Full text: Der Saarbergknappe (8 [1927])

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war von den Anlagen kaum noch etwas zu sehen 
Das Maschinenhaus und die Förderma'chine, das ge 
sjamte Abteuigerät, alles war in 
einem riesigen Krater 
von etwa 100 Meter Durchmesser und 30 Meter Ticse 
versunken. Der Trichter selbst bot, mit brodelndem 
Wasser angefüllt, einen grausigen Anblick.“ 
So wurde durch die Gewalt der Elemente ein 
Schacht völlig zerstört und sechs Menschen das Leben 
genommen. Groß ist der entstandene Sachschaden, da 
der Schacht für immer verloren ist Außerdem wird 
die Förderung für längere Zeit verringert durch den 
Wasser- und Schlammeinbhruch in die Grubenbaoue 
Wassereinbrüche in Grubenbaue 
Der katastrophale Wassereinbruch auf Grube Augujste 
Viktoria bei Essen, bei dem sechs Bergleute den Tod fan— 
den, läßt uns unser Augenmertk auf diese, dem Bergbau 
und Bergarbeiter drohende Gefahrenart richten. Gott 
sei dank find derartige Katastrophen nicht sehr häufig, 
aber in ihrer Einzelheit auch wirken sie erschütternd, be⸗ 
sonders auch deshalb, weil uint allein die in den Gru— 
benräumen eingeschlossenen enschen ein schauerliches 
Ende finden, sondern auch ganze Grubenanlagen bis 
weilen der Vernichtung anheimfallen. 
Die Ursache g Wassereinbrüchen in die Grubenräume 
tann dreierlei Art sein: 1. Einbruch aus wasserführenden 
Schichten, sogen. schwimmendes Gebirge; 2. Einbruch des 
Wassers aus anderen (meist alten) Grubenbauen; 3. Ein— 
bruch von Tagewassern (Flüssen. Bächen, Scen oder 
Meeren). 
Wenn auch bei unseren bergbaulichen Verhältnissen in 
Saargebiet der 1. und 3. Puntt kaum in Frage kommen 
so sollen sie des Interesses und Verständnisses halber dod 
hier behandelt werden. 
Wassereinbrüche aus sogen. Schwimmsandschichten 
tönnen selbstverständlich nur da austreten, wo das Stein 
kohlengebirge mit solchen Schichten überlagert ist. Das 
engere Saargebiet weist solche Schichten nicht auf, wäh 
rend jedoch im benachbarten Lothringen solche Schwimm 
sandschichten übergebagert sind. Während das Steinkohlen 
gebirge selbst fast nie Schwimmsandschichten führt, finder 
sich solche in jüngeren übergelagerten Gebirgsgliedern 
Sie bereiten große Schwierigkeiten beim Niederbringer 
von Schächten, weil sie einmal in kostspieligen Verfahre; 
durchteuft, dann aber auch, weil die Schächte gegen Was 
sereinbrüche aus diesen enien dauernd gesichert sein 
müssen. Das Schachtabteufen durch solche Schichten ist 
langwierig und teuer, und je der Mächtigkeit der 
zu durchteufenden Schwimmsandschicht wird man mit 
hohem Druck auf die Schachtwände und entsprechender 
Sicherung derselben rechnen müssen. Es seien hier nur 
kurz die früheren Methoden zum Niederbringen der 
Schächte im schwimmenden Gebirge erwähnt, weil ein« 
ausführliche Beschreibung derselben zu weit führen würde 
Die veraltete Methode war das Senkschachtsystem ir 
seinen verschiedenen Formen. Das System bestand darin 
daß der Schachtausbau, der nicht unten, sondern oben ver 
längert wurde, in seiner endgültigen oder vorläufigen 
Form, bestehend aus Mauerung, Gußeisen, Schmiedeeisen 
Eisenblech, faßz⸗ oder jochartigem Holzausbau, in der 
Schacht hinabgelassen, bezw. gepreßt wurde (entweder 
durch Eigengewicht oder künstlich). Das Verfahren konnte 
mit Wasserhaltung, und zwat durch Pumpen oder kom 
F Luft, oder ohne Wasserhaltung im toter 
zasser erfolgen. Das Verfahren war kein zuverlässiges 
und vor allem ließ es keinen Voranschlag über den regu— 
lären Fortgang und Erfolg der Arbeit zu. 
