Bestrafung endete. —
Heil Grubenhüter! Die Grube Von der Heydt wurde
vieder mal gerettet! Dein VName wird fortleben in den
Annalen der Geschichte des Saarbergbaues. Großes has
»u getan und der Dank Frankreichs wird dir gewiß sein
Bekanntmachungen
Rechtsschutz im Illinger Bezirk.
JIllingen: Jeden Donnerstag vormittag von 8 bis
12 Uhr, nachmittags von 2— Uhr.
Vemmetsweiler: Bahnhof. Warteraum 4. Klasse:
2 1. und 4. Freitag im Monat von vorm. 7 Uhre
is Abfahrt des 5— Nachtschichtzuges. Von nachm.
124 Uhr bis Absahrt des letzten Frühschichtzuges.
—7chiffweiler: Jeden 1. Freitag im Monat von
nachm. 5 bis 62Uhr.
ßrimsweiler: Bahnhof, Warteraum 4. Kl.: Jeden
2. Freitag vom Eintreffjen des 1. Rachtschichtzuges bis
Abfahrt des letzten Nachtschichtzuges. Dann wieder von
11 Utzr ab, bis Abfahrt des letzten Frühschichtzuges.
hüättersdorf-Buprich: Jeden 2. Freitag von 9
bis 11 Uhr bei Wirt Lehnert.
debach: Bahnhof, Warteraum 4. Kl.: Jeden 8. Freitag
vom Eintreffen des 1. Nachtichichtzuges bis Abfahrt des
letzten Nachtschichtzuges. Dann vorm. von 112 Uhr bis
nachm. 44 Uhr an derselben Stelle.
Alle übrigen Rechtsschußitunden fallen ab 1. Januar
veg.
Für die Kameraden, die in den Schlafhäusern und
Quartieren liegen, findet in Sulzbach jeden 1. und
3. Mittwoch bei Wirt Klein, vorm. von *10 bis 12 Uhr
uind nachm. von 6 Uhr ab, Rechtsichutz statt.
Für die Kameraden, die auf Grube Camphansen
zzw. in den Orten des Filobahtales i n
JVnartier wohnen, findet in Fischbach am 2. und
l. Mittwoch von vorm. 9 bis 12 3 und nachm. von
3Uhr ab bei Wirt Schwarz⸗Quierin Rechtsichutz statt.
Alle — S müssen im Besitz ihres Mit⸗
liedsbuches bzw. eines Ausweises vom Zahlitellenvor⸗
itzenden sein.
An Nichtmitiglieder und an solche, die sich nicht aus⸗
veisen können, laun Rechtsschut nicht erteilt werden.
Die Bezirksleitung.
Grube Frankenholz. Die besondere Unterstützung wird
bezahlt. Nachdem die Direktion der Saargruben sich nach
sangwierigen Verhandlungen bereit erklärt hat, eine be
ondere Zulage vor Weihnachten zur Auszahlung zu brin—
gen, versuchten die Vertreter der beiden Bergarbeiter
organisationen, auch mit Grube Frankenholz Verhand—
lungen zu bekommen, um dieselbe Sonderzulage für die
Frankenholzer Bergarbeiter zu erhalten. In dieser Ange⸗
legenheit fanden zweimal Verhandlungen sistt Die
Generaldirektion zeigte sich zunächst sehr zugeknöpft, doch
schließlich wurde auch für die Frankenholzer Weeglenh die
zZulage zugesagt, die mittlerweile ja bereits in den Besitz
der Leute gekommen ist Vei diesen Verhandlungen wur—
den dann auch zu gleicher Zeit der Generaldirektion die
beschwerden der Frankenholzer Bergleute vorgetragen.
