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war von den Anlagen kaum noch etwas zu sehen
Das Maschinenhaus und die Förderma'chine, das ge
sjamte Abteuigerät, alles war in
einem riesigen Krater
von etwa 100 Meter Durchmesser und 30 Meter Ticse
versunken. Der Trichter selbst bot, mit brodelndem
Wasser angefüllt, einen grausigen Anblick.“
So wurde durch die Gewalt der Elemente ein
Schacht völlig zerstört und sechs Menschen das Leben
genommen. Groß ist der entstandene Sachschaden, da
der Schacht für immer verloren ist Außerdem wird
die Förderung für längere Zeit verringert durch den
Wasser- und Schlammeinbhruch in die Grubenbaoue
Wassereinbrüche in Grubenbaue
Der katastrophale Wassereinbruch auf Grube Augujste
Viktoria bei Essen, bei dem sechs Bergleute den Tod fan—
den, läßt uns unser Augenmertk auf diese, dem Bergbau
und Bergarbeiter drohende Gefahrenart richten. Gott
sei dank find derartige Katastrophen nicht sehr häufig,
aber in ihrer Einzelheit auch wirken sie erschütternd, be⸗
sonders auch deshalb, weil uint allein die in den Gru—
benräumen eingeschlossenen enschen ein schauerliches
Ende finden, sondern auch ganze Grubenanlagen bis
weilen der Vernichtung anheimfallen.
Die Ursache g Wassereinbrüchen in die Grubenräume
tann dreierlei Art sein: 1. Einbruch aus wasserführenden
Schichten, sogen. schwimmendes Gebirge; 2. Einbruch des
Wassers aus anderen (meist alten) Grubenbauen; 3. Ein—
bruch von Tagewassern (Flüssen. Bächen, Scen oder
Meeren).
Wenn auch bei unseren bergbaulichen Verhältnissen in
Saargebiet der 1. und 3. Puntt kaum in Frage kommen
so sollen sie des Interesses und Verständnisses halber dod
hier behandelt werden.
Wassereinbrüche aus sogen. Schwimmsandschichten
tönnen selbstverständlich nur da austreten, wo das Stein
kohlengebirge mit solchen Schichten überlagert ist. Das
engere Saargebiet weist solche Schichten nicht auf, wäh
rend jedoch im benachbarten Lothringen solche Schwimm
sandschichten übergebagert sind. Während das Steinkohlen
gebirge selbst fast nie Schwimmsandschichten führt, finder
sich solche in jüngeren übergelagerten Gebirgsgliedern
Sie bereiten große Schwierigkeiten beim Niederbringer
von Schächten, weil sie einmal in kostspieligen Verfahre;
durchteuft, dann aber auch, weil die Schächte gegen Was
sereinbrüche aus diesen enien dauernd gesichert sein
müssen. Das Schachtabteufen durch solche Schichten ist
langwierig und teuer, und je der Mächtigkeit der
zu durchteufenden Schwimmsandschicht wird man mit
hohem Druck auf die Schachtwände und entsprechender
Sicherung derselben rechnen müssen. Es seien hier nur
kurz die früheren Methoden zum Niederbringen der
Schächte im schwimmenden Gebirge erwähnt, weil ein«
ausführliche Beschreibung derselben zu weit führen würde
Die veraltete Methode war das Senkschachtsystem ir
seinen verschiedenen Formen. Das System bestand darin
daß der Schachtausbau, der nicht unten, sondern oben ver
längert wurde, in seiner endgültigen oder vorläufigen
Form, bestehend aus Mauerung, Gußeisen, Schmiedeeisen
Eisenblech, faßz⸗ oder jochartigem Holzausbau, in der
Schacht hinabgelassen, bezw. gepreßt wurde (entweder
durch Eigengewicht oder künstlich). Das Verfahren konnte
mit Wasserhaltung, und zwat durch Pumpen oder kom
F Luft, oder ohne Wasserhaltung im toter
zasser erfolgen. Das Verfahren war kein zuverlässiges
und vor allem ließ es keinen Voranschlag über den regu—
lären Fortgang und Erfolg der Arbeit zu.