In den letzten Jahrzehnten wandte man mit Vorteil 
das Verfahren von Poetsch, das sogen. Gefrierverfahren 
an Dieses besteht darin, daß man die Schwimmsandmasse 
zum Gefrieren bringt und ß die zu durchteufende Schich 
an der Schachtstelle in einen festen Eiskörper verwandelt 
in dem dann das Abteufen wie in festem Gestein erfolger 
kann. Das Verfahren geht in der Weise vor sich, das 
man zunächst bis auf den Wasserspiegel abteuft, wo mar 
dann, in Abständen von etwa 1 Meter, an den Schacht- 
stößen Bohrlöcher von ca. 30 Zentimeter Durchmesser, die 
man mit Röhren versieht, bis zum Liegenden der 
Schwimmsandichicht niederbringt. Desgleichen bohrt man 
auf die Schachtscheibe mehrere solcher Löcher, die ebenfalls 
verrohrt werden. Eine über Tage befindliche Eismaschine 
bringt durch rasches Verdunsten von Ammoniak (das 
unter einem Druck von ca. 10 Atm. verflüssigt wurde, 
eine Chlormagnesium- oder Chlorkaliumlösung — 
Gefrierpunkt erst bei — 35 bis — 40 0 lieg auf eine 
Kaältetemperatut von — 25 bis — 30 Grad. Diese Lösung 
wird durch ein Fallrohr in den Schacht gevumpt, wo sie 
sich in Kupferrohre von ca. 628 Zentimeter Durchmesser 
die in der vorerwähnten Bohrlochberohrung stehen, ver 
teilt und bis zur Sohle des Schwimmsandes geführt 
Von dort steigt sie in der äußeren Rohrhülle hoch und ge— 
langt über den Vohrlöchern in einem gemeinsamen Steig— 
rohr in die Maschine zurück, um den Meg von neuem zu 
beginnen. Beim Aufsteigen gibt die Lauge die Kälte an 
die Rohrhülle ab, sodaß der diese umspülende Schwimm— 
sand zum Eiskörpet erstarrt. Die Kältewirkung ist am 
unteren Ende der Bohrlöcher am stärksten, was insofern 
von Vorteil ist, weil der Wasserdruck nach der Tiefe zu 
wächst. Der ganze Gefrierprozetz dauert etwa 10 bis 11 
Tage, wonach dann wie im jsesten Gebirge abgeteuft wer— 
den kann. Der Schachtausbau erfolgt mittels sogen guß— 
eiserner oder gußstählener Tübbings, das sind Platten in 
Form von Segmenten von ca. 1 bis 1,25 Quadratmeter 
Fläche und einer Dicke, die je nach dem voraussichtlichen 
Wasserdrtuck verschieden sein kann. von 2 bis 10 Zenti— 
meter. Diese Tübbhings werden ringiörmig im Schacht— 
umfang, ebenso nach oben und unten, gegeneinander ver— 
schraubt und abgedichtet. Maun hat bes dieser Ausbauart 
die Kreisform gewählt. weil sie in der Lage ist. den 
höchsten Druck aufzunehmen. 
Solche Tübbings waun waren es angeblich, die bei der 
Katastrophe auf Zeche Auguste Viktoria versagten., ot 
negen mandgelhafstem Matexrial. schlechter Verschtaubung 
„Der Saar Borernrann 
„der ungenügender Wandstärke, läßt sich vorläufig nich 
festitellen. Wenn man bedenkt, daß solche Schwimmsand 
schichten bisweilen eine große Mächtigkeit und weite Aus 
tehnung in der Fallrichtung über der durchteuften Stell— 
haben, so läßt sich ermessen, welch ungeheurer Wasserdrut 
auf den Schachtausbau wirkt 
Wassereinbrüche aus alten Grubenbauen 
sind auch auf den Saargruben schon in größerem oder klei 
nerem Umfange erfolgt. Auch sie können sich gehr ge 
jührlich für den Arbeiter und auch für den Betrieb aus— 
wirken. Diese Einbrüche kommen meistens in der Weise 
Ristande, daß sich in alten stehengelassenen Bauen (Schäch 
sen, Bremsbergen und Streecken), die an ihrem Ausgangs 
puntt zugemauert oder verschüttet sind, in jahre- oder 
jahrzehnterlanget Zeit Grund- und Sickerwässer angesam— 
melt haben und die nun, sei es durch Unkenntnis oder 
Unvorsichtigkeit, angefahren werden. Je nach der Menae 
und Drückhöhe kommen diese Wassermassen dann unter 
hohem Druck zum Einsturz in die Grubenräume. Nich— 
selten werden Gebirgswände von über 1 Meter Dicke ex— 
plosionsartig eingedrückt. Es muß deshalb empfohlen 
weorden, in Feldern, wo alte Grubenbaue vermutet wer— 
den, auch wenn keine rißlichen Aufzeichnungen vorhanden 
tind, Versuchsstrecken mit nach vorn und nach den Seitern. 
