„Wer hbein Oer sur die Orgamsalthn bringen wil den ‚inn bs gur — heunn Lhen
würde bei den enormen Holzpreisen ganze Nadelholz⸗ Kamerad Wegener hielt einen Vorwag über die Koh
wälder in die Grube werfen und dabei eine bedeutend lenfrage. An Hand von durchschlagendem Waterial zeigte
geringere Leistung erzielen, als nach jahrelang erprob. er. daß wirllich von einer Kohlennot in Deutschland ge—
len Abbaumethoden? Wer will behaupten, daß bei sprochen werden müsse. Daraus solgt die Nowendigkei
der Zentralisation der Materialienbeschaffung ein kines Ueverschichtenchtanrmens für den deutschen Bergbau
Vorteil für den Grubenbetrieb erwächst? Es ist keine Dieses Ablommen liegt nicht nur im Interesse der ühriger
Seltenheit, daß Leute, die früher Bonbons und Hefe Volksgenossen, sondern auch im Interesse der ee
verkauften, heüte in Magazinen Rutschenmotore und Die Jungknappen hörten dem Vortragenden sehr aufmerk
5333 sam zu. Die Aussprache über diesen Puntt war recht leb
Maschinenteile verpassen, die von dem Gezähe das der —
fnavpe täglich braucht, nowh nicht nral den Fgmen kommen aus. Im Gegenteil. Es wurden Säütze gepräg
kennen. Ein Bon oder Gutschein erfordert manchmal —
————
werden soll, vorausgesetzt. daß es da ist. gejagt wenn wir nur vier “ α —
Alles spart, alles von oben bis unten und selbsi —ãAa— —E8 aene
unmögliche Sachen erledigen Leute, die in Kolleg den Worene nd wenn Hundertiausende es nicht ver⸗
kursen ihr Glücksrennen gemacht mit lachender Ken— dient heben, datz wir für sie Mehrarbeit leisten, so wol
nermiene, wenn es auch ins Gegenteil ausschlägt wi dennoch um der vielen Veilnonen anderer Volksge—
Wer würde sich wundern, wenn ich beweise, daßz man nossen willen an der Behebung der Kohlennot arbeiten.
die Beschaffenheit der Kohle durch vermehrtes Spren· Es wurde einstimmig eine Enrschließzung angenommen
gen und Schaufeln verkaufskräftiger machen will. daß mder merkann wurde, daß der Abschluß eines Ueber⸗
man fie besser und billiger sechs his siebenmal berge rbenabtommens fur den deutschen Berbau eine Lobens
pelt g. Gen J den Ierderagen vev, — —
die Nähe gebro rden kann? Ja, das erforderlid, war.
Betriebsgebeimnisse. Den gweiten Vortrag hielt Kamerad Brucmann
Es ist keine Seltenheit, daß gewisse Herren in ihre über die gewerkschaftüche Jugendarbeit im HBerbor und
frühere berufliche Taäͤtigkeit zuͤrückfallen. Artillerie Winter. Der Vortrag und die solgende 88 ge ig⸗
macht bekanntlich sehr oft Stellungswechsel. Vielleich den, daß die Wünsche der Bergarbeilter ihre Erfüllung nur
also erklärlich wenn eines Tages das Kommande linden können, wenn der Wegn der fleißigen, ausdauern⸗
ertönt: Heute Nacht die Rutschen hier ausgebaut und
dort eingebaut“, und dann zur Abwechslung mal
wieder: .Da die Rutschen ausgebaut und dort einge⸗
baut, so, wie es vorher gewesen ist.“ Das ganze Hin
und Her kostet in zwei Tagen nur 820 Franken, ohne
daß die Rutsche nur eine Sekunde gearbeitet hat.
Genau so ist mit dem Arbeiter selbst. Zum Beispiel
arbeiten an einem Rutschenstoß so und soviel Manm,
dann wird ausgerechnet, wieviel zu hacken, schippen.
schrämen. verbauen, fahren, schießen, fördern und zu
versacken haben Die Zahl ist soviel-soviel mal 28
Tonnen und wehe dem Steiger, wenns nicht akurat
so stimmt.