In den letzten Jahrzehnten wandte man mit Vorteil
das Verfahren von Poetsch, das sogen. Gefrierverfahren
an Dieses besteht darin, daß man die Schwimmsandmasse
zum Gefrieren bringt und ß die zu durchteufende Schich
an der Schachtstelle in einen festen Eiskörper verwandelt
in dem dann das Abteufen wie in festem Gestein erfolger
kann. Das Verfahren geht in der Weise vor sich, das
man zunächst bis auf den Wasserspiegel abteuft, wo mar
dann, in Abständen von etwa 1 Meter, an den Schacht-
stößen Bohrlöcher von ca. 30 Zentimeter Durchmesser, die
man mit Röhren versieht, bis zum Liegenden der
Schwimmsandichicht niederbringt. Desgleichen bohrt man
auf die Schachtscheibe mehrere solcher Löcher, die ebenfalls
verrohrt werden. Eine über Tage befindliche Eismaschine
bringt durch rasches Verdunsten von Ammoniak (das
unter einem Druck von ca. 10 Atm. verflüssigt wurde,
eine Chlormagnesium- oder Chlorkaliumlösung —
Gefrierpunkt erst bei — 35 bis — 40 0 lieg auf eine
Kaältetemperatut von — 25 bis — 30 Grad. Diese Lösung
wird durch ein Fallrohr in den Schacht gevumpt, wo sie
sich in Kupferrohre von ca. 628 Zentimeter Durchmesser
die in der vorerwähnten Bohrlochberohrung stehen, ver
teilt und bis zur Sohle des Schwimmsandes geführt
Von dort steigt sie in der äußeren Rohrhülle hoch und ge—
langt über den Vohrlöchern in einem gemeinsamen Steig—
rohr in die Maschine zurück, um den Meg von neuem zu
beginnen. Beim Aufsteigen gibt die Lauge die Kälte an
die Rohrhülle ab, sodaß der diese umspülende Schwimm—
sand zum Eiskörpet erstarrt. Die Kältewirkung ist am
unteren Ende der Bohrlöcher am stärksten, was insofern
von Vorteil ist, weil der Wasserdruck nach der Tiefe zu
wächst. Der ganze Gefrierprozetz dauert etwa 10 bis 11
Tage, wonach dann wie im jsesten Gebirge abgeteuft wer—
den kann. Der Schachtausbau erfolgt mittels sogen guß—
eiserner oder gußstählener Tübbings, das sind Platten in
Form von Segmenten von ca. 1 bis 1,25 Quadratmeter
Fläche und einer Dicke, die je nach dem voraussichtlichen
Wasserdrtuck verschieden sein kann. von 2 bis 10 Zenti—
meter. Diese Tübbhings werden ringiörmig im Schacht—
umfang, ebenso nach oben und unten, gegeneinander ver—
schraubt und abgedichtet. Maun hat bes dieser Ausbauart
die Kreisform gewählt. weil sie in der Lage ist. den
höchsten Druck aufzunehmen.
Solche Tübbings waun waren es angeblich, die bei der
Katastrophe auf Zeche Auguste Viktoria versagten., ot
negen mandgelhafstem Matexrial. schlechter Verschtaubung
„Der Saar Borernrann
„der ungenügender Wandstärke, läßt sich vorläufig nich
festitellen. Wenn man bedenkt, daß solche Schwimmsand
schichten bisweilen eine große Mächtigkeit und weite Aus
tehnung in der Fallrichtung über der durchteuften Stell—
haben, so läßt sich ermessen, welch ungeheurer Wasserdrut
auf den Schachtausbau wirkt
Wassereinbrüche aus alten Grubenbauen
sind auch auf den Saargruben schon in größerem oder klei
nerem Umfange erfolgt. Auch sie können sich gehr ge
jührlich für den Arbeiter und auch für den Betrieb aus—
wirken. Diese Einbrüche kommen meistens in der Weise
Ristande, daß sich in alten stehengelassenen Bauen (Schäch
sen, Bremsbergen und Streecken), die an ihrem Ausgangs
puntt zugemauert oder verschüttet sind, in jahre- oder
jahrzehnterlanget Zeit Grund- und Sickerwässer angesam—
melt haben und die nun, sei es durch Unkenntnis oder
Unvorsichtigkeit, angefahren werden. Je nach der Menae
und Drückhöhe kommen diese Wassermassen dann unter
hohem Druck zum Einsturz in die Grubenräume. Nich—
selten werden Gebirgswände von über 1 Meter Dicke ex—
plosionsartig eingedrückt. Es muß deshalb empfohlen
weorden, in Feldern, wo alte Grubenbaue vermutet wer—
den, auch wenn keine rißlichen Aufzeichnungen vorhanden
tind, Versuchsstrecken mit nach vorn und nach den Seitern.