vorgebohrten tiefen BVohrlöchern (3524 Meter) zu treiben 
damit im Falle vorhandener Wasseransammlungen diese 
durch die Bohrlöcher läangsam entleert werden können. 
Einbrüche von Tagewassern 
ommen, wie schon erwähnt, im Saargebiet in größerem 
Umfange nicht in Frage, wenn auch manche Grüben, die 
unter größeren Bachläufen bauen, vorübergehend durch 
Gruben'enkungen entstandene Risse und Spalten einer 
starken Wasserzufluß zu verzeichnen soben Solchen Was 
serzuflüssen arbeitet man in der Weise entgegen, daß mar 
die Wasserläufe an den fraglichen Stellen in sogen. Ge 
rinne oder Gefluder faßt. Tagewassereinbrüche kommer 
da in Frage, wo der Bergbau in geringer Teufe unte 
Flußläufen, Seen, oder gar unter dem Meere umgeht 
(Vor einigen Jahren wurden aus England große Meer 
wassereinbrüche gemeldet.) Diesen Gefahren läßt sich nu: 
durch Siehenlassen von Sicherheitspfeilern unter den ge— 
nannten Stellen und durch möglichste Schonung und 
Ganzerhaltung wassertragender Gebsrasschichten entacger 
wirken. 
Wir sehen aber aus all dem, nicht allein mit dem frej 
senden Element des Feuers, sondern auch mit der wür 
genden Gewalt des Wassers liegt der Bergmann in steten 
dampfe. Möchte man nur auch stets für diesen Kämpfe— 
Keritändnis und entiprechende Mürdigung daten. 
Mer. 
Aussguruche mit Präsident Wilton 
Wie in der Rr. 31 des „Saarbergknappen“ berichter 
and am 16. Juli eine Aussprache mit der Generaldirek 
ion über die derzeitigen Verhältnisse statt. Generaldirek 
tor Defline erklärte unter anderem bei dieser Gelegenheit 
„Die Zahl der Bergarbeiter muß herunter, die Leistung 
muß hinauf“, d. h. auf gut deutsch: es werden Bergleute 
entlassen und das Rennen um oin höäheres Färdersall geh 
weiter. 
Die Regierungskommission des Saargebietes hat die 
Wohlfahrt des Volkes an der Saar zu schützen und zu 
fördern. Diese Regierungsaufgabe veranlaßte uns, die 
Regierung um eine Aussprache im Interesse der Berg— 
arbeiter ersuchen. In Gegenwart von Herrn Praä— 
sidenten Wilton und Herrn Minister Koßmann zeichneten 
die Vertreter der Bergarbeiterorganisationen zunächst die 
Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Saar— 
gebiet. Wenn jetzt viele Bergarbeiter entlassen würden 
dunn bedeute dies nicht nur frühe Arbeitslosigkeit, son 
dern die Vernichtung der Existenzbedingung der Familien 
Arbeiter, die 20, 30 und mehr Jahre im Bergbau beschäf 
tigt wären, könnten nicht, wie das in anderen Industrie 
revieren der Fall sei, so ohne weiteres in anderen Be— 
trieben Arbeit erhalten. Eine Entlassung von Berg: 
arbeitern könnte bei einigermahen gutem Willen deir 
ranzösischen Regierung vermieden werden. Frankreich se 
Kohleneinfuhrland. Für die Saarkohle ständen in Frank— 
reich genügend Abjatzgebiete zur Verfügung. Das Ver 
langen, daß Frankreich die Saarkohle unterbringer 
müsse, sei um so berechtigter, als im englischen Berg 
arbeiterstreit die gesamte Saarkohle nach Frankreich diri 
giett worden sei. Berechtigterweise dürfe man ouch die 
Forderung erheben, daß der Arbeitgeber von den Ge 
winnen, die in früheren Jahren reichlich gemacht worde; 
seien, in Zeiten der Krise etwas abgebe. 