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den Gewerschaftsarbeit beschritien wird. Kamerad
Rotthäuser wies noch auf die Notwendigkeit des ge⸗
werlschaftlichen Zusammenschlufses hin. Nur durch starle
Organisationen sel die Not der Vergangenheit überwunden
worden. Und so lönne die Not der Gegenwart wiederum
nur durch Gewerkschaften beseitigt werden, die über großze
Massen von Mitgliedern und starke Kassen verfügten. Es
wurden nwoch zwei weitere Entschließungen angenommen.
Durch die eine wurde die Regierung aufgefordert, energi⸗
scher wie bisher gegen die Schmuh⸗ und Schund
schrif den einzuschreisen. Dies wäre auch im Saar
debiet dringend notwendig. D. R.)
Die andere Entschließung richtete sich an die Adrejse der
Reichtarbeitzsgemeinschaft des Vergbaues. Diese wurde
dringend erjucht, auch den jüngsten Bergarbeitern baddigft
einen ausreichenden Erhol ungsaurlaub gu besorgen
Auch diese Forderung mußz im Saargebiet Geltung
finden)
Nach einem begeifterten Schlutzwort des Konferengzleiter
wurde die Konferengz geschlossen. Der Wille unserer
Jugend zur tatkräftigen Mitarbeit ist vorhanden. Auf⸗
gabe aller älteren Kameraden ist es, mit der Jugend ge
meinsam zur erlösenden und befreienden Tat zu schreiten
RNur diese kann uns vorwärtsfübren
Auftakt der Knappenjugend
des Ruhrgebietes zur
Winterarbeit
In Dortmund sand am 18. Oktober eine —XXX
sonferend der Vertvauensssleute der Jugendabteil ungen
dom Ruhrrevier start. Kamevad Wiedfeld eröffnete die
stonfereng. Er wies darauf hin, daß dunkle Schatten über
dem deutschen Staats⸗, Wir schafte⸗ und Gewerkschaftsleben
lagerien. Der Dichier Keffing habe die Gewerkvereins⸗
hugend in finnreicher Weise die Sonne der neuen
Zeit genanut. Im Sinne dieses Wortes zu wirken, sei
Zweck der Konferenz. Nach Kräften müsse die Jugend an
der Beseitigung der dunklen Schatten der Gegenwart mit
helsen. Dahßz die Jugend diesen Willen zur Vitarbeit hat
bewies der Verlauf der Konferen.
Krankengelobezug
der Pensionsbewerber
Die Verwaltung des Saarbrücker Knappschaftsver
eins hat unterm 2. Oktober d. J. an die General⸗
direktion der Saargruben, an sämtliche Werksver—
waltungen, Knappschaftsälteste und Bergarbeiterver⸗
bände nachstehendes Rundschreiben gerichtet, das wir
der Beachtung der in Frage kommenden Kameraden
empfehlen:
Zur Entlastung unserer Krankenkasse war eine
Prüfung der Frage erforderlich ob und inwieweit
eine Aenderung in der Krankengeldzahlung an die
Pensionsbewerber gegenüber dem bisherigen Ver—
fahren eintreten so, d. h. ob es tunlich ist, noch
weiterhin den Pensionsbewerbern in allen Fällen
Krankengeld auf die Dauer von 26 Wochen zu zahlen
oder ob die Krankengeldzahlung bei solchen Pensions—
bewerbern auszuscheiden hat dei denen eine Krank.