vorgebohrten tiefen BVohrlöchern (3524 Meter) zu treiben
damit im Falle vorhandener Wasseransammlungen diese
durch die Bohrlöcher läangsam entleert werden können.
Einbrüche von Tagewassern
ommen, wie schon erwähnt, im Saargebiet in größerem
Umfange nicht in Frage, wenn auch manche Grüben, die
unter größeren Bachläufen bauen, vorübergehend durch
Gruben'enkungen entstandene Risse und Spalten einer
starken Wasserzufluß zu verzeichnen soben Solchen Was
serzuflüssen arbeitet man in der Weise entgegen, daß mar
die Wasserläufe an den fraglichen Stellen in sogen. Ge
rinne oder Gefluder faßt. Tagewassereinbrüche kommer
da in Frage, wo der Bergbau in geringer Teufe unte
Flußläufen, Seen, oder gar unter dem Meere umgeht
(Vor einigen Jahren wurden aus England große Meer
wassereinbrüche gemeldet.) Diesen Gefahren läßt sich nu:
durch Siehenlassen von Sicherheitspfeilern unter den ge—
nannten Stellen und durch möglichste Schonung und
Ganzerhaltung wassertragender Gebsrasschichten entacger
wirken.
Wir sehen aber aus all dem, nicht allein mit dem frej
senden Element des Feuers, sondern auch mit der wür
genden Gewalt des Wassers liegt der Bergmann in steten
dampfe. Möchte man nur auch stets für diesen Kämpfe—
Keritändnis und entiprechende Mürdigung daten.
Mer.
Aussguruche mit Präsident Wilton
Wie in der Rr. 31 des „Saarbergknappen“ berichter
and am 16. Juli eine Aussprache mit der Generaldirek
ion über die derzeitigen Verhältnisse statt. Generaldirek
tor Defline erklärte unter anderem bei dieser Gelegenheit
„Die Zahl der Bergarbeiter muß herunter, die Leistung
muß hinauf“, d. h. auf gut deutsch: es werden Bergleute
entlassen und das Rennen um oin höäheres Färdersall geh
weiter.
Die Regierungskommission des Saargebietes hat die
Wohlfahrt des Volkes an der Saar zu schützen und zu
fördern. Diese Regierungsaufgabe veranlaßte uns, die
Regierung um eine Aussprache im Interesse der Berg—
arbeiter ersuchen. In Gegenwart von Herrn Praä—
sidenten Wilton und Herrn Minister Koßmann zeichneten
die Vertreter der Bergarbeiterorganisationen zunächst die
Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Saar—
gebiet. Wenn jetzt viele Bergarbeiter entlassen würden
dunn bedeute dies nicht nur frühe Arbeitslosigkeit, son
dern die Vernichtung der Existenzbedingung der Familien
Arbeiter, die 20, 30 und mehr Jahre im Bergbau beschäf
tigt wären, könnten nicht, wie das in anderen Industrie
revieren der Fall sei, so ohne weiteres in anderen Be—
trieben Arbeit erhalten. Eine Entlassung von Berg:
arbeitern könnte bei einigermahen gutem Willen deir
ranzösischen Regierung vermieden werden. Frankreich se
Kohleneinfuhrland. Für die Saarkohle ständen in Frank—
reich genügend Abjatzgebiete zur Verfügung. Das Ver
langen, daß Frankreich die Saarkohle unterbringer
müsse, sei um so berechtigter, als im englischen Berg
arbeiterstreit die gesamte Saarkohle nach Frankreich diri
giett worden sei. Berechtigterweise dürfe man ouch die
Forderung erheben, daß der Arbeitgeber von den Ge
winnen, die in früheren Jahren reichlich gemacht worde;
seien, in Zeiten der Krise etwas abgebe.