Die Entlassungen haben im Saargebiet eine große Er 
regung hervorgerufen. Es wurde deswegen von den Ge 
werkschaften der Bergwerksdirektion der Vorschlag ge 
macht, Neueinstellungen von Arbeitern nicht mehr vorzu 
nehmen. Dadurch würde ein starker Abbau der Beleag 
schaft innerhalb Jahresfrist gegeben sein. 
Die Regierung wurde ersucht, dafür Sorge zu tragen 
daß die Saarkohle abgesetzt werde. Außerdem müsse sie 
die Erwerbslosenunterstüßtung erhöhen, und da die Ge— 
meinden des Saargebietes in finanzieller Beziehung 
chlecht ständen, müßten denselben Mittel zur Durchfüh— 
rung von Rolistandsarheiten zur Nerfüaung geitell— 
verden. 
Der Regierungspräsident antwortete: 
Die Krise im Vergbau der Welt mache sich naturge— 
mäß im Saargebiet jpäter wie sonst bemerkhar, Die Krise 
sei das Endergebnis von Angebot und Nachfrage auf dewm 
Kohlenmarkt. Er wolle alles tun, um die Not zu lindern 
und auch mit dafür sorgen, daß ioweit eben möalich 
härten vermieden werden. 
Minister Koßmann wies darauf hin, daß Frankreich 
Maßnahmen geschaffen habe, um die Kohleneiniuhr zu 
beschtänken. Da aber laufende Verträge noch nicht be— 
endet seien, könne sich die Maßnahme des jranzösi'schen 
Staates noch nicht zu Gunsten der Saarkohle aus 
wirken. (6—3 Wenn Gemeinden, wie von den Gewerl— 
schaitsvertretern vorgetragen wurde, sich geweigert hätten 
die Erwerbslosennnterstützung an arbeitslose Bergarbeiter 
u zahblen, io tehe er aui dem Standpuntkte. daß die in— 
Nummer 32 
folge der Krise entlassenen Bergarbeiter Erwerbslosen— 
unterstützung erhalten müßßten. Bei besonderen Norfällen 
wie Krankheit, Sterbefall und dergleichen muß die Für— 
orge bei den Kreisen bezw. der Wohlfahrtsabteilung der 
Regierung eingreifen. Er betonte außerdem, daß, wenn 
die Verhandlungen mit Deutschland betreffend An— 
gleichung an die soziale Gesetzgebung von Erfolg begleite: 
wären, auch da Erleichterungen einträten. 
Wie bei früheren Anlässen, so haben die Bergarbeiter— 
organisationen auch bei der augenblicklichen Situation 
nichts unterlassen, um die Regierungskommission auf die 
ichwierigen Verhältnisse, besonders auf die Entlaisungen 
der Bergarbeiter aufmerksam zu machen. Möge sie nun 
beweisen, daß sie der auf ihr ruhenden Verpflichtung nach 
zukommen agewillt und fähiag is 9 
Gewährung der sozialen Zulage 
* 
für die Juli⸗Feierschichten 
Im Monat Juli wurden drei Feierschichten einge— 
iegt, und zwar am 11., 16. und 23. Für diese Feier— 
ichichten gewährt laut unten stehender Dienstanwei— 
ung die Grubenverwaltung die soziale Zulage 
Frauen- u. Kindergeld). Die näheren Bedingungen 
ind ebenfalls in der Dienstanweisung enthalten. 