heit im Sinne der Krankenverfichexung nicht vorliegt,
bei denen vielmehr nur ein natürlicher Verschleiß der
Körperkräfte ohne Beeinträchtigung des körperlichen
Zustandes durch eine anormale Ursache die Arbeits—
unfähigkeit Gergfertigkeit) bedingt hat. J
Da gegenüber dem bisherigen Verfahren jetzt inso—
fern eine wesentliche Aenderung eingetreten ist, qls
die Fälle sich häufen, in denen bei den Pensionsbewer—⸗
bern ein ausgesprochener Krankheitszustand nicht vor⸗
liegt, bei denen also ein gesetzlicher Grund zurx Ge—
währung von Krankengeld nicht gegeben ist, hat der
Knappschaftsvorstand in seiner Sitzung vom 28. Sep⸗
tember d. J. bezüglich der Gewährung von Kranken⸗
sgeld an Pensionsbewerber folgendes beschlossen:
„Krankengeld auf die gesetzliche Dauer von W
Wochen erhält nur derjenige Pensionsbewerber, bei
dem der Revierarzt bei der Krankmeldung eine den
Bezug von Krankengeld rechtfertigende Krankheit
feststellt. Wöhrend der ganzen Dauer der Kranken—
geldbezugszeit muß ferner der Pensionsbewerber der
Krankenordnung bedingungslos unterworfen bleiben.“
. In allen anderen Fällen, in denen keine ausge—
sprochene Krankheit, sondern nur ein auf natürlicher
Abnutzung der Körperkräfte beruhender Zustand ohne
Beeinträchtigung des körperlichen Besindens durch
eine Gnormale Ursache vorliegt, erfolgt eine Kranken⸗
geldzahlung an den Pensionsbewerber nur bis zu dem
Inge an dem über die Vensionierung entschieden
wir
Es soll weiter in verstärktem Maße darauf hinge⸗
wirkt werden, daß Pensionsbewerber, auch ohne kranl
zu feiern, ihre Pensionierung betreiben, d. h. bis zum
Tage ihrer Pensionierung ihre Werksarbeit fortsetßen.
Der Arbeitgeber hat hiergegen keine Bedenken.“
Wir ersuchen ergebenst, künftighin streng nach die—
sem Beschlusse zu verfahren und, erwarten auch bezüg⸗
lich der Durchführung der Maknahme, daß auf die
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TJamilie und Heim
Ein alter Wahrspruch
Zum Zauk und Streit gehören zwel
Sdueigt eines, ist er gleich vorbei,
Drum, wer den guten Frieden will,
Der fsei zuerst kein mäuschenstill.
Und bhalte eine Viertelstunde
Zehn Tropsen Wasser in dem Munde
Dieß Mittel hat sich steto bewährt.
So wie es die Erfahrung lehrt
Das Glück im Heim
So nannten sie alle ihre Bekannien; d. h. nicht, daß
se es hörie; bloh hinter ihrem Rücken mschelten und
lächelen sie über Jvau Vargaret. Das können manche
Frauen ja so gut. im Angesicht entzück sein über die
liebe, sütze. qute Frau Nachbarin und Gevatterin, hine
dem Rücken aber shre Krallen herauskehren und undarm
herzig ein armes Menscheulind zerkratzen.
Wie ke an den Namen dam? Sie hatte einmal m
einer Frauendersammlung einen Vortrag gehalten üben
das Glück im Heim, einen schönen, blume nreichen Vor⸗
wrag. Seitdem hieß sie so. Aber“, denkt ihr, wenn
man jeder Fran, die in der Frauenbewegung mittut und
einen Vortrag hält, einen Spitznamen geben wollte, sc
käme die Frauenbewegung gar nicht voran Welche
Frau mag denn gern einen Spitznamen haben? Und
doch war es so mir der Margaret; und nicht einmal da
auf die Fraue nbewequng eiferjüchtige Mannervoll batt
ihr den Epitznamen gegeben; von schönen Lippen war er
zuerst gesallen. und von schönen Lippen wurde er weiter
getragen und weiter, bis sie in der gangen Stadt so hief
die gute Frau Margarern.