Die Entlassungen haben im Saargebiet eine große Er
regung hervorgerufen. Es wurde deswegen von den Ge
werkschaften der Bergwerksdirektion der Vorschlag ge
macht, Neueinstellungen von Arbeitern nicht mehr vorzu
nehmen. Dadurch würde ein starker Abbau der Beleag
schaft innerhalb Jahresfrist gegeben sein.
Die Regierung wurde ersucht, dafür Sorge zu tragen
daß die Saarkohle abgesetzt werde. Außerdem müsse sie
die Erwerbslosenunterstüßtung erhöhen, und da die Ge—
meinden des Saargebietes in finanzieller Beziehung
chlecht ständen, müßten denselben Mittel zur Durchfüh—
rung von Rolistandsarheiten zur Nerfüaung geitell—
verden.
Der Regierungspräsident antwortete:
Die Krise im Vergbau der Welt mache sich naturge—
mäß im Saargebiet jpäter wie sonst bemerkhar, Die Krise
sei das Endergebnis von Angebot und Nachfrage auf dewm
Kohlenmarkt. Er wolle alles tun, um die Not zu lindern
und auch mit dafür sorgen, daß ioweit eben möalich
härten vermieden werden.
Minister Koßmann wies darauf hin, daß Frankreich
Maßnahmen geschaffen habe, um die Kohleneiniuhr zu
beschtänken. Da aber laufende Verträge noch nicht be—
endet seien, könne sich die Maßnahme des jranzösi'schen
Staates noch nicht zu Gunsten der Saarkohle aus
wirken. (6—3 Wenn Gemeinden, wie von den Gewerl—
schaitsvertretern vorgetragen wurde, sich geweigert hätten
die Erwerbslosennnterstützung an arbeitslose Bergarbeiter
u zahblen, io tehe er aui dem Standpuntkte. daß die in—
Nummer 32
folge der Krise entlassenen Bergarbeiter Erwerbslosen—
unterstützung erhalten müßßten. Bei besonderen Norfällen
wie Krankheit, Sterbefall und dergleichen muß die Für—
orge bei den Kreisen bezw. der Wohlfahrtsabteilung der
Regierung eingreifen. Er betonte außerdem, daß, wenn
die Verhandlungen mit Deutschland betreffend An—
gleichung an die soziale Gesetzgebung von Erfolg begleite:
wären, auch da Erleichterungen einträten.
Wie bei früheren Anlässen, so haben die Bergarbeiter—
organisationen auch bei der augenblicklichen Situation
nichts unterlassen, um die Regierungskommission auf die
ichwierigen Verhältnisse, besonders auf die Entlaisungen
der Bergarbeiter aufmerksam zu machen. Möge sie nun
beweisen, daß sie der auf ihr ruhenden Verpflichtung nach
zukommen agewillt und fähiag is 9
Gewährung der sozialen Zulage
*
für die Juli⸗Feierschichten
Im Monat Juli wurden drei Feierschichten einge—
iegt, und zwar am 11., 16. und 23. Für diese Feier—
ichichten gewährt laut unten stehender Dienstanwei—
ung die Grubenverwaltung die soziale Zulage
Frauen- u. Kindergeld). Die näheren Bedingungen
ind ebenfalls in der Dienstanweisung enthalten.
