Aummer 41.
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Wann boesteht für 1927 Steu
A) Knavpfchaĩtsrentner:
Wenn ein Knappschaftsrentner, der sonst kein steuer⸗
pflichtiges Einlommen hat, nicht mehr au Knappichaits⸗
reunte 1927 begieht
1. wenn er allein steht.. . 2606,80 Fe
2 wenn seine Frau noch lebt... 32320,00 d
J. wenn neben der Frau noch 1 Kind unter
14 Jahren vorhanden ifst. 48680,00 Ir
1. wenn neben der Frau noch 2 Kinder nunter
14 Jahbren vorhanden sind 38840,00 Fr.
B) Arbeiter über Tage:
Wenn der volle Jahreslohn nicht übersteigi
L. bei einen ledigen Arbeiter. . 3188,00 Fr
2bei einen perheirateten Arbeiter 6126,60 Fr
z. bei einem verheirateten Arbeiter mii
1 Kind unter 14 Jahren.... 72806,600 Fr
1. bei einem verheirateten Arbeiter mit
2 Ktindern inter 14 Jahren.... 28040,00 Fr
b.bei einem verheirateten Arbeiter mit
3 Kindern inter 14 Jahren..... b s Fr
b. bei einem verheiratelten Arbeiter mit
4 Kindern inter 14 Jahren..... 2866,00 Fr.
J. bei einem verheiratelen Arbeiter mit
s Kindern mmter 14 Jahren. .. 1898720,00 Fr.
d. bei einen verheirateten Arbeiter mit
6ß Kindern inter 14 Jahren. ... 11880,00 Fr.
drbei einem verheirateten Arbeiter mit
7 stindern tuter 14 Jahren.22840,00 Fr
0) Arbeiter unter Tage:
Wenn der volle Jahreslohn nicht übersteig⸗
Lbei einem ledigen Arbeiter . 87660,00 Fi
2.bei einem verheirateten Arbeiter... 6720,60 Fr
I. bei einem verheirateten Arbeiter mit
1 Kind unter 14 Jahren... ... 77806,00 Fr.
L. bei einem verheirateken Arbeiter mit
2 Kindern unter 14 Jahren..... 8640,60 Ir
b.bei einem verheirateten Arbeiter mit
3 Kindern unter 14 Jahren....8860,60 Fr.
d. bei einem verheirateten Arbeiter mit
4 Kiundern unter 14 Jahren... 140860, xb Fr
7. bei einenm verheirateten Arbeiter mit
b Kindern unter 14 Jahren.. .. 11820,60 Fr
LRbei einem verheirateten Arbeiter mit
s Auindern unter 14 Jahren.... 12480,00 Fr
ubei einemn verheirateten Arbeiter mit
7 Kindern unter 14 Jahren... 13440,00 Fe
Sobald in den einzelnen Fällen die angegebenen khnapp
schaftlichen Jahres renten beträge oder eeen rutno—⸗
lohn beträge überschritten werden, müssen für der
Aberschreitenden Betrag zZuzuglich 2000 Franken, Steuerr
entrichtet werden. Wenn die Freigrenze von 2000 nacdck
Berücksichtigung aller Abzüge nicht Merdriuen wird
ind die 20600 Franken nicht steuerfrei. s muß auch
beachtet werden, daß die Summen sich nur auf alle die
dage beziehen, wo volle Jahrespensionen bezw. volle
chreslöhne in Frage kommen. Für die Wochen und
donale, 'in denen kein —— — Einkommen zu
verzeichnen ist, kommen auch die Wochen⸗ und Monats
abzůge (Sozialabzug und Werbungskosten) nicht in Frage
Ausgenommen sind auch die Fälle, wo Schuldenzinser
oder die Sozialabzüge für mittellose unterhaltungspflich
lige Angehörige, die über vierzehn Jahre alt find
in Frage kommen. Wir hoffen, daß vorstehende Bei—
spiele und Tabellen genügen, um jedermann in die Lage
u versetzen, sich selbst über bestehende oder nicht be—
Piheche Steuerpflicht ein Bild zu machen, und um zu
et rechnen, ob bezahlte Lohnsteuer zurückerstattet werder
muß oder nicht
Ar⸗ 2knaper
Der Wert der preußichen Berghau⸗
produktioe
Ueber den Geldwert der jährlichen Bergbau—
produktion besteht wenig Kenntnis. Und doch geht
dieser Wert in die Milliarden. In der Zeitschrift
der preußischen Bergbehörden, die amtlichen Charak—
ter hat, sind die Wertangaben für die letzten Jahre
enthalten. Sie beschränken sich allerdings auf die
Bergbauproduktion Preußens, die ja auch den
Löwenanteil der deutschen Bergbauproduktion um—
ght Die angegebenen Wertzahlen zeigen, daß der
ergbau ein ertragreiches Geschäft für seine Besitzer
darstellt, was aus nachfolgenden Zahlen deutlich
hervorgeht:
dahr 1924 1925 1926
zahl der Betriebe 1116 1045 906
Beamte u. Arbeitet 646 830 630 041 578 6358
Produktionsmenge (To.)