Und doch memte ste es so gut und so ehrlich, wolli
den Frauen wirklich etwas sein und etwas geben; wollt
wirklich Pfadweiserin und Helferin sein für die moder
en drauen. Oundankbares Geschlecht der WeiberNatürlich kosteten all die Sitzungen und Beratungen
Frau Margaret war bei der Frauenbewegung mit Leib Frau Margaret viel, sehr viel Zeit. Aber Frau Marga—
und Seele. Zu Hause hatte sie einen Mann und sechs ret hatte gehört, daß man für die gute Sache. Opfer brin—
seinder, einen guten, geduldigen Rann; abends saß er gen müsse; und sie brachte fie gern und freudig. Wenn
zewöhnlich bis acht Uhr beim Schoppen. Für die Kinder hr Vienn wegen des minderwertigen Essens in duste⸗
hatte sie ein Dienstmädchen; allerdings giemlich oft ein res Geficht machte, wenn er des abends verdrießlich heim
neues. Die Dienstbotenfrage ijt ja auch ein Teil der am und den Schoppen von Monat zu WMonat mehr in
Frauenfrage, und Frau Margaret mußte sie doch aus- die Länge zog, wenn die Kinder sich gerauft hatten und
probteren. So blieb für Frau Margaret ziemlich freit! Rosa, die Aenefte, der sechgehnjährige Vackfisch, erst nach
Veit. Darum ftürate sie sich in die Frauenfvage, und der LKrueter am Abend heinmaem, ohne fich üwer ihren Ver
wie ein Strom von Feuer rieselte es ihr drg Adern bleib glaubwürdig ausweisen zu können, wenn das Un—
wvenn sie dachte, was alles . den guten srauen un terzeug der Rangen und bisweilen auch das Obergeug
Mümern gu sagen und zu geben haue. schmutzig, zerrissen war, wenn wr eee Unord⸗
i Nung herrschte und die Stühle alle verkehrt den, im
8* — Winter schlecht geheigt und im Sommeẽr schlecht gelüfte!
gen ¶ ,να —2*2 inn; wer ihe den war, wenn das Dienstmãdchen frech war und erklaͤrte, es
gewinnt hat sie seiber Feronnen Und Frau Sargeare habe eine solche Wirtschaft satt, oder wenn es am spaͤten
XN Abend noch nicht vom Spaglergang zurück war, so hatte
gewann die Herzen. Auf Kaffeelrängzchen war sie felbst —
derttandlh daben da lachte le n envesondecs Frau Nargaret das Sefũhl der starken Frau, welche für
ihre Seschlechtsgenossfinnen und für den Fortschri.t Opfer
wenn die „schlichten Kinder des Vollez“ einmal ein ge n ie e
meinfames Kaffeetrinken hatten, sah Frau Nargarei an bringt und in der tiefsten Seele ůc dieser Opfer
Vorstandotisch und war ungemein gut und herablassend zu Jempfand.
den Amdern des Volles ESprach sast mit ihnen, als obl Arme Margaret — und dabei im Stillen gelästert wer
fie ihresgleichen wären. Auch bei allen öffentlichen, wohl den — und dabeil hat sie neulich sogar eine sehr, sehr un⸗
tätigen Weihnachtsbescherungen war sie dabei. Und wei— artige Bemerlung gehört, die man über sie macchte. Gar
nen tat sie auch mit ihnen, ging mit zu Begräbnissen und seine „alte Schartele“ hat man sie genannt, genannt in
Zzequien in der gangen Stadi. So gewann sie die dem Kreise derer, denen sie Wohltaten spendet, qu denc
derzeu. ssie sich segenspendend berabläßt ß
⁊X
JWUnd wo es galt, die Frauen zu organisieren, zur tat—
kräftigen Bewegung aufzurufen und zu ermunern, sie
war debei. Mitglied der sozialen Kommission, des Für—
sorgevereins, des Mädchenschutzes, des Kinderhorts, des
Frauenbundes und sonstiger sozialcaritativer Vereinigun—
gen, wo immer es nur möglich und angängig war. Und
sie konnte so schön reden und verständiag beraten!