Wenn auch anzuerkennen ist, daß durch die Gewäh—
rung der sozialen Zulage einem Teile der Bergleute
ein kleiner Ersatz für den erlittenen Lohnverlust ge—
boten wird, se ist dieser Ersatz einmgl so gering, daß
er zur Behebung der Not längst nicht ausreicht und
zum anderen kommt er nur einem Teil der Bergleute
zustatten. Im Interesse der Bergleute muß daher alles
getan werden. was zur Förderung des Absakes not—
wendia if
Die Dienstanweisung
hat folgenden Wortlaut:
„In ausnahmsweiser und vorübergehender Abwei—
hung von den Bestimmungen des Par. 3 der Arbeits—
ordnung wird die Administration des Mines in
ihrem Wunsche, die der Belegschaft und besonders den
Bergarbeiterfamilien durch die Feierschichten verur—
sachten geldlichen Verluste in einem gewissen Maße
zu erstatten, den Arbeitern, welche am 11., 18 und 25.
Juli 1927 feiern mußten, die Familienzulagen
Frauen- und Kindergeld) zahlen, die sie erhalten
hätten, wenn sie an diesen drei Tagen eine Schicht
verfahren hätten. Diese Vergütung wird jedoch den—
enigen Arbeitern, welche für diese Tage das Kran—
engeld beziehen oder beurlaubt waren, nicht gezahlt.
Diese Vergütung wird mit dem Lohn des Monats
Juli ausgezaählt und ist in die Julistatistik mit aufzu—
ehmen.
Durch vorstehende ausnahmsweise Maßnahme wird
edoch kein Präzedenzfall geschaffen und die Admini—
tration behält sich ausdrücklich das Recht vor, für die
Folgezeit von dem Wortlaut des Par. 5 der Arbeits—
rdnung Gebrauch zu machen“
Saarbrücken. den 23. Juli 1927.
Le Chef du Service Ouvrier?
gez.: Massino.
Erfolge unserer Rechtsschutztütigkeit
Der Kamerad Peter W. aus Saarbrücken trat am
7. Januar in ein Loch auf dem Bürgersteig, wobei er
sich eine Verstauchung des rechten Fußes zuzog. Da
die Beleuchtung in Ordnung war, konnte ein Haft—
pflichtanspruch nicht geltend gemacht werden. Unser
Nechtsschutzbüro trat daher in Verhandlungen mit
der Stadtverwaltung ein, wobei eine Unterstützung
in Höhe des Lohnverlustes durch Krankfeiern erwirkt
wurde. Die Unterstützung von 2800 Fr. kam an den
Kameraden W. zur Auszahlung.
Am 20. September 1926 wurde unser Kamerad
Karl O. aus Hühnerfeld von einem Auto überfahren.
Wegen der erlittenen Verletzung lag er bis zum 8.
Januar 1927 im Fischbachlazarett. Unser Rechts—
schutzbiiro verlangte von der in Frage kommenden
Haftpflichtversicherung die notwendige Entschädigung.
Nach langwierigen Verhandlungen wurde die
Summe von 3735 Fr. erwirkt, die als Entschädigung
für Lohnverlust und Beschödiagung des Anzuges an
O. zur Auszahlung kam.
Der Kamerad Nikolaus Th. aus Dudweiler hatte
die Invalidenrente bei der Landesversicherungsan—
stalt Saargebiet beantragt. Dem Antrage wurde
nicht stattgegeben mit dem Bemerken, daß nach den
gesetzlichen Voraussetzungen Erwerbsbeschränkung
nicht zu verzeichnen sei Unser Rechtsschutzbüro bean—
tragte die Einholung eines ärztlichen Obergutachtens.
Diesem Antrag wurde stattgegeben. Der Obergut—
achter befand, daß Th. erwerbsbeschränkt im Sinne
des Gesetzes sei. Es wurde ihm daraufhin die In—
oalidenrente zugesprochen. Zur Nachzahlung kamen
3172.80 Ir. während die erĩtrittene mongtliche Rente
228.20 Fr. beträgt.
Der Kamerad Johann S. aus Spiesen kam am 13
Plärz 1926 auf Grube Heinitz beim Bohren durch
einen Herzschlag zu Tode. Er hinterließ eine Witwe
nit sieben unversorgten Kindern. Die Saar-Knapp—
—
Hinterbliebenenrente ab mit der Begründung, es
läge kein Betriebsunfall vor. Die Vertretung im Be—
rufsberfahren vor dem Knappschafts-Oberversiche—
unasamt hatte zunächst ein Rechtsanwalt ülber—