227 231384 288 436 832 2668 5323 187
Wert der Produktion (RM.)
2424 868 814 2323 295 744 2443 909 618
Die ha der Betriebe ist um 210 zurückgegangen,
die Zahl der Beamten und Arbeiter um 68272. In
der kurzen Zeitspanne von drei Jahren ist somit
in der Richtung „scharf rationalisiert“ worden
Die Produktion stieg trotzdem um 41 291603 To.
der Wert der Produktion um 19 040 804 Mark. Zu⸗
sammen wurden in den drei Jahren 754 101 603 To
zefördert, die zus. einen Wert von 7191074 176 Mtk
datten. (Die Produktion umfakt alle Urprodukte
hergbaulicher Art.)
Der Lohnanteil am Wert der Produktion.
Auf Grund der amtlichen preußischen Lohnstatistis
hat der Essener „Bergknappe“ den Lohnanteil er—
rechnet. Danach betrug die Gesamtlohnsumme (nebsi
prozentualem Anteil am Gesamtwerte der Pro—
duktion) in den drei letzten Jahren:
Jahu 1924 1928 1826
Wert der Produktion (RM.)
2 424 868 814 2323 28 744 2443 90 6180
Besamtlohnsumme (RM.)
918 260 762 1145 528 700 1164 022 94
dohnanteil in 2 374 40,2 47,2
Die Gesamtlohnsumme enthält sämtliche Zuschlägt
jür Mehr⸗ und Ueberarbeit, den Soziallohn und die
Versicherungsbeiträge der Arbeiter, also den Brutto
lohn. Dantk zäher Gewerkschaftsarbeit ist es ge—
lungen, den Lohnanteil am Wertertrage der Vro
zuktion zu erhöhen
* 3 3
Fnergisches Vorgehen des Gewerkbereins
Am 24. September tagte in Essen eine wichtigt
Konferenz des Gewerkvereins teseher Bergarbei—
ter. Sie beschäftigte sich vornehmlich mit der wirt—
schaftlichen Lage der Bergleute. Es wurde festgestellt,
daß sogar in dem Bergbaugebiete mit den höchsten
Löhnen, dem Ruhrgebiete, die heutigen Reallöhne
noch bis 7 Prozent unter den Reallöhnen des Jahres
1913 liegen, obschon der Leistungseffekt ganz erheblick
gestiegen ist. Es ist klar, daß angesichts der Besol—
dungsreform für die Beamten die Bergleute mi
hren Forderungen nicht zurückstehen können, zuma
zie Teuüuerung steigende Tendenz zeiat. Wenn die Erx—
Selie 8
— der Beamtengehälter mit einer bestehenden
Notlage innerhalb der Beamtenschaft begründet
wird, dann trifft diese Begründung noch mehr zu für
die schwer arbeitenden VBergleute,und'ist es IPflicht
der Reichsregierung, sich mit der Wärme auch der
Bergarbeiterforderungen anzunehmen, mit der sie die
Beamtenforderungen α und durchführt. — Im
einzelnen erhob die Gewerkvereinskonfserena folgende
Jorderungen:
1. Den Arbeitern des Staatsbergbaues ist gleichzeitig
mit dem Inkrafttreten der Besoldungsordnung eine Auf⸗
desserung ihres Sinlommens zu gewähren. Was dem
einen recht ist, muhß dem anderen billig sein. Wenn die
Beamten und UAngestellten des Reiches, der Länder und
Tommunen bei ihren jetzigen Einkömmen Rat leiden,
vann kaunn die noch größere Rotlage der staatlichen
Bergarbeiter, deren Einlommen viel geringer ilt. wirk⸗
lich nicht bestritten werden.
2. Die Reichsregierung hat dafür einzutreten, daß in den
Bergbaubezieken, in denen Lohubewegungen eingeleitei
dud, den Bergarbeitern eine der jetzigen Vesoldungs⸗
erhöhnng entsprechende Aufbefseruug ihrer Lönne be⸗
wvilligt wird.