Wenn auch anzuerkennen ist, daß durch die Gewäh— 
rung der sozialen Zulage einem Teile der Bergleute 
ein kleiner Ersatz für den erlittenen Lohnverlust ge— 
boten wird, se ist dieser Ersatz einmgl so gering, daß 
er zur Behebung der Not längst nicht ausreicht und 
zum anderen kommt er nur einem Teil der Bergleute 
zustatten. Im Interesse der Bergleute muß daher alles 
getan werden. was zur Förderung des Absakes not— 
wendia if 
Die Dienstanweisung 
hat folgenden Wortlaut: 
„In ausnahmsweiser und vorübergehender Abwei— 
hung von den Bestimmungen des Par. 3 der Arbeits— 
ordnung wird die Administration des Mines in 
ihrem Wunsche, die der Belegschaft und besonders den 
Bergarbeiterfamilien durch die Feierschichten verur— 
sachten geldlichen Verluste in einem gewissen Maße 
zu erstatten, den Arbeitern, welche am 11., 18 und 25. 
Juli 1927 feiern mußten, die Familienzulagen 
Frauen- und Kindergeld) zahlen, die sie erhalten 
hätten, wenn sie an diesen drei Tagen eine Schicht 
verfahren hätten. Diese Vergütung wird jedoch den— 
enigen Arbeitern, welche für diese Tage das Kran— 
engeld beziehen oder beurlaubt waren, nicht gezahlt. 
Diese Vergütung wird mit dem Lohn des Monats 
Juli ausgezaählt und ist in die Julistatistik mit aufzu— 
ehmen. 
Durch vorstehende ausnahmsweise Maßnahme wird 
edoch kein Präzedenzfall geschaffen und die Admini— 
tration behält sich ausdrücklich das Recht vor, für die 
Folgezeit von dem Wortlaut des Par. 5 der Arbeits— 
rdnung Gebrauch zu machen“ 
Saarbrücken. den 23. Juli 1927. 
Le Chef du Service Ouvrier? 
gez.: Massino. 
Erfolge unserer Rechtsschutztütigkeit 
Der Kamerad Peter W. aus Saarbrücken trat am 
7. Januar in ein Loch auf dem Bürgersteig, wobei er 
sich eine Verstauchung des rechten Fußes zuzog. Da 
die Beleuchtung in Ordnung war, konnte ein Haft— 
pflichtanspruch nicht geltend gemacht werden. Unser 
Nechtsschutzbüro trat daher in Verhandlungen mit 
der Stadtverwaltung ein, wobei eine Unterstützung 
in Höhe des Lohnverlustes durch Krankfeiern erwirkt 
wurde. Die Unterstützung von 2800 Fr. kam an den 
Kameraden W. zur Auszahlung. 
Am 20. September 1926 wurde unser Kamerad 
Karl O. aus Hühnerfeld von einem Auto überfahren. 
Wegen der erlittenen Verletzung lag er bis zum 8. 
Januar 1927 im Fischbachlazarett. Unser Rechts— 
schutzbiiro verlangte von der in Frage kommenden 
Haftpflichtversicherung die notwendige Entschädigung. 
Nach langwierigen Verhandlungen wurde die 
Summe von 3735 Fr. erwirkt, die als Entschädigung 
für Lohnverlust und Beschödiagung des Anzuges an 
O. zur Auszahlung kam. 
Der Kamerad Nikolaus Th. aus Dudweiler hatte 
die Invalidenrente bei der Landesversicherungsan— 
stalt Saargebiet beantragt. Dem Antrage wurde 
nicht stattgegeben mit dem Bemerken, daß nach den 
gesetzlichen Voraussetzungen Erwerbsbeschränkung 
nicht zu verzeichnen sei Unser Rechtsschutzbüro bean— 
tragte die Einholung eines ärztlichen Obergutachtens. 
Diesem Antrag wurde stattgegeben. Der Obergut— 
achter befand, daß Th. erwerbsbeschränkt im Sinne 
des Gesetzes sei. Es wurde ihm daraufhin die In— 
oalidenrente zugesprochen. Zur Nachzahlung kamen 
3172.80 Ir. während die erĩtrittene mongtliche Rente 
228.20 Fr. beträgt. 
Der Kamerad Johann S. aus Spiesen kam am 13 
Plärz 1926 auf Grube Heinitz beim Bohren durch 
einen Herzschlag zu Tode. Er hinterließ eine Witwe 
nit sieben unversorgten Kindern. Die Saar-Knapp— 
— 
Hinterbliebenenrente ab mit der Begründung, es 
läge kein Betriebsunfall vor. Die Vertretung im Be— 
rufsberfahren vor dem Knappschafts-Oberversiche— 
unasamt hatte zunächst ein Rechtsanwalt ülber—
	        
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