Die Generaldirektlion will die einzelnen Pesowepen
intersuchen und in nächster Zeit erneut mit den Ver—
retern der Bergaarbeiterorgaansigtionen Fühlung nehmen
Inspelktion 1V. re ssern, am 15
Dezember 1927. 1. Im Falle Bur wurde die Strafe zurück—
gezogen. — 2. Die Bestrafung des Kameraden Johann
Lifler, Maschinenabteilung Jägersfreude, wurde aufge—
hoben. — 3. Klage der Bergarbeiter aus Altenwald
welche nach Grube Dudweiler verlegt wurden. Hier wurde
der Partie in der Steigerabteilung 7 60,— Fr. vergütet
Die gleiche Vergütung wurde quig der Partei in Steiger—
abteilung 2 zugesprochen. — 4. Die Strafe von Johann
Jakob, Jägersfreude, wurde nachgelassen. — b. Die Lohn—
streitigkeit der Bergleute aus Jägersfreude, die von
unter über Tag verlegt wurden, wurde bis zur nächsten
Sitzung vertagt. — 6 Die Klage des Bergmannes Johann
Hauck wegen Diebstahl von einem Paar Schuhe wurde
dem Haupttarifausschutz übergeben, dasselbe trifft im
Falle Kunze und Schwindling zu. — 7. Eine Vertagung
zrfolgte in der Angelegenheit des Kameraden Frey, Peter
Zrill, Peter Bach und des Vorfahrers Jung. — 8. Den
dameraden Heinrich Klee wird seine Strafe erlassen.
Tongruben Hettenleidelhein und Lautersheim. Di
kntwickelung der iee Löhne sue Vollarbeiter
nit Ausnahme der Jugendlichen, zeigt seit dem 8. Quar
al 1926 nachstehendes Bild:
3. Quartal alle Arbeiter (ohne Jugendliche) pro Schich
Leistungslohn 6,55 Mk.;
3. Quartal alle Arbeiter (ohne Jugendliche) pro Schich
Verdienst 6,656 Mtk
Quartal alle Arbeiter (ohne Jugendliche) pro Schich
Leistungslohn 6.47 Mtb.
4. Quartal alle Arbeiter (ohne Jugendliche) pro Schich
Verdlienst 6,536 Mt.
Im Jahresdurchschnitt 1926 Leistungslohn 6,58 Mtk.
Im Jahresdurchschnitt 1926 Verdienst 6.67 Mt.
2. Quartal 19N Leistungslohn 7,07 Mt.
2. Quartal 1927 Verdienst 7.18 Mt.
In diesen Löhnen ist die von den Grubenbesitzern ge—
ahlte Frauenzulage enthalten. Die angegebenen Löhne
ind Bruttoverdienste. In diesen sind deshalb die Ver—
icherungsbeiträge und Knappschaftsgefälle enthalten. Die
Ubgaben für die gesamte Sozialversicherung stellen sich pro
etjahrene Schicht
83. Quartal 1926 auf 0,83 Mt.
4. Quartal 1926 auf 0,88 Mit.
Quartal 1927 auf 104 Mt
—
An alle Mitglieder!
Der Jahresschluß steht unmittelbar bevor. Da müßt ihr
ille dafür sorgen, daß am Jahresschluß das Mitgliedsbuch
oder die Mitgliedskarte in Ordnung ist. Restanten darf
es keine am Jahresschluß geben. Alle fülligen Beiträge
ür das laufende Jahr müssen mit schwarzer Marke quit⸗
tiert sein. Genau so wie das Jahr 1927 533 Wochen zählt,
müssen auch 53 Wochenbeiträge entrichtet werden. Die
53. Wochenbeitragsmarle ist neben das letzte Wochenfeld
zu kleben. Wenn jedes Mitglied selbit für die pünktliche
Entrichtung seines fälligen Veitrages Sorge trägt, dann
kann der Zahlstellenvorstand auch rechtzeitig abrechnen.
Helfe jedes Mitglied mit, daß die Dezemberabrechnung
bis zum 15. Januar 1928 in Saarbrücken sein kaun. Nu—
jo wird ein rechtzeitiger Jahresabichluß gewedrleiltet.
Der 53. Wochenbeitrag (Woche vom 25. bis 31. Dez.)
ist in dieser Woche fällig.
Für die Redaktion verantwortlich: P. Kieser.
Verl des Gewerkvereins christ! Bergarbeiter Deutschlands.
Druck;: Saarbrücker Drucetei und Rerlag A. G.