3. An das Reichsarbeitsministerium richten wir das Er⸗
uchen, dafür zu sorgen, daß bei Tarif⸗ und Lohnstreitig⸗
leiten die Begründung, welche zur Erhöhung der Be⸗
amtenbesoldung angesührt wird, auch auf die Schieds⸗
wruchspolitit Auwendungt sindet.
4. Die Reichsregiernug wird ersucht, auf die Unterneh⸗
wer des Privatbergbaues in dem Sinne einzuwirlken,
vaß die gleiche Lohnerhöhung, welche wir für die Arbeiter
des Staatsbergbaues für ersorderlich halten, auch den
Arbeitern des Privatbergbaues gewährt wird. Jusbe—
ondere ist mit der Unternehmerseite ein Termin zu ver⸗
rinbaren, dahingehend, daz mit dem Jukrafttreten der
Besoldungserhöhung gleichzeitig eine allgemeine Lahu⸗
rhöhung in Wirksamleit tritt.
Zum Schluhß wurde noch darauf hingewiesen, dahß die
produttive Arbeit im Bergbau nicht genügend bewertet
werde. Leider müsse sesigestellt werden, daß die Ar—
beiterschafst des Bergbaues leine ausreichende Lebenus⸗
nöglichteit habe. Deshalb werde die Reichsregierung
alles tun müssen, um die angeführten Forderungen auä
Durchführuncg zu brindgen
Die Forderungen, die hier an die Reichsregierung
gerichtet wurden, gelten auch fast vollinhaltslich für
die Regierungskommission des Saar⸗
gebietes. Die Saarbergleute befinden sich in
einer Notlage, die geradezu nach Abstellung schreit.
Monat um Monat geht ins Land, ohne daß Hilfe
wird. Die Regierungskommission muß endlich ihre
ganze Kraft einsetzen, damit der französische Staat
den Saarbergleuten die Hilfe bietet die die drückende
Rot beseitigt. Wie das möglich ist, haben wir oft
genug in unserm Organ und in Eingaben zum Aus
druck gebracht
Der Dentsche Gewerkschaftsbund unterktützt di⸗
Forderungen.
Am 29. September sprachen bei der Reichsregie—
eung Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes
vor, um die Rotwendigkeit einer Verbesserung der
Bezüge der Arbeiter und Angestellten in den
Staats- und Privatbetrieben vorzutragen. Unter
dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Marx und in
Fßegenwart des Neichänrheitaministoers DBr Rrauns
die flinten Arbeiter tätig, holfen sich gegenseitig, um im“ Liebe Knappenfrau, wirke du mit, daß es soweit kommt,
gemeinsamen Interesse das Winterhaus zu er⸗ daß alle Bergleute einträchtig im Gewerkverein zu—
stellen, das sie alle aufnimmt, ihnen Schutz und Nahrung sammenarbeiten, daß einer dem andern hilft, daß jeder
aius den gemeinsam gesammelten Vorräßen hietet wähe ein Vertrauensmann, ein Funktionär im Dienste des
rend des garstigen. Winters. Ganzen wird. Hilijst du dies mit errteichen, dann wird
Warum ich das hier erzähle? Sieh mal, liebe dem Bergmannsstande daraus Segen werden.
Vorbilder Knappenfrau, hier handelt es sich um Geschöpfe, die nich Als ich meinen Weg zum Ort wieder aufnahm, mußte
o wie wir Menschen mit Verstand begabt find. Ihr In ich an einem Wiesenraine vorbei. Da blühten die Feid—
Liebe Knappenfrauen! Neulich mußte ich, um zum tinkt treibt sie aber dazu, zusammenzuhalten, sich gegen biumen in Fülle. Und wie wurden sie umschwärmt! Ein
Versammlungsort zu gelangen, ein Waldstück durch— eitig zu helfen, für einander einzuspringen, damit sie leises Summen erfüllte die Luft von all den Bienlein,
schreiten. Da ich noch genügend Zeit hatte, die Sonne die Tücken ihres Lebensbereiches meistern und ihrer die in emsiger Hast den Honigseim sammelten. Eile tat
auch mal ausnahmsweise schien, setzte ich mich an den Fortbestand sichern. Und wir Menschenkinder, die win ja auch noch da, da die Witterung ihnen das Arbeiten in
Waldtand, um mich an der schönen Natur zu erbauen. nit Verstand vom ewigen Herrgott beglückt wurden? diesem Sommer so sauer machte, und die Waben doch gefüllt
Wie ich so dafitze und vor mich hinsinniere, jällt mein Stehen wir nicht oft, auch wenn wir Glieder eines werden mußten, Flink flogen sie mit ihrer Beuͤte zum
Blick auf einen Ameisenhaufen. Ein geschäftiges Leben Standes sind, uns in bitteret Feindschaft einander gegen- Stock, um hurtig wiedet zu kommen, ohne Ruhe und
und Treiben geht von ihm aus, sodaß ich mich schon über?! Suchen wir nicht denen die Last, die sie in ohne Rast. Und da dachte ich an die fsetten Drohnen, die
bewogen fühlen muhzte, etwas näher zuzuschauen. Und unserm Interesse tragen, noch zu erschweren, anstati mit: von der Arbeit der Sammlerinnen leben. Groll packte mich
da fand ich, daß Anmarsche und Abmarschwege vorhan- uuhelfen?! Werden wir mal deutlichet: müßzten wir da. Und mein Blicrichtete sich auf unser Gewerkschafts—
den find, die von den emsigen Arbeitern der Ameisen: Angehörige des Vergmannsstandes nicht auch so ein leben. Hier wie dort fleißige Arbeiter und faule
kolonie benutzt werden. Auf dem Anmarschwege kommen rächtig zusammenarbeiten wie die Ameisen? Ist nicht Drohnen, letztere von det Ernte der andern zehrend. Aber
die Arbeiter gezogen, die Material herbeischaffen, um die der Gewerkverein das Haus, das uns Schutz und Schirm wie die Bienen mit den Drohnen verkommen müßten,
Winterwohnung zu bauen und zu vervollständigen Den dietet? Und was tun wir zu setiner Unterhaltung, zu wenn sie wegen der Drohnen nicht mehr sammelten, so
andern Weg benutzen sie, um nach geianer Teilarbeit einer Sicherung und zu seinem weiteren Ausbau? dürsen auch die „Arbeitsblenen“ im Gewertschaftsstock
wieder hinaus zu ziehen zur Auffindung weiteren Ma Wenige Vertrauensleute und Vorstandsmitglieder lassen sich in ihrei Arbeii, in ihrem Streben und Ringen nicht
terlals. Ein geordnetes Leben, eine richtige Arbeits wir die Arbeit allein leisten. Nicht nur das, wir stellen tören lassen durch die Erwägung, daß minderwertige
icilung, kein gegenseitiges In-den-Weg-rennen, alles ans ihnen gar oft noch hindernd in den Weg, beschweren Drohnen von dem Ertrage ihrer Ätbel mitzehren. Han⸗
klappt wie in einem „ationalisierten“ Betriebe Je annüttz ihre Bürde und suchen noch ihre Arbeit zu ver- delten wir alle wie die Menschen, die andere säen lassen,
lünger ich beobachte, desto mehr der wunderbaren Ent ꝛiteln. Milssen wir uns nicht schämen, wenn wir die um dann doch mitzuernten, dann gingen wir allesamt
dedungen mache ich. Kommt da eine Ameise mit einen vernunftlosen Ameisen bei ihrem einträchtigen Werke anter, dann käme unser Bergmannsftand vollständig
besonders schweren Last „angekeucht“. Sie müht sich und sehen? Alle dienen da dem Ganzen, eine hilft der an- anter die Räder. Lernen wir daher von der fleißigen
mülht sich, aber ihre Kräfte versagen. Schwups lassen dern, so selbstverftändlich und so selbstlos, daß man nur Biene, ahmen wir ihr alle nach, dann werden wir gut
einige Ameisen dahinter ihre Last fallen, packen bei der wünschen kann, wir vernunftbegabten Menschen möchten ahren und hoch kommen. — Liebe Knappenfrau, in dem
Kameradin zu — und mit vereinter Kraft wird die es ihnen gleichtun, gleichtun in unserm Gewerkverein Sinne wirke, in dem Sinne erziehe, in dem Sinne be⸗
schwere. Last zut Behausung gebracht. Dann geht es damit er das starke Haus wird und bleibt, das uns alle einflusse deinen Mann und Sohn, dann wird der Berg⸗
wieder zurlich, um die eigene Bürde aufzunehmen und vor den Unbllden des barten Berufslebens schützt und mannsftand nicht verkommen, well er dann einen starken
an Ort und Sielle zu bringen. — Unermüdlich sind lol schirmt. Semerknerein besnen wird. der ihn schützt und